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Ich bin für Atomkraft und Stuttgart 21

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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... Was mich schreckt ist, dass sie im Windschatten der Hysterie und Apokalypsenpanikmache breite Zustimmung für ihren Plan, die Welt zu einer Hölle für Normalbürger umzubauen, finden.

Langsam beschleicht mich das Gefühl, Du könntest tatsächlich glauben, was Du da schreibst.

Wie war das noch gleich mit der Hysterie? ;)
 

SilentCry

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Ich glaube, was ich schreibe, ja. Ich überzeichne ein Wenig, damit auch die unbedarfteren Mitleser verstehen was ich meine, es muss also kein Erdloch sein, eine unbeheizte Strohhütte genehmigen uns die Ökodiktatoren vielleicht noch.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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O ja - wir schalten die Atomkraftwerke ab und sitzen schlotternd bei 16 Grad in Strohhütten und erklären unseren Kindern, dass wir das alles nur für sie gemacht haben.

Von "ein bisschen" überzeichnet kann überhaupt keine Rede sein. :-D

Vermutlich zeigen wir unseren Kindern per Internet mittels Computern, auf denen dieses unsägliche Betriebssystem aus Kalifornien läuft, wie schön die Welt war, als wir noch Atomkraft hatten. Doch halt: Vermutlich können wir uns nichteinmal den Computer aus dem Discounter nebst dem erwähnten unsäglichen Betriebssystem leisten, weil der Strom nach dem Atomausstieg zum Luxusprodukt wurde und für Otto Normalverbraucher, der in Sack und Asche lebt, völlig unerschwinglich ist.

:-D

So isser halt, unser Silent Cry.
 
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lx88

Stina Lohmann
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Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass dieser Thread bald wieder für ein paar Tage stillgelegt wird ... ;)
Also ich muss für meine Wenigkeit sagen, dass ich mich in meiner Strohhütte bei knapp 20°C momentan sehr wohl fühle und das ohne Zutun meiner Heizung. Da die Sonne mir heute schon 17 kWh beschert hat fühle ich mich auch kein bisschen schlecht dabei vor meinem Mac zu sitzen!

Um Redundanzen zu vermeiden, erspare ich mir das Kopieren von bananenbiegers Signatur und verbleibe mit einem einfachen Verweis auf Diese.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass dieser Thread bald wieder für ein paar Tage stillgelegt wird ...

Threads werden nicht auf Grund unterschiedlicher Meinungen "stillgelegt", sondern allenfalls auf Grund fehlender Fähigkeiten einzelner, von der eigenen abweichende Meinungen tolerieren und respektieren zu können und damit gelegentlich einhergehendes Vergreifen in der Wortwahl.
 

SilentCry

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Schau, für manche mag eine Verdopplung oder gar Verdreifachung des Strompreises ja sch.egal oder zumindest nicht in besonderem Maße belastend sein. Für mich zum Beispiel. Für andere kann schon ein 10%-Anstieg einschneidende Sparmaßnahmen zur Folge haben.

Desweiteren würde ein Atomausstieg um die ganze Welt sicherer zu machen (nehmen wir mal an, das ist das Ziel, wie wir wie bei der Vorratsdatenspeicherung wissen, ist es das ja nicht, auch hier beim Energiethema wittern ein paar politische Geier politischen und ein paar pseudoalternative Energieversorungsgeier ganz klassisch monetären Profit, die Welt interessiert von denen keinen) müssten wir GLOBAL den Ausstieg schaffen.

Viel Spaß beim Versuch, mir klar zu machen wie man China oder Indien dazu bringt, Atomkraft zu verbannen. Der Westen KRIECHT den Chinesen schon so tief in den Ar... dass er bereits das Licht vom anderen Ende sieht, wenn China spricht. Wir schaffen es nicht einmal Mord und Folter dieses Verbrecherstaates zu ächten, so sehr stecken wir in deren Anus. Aber AKWs abschalten lassen, ja, klar, dass werden wir schaffen.

Realitätsferner geht es kaum.

Also, wozu der Tanz wenn die Kapelle nicht spielt?
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Nun, wir schaffen es auch nicht dem Schurkenstaat USA Folter und Mord auszutreiben.
Ansonsten, der Atomstrom ist massiv subventioniert und der zu zahlende Preis bisher ein Farce.
Und ja, für Energie muss man zahlen, wenn nötig auch mehr, eventl. wird ja so ein gewisses Maß an Sparsamkeit mit dem Stromverbrauch möglich.
 
