• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Drei sehr unterschiedliche Fotos warten bei unserem Februat-Thema - Quadrat zum Quadrat - darauf, von Euch bewertet zu werden. Los, auf geht’s! Hier geht es lang zur Abstimmung --> Klick

Und wir werden alle Amokläufer?

pascal3001

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
Registriert
03.08.10
Beiträge
402
Und was bitte schön hat das mit Gewalt zu tun? Der Vater war Sportschütze (?) . Und? Jeder, der daheim ne Waffe hat, ist gewalttätig?
 

.DE

Antonowka
Registriert
07.07.10
Beiträge
358
Ich glaube, es war eher gemeint, das diese Täter eher die Möglichkeit hatten. ;)
 

drp

Jerseymac
Registriert
12.04.11
Beiträge
458
Nein, aber es gab noch viele andere Hinweise glaube ich...
Das der Vater ne Waffe zuhause hatte, die nicht eingeschlossen war (?) hat es dann nur zu dem schrecklichen Amoklauf gebracht.

Naja, wenn du meinst;)

Auf jeden Fall fallen die meist schon vorher sehr auf. Dann sollte man mehr Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, und es einfach (möglichst) nicht so weit kommen lassen.
 

pascal3001

Süssreinette (Aargauer Herrenapfel)
Registriert
03.08.10
Beiträge
402
Diese Menschen fallen höchstens auf, da sie so unscheinbar sind. Sie sind nie gewalttätig gewesen in den meisten Fällen, sondern wurde gemobbt und waren die Opfer, nie die Täter. Das ist der Normalfall. Ausnahmen gibt es immer.
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Bah, wat ne Diskussion. Beim Lesen des Threadtitels hätte ich schon fast ins Essen gebrochen, der erste Beitrag des TE, besonders der letzte Absatz, weckten ähnliche Gefühle in mir. Wenn man so dermaßen auf unterstem Niveau in eine Betroffenheitssphäre gesaugt wird, verspürt man den Drang, diesen Thread mehrmals auszudrucken und ihn den Urhebern um die Ohren zu hauen. Keine Sorge, der Gehalt ist so dünn dass bestimmt keine bleibenden Schäden verursacht werden. :)

Einerseits möchte man den Eltern, die ihren präpubertierenden, nichtmal im Stimmbruch befindlichen Nachwuchs sowas spielen lassen das Recht auf weitere Fortpflanzung verweigern. Im Dead Space 2 Multiplayer des PSN hört man des öfteren Stimmen von höchstens 14jährigen im Voicechat die sich über 14jährigen-Themen unterhalten während sie das zur Diskussion stehende Videospiel laufen lassen. Dann wachsen auch in mir Gedanken an wildes Berserkertum und Zwangssterilisierung von Leuten die nicht in der Lage sind, nicht grundlos bestehende Altersempfehlungen zu lesen bzw. sie bei ihren Kindern durchzusetzen. Diese Gewaltphantasien haben aber nichts mit dem Spielinhalt bzw. seiner Folgen zu tun. Kinder befinden sich ja bekanntlich in der "Entwicklung", obwohl ich mir häufig nicht sicher bin, wohin eigentlich - aber die meisten Leute sind sich einig, dass Kinder zuerst ein wenig Humanismus, einen Beruf und das Füllen der Rentenkassen erlernen sollten. Die Meinung, solche Spiele machen leicht beeinflussbare Kinder zusätzlich zu dummen, abgestumpften Erwachsenen ist wohl wahr; diese Aufgabe haben natürlich schon vor Erfindung der Videospiele verschiedene Instanzen vom Staat bis zum Privatfernsehen übernommen. Es gibt Menschen, die sich eine Stunde VIVA-Moderation ansehen können, ohne zu weinen, schreien oder sich selbst körperlich zu martern, das sind Leistungen, die Menschen vor 50 Jahren noch nicht vollbringen konnten. Der dumme, abgestumpfte, leicht beeinflussbare Mensch wird sehr ambivalent gefürchtet und gebraucht. Deswegen bin ich mir nicht sicher wo die Ursache darin liegt, dass im Besonderen und Hauptsächlich Videospiele diskutiert werden.

