Wenn Manuel Frondel zitiert wird, wird sofort auf seine Verbindung zur Atomlobby hingewiesen.
Zu Recht. Selbstverständlich beeinflusst die Rolle eines Menschen die Wahrnehmung seiner Aussagen.
Genauso allerdings gilt das für einen Physiker mit Greenpeace-T-Shirt.
Das ist das Problem mit emotional überhitzten, unsachlichen Hysterien. Es ist kein Sachthema "Wie sicher ist Atomkraft - Risiken und Nutzen" sondern ein "Höllenfahrt Atomkraft - AKWs als Weg in die globale Vernichtung" contra "Heilsbringer Atomkraft - AKWs als moderne Kathedralen des Menscheitsheils".
Ich habe dank Verbund-Energie (wir erinnern uns:
Die Lügner mit der grünen Wasserkraft) billigen Atomstrom. Ich halte die Risiken für vertretbar, wobei ich selbstverständlich nicht zum Leichtsinn rate sondern wohl zu vielleicht deutlich verbesserungswürdigen Maßnahmen zur Risikominimierung mahne.
Ich persönlich denke zudem, dass die Auswirkungen dieser Naturkatastrophe (!) auf die AKWs und damit die Wirkung auf die Natur vernachlässigbar ist und medial sowie von den Ökodiktatoren künstlich aufgebläht werden.
Das ist übrigens auch das Problem mit Hysterien: Ich kann leider nichts mehr ernst nehmen, was verbreitet wird. Ich erinnere mich an die angebliche radioaktive Wolke, die ja gleich zu Anfang der Naturkatastrophe zur potentiellen Apokalypse für Tokyo hochstilisiert wurde, wohin sie wohl geblasen würde. 4 Tage lang war das in allen Sendern, ununterbrochen, die "radioaktive Wolke". Dann habe ich zufällig (!) in der ARD (nicht sicher, aber es war ein öffentlich rechtlicher Sender, die Privatsender kann man ja zu dem Thema überhaupt nicht schauen, da kriegt man ja gleich Anfälle): "Es gab nie eine und gibt aktuell keine radioaktive Wolke."
Edit: Das war in der ersten Woche. Wie es aktuell ist oder was aktuell der "mediale Status" ist, weiß ich nicht. Ich habe aufgehört, die "Berichte" zu lesen oder zu verfolgen.
Spätestens da war für mich Fullstop. Lüge, Panikmache, Hysterie. Echte journalistische Berichterstattung? Fehlanzeige. Eine Bande von Grünideologen und apokalypsengeile Medien denen ein Erdbeben Stärke 9 und ein Tsunami nicht reichen. Deswegen muss eine radioaktive Wolke her, die kann man mit hinreichen vielen Wenns und Abers sogar bis Europa treiben lassen, hey, und schon kaufen die Hysteriedeutschen Geigerzähler, Dosenfutter und Trinkwasserflaschen. Darüber kann man dann auch berichten: "Deutschland bereitet sich auf den radioaktiven Fallout vor! Zu Gast bei den Tschakoviaks in ihrem Kellerbunker. Herr Tschakoviak zeigt gerade seinem Sohn Kai-Kevin und seiner Tochter Chantall-Marie-Louiese wie man zur Not aus der Hauskatze ein schmackhaftes Gulasch macht. Gleich danach der Pro7-Blockbuster The Day After."
Die Glaubwürdigkeit bei mir ist damit Null. Schade. Mit Hirn und der gebotenen Wissenschaftlichkeit könnte man aus dem Vorfall vielleicht für andere AKWs etwas lernen. So aber ist die mediale Aufbereitung (und damit die Wahrnehmung in der breiten Bevölkerung) wie üblich: Hysterisch, panisch, hirnlos.
Aber ich wiederhole mich. Ebenso wie die AKW-Gegner. Niemand hat die Frage aufgegriffen, was denn die Auswirkungen der Atomtests ober- und unterirdisch auf die Natur waren. Niemand hat aufgegriffen, wie schlimm wohl 2 abgeworfene Atombomben über Japan waren im Vergleich zu diesem "Unfall". Alles wird vermischt. Geht es um unmittelbar Betroffene so sind Leute von einem Staudammbruch ebenso tot wie ein Hausbesitzer der beim Montieren seiner Solaranlage vom Dach fällt. Oder eben unmittelbare Anwohner neben einem AKW bei einem GAU potentiell Schaden nehmen.
Geht es um globale Auswirkungen so müsste man die Risiken (für Laien: Risiko ist die Auftrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses zusammen mit seinem potentiellem Schaden beim Eintreten) nüchtern abschätzen. Unbefangenheit aber ist eben hier Mangelware. Hüben wie drüben sitzen Profieure der einen oder der anderen Meinung.
Fazit: Ich glaube de facto keinem. Daher ziehe ich mich auf eine pragmatische Position zurück: Die erlebte Erfahrung sagt mir, dass die Tragödie (aus globaler Sicht!) offensichtlich medial aufgebläht wurde. Wenn es um Gretchenfragen geht schweigen alle. Ich brauche Strom, den ich mir leisten kann. Ich kann auch sozial genug denken zu begreifen dass mehr Menschen billigen Strom noch deutlich nötiger brauchen als ich. Atomstrom ist eine Brückentechnologie hin zur Fusion. Wer sein Haus mit Photovoltaikanlagen/-panels zukleistern will die alle 10 Jahre Sondermüll werden und um 40.000 Euro (nach oben offen) ausgetauscht werden müssen, bitte, der soll das tun. Wer aber Fördermittel abzocken will indem er auf der "grünen Welle" reitet oder wer mit der Angst von Menschen politisch Kapital machen will um ihre
menschenfeindliche,
fortschrittsfeindliche,
reaktionäre Weltanschauung durchzupressen, hat in mir einen Kritker, Gegner, Feind.