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Gokoana

Bittenfelder Apfel
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... Also, wozu der Tanz?

Nachdem noch ein wenig Unklarheit zu bestehen scheint, hier eine kleine Aufklärung: Einen Ausstieg aus der Atomkraft bezeichne ich nicht als vergnüglichen Tanz, sondern als längst überfällige Notwendigkeit.

Dass der Strompreis daraufhin unermesslich hoch würde, halte ich für nichts weiter als Gerüchte, die durch inflationäres Wiederholen nicht an Wahrheit gewinnen.

Tja und das gebetsmühlenartige Wiederholen, dass es sinnlos sei, wenn Deutschland aussteigt, andere Staaten jedoch nicht, ist ebenfalls kein Argument, denn alles beginnt mit einem ersten Schritt. Nur sollte halt jemand das Kreuz dazu haben, ihn auch zu tun.

Wie ich etwas weiter oben bereits erwähnte, ist ein solches Vorhaben nicht von heute auf morgen zu schaffen, aber langfristig durchaus.

Einen solchen Ausstieg als "Öko-Diktatur" zu bezeichnen oder anzunehmen, der Strompreis würde sich dadurch verdoppeln oder gar verdreifachen, halte ich nicht nur für völlig unrealistisch, sondern auch für das Ergebnis jahrzehntelanger Gehirnwäsche der Atomlobby.

Ich werde an dieser Stelle übrigens nicht versuchen Dir klarzumachen, wie China oder Indien aus der Atomenergie aussteigt. Das wird Dir die Zeit zeigen, wage ich tatsächlich zu behaupten.

Wir stellen also fest: In Bezug auf die Realität gilt nicht immer nur das vermeintlich offensichtliche und unvermeidbare, sondern es lohnt sich, auch hier hin und wieder ein wenig genauer hinzusehen und zu versuchen, einen Blick auf das eben nicht offensichtliche zu erhaschen.

Bevor man mich nun allerdings auch der Öko-Diktatur oder ähnlichem bezichtigt, bin ich aus diesem Thema wohl erstmal raus.
 

Apfelbitz

Englischer Kantapfel
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SilentCrys Meinung ist im Moment nicht mehrheitsfähig.
Der beschlossene Atomausstieg wird durchgeführt und nach dem letzten Supergau fällt hoffentlich auch diese Laufzeitverlängerung.


@SilentCry
Wenn du recht mit deinen Prognosen hast das ohne Kernkraft in Zukunft nichts mehr geht dann ist ja nichts verloren. Neue Kernkraftwerke können auch nach einem Ausstieg und auch nach 2050 neu gebaut werden. Und 2050 mit besserer Technologie.

Ich glaube aber das Deutschland mit dem Ausstieg eine Vorreiterrolle, nach Österreich spielt. Darin liegen tausende Chancen. Möglicherweise ist Deutschland in 25 Jahren die führenden Nation in Sachen alternativen Energielösungen und Energiesparkonzepten.

Und sparen müssen wir lernen. Die Zwangseinführung der Energiesparlampen in der EU war nur der erste Schritt in diese Richtung.

Es sei den die Fusion kommt dann soll es ja geheizte Bürgersteige und Straßen im Winter geben.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Neue Kernkraftwerke können auch nach einem Ausstieg und auch nach 2050 neu gebaut werden. Und 2050 mit besserer Technologie.
Und warum baut man nicht jetzt Kernkraftwerke mit besserer Technologie? Wir haben schließlich entsprechende Pläne in der Schublade, die auch schon vor einem halben Jahrhundert real umgesetzt wurden.

Ich glaube aber das Deutschland mit dem Ausstieg eine Vorreiterrolle, nach Österreich spielt. Darin liegen tausende Chancen. Möglicherweise ist Deutschland in 25 Jahren die führenden Nation in Sachen alternativen Energielösungen und Energiesparkonzepten.
Deutschland war mal eine führende Nation in Sachen Kernkraft. Nur so am Rande.