Andererseits ist es faszinierend, wie betroffen beliebige Leute auf ein Videospiel reagieren können, das offensichtlich eine Horrorfiktion für Volljährige ist. Ich würde nun nicht so weit gehen, Gore zur Kunstform hochstilisieren zu wollen, aber die Forderung sowas zu verbieten ist einfach lachhaft. Die Gründe, so etwas zu konsumieren sind so vielfältig wie die Gründe, z.B. eine Achterbahn zu besuchen oder sich bestimmte Filme anzusehen. Ich beziehe mich hierbei ganz gerne auf Bunuel' und Dalis Film "Ein Andalusischer Hund" aus den 1920ern, bei dem Ameisen aus einem Loch einer lebenden Hand kriechen und einer Frau eine Rasierklinge mitten durch das Auge gezogen wird. Aus damaliger Sicht totaler Schund wird der Film heute als ein wertvoller surrealistischer Film betrachtet, und ich kann diese Betrachtung nur teilen. Ja sicher, das war nun kein erbaulicher Film bei dem man Kraft für weitere Taten schöpft wenn da Brüste zu einem Gesäß morphen und u.A. mit Kadavern befüllte Klaviere gezogen werden. Das nur zu den Leuten aus der "Früher war alles besser"-Fraktion. Die Welt ist mittlerweile so voll von Leuten, die sofort allem möglichen wegen irgendwelcher Kinkerlitzchen die sog. "Daseinsberechtigung" absprechen, so ekelhaft und erdrückend voll und ohne Bewegung in vielen ihrer Teile. Das ist eine Welt in der sich unter 20jährige schon zu den Konservativen zählen und Leute ohne handfeste wirtschaftliche Interessen die Liberalen wählen, aus Idealismus (sic!), das ist doch schon real existierender Surrealismus, oder? Es fordern Leute, die zu keinen 2 zusammenhängenden Gedanken, geschweige denn Sätzen fähig sind, die Durchsetzung von Gedankenhygiene. Und viele Leute folgend dem dann auch noch mit ihrem politisch korrekten und kantenlosen Geschwafel. Weil irgendwie ist das auch en vogue, sich über Offensichtlichkeiten aufzuregen und sich dem Beifall der ohne Gehhilfe nicht Denkfähigen sicher zu sein.

Nenene, also sowas regt mich ja schon auf... :)
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
Registriert
13.10.09
Beiträge
9.267
Stimmt, die Gründe, so etwas konsumieren zu wollen sind vielfältig.
Schade, dass es nach mehreren Seiten immer noch niemand geschafft hat mir wenigstens mal einen zu nennen.
Der Frage wurde bisher leider ausgewichen. o_O
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
Registriert
09.09.07
Beiträge
888
Einerseits möchte man den Eltern, die ihren präpubertierenden, nichtmal im Stimmbruch befindlichen Nachwuchs sowas spielen lassen das Recht auf weitere Fortpflanzung verweigern.

Nun, je weniger ein Verhalten gesellschaftlich geächtet wird, umso schwieriger wird es für Eltern, dies bei ihren Sprösslingen durchzusetzten. Überhaupt wird wohl die "Macht" der Eltern etwas überschätzt, mit der diese ein bestimmtes erwünschtes Verhalten bei ihren Kindern herbeiführen können. Letztendlich geht es nur darum, dass Eltern und die Gesellschaft ein klare Haltung einnehmen. Und eine Möglichkeit der Gesellschaft (oder genauer des Staates) dazu ist, Gesetze zu erlassen. Nicht die einzige, vielleicht auch nicht die Klügste. Aber ein Gesetz dagegen ist ein klares Zeichen, was von solchen Machwerken zu halten ist.
 

Seras

Aargauer Weinapfel
Registriert
30.10.08
Beiträge
752
Was passiert eigentlich mit den Leuten die Postal gezockt haben o_O ;)
 

Thems

Schöner von Nordhausen
Registriert
18.07.09
Beiträge
324
Einerseits möchte man den Eltern, die ihren präpubertierenden, nichtmal im Stimmbruch befindlichen Nachwuchs sowas spielen lassen das Recht auf weitere Fortpflanzung verweigern.

Nicht nur deswegen! Generell ein schöner Beitrag
 

Flying Apple

Osnabrücker Reinette
Registriert
06.03.10
Beiträge
992
Keine Frage, viele Videospiele sind heutzutage übertrieben gewalttätig und stumpfen ab.

Ich halte es aber für naiv diese als Auslöser für die Amokläufe zu brantmarken.
Ich rate an dieser Stelle jedem sich einmalin den Kopf einer dieser gesellschaftlich ausgestoßenen amokläufer zu versetzen. Vielleicht wird dann dem ein oder anderen klar das der Auslöser nicht in der virtuellen, sondern in unserer leistungsorientierten Klassengesellschaft liegt in der nicht jeder so akzeptiert wird wie er ist.

