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Ich bin für Atomkraft und Stuttgart 21

SilentCry

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Das erinnert mich an die Idee der Waserstoffautos.
Wasserstoffautos müssen mit Wasserstoff betrieben werden, der allerdings ist nur mit hohem Energieaufwand zu prodizieren. Wasserstoffautos sind dann eine gute Idee wenn wir die Kernfusion haben, denn dann können wir Wasserstoff vergleichsweise gratis herstellen.

Fragt doch mal einen ehemaligen Arbeiter aus einer Uranerzstätte Schneeberg-Schlema-Alberoda nach seinem Befinden und seiner Lungenkapazität. Wie so viele andere Rohstoffgewinnungen auch, ist die Uranförderung nicht gerade der Gesundheit förderlich, wenn ich es mal so abgedroschen formulieren darf.
Wie viele Jobs. In der Arbeitswelt sterben die Menschen wie die Fliegen, Hirnschlag, Herzinfarkte, Burn Out, Selbstmorde, ...
Man kann natürlich und soll auch über die Verbesserung aller Arbeitsbedingungen reden, wenn eine Fördertechnik eine unverhältnismäßige Belastung ist muss man diese verbessern. Aber die Atomkraft an und für sich ist davon ja nicht betroffen.

Prognosen sind immerhin mehr als Du hast, was ich jetzt mal als starke Meinungen gepaart mit Ignoranz und Phantasien abtun möchte. Das Wort Prognose beinhaltet bereits, dass dies keine genaue Angabe, sondern eine Voraussage aufgrund von Trends und aktuellem Wissen ist.
"Prognosen" die einfach nur zusammengesponnene Scheiße sind, weil sie eben genau eines nicht sind, nämlich wissenschaftlich, kann ich nicht ernst nehmen.

Wenn die jemand aufstellt, der wenigstens ein paar Grundregeln wissenschaftlichen Arbeitens verfolgt, dann ist das für mich glaubhafter als die "Pi-Mal-Daumen wird schon genug da sein, wenigstens bis ich ins Gras beiße"-Mentalität, die Du hier an den Tag legst.
Knuffelchen, ich bin Abgänger einer Technischen Universität. Wissenschaftliches Arbeiten habe ich wohl gelernt.
Und ich vertrete die "Nutzen wir die mit Abstand sauberste und stabilste Energiequelle solange bis wir die Kernfusion beherrschen"-Mentalität. Ich habe übrigens vor, diese Phase noch viele, viele Jahre zu erleben wenn wir Energie (und damit Wasserstoff für saubere Verkehrsmittel) praktisch "aus dem Nichts" produzieren.

Eine Prognose kann natürlich um viele Jahre daneben liegen, aber was sicher ist, ist dass es eine begrenzte Menge Uran auf der Erde gibt.
Um Jahre. Oder Jahrzehnte. Oder Jahrhunderte.
Richtig, auf der Erde gibt es sicher nur eine begrenzte Menge Uran. Muss man jetzt in jedem zweiten Satz schreiben, dass die Fusion die Zukunft ist und man nur die Zeit bis dahin überbrücken muss?
Man könnte aber auch prognostizieren dass wir als Menschen lange bevor uns auf der Erde die Rohstoffe ausgehen im Weltall neue Förderanlagen betreiben. Ist das nun eine Prognose oder eine Vision?

In Deiner Schreibwut hast Du auch offensichtlich übersehen, dass ich in vielen Punkten mit Dir übereinstimme.
Eigentlich habe ich das bis zu dem Posting jetzt nicht übersehen. Ich beginne zu glauben dass du meine Kritik an diesen "Prognosen" als persönlichen Angriff missverstanden hast. Deswegen diese eher unnötig heftige Reaktion?