Und sparen müssen wir lernen. Die Zwangseinführung der Energiesparlampen in der EU war nur der erste Schritt in diese Richtung.
Ob der Schritt richtig war, ist allerdings die Frage. Generell hegen sich Zweifel dagegen.
Das von der EU vorangetriebene Programm zum Wassersparen ist ein gutes Beispiel für den EU-Irrsinn. In Andalusien ist der Ansatz richtig, in Deutschland haben wir nicht nur mehr als genug Trinkwasser, sondern bekommen auch Probleme dadurch, dass wir nicht genug Wasser verbrauchen.
 

fyysh

Schweizer Glockenapfel
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@Silent: Deine Atomkraft-Pros verlieren irgendwie an Überzeugungskraft, wenn man deinen Wohnort betrachtet (nicht böse gemeint) :)

Ich bin übrigens der Meinung, dass Atomkraft auch bei Einsatz neuster Technik einen zu großen Risikofaktor birgt und befürworte den Umstieg auf alternative Energiegewinnung.

Kennt Ihr das eigentlich?
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,752346,00.html
 

SilentCry

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Dass der Strompreis daraufhin unermesslich hoch würde, halte ich für nichts weiter als Gerüchte, die durch inflationäres Wiederholen nicht an Wahrheit gewinnen.
Das sage aber nicht (nur) ich sondern die BEFÜRWORTER des Ausstiegs:
Tja und das gebetsmühlenartige Wiederholen, dass es sinnlos sei, wenn Deutschland aussteigt, andere Staaten jedoch nicht, ist ebenfalls kein Argument, denn alles beginnt mit einem ersten Schritt. Nur sollte halt jemand das Kreuz dazu haben, ihn auch zu tun.
Ja eh. Als Österreicher kann mir im Grunde auch wurscht sein ob sich die Deutschen nachhaltig ins Aus katapultieren. Bei uns kauft der VERBUND (das sind die Lügner mit 100% Wasserkraft) Atomstrom damit sie ihre Pumpspeicher nachts befüllen und dann tagsüber (in Spitzenzeiten) den ach-so-grünen Ökostrom liefern können. Wenn DE uns keinen Strom verkauft kaufen wir ihn eben aus Tschechien oder China; die bauen vermutlich noch 2100 munter AKWs sollte bis dahin die Fusion nicht eh schon diese ganze Diskussion obsolet und die Windräder und Wasserkraftstaudämme zu grotesken Relikten einer verfehlten Alternativenergiepolitik gemacht haben.

Wie ich etwas weiter oben bereits erwähnte, ist ein solches Vorhaben nicht von heute auf morgen zu schaffen, aber langfristig durchaus.
Nun ja, wenn ich die Ökodiktatoren richig verstehe will Greenpeace (übrigens haben die einen eigenen Energiekonzern, ein Schelm wer denkt, sie würden die Hysterie zu ihrem Profit nutzen) das bis 2015, andere geben uns bis 2020 Zeit uns an den dreifachen Strompreis zu gewöhnen (also euch in DE, für AT wird sich kaum was ändern, wir haben typ. österr. den schönen grünen Schein schon geschafft, siehe mein Verbund-Beispiel. Ich bin übrigens Verbund-Kunde, denn da weiß ich: Ich beziehe billigen Atomstrom.) und einen Zeitraum von 4 oder meinetwegen 9 Jahren verstehe ich für so ein Vorhaben schon als kurzfristig.

Einen solchen Ausstieg als "Öko-Diktatur" zu bezeichnen oder anzunehmen, der Strompreis würde sich dadurch verdoppeln oder gar verdreifachen, halte ich nicht nur für völlig unrealistisch, sondern auch für das Ergebnis jahrzehntelanger Gehirnwäsche der Atomlobby.
Nochmal: Die diesen Ausstieg befürwortenden Experten behaupten eine Verdopplung. Plus dem "zur Disposition stellen unseres Lebensstils".
Ich sage das nur überdeutlich: Deutschland schädigt sich bewusst. In keinem anderen Land, ich glaube nicht mal in Japan, ist eine derart geistlose Hysterie ausgebrochen.

Ich werde an dieser Stelle übrigens nicht versuchen Dir klarzumachen, wie China oder Indien aus der Atomenergie aussteigt. Das wird Dir die Zeit zeigen, wage ich tatsächlich zu behaupten.
Weil du es natürlich nicht kannst. China wird AKWs abschalten wenn die Fusion "massenmarkttauglich" ist. Wenn ich meine besonders euphorischen Tage habe denke ich könnte das in 5 bis 10 Jahren sichtbar soweit sein. Also der erste echte Fusionsreaktor 2020 (wäre ein schönes Einschaltdatum: 02.02.2020. Der Tag der nach der Beherrschung des Feuers zum zweiten Mal die Menschheitsgeschichte verändert.)