Ich persönlich spiele schon länger keine "Ballerspiele" mehr.
 

Flying Apple

Osnabrücker Reinette
Registriert
06.03.10
Beiträge
992
Stimmt, die Gründe, so etwas konsumieren zu wollen sind vielfältig.
Schade, dass es nach mehreren Seiten immer noch niemand geschafft hat mir wenigstens mal einen zu nennen.
Der Frage wurde bisher leider ausgewichen. o_O

Sammler/Jäger-Prinzip
Ballerspiele sind besonders bei männlichen Spielern beliebt, da sie für den kurzfristigen Jagderfolg sorgen der uns in den Genen liegt. Das wäre der Grund.

Das Problem ist das viele männliche im realen Leben überwiegend ausgeschlossene und unerfolgreiche Menschen den Erfolg in der Virtualität suchen.
Damit kommt oft noch mehr respektlosigkeit der Gesellschaft ein her und mit dem Amoklauf will der Täter allen dann zeigen wo zu er in der Lage ist, das er nicht so machtlos ist wie alle denken und das es ein Fehler war ihn so zu behandeln.

Das ist meine Interpretation und sehr Pauschal gehalten.
 

from_theashes

Salvatico di Campascio
Registriert
18.01.10
Beiträge
432
Stimmt, die Gründe, so etwas konsumieren zu wollen sind vielfältig.
Schade, dass es nach mehreren Seiten immer noch niemand geschafft hat mir wenigstens mal einen zu nennen.
Der Frage wurde bisher leider ausgewichen. o_O

Ein Grund sich Horrorfilme-/Spiele anzugucken ist ganz offensichtlich der Adrenalinkick. Wobei mich subtiler Horror mehr schockt, als stumpfe Gewaltdarstellung... Aber da ist ja jeder anders.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
Registriert
13.10.09
Beiträge
9.267
Danke, mehr wollte ich gar nicht wissen :)


Das Problem ist das viele männliche im realen Leben überwiegend ausgeschlossene und unerfolgreiche Menschen den Erfolg in der Virtualität suchen.
Damit kommt oft noch mehr respektlosigkeit der Gesellschaft ein her und mit dem Amoklauf will der Täter allen dann zeigen wo zu er in der Lage ist, das er nicht so machtlos ist wie alle denken und das es ein Fehler war ihn so zu behandeln.

Ich denke wie viele andere auch, dass das Problem in der Gesellschaft liegt.
Amokläufe gab es weit vor den Videospielen.

Trotzdem halte ich diese Form der Gewaltdarstellung irgendwie nicht für ganz richtig.
Videospiele und Filme mit entsprechenden Inhalten sind diskutabel, Gewaltdarstellungen in Nachrichten und Printmedien gehen noch weiter,
denn hier ist es keine Fiktion mehr.

Den "Adrenalinkick", der als Anreiz genannt wurde, kann ich zwar nicht teilen, aber wie so oft geschrieben, sind die Geschmäcker ja Gott sei Dank verschieden :)

Ich halte aber daran fest, dass ein Vertriebsverbot für bestimmte Ableger in Deutschland richtig und wichtig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Paganethos

deaktivierter Benutzer
Registriert
18.11.07
Beiträge
3.702
Ich spiele Killerspiele beinahe so lange wie es das Genre gibt. Doom wurde von mir Anfang 1994 im zarten Alter von 13 Jahren ein paar Wochen nach Verkaufsstart gekauft und durchgezockt. Viele viele Spiele des Genres (Quake, Duke Nukem, etc) folgten. Ich und meine Kumpels haben uns Nächtelange LAN Schlachten geliefert.

Kürzlich wurde ich 30 und bin immer noch nicht Amok gelaufen. Woran das nur liegen mag?

Irgendwelche frei zugänglichen Blogs oder No comment TV find ich viel heftiger als etwas Pixelblut.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
Registriert
13.10.09
Beiträge
9.267
Es hat auch niemand behauptet dass man dadurch sofort zum Amokläufer mutiert.
 

.DE

Antonowka
Registriert
07.07.10
Beiträge
358
Aber sicher wurde das hier öfter durchgesprochen und auch behauptet.
Einen direkten Beweiß gibts für dich aus dem Ausgangspost. Zudem suggeriert schon der Titel des Themas eben dies.
Es reichen ja auch die "normalen" Shooter, bei denen wir ein paar Leuten in den Schädel schießen.