Ich bin dafür Ressourcen effizient zu nutzen, wozu auch gehört, dass man weiter forscht und nicht einfach auf aktuellem Stand alles verbrät, bis nichts mehr da ist. Egal ob das jetzt Öl, Uran oder Haferflocken sind. Leider funken da die vermaledeiten Öko-Heinis dazwischen, die zwar auch keinen realisierbaren Plan für die Zukunft aber dafür T-Shirts mit starken Sprüchen haben.
Völlig d'acord! Völlig!
Ich glaube auch das ist die Angst der Ökodiktatoren: Wenn die Kernkraft als das gesehen wird was sie ist: Die gegenwärtig sinnvollste Energieform und wenn die Kernfusion als das gesehen wird was sie wird: Die beste Energiegewinnung dann fallen sie sofort um zwei elementare Punkte um: Sie können ihren Ökoprojekten keine Gelder mehr zuschieben damit diese monatelang die Lebensweise des graupünktigen Leberfrosches in einer Au erforschen im Hinblick auf die mögliche Errichtung eines Wasserkraftwerkes dort UND sie haben keine politischen Aufhänger mehr, denn wenn in Zukunft praktisch dank Fusion emissionsfrei sowohl Energie erzeugt als auch dank Wasserstoff der Verkehr abgewickelt werden kann - worüber definieren sich dann Parteien wie "Die Grünen" noch?
 

onliner

Spartan
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Liegt auch wieder daran dass Menschen nunmal eher kurzfristig denken/handeln und so.

Dazu ist mir dieses Video hier eingefallen:
[video=youtube;yaRtTY0lWZU]http://www.youtube.com/watch?v=yaRtTY0lWZU[/video]

Passt zwar nicht so ganz gut, aber im Prinzip handelt der Frosch auch kurzfristig und tut auf lange Sicht nichts. (Und jetzt bitte nicht auch noch über die Klimaerwärmung diskutieren ;))
 

Walli

Blutapfel
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"Prognosen" die einfach nur zusammengesponnene Scheiße sind, weil sie eben genau eines nicht sind, nämlich wissenschaftlich, kann ich nicht ernst nehmen.
Ich habe eine Zahl aus dem Gedächtnis zitiert. Wie Du da beurteilen kannst ob das gequirlte Scheiße ist, was ich da mal aufgeschnappt habe, ist mir schleierhaft.

Knuffelchen, ich bin Abgänger einer Technischen Universität. Wissenschaftliches Arbeiten habe ich wohl gelernt.
Ich auch. Deswegen maße ich mir aber nicht an jede Prognose pauschal als Blödsinn abzustempeln. Wenn Du mir jetzt sagst, dass Du das im Einzelnen nachgeprüft hast, ist es ja gut. Ich befürchte aber, dass Du einfach aufgrund der mittlerweile überholten Prognosen aus Deiner Schulzeit alles für Blödsinn hälst, was in die Richtung geht.

Und ich vertrete die "Nutzen wir die mit Abstand sauberste und stabilste Energiequelle solange bis wir die Kernfusion beherrschen"-Mentalität.
Richtig! Allerdings dauert es wohl noch ein wenig, einige von uns werden das evtl. auch nicht mehr erleben. Prognosen gehen von 30-40 Jahren aus, bis die Kernfusion praktisch nutzbar wird. Da man so etwas noch schlechter abschätzen kann als Rohstoffvorkommen, frage ich mich, woher Du die Gewissheit nimmst, dass die Kernfusion kommt bevor uns das Uran ausgeht. Welchen Prognosen darf man nun glauben und welche wurden von "Vollpfosten mit der Präpotenz einer Kreuzung von Paris Hilton und George W Bush" aufgestellt? Gibt es da eine Faustregel oder hält man immer gerade die für unsinnig, die nicht in die eigene Diskussionslinie passt?

