Wir reden hier über Lizenzen, also 100% pures geistiges Eigentum. Du kaufst Dir bei IKEA den Schrank. Das Design als IP wurde angewandt, um diesen Schrank mit dem spezifischen Design herzustellen
Nur ist das Design eindeutig "geistiges Eigentum" von Ikea - oder nicht? Also... was denn nun.
Ich weiss... der Punkt liegt darin, daß eine Nutzungslizenz deshalb etwas anderes sein soll, weil ich ja gar nicht ein Produkt käuflich erwerbe, welches ich als Eigentum definieren können soll. Für mich eine fatale Fehlentwicklung der Moderne. Wenn ich den Schrank umbauen darf, darf ich auch ein OS umbauen. Ich darfs nicht unbedingt weiter verkaufen - aber ich darf ne Anleitung UMSONST rausgeben, wie man den Schrank umbaut.
Das ist bei "geistigem Eigentum" verboten. Für mich der totale Quatsch - reiner Protektionismus. Und daß viele Leute das inzwischen verinnerlicht haben, zeigt meines Erachtens, wie gut die Erziehungsarbeit der "Medien"-Lobby seit vielen Jahren funktioniert.
Daß ich eine Software nicht kopieren und verteilen darf ist eine andere Angelegenheit. Hat nichts mit der individuellen Anpassung zu tun, nachdem ich das Programm BEZAHLT habe.
Genau so ist es bei McDonalds. Da wird geistiges Eigentum zum Betrieb eines McD-Restaurants und zur Lizenzfertigung der McD-Produkte mit McD-Logo verwendet.
Falsch - denn die Lizenz wird ja nur gewissen "Kunden" (nämlich Unternehmern) erteilt. Ich selber erwerbe als Konsument am Ende aber ein Produkt. Ich bezahle dafür. Und wenn ich will, kann ich nachträglich ne Scheibe Käse zusätzlich auf den Cheeseburger legen. Oder ich kann das Fleich aus dem Burger rausziehen, und in mein Brötchen legen. Ich darf den Burger sogar meinem Hund verfüttern.
Ich darf mit dem Produkt am Ende machen was ich will, wenn ich dadurch keinen dritten schädige.
Bei "geistigem Eigentum" darf ich das komischerweise nicht. Ich halte diese Entwicklung für falsch.
Was hinten herauskommt, sind waschechte Produkte, mit denen der Käufer machen kann, was er will (z.B. Burgerpyramide bauen oder den Schrank zu einem Tisch umbauen)
Eben - und Apple will mir verbieten, mit ihren "waschechten Produkten" zu tun, was ich will.
OSX an sich ist hingegen pures geistiges Eigentum. Man erwirbt die Lizenz zum Betrieb der Software auf einem Mac-Rechner
Ich erwerbe eine PRODUKT. Ich erwerbe eine Packung, eine CD/DVD - ein Programm. Ich halte den Gedanken fatal, daß ich hier plötzlich nicht ein Produkt KAUFE, sondern nur eine gnädige Erlaubnis, etwas zu benutzen.
Sie verkaufen es als eigenständig erwerbbare Lizenz für den Betrieb auf einem Mac. Ich sehe da keine vollkommene Eigenständigkeit
Was bedeutet, daß der Hersteller eine "erwerbbaren Lizenz" Dir grundsätzlich vorschreiben darf, wann und wie Du diese "Lizenz" nutzen darfst. Sag das mal der Musikindustrie... die würde vor Freude jubeln, und es wird nicht lange dauern, bis alle unsere "Hör-Lizenzen" ziemlich unschöne Entwicklungen machen werden.
Aber interessant zu sehen, daß Du diesen Gedanken, für etwas bezahlen zu müssen, was Du gnädigerweise benutzen darfst, scheinbar vollkommen verinnerlicht und als Mantra übernommen hast. Du arbeites nicht zufälligerweise in der Content-Industrie?
Von Mischkalkulation hast Du noch nie etwas gehört, oder?
Unerheblich - erheblich sind die Gesamtkosten für die Entwicklung von OS X.
Was ist denn, wenn man eine Windows-Update-DVD erwirbt und sie so modifiziert, dass sie sich auch ohne das Vorhandensein einer vorherigen Windows-Version installieren lässt?
Die OS X-DVD wird nicht modifiziert - die PCs auf welche die installiert werden soll, werden modifiziert. Das ist ja der Wahnsinn hier. Wir sind schon soweit, daß sich die Menschen freiwillig davon zurückhalten ein BEZAHLTES Produkt zu benutzen, wie sie es wollen, solange sie es dabei nicht kopieren (also eine Verfielfältigung betreiben).