Warum gibt es Amokläufer? Deshalb.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
Registriert
13.10.09
Beiträge
9.267
Tatsächlich :(
Die meisten halten Gott sei Dank von der These nicht viel.
Wenn das Thema bloß so einschichtig wäre...
 

Irreversibel

Holländischer Prinz
Registriert
16.03.07
Beiträge
1.843
Grundsätzlich sind die Gründe für die Existenz solcher Gewaltdarstellungen für mich eher nicht erheblich. Genausogut könnte man nach dem höheren Sinn von Romanen oder Bildern und Filmen fragen, die natürlich beim Endkonsumenten für irgendeine Form der Unterhaltung sorgen. Ich argumentiere hierbei extrem grenzwertig, das ist mir bewusst. Wir können natürlich nicht alle Darstellungen, egal welcher Art, nur weil sie von Menschen geschaffen wurden, gleich als eine Form von Kunst ansehen.

Wenn ich etwas über die Qualitäten des hier debattierten Spiels sagen müsste, dann würde ich sagen, dass es extrem manipulativ Ängste schürt, und zwar über viele Wege und auf vielen Ebenen gleichzeitig. Wenn man bewusst davor sitzt und wahrnimmt, welche unterschiedlichen Methoden und psychischen Tricks die Gestalter des Spiels eingesetzt haben um Gefühle von Angst, Beklemmung, Horror usw. zu erzeugen, dann könnte man zu dem Schluss kommen, dass man vor einer Art multimedialem interaktivem Kunstwerk sitzt. Alleine die Handlung, dass selbst der radikalste Verlust von Identität, sowohl physisch als auch psychisch als Preis für die Unsterblichkeit nicht zu hoch sind, das ist zumindest packend. Man könnte sagen, dass sich das Ganze auf dem Niveau von Hansrudi Giger abspielt, eine Art surrealistischer, interaktiver Horrortrip.

Es ist unfair, dieses Spiel auf seine Splatterelemente zu reduzieren. Sicherlich wird es gerne aus Nervenkitzel gespielt, aber der Horror ist vielschichtiger und tiefsinniger als hier gemeinhin behauptet wird. Man könnte Vergleiche zu Geschichten von H.P. Lovecraft über Wahnsinn, Besessenheit und Tod ziehen, ernsthaft verfilmt sähen die sicherlich auch nicht freundlicher aus.
 

fyysh

Schweizer Glockenapfel
Registriert
25.01.10
Beiträge
1.386
Weil es irgendwo im Verlauf des Threads gefallen ist:
Die Tabus gehen immer mehr verloren...

Das Gefühl habe ich auch.
Allerdings ist MMN das eigentlich schlimme daran, dass es ein "Back to the roots" ist, eine Rückentwicklung der Gesellschaft bzw. ihrer Gruppenintelligenz.

In Bezug auf den Einfluss von Ego-Shootern, Metzelfilmen, böser Metal etc. auf Amokläufer:
Ich denke schon, dass diese Dinge einen Einfluss auf diejenigen haben, die schlussendlich zu Amokläufern werden. Aber eben nicht auf jeden.
Ich denke, das verhält sich wie Alkohol und sonstige Drogen oder gewissen Marken:
-Nicht jeder, der Alkohol trinkt, wird Alkoholiker... ähm, ich meine "Alkoholkrank"...
-Nicht jeder, der mal gekifft hat, wird auf den Strich gehen und an ner Überdosis Heroin sterben...
-Nicht jeder, der Uriella begegnet ist, ist ihrer Sekte beigetreten...
-Nicht jeder, der einen Mac hat, ist ein unabbringbarer Fanboy und der Apfel-Sekte beigetreten...
-Nicht jeder, der Slipknot hört und Ego-Shooter spielt, läuft in seiner Schule amok...
Aber manche eben schon.

Liegt es dann an der Sache an sich oder an demjenigen, der sich dadurch beeinflussen, verleiten, verlocken, verführen lässt?
Ist natürlich klar: An letzterem.

Doch Waffen töten keine Menschen, Menschen töten Menschen.
Wir können uns also alle bis auf die Zähne bewaffnen und würde sich nicht viel ändern.
Denn für uns, wir, die nicht labil sind und deren Moral noch funktioniert, ist das ja kein Problem.
Nicht wahr?

Na ganz so einfach ist es eben nicht.
Die Geister, die ich rief....