Eigentlich habe ich das bis zu dem Posting jetzt nicht übersehen. Ich beginne zu glauben dass du meine Kritik an diesen "Prognosen" als persönlichen Angriff missverstanden hast. Deswegen diese eher unnötig heftige Reaktion?
Ich fand Dein Posting eigentlich unnötig heftig und ziemlich unsachlich. Daher wohl auch der Eindruck, dass es auf mich bezogen war. Meine Reaktion war dagegen eher harmlos ;).

Ich finde, dass man an der Fusion forschen, gleichzeitig aber den sprichwörtlichen 'Spatz in der Hand' bis es soweit ist weiter entwickeln sollte. Die Forschung an der Fusion wird ziemlich stark gefördert, die böse Atomkraft-Technik hat sich allerdings seit den 70ern - soweit ich weiß - wenig verbessert (zumindest die, die praktisch in Form von Kraftwerken umgesetzt wird). Uns bleiben aber kaum andere Brücken bis die Fusion in der Schublade liegt. Von daher könnte ich jedes Mal kotzen, wenn ich diese Pseudo-Weltverbesserer sehe, die sich dauernd von Klimagipfel zu Atomgipfel schleppen und daher wohl jeder für sich schon einen CO2-Abdruck wie eine Kleinstadt haben.
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Mal sehen, wie die Jungs von der DB das mit dem "Grundwassermanagement" hinbekommen. Bin gespannt, wann die erste Drecksbrühe das Grundwasser verseucht.
Wo ist das Problem?

Es gibt sogar Bakterien, die Uran in eine unlösliche Form umbauen können.
Heute im Flieger haben ich was von der Entschärfung von radioaktiven Stoffen durch die Umwandlung dank Neutronenbeschuss gelesen. Hört sich vielversprechend an und entschärft das Müllproblem.
 

Walli

Blutapfel
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Heute im Flieger haben ich was von der Entschärfung von radioaktiven Stoffen durch die Umwandlung dank Neutronenbeschuss gelesen. Hört sich vielversprechend an und entschärft das Müllproblem.
Das Problem, was ich bei solchen Erfolgsmeldungen habe ist immer: Wurde das im Labor demonstriert oder ist man tatsächlich so weit, dass man das praktisch umsetzen kann? Stand dazu evtl. auch was in dem Artikel?
 

ThreeOfNine

Meraner
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Wo ist das Problem?

Das wird sich noch zeigen. Das Problem kann sein, dass Messwerte belasteter Proben nicht als belastet angezeigt werden, sodass das Wasser eben nicht sauberer als vor Einleitung in das System wäre. Wenn du mal in einem chemischen Betreib gearbeitet hast, bei dem hohe Standards für Rohstoffe herrschen, wirst du wissen, dass elektronische Systeme fehlerhaft arbeiten können und zusätzliche Gegenproben von Hand entnommen werden müssen. Ich will den Verantwortlichen keine vorsätzliche Änderung von Messwerten vorwerfen, jedoch ist das "Grundwassermanagement" nicht so einfach zu handhaben, wie alle denken.
 

ThreeOfNine

Meraner
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Das Problem, was ich bei solchen Erfolgsmeldungen habe ist immer: Wurde das im Labor demonstriert oder ist man tatsächlich so weit, dass man das praktisch umsetzen kann? Stand dazu evtl. auch was in dem Artikel?

Weiterhin frage ich mich, wie man den darauf folgenden Beta-Zerfall stoppen möchte.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Das Problem, was ich bei solchen Erfolgsmeldungen habe ist immer: Wurde das im Labor demonstriert oder ist man tatsächlich so weit, dass man das praktisch umsetzen kann? Stand dazu evtl. auch was in dem Artikel?
Ich sehe das Problem nicht. Das Ding muss nicht morgen funktionieren, nicht in einem Jahr und nicht mal in einer Dekade. Es reicht momentan schon, wenn es die Idee nur auf dem Papier gibt.
Vor exakt 200 Jahren hätte man mir den Vogel gezeigt, wenn ich gesagt hätte, dass Menschen auf dem Mond landen oder ganz selbstverständlich morgens von Berlin nach London fliegen und abends wieder zurück.
Über einen Horizont von ca. 200-500 Jahren lässt sich der strahlende Müll noch gut zwischenlagern. Das ist mehr als genug Zeit, um entsprechende Technologien zur Serienreife zu entwickeln.