Ich will meinen Schrank kaputt machen können, wie ich will. Und ich will NATÜRLICH OS X anpassen können, wie ich will. Wenn ich will lösche ich ja auch diverse Dateien einfach weg, nachdem ich es installiert habe. Huch... ist das keine Modifikation? Ach... die ist erlaubt? Die andere nicht? Das sind alle beliebige Protektionismus-Spielchen, die da auf juristischer Ebene stattfinden.
Das Reengineering von Code... da kann man ja evtl noch drüber reden. Aber selbst da habe ich eine andere Einstellung zu. Wie gesagt... ich bastel an meinem Ikea-Schrank rum wie ich will... dann will ich auch in den Software-Eingeweiden meines PC rumbasteln, wie ich will.
Solange ich dadurch keinen Diebstahl begehe (also anderen etwas zur Verfügung stelle, wofür die nicht bezahlen) MUSS das dem Hersteller scheissegal sein. Ich halte "Updates" für totalen Kokolores... ich kaufe entweder ein neues Produkt oder eben nicht. Wenn Firmen Kunden an sich binden wollen, sollen sie Kundenkarten oder sonst einen Mumpitz erfinden. Ich empfinde es als irreguläre Bevorzugung von Kunden, wenn Leute, die ein früheres Produkt einer Firma gekauft haben, ein neues Produkt einfach so billiger kriegen. Wenn sie dafür ihr altes in Zahlung geben würde (also wieder verkaufen) - OK - damit könnte ich leben. Aber prinzipiell halte ich Updates für ein unerfreuliches Verhalten aus Konsumentensicht, da mir auch die Vergleichbarkeit von Produkten verwässert wird. Zudem weiss ich nie, ob und wie in Zukunft Updates angeboten werden oder nicht.
Aber jetzt sind wir genau in der politisch-juristischen Diskussion drin, die Quatsch ist. Und es kotzt mich sowieso an, daß ich hier mit Apple-Kunden rede, die sich als Anwälte für die Industrie verdingen.
Und ich verstehe immer noch nicht, dass es Leute gibt, für die Hardware und Betriebssystem zwei verschiedene Produkte sind.
Für mich sind zwei Kartons im Laden zwei verschiedene Produkte. Wenn Du DIESES Prinzip noch nicht verstanden hast, empfehle ich Dir den realen Besuch eines realen Ladens. lauter Verpackungen... lauter Produkte... und zwar verschiedene Produkte.
Apple verkauft selber sein OS als eigenständiges Produkt herrjemineh... und Du tust hier nun so, als wär das nicht der Fall.
Und ich hoffe, ich halte mich nun wieder zurück. Ich habe keine Lust mit Dir, Bananebieger, zu diskutieren. Gespräche mit Industrie-Vertretern sind mir im Privatrahmen eigentlich zu wider. Was daran liegt, daß mir viele reale Umstände des Kapitalismus zu wider sind. Ich nehme viele wahr, nehme viele hin... aber mögen oder gar verinnerlichen und vertreten? Ganz sicher nicht.
MacMark: Bedenke, dass wir in Deutschland sind. Hier wird einem jeglicher Erfolg sofort geneidet und erst recht nicht gegönnt
Ich bin kein "Erfolgsguru" - Erfolg per se ist für mich KEIN Wert, auch wenn das im angloamerikanischen Alltag so kommuniziert wird. Diktatoren hatten Erfolg. Die Inquisition hatte Erfolg. Viele Gruppierungen waren "erfolgreich" - was für mich als denkenden Menschen aber nicht automatisch Applaus abringt. Wobei ich Apple ja sogar teilweise applaudiere, da sie bestimmte Produkte überaus gut bauen. Auch wieder so eine Sache, die eher typisch deutsch ist. Sobald man jemanden kritisiert, wird man als Neider abgestempelt. Widerlich sowas. Ich "neide" weder Steve Jobs seine x Mrd auf dem Konto noch Bill Gates. Ich würde mich in deren Haut schämen, wenn ich soviele Nullen auf dem Konto hätte... egal, was ich "geleistet" hätte. Aber neiden tue ich ihnen das nicht. Ich wills ja selber gar nicht.
Ich kritisiere alles und jeden - sogar Apple. Ich weiss... eine Unverfrohrenheit... man sollte es verbieten... glücklicherweise leben wir in einer Region, in dem dieses Verbot im jetzigen Zeitalter nicht existiert.
gruß
Booth