Zuallererst, lieber SilentCry: Es heißt Fukushima, nicht Fokushima.
Dann muss ich jetzt doch auch einmal meinen Senf dazugeben:
Ich finde es etwas traurig, dass eine grüne Einstellung immer gleichgesetzt wird mit Rückschritt. Wenn man auf die Umwelt achten möchte, dann heißt das nicht (zwingend
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), dass man mit Jutesäcken im Wald sitzen muss. (Ich beziehe mich darauf auf die Diskussion gefühlte 50 Seiten vorher)
Und nun zur Atomkraft. Ich
persönlich bin der Meinung, dass die Atomkraft, so wie sie im Moment genutzt wird, nicht sicher genug ist. Ich war aber schon vor Fukushima dieser Meinung, aus diesem Grund behaupte ich auch, dass meine Meinung nichts mit Hysterie zu tun hat. Generell muss ich sagen, dass mich auch diese "Übereinenkammgeschere" etwas nervt.
Ich weiß nicht, wieso in diesem Zusammenhang immer der Flugzeugvergleich kommt. Wie schon oft genug beschrieben, sind die Konsequenzen eines Flugzeugabsturz - so tragisch diese für alle beteiligten ohne jeden Zweifel auch sein mögen - wohl kaum mit denen einer nuklearen Katastrophe vergleichbar. Ehrlich gesagt finde ich das - wenn man dabei an die Opfer von Tschernobyl und Fukushima denkt - mehr als nur unangemessen. Ob der Mensch die Atomkraft nun beherrscht oder nicht (wobei meine Meinung ja wohl klar sein dürfte) spielt in diesem speziellen Zusammenhang keine Rolle.
Und zum Thema beherrschen/nicht beherrschen.
Vor wenig mehr als einem Jahr explodierte die Deepwater Horizon und verursachte die Ölpest von Mexiko und erst im Juli desselben Jahres wurde das Leck der Tiefseebohrung gestoppt. Warum? Weil einfach gebohrt wurde ohne einen konkreten (!) Plan und die konkreten Maßnahmen was zu tun ist, wenn ein Unfall denn eintritt.
Ich weiß nicht, aber sowohl bei Tschernobyl als auch bei Fukushima hatte ich das Gefühl, dass die Verantwortlichen überfordert waren mit der Situation. Und genau hier liegt für mich der springende Punkt: Wenn schon Unfälle passieren können, die ungemein dramatische Auswirkungen haben können, muss wenigstens für einen sicheren Notfallplan gesorgt sein. Oder noch besser: Solange ich eine Technologie nicht gefahrlos anwenden kann (ohne Schaden für unzählige Menschen und große Teile unserer Erde anzurichten), darf sie nicht in Serie gehen / muss so modifiziert werden, dass eben dies nicht der Fall ist.
Ach ja, aber selbst wenn wir es schaffen Atomkraftwerke zu bauen, wie Biegr sie beschrieben hat, bleibt immer noch die Frage nach dem Müll und was man mit dem macht. Alle wollen günstigen Strom, aber keiner will angereicherten Müll in seinem Keller.
Und dies hat nichts damit zu tun, dass man in einem Wattebausch sitzen möchte, damit einem ja nichts passiert.
Meiner Meinung nach, ist ein Atomausstieg schon allein deshalb sinnvoll, weil sich dann hoffentlich endlich nach alternativen Energien umgesehen wird. Das Problem ist aber auch, dass die Energielobby viel zu großen Einfluss hatte/hat. Ich finde es super, wenn sich jetzt mehr Menschen mal mit dieser Materie auseinandersetzen - schade nur, dass es dazu der Katastrophe von Fukushima bedurfte.
Meinetwegen darf der Strom dann auch etwas teurer sein, dann muss man halt auf den Standby-Knopf verzichten, oder schaltet abends mal nicht die Glotze zum Nebenherlaufen an - das hat noch niemanden geschadet
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