Ich will den Verantwortlichen keine vorsätzliche Änderung von Messwerten vorwerfen, jedoch ist das "Grundwassermanagement" nicht so einfach zu handhaben, wie alle denken.
Funktioniert das alles in Stuttgart anders als in der restlichen Welt?
 

Snoopy181

Roter Astrachan
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Wenn du mal in einem chemischen Betreib gearbeitet hast, bei dem hohe Standards für Rohstoffe herrschen, […] . Ich will den Verantwortlichen keine vorsätzliche Änderung von Messwerten vorwerfen, jedoch ist das "Grundwassermanagement" nicht so einfach zu handhaben, wie alle denken.
Du vergleichst also die Einleitung von Wasser bei z.B. Bayer und BASF mit der Problematik von Grundwasser beim Bau eines Eisenbahntunnels?
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Weiterhin frage ich mich, wie man den darauf folgenden Beta-Zerfall stoppen möchte.
Er hat von unschädlich machen geschrieben. Das schließt wohl Alpha-, Beta- und Gamma-Zerfall ein. Aber warum postest Du nicht einfach mal ein Beispiel für Deine Bakterien und wie die ihre Aufgabe durchführen?
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Ich habe eine Zahl aus dem Gedächtnis zitiert. Wie Du da beurteilen kannst ob das gequirlte Scheiße ist, was ich da mal aufgeschnappt habe, ist mir schleierhaft.
Weil das niemand wissen kann. Ich würde auch eine "Prognose" für gequirlte Scheiße halten, die 99 Jahre sagt oder 10.000 (obwohl man das vermutlich eher sagen kann, wenn man die Lager schon kennt.) Man kann sagen "Die gegenwärtig bekannten Vorkommen von Uran reichen noch für 50 Jahre bei aktuellem Verbrauch." Das ist dann allerdings nur noch bedingt eine "Prognose" sondern mehr eine Feststellung. Der Satz "Uran ist ein nicht nachwachsender Rohstoff und daher begrenzt und daher wird er uns irgendwann ausgehen, wenn wir die Förderung nur auf den Planeten Erde beschränken" ist da schon eher eine Prognose aber eben tautologisch.

Versteh mich, ich sage ganz generell bei diesen Dingen: Niemand kann eine Prognose zu Rohstoffvorkommen abgeben (zur Zeit) die nicht entweder trivial ("bekannte Vorkommen reichen X Jahre") oder tautologisch ("wird auf der Erde irgendwann ausgehen") sind bzw. eben nach gequirlter Sch. klingen - das SOLL ja auch so sein, eine Prognose, in 10 Jahren haben wir kein Öl mehr ist ja auch nicht sachlich sondern soll Angst schüren und damit Gelder locker machen für Alternativen - und wenn man eben mit gequirler-Scheiße-Prognosen das Ende des Uranvorkommens in den Raum stellt bevor man glaubt, dass es die Fusionsenergie geben kann (von der ich übrigens überzeugt bin, dass sie viel schneller da ist als da gedacht wird) dann hat das nur einen Zweck: Man will die Stimmung bereiten, diese zu weiten Teilen unsinnige und zum Teil sogar völlig unökologische "Alternativenergiewell" zu fördern. Am Ende geht es nur ums Geld.


Ich fand Dein Posting eigentlich unnötig heftig und ziemlich unsachlich. Daher wohl auch der Eindruck, dass es auf mich bezogen war. Meine Reaktion war dagegen eher harmlos
Na, dann schließen wir wieder Frieden, schlage ich vor ;.)
 

siaccarino

Johannes Böttner
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1. Es fehlen Alternativen.
Sehe ich anders - es fehlt der Wille. Windräder sind nur eine Möglichkeit, Energieeffizienz eine andere, noch viel zu wenig genutzte. Grade die Entwicklung energieeffizienter Technologien wäre ein enormer Zugewinn für unseren Hi-Tech Standort.

Außerdem wird es allerhöchste Zeit, dass wir endlich den ökologisch korrekten Preis für Energie bezahlen - denn die Rechnung für unsere Verschwendung wird sowieso kommen - ob wir es wollen oder nicht.

2. Besser Deutschland als Ukraine.
Auch wenn wir unser Land mit AKWs zupflastern würden, würde das kein einziges AKW in der Ukraine verhindern. Wenn wir aber Alternativen entwickeln, die auch die Ukraine nutzen könnte, würde es schon eher AKWs verhindern.

3. Vertrauen. Ich denke, dass unsere Atomkraft relativ sicher ist und wir passende Endlager finden werden.
Genau hier ist der größte Pferdefuß - Vertrauen ist nicht sehr sinnvoll, wenn es um Altlasten geht, die über 10.000 Jahre lang strahlen. Wer behauptet, man könne solche Zeiträume planen, ist, sorry, nicht bei Trost. Nicht mal die nächsten 50 Jahre kann man planen (Beispiel Erdloch Schmalkalden).

Auch kein Einstein unter den Geologen kann das geologische Verhalten der Erdkruste über solche riesige Zeiträume hinweg vorhersagen.

Und AKW Sicherheit ist bei einem Konzern, der marktwirtschaftlich orientiert ist, nur ein Kostenfaktor. Mehr Sicherheit bedeutet mehr Ausgaben und mehr Ausgaben bedeuten weniger Gewinn. Das Schicksal des Großteils unserer Bevölkerung unter diese Prämisse zu stellen, ist verantwortungslos.

Der Super-GAU ist ein Ereignis von so monströsem Ausmaß, dass er einfach nicht mit einbezogen wird. Kein Konzern und alle Versicherungen dieser Welt zusammen könnten den Schaden eines Super-GAUs auch nur ansatzweise tragen. Das wird mit Statistiken heruntergespielt, nachdem alle xxxx Jahre mit einem Super-GAU gerechnet werden muss. Diese Statistik sagt aber nichts darüber aus, dass nicht schon Morgen der Tag X eintreten könnte.
Und was passiert dann am Tag X? Der Konzern wird abgewickelt und aus der Konkursmasse kann man nicht mal eine einzige Stadt entschädigen.

Wenn für Atomenergie der reale Preis gezahlt werden müsste - also inklusive Risikozulage für Super GAU und Absicherung des Mülls für die nächsten 10.000 Jahre - wäre es unbezahlbar teuer.

Statt dessen wurde nun beschlossen, noch länger unbeherrschbaren Müll zu produzieren und das Schicksal der Bevölkerung noch länger in die Hand von einigen wenigen marktwirtschaftlich agierenden Konzernen zu legen.

Und wie uns die Markwirtschaft in dieser Zeit so schön vorgeführt hat (Ölplattform, Bankenkrise): Gewinne streichen die Konzerne ein, Verluste bezahlen wir - das gilt für Atomkraft ganz besonders.

Ich bin kein Feind der Marktwirtschaft - aber eine Marktwirtschaft muss Grenzen und Regeln haben. Eine Regel davon ist, dass derjenige, der den Gewinn einstreicht, auch die Unkosten zu tragen hat. Eine andere Regel ist, dass man niemals das Schicksal der Bevölkerung verhökern darf. Nach diesen Regeln verbietet sich jeder weitere Tag Atomenergie.
 
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Walli

Blutapfel
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Ich sehe das Problem nicht. Das Ding muss nicht morgen funktionieren, nicht in einem Jahr und nicht mal in einer Dekade. Es reicht momentan schon, wenn es die Idee nur auf dem Papier gibt.
Vor exakt 200 Jahren hätte man mir den Vogel gezeigt, wenn ich gesagt hätte, dass Menschen auf dem Mond landen oder ganz selbstverständlich morgens von Berlin nach London fliegen und abends wieder zurück.
Über einen Horizont von ca. 200-500 Jahren lässt sich der strahlende Müll noch gut zwischenlagern. Das ist mehr als genug Zeit, um entsprechende Technologien zur Serienreife zu entwickeln.
Es ist aber oft so, dass man Sachen zwar theoretisch zeigen kann, die Umsetzung aber nicht praktikabel ist (z.B. Energieaufwand zu hoch, Anwendung auf große Mengen langwierig usw.). Man kann jetzt hoffen, dass die bestehenden Probleme gelöst werden können, manchmal kann man dies jedoch nicht.

Versteh mich, ich sage ganz generell bei diesen Dingen: Niemand kann eine Prognose zu Rohstoffvorkommen abgeben (zur Zeit) die nicht entweder trivial ("bekannte Vorkommen reichen X Jahre") oder tautologisch ("wird auf der Erde irgendwann ausgehen") sind bzw. eben nach gequirlter Sch. klingen.
Die Prognosen über bekannte Mengen sind doch schon ein guter Anhaltspunkt. Die Dauer daraus abzuschätzen ist auch nicht unbedingt trivial, denn es ist unklar, wie der Bedarf sich in den nächsten Jahrzehnten entwickelt. Das hängt auch ziemlich von der Politik ab.

Na, dann schließen wir wieder Frieden, schlage ich vor ;.)
;)
 

siaccarino

Johannes Böttner
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Was ich noch anmerken wollte:
Prognosen und Analysen zur dauerhaften Sicherheit von Endlagern und AKWs beruhen einzig und allein auf Statistiken.
Statistik ist nicht die Wissenschaft des Exakten, sondern des Wahrscheinlichen.

Es gleicht also letztendlich einem Pokerspiel: die Existenz unseres Staates, so wie wir ihn kennen, ist der Einsatz, der Gewinn ist...?
 

SilentCry

deaktivierter Benutzer
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Es gleicht also letztendlich einem Pokerspiel: die Existenz unseres Staates, so wie wir ihn kennen, ist der Einsatz, der Gewinn ist...?
Sorry, aber das ist schon total überdramatisiert. Ein AKW-Unfall ist kein Weltuntergang, Deutschlad wird nicht ausgelöscht, auch nicht bei einem SuperGAU. Und alles, auch das vermeintlich Exakte, unterliegt einer Wahrscheinlichkeit.

Und ich weiß nicht, wie es bei dir ist, aber in meiner Auffassung existiert ein allgemeines Lebensrisiko, das zu akzeptieren ist - also wenn ich z.B. mit meinen Freunden in einer Bar einen trinken gehe kann es sein, dass ich a) mir eine tödliche Infektion an einem Glas hole, damit meine Familie anstecke und dutzende Tote am Ende stehen oder b) in eine Schlägerei gerate und dann wegen Totschlags zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden weswegen meine ganze Familie sozial abrutscht, mein Sohn kriminell wird und in einer Schießerei mit der Polizei - nachdem er 24 Geiseln getötet - hat selbst umkommt weswegen er nie Medizin studieren und dieses Allheilmittel gegen Krebs erfinden kann wodurch Millionen Menschen sterben oder c) ich einen netten Abend habe und leicht angesäuselt heim komme.

Verstehst du? Ich sage nicht, man soll Atomkraft mit der Leichtigkeit der Sorglosen betreiben, aber sobald man sich den absoluten GAU vorstellt ist alles, und ich meine alles, ein potentieller Weltuntergang. Ich meine, wie soll man eigentlich noch Sex haben mit dem Risiko den nächsten Hitler zu zeugen?
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Es ist aber oft so, dass man Sachen zwar theoretisch zeigen kann, die Umsetzung aber nicht praktikabel ist (z.B. Energieaufwand zu hoch, Anwendung auf große Mengen langwierig usw.). Man kann jetzt hoffen, dass die bestehenden Probleme gelöst werden können, manchmal kann man dies jedoch nicht.
Wir würden immer noch in Höhlen wohnen, wenn alle so denken würden.
 

ThreeOfNine

Meraner
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Du vergleichst also die Einleitung von Wasser bei z.B. Bayer und BASF mit der Problematik von Grundwasser beim Bau eines Eisenbahntunnels?

Ich vergleiche die Aufbereitungstechniken. Die BASF beispielsweise rühmt sich auch, Wasser sauberer in den Rhein zu entlassen, als es bei Entnahme war. Fakt ist, dass die Nitratwerte bei Rückleitung erheblich höher sind.

Er hat von unschädlich machen geschrieben. Das schließt wohl Alpha-, Beta- und Gamma-Zerfall ein. Aber warum postest Du nicht einfach mal ein Beispiel für Deine Bakterien und wie die ihre Aufgabe durchführen?

Ich nehme an, du kannst Englisch: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC182500/

Ein "radioaktives" Element zerfällt so lange unter Emission von Strahlung, bis es einen stabilen Zustand (vgl. Zerfallsreihe Uran zu Blei) erreicht hat. Und ein ungünstiges Verhältnis von Neutronen zu Protonen führt nunmal zu Emission.
 

Jahoo

Hildesheimer Goldrenette
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Ich bin da bisl Zwiegespalten einerseits bin ich dafür die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und dabei auch die atomkraft zu nutzen andererseits kann ich nicht nachvollziehen wie die Regierung Zulassen kann das die Unternehmen damit ein Haufen Geld verdienen sie aber nicht verpflichten entstehende kosten zu übernehmen und mit einem Großteil des Gewinns erneuerbare Energien zu fördern.

Naja aber ich denke eine baldiges abschalten der Atomkraftwerke ist unrealistisch. Wenn man sich überlegt das über 80% des Stroms in Deutschland aus fossilen Brennstoffen oder Kernkraft erzeugt werden und die fossilen Brennstoffe auch nicht mehr werden wird man wohl drauf kommen das man das alles nicht durch regenerativen Energieträgern decken kann. Zumindest nicht in den nächsten 10 Jahren aber der Stromverbrauch stetig steigt. Und wenn man sich mal überlegt wer in Deutschland dann wohl den meisten Strom für sich in Anspruch nehmen wird, nämlich die Industrie, wird man wohl als kleiner Privatmann irgend wann ein Problem haben. Oder wie es auch schon oft erwähnt wurde unsere Nachbarländer merken das da wirklich was zu verdienen ist und bauen a den Grenzen neue Kraftwerke um dann den Strom nach Deutschland zu verkaufen und wir können nicht anders als drauf einzugehn.


Ich denke das ohne Atomkraft ein derzeitiges wohlstandniveau nicht zu halten ist.

Edit: sorry für die Fehler hab sie jetzt mal geändert
 
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Walli

Blutapfel
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Wir würden immer noch in Höhlen wohnen, wenn alle so denken würden.
Wir würden in Höhlen wohnen, wenn nicht manche Leute auch mal einen Plan verworfen und was neues ausprobiert hätten. Was ist wohl einfacher? Ein viereckiges Rad mit enormem Kraftaufwand zum Rollen zu bringen oder gleich etwas rundes zu bauen? Sicher, Wissenschaftler sind oft verliebt in ihre Ergebnisse und verfolgen selbst aussichtslose Ansätze so lange, bis die Gelder gestrichen werden. Was im Labor toll aussieht kann sich irgendwann auch im Alltag bewähren, muss aber nicht.