Wir stellen also fest: In Bezug auf die Realität gilt nicht immer nur das vermeintlich offensichtliche und unvermeidbare, sondern es lohnt sich, auch hier hin und wieder ein wenig genauer hinzusehen und zu versuchen, einen Blick auf das eben nicht offensichtliche zu erhaschen.
Richtig. Wenn man mit dem nicht offensichtlichen nicht das offensichtliche konterkariert. Man kann nicht schwanger sein und nicht schwanger zur selben Zeit. Wie gesagt, auch die Experten sagen es deutlich: Mind. doppelter Strompreis, Änderung des Lebensstils. Wohin ist klar, sicher nicht zu mehr Komfort.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Ein Zitat von Manuel Frondel hier einzubringen, ist sicherlich bei diesem der Atomindustrie nach dem Mund redenden Wissenschaftler, nicht förderlich deine These zu unterstützen, das sich der Strompreis erhöht. Und das dieser Artikel und das Zitat aus der TAZ stammt kann ja auch nur bedingt herhalten.
Informiere dich mal wer hinter Manuel Frondel, oder der RWI steht und wie da die Verquickung z.B. mit RWE verläuft.
 

SilentCry

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OK, ich verstehe. Jeder, der auf die offensichtlichen und unbestreitbaren Konsequenzen eines Ausstiegs aus der Atomenergie zugunsten klassisch alternativer Energieformen hinweist ist ein "der Atomlobby nach dem Mund"-Redner. Wenn wir diesen Zustand erreicht haben ist jede weitere Diskussion so sinnlos wie die über die Lüge vom anthropogenen Klimawandel.

Wie dem auch sei, einen interessanten Artikel bzgl. der apokalyptischen Visionen vom Fallout habe ich HIER gefunden.

Interessante Passage:
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr geht jedoch vom Prozess der Evakuierung selbst aus: Die aus ihrer Heimat gerissenen Menschen sind statistisch anfälliger für Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Schlafprobleme, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Eine Untersuchung unter Tschernobyl-Opfern zeigte zum Beispiel, dass diese Probleme sich stärker auf Lebensqualität und -erwartung auswirken als die langfristigen Folgen des radioaktiven Fallouts.

Hysterie ist ganz offensichtlich schädlicher als ein Super-GAU. q.e.d.
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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… Hysterie ist ganz offensichtlich schädlicher als ein Super-GAU. q.e.d.

Man hätte also die Menschen aus Prypjat damals nicht absiedeln sollen, sondern vielmehr abwarten, bis sie in all der dort vorhandenen Lebensqualität und völlig frei von Hysterie mehr oder weniger qualvoll gestorben wären?

Verzeih mir die etwas „überzogene“ Ausdrucksweise, aber das ist völliger Unfug.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Das bedeutet es nicht unbedingt, aber so wie du alle nicht deiner Meinung entsprechenden Zitate als angegrünt und falsch ansiehst oder darauf nicht eingehst, werde ich es als Unsinn abtun, z.B. es stehen zu lassen, das Atomenergie billig ist, denn das stimmt in keinster Weise und ist eine Mär, die sich über Jahre hielt.
Und wie erwähnt, du scheinst ebenfalls keinerlei Anstalten zu machen, zu prüfen, in wie weit der gute Manuel denn mit der Atomindustrie verwachsen ist und genehme Untersuchungen verbreitet oder die RWI mit RWE verbandelt ist.(Einem Gutachten vonPhilip Morris würde man ja auch nicht unbedingt die Unbedenklichkeit des Rauchens abnehmen, oder du würdest sicherlich auch nicht den Gutachten der Bundesregierung(bzw. dem Pendant dazu in Österreich) glauben, wenn es darum geht, die Datensicherheit und die Unverletzlichkeit der Persönlichkeitsrechte der Bürger wiederzuspiegeln).
Aber es ist wie immer in solchen Diskussionen, Quellen der einen sind den anderen suspekt und umgekehrt und Recht haben beide Seiten wahrscheinlich eh nicht, da die Wahrheit vermutlich zwar nicht in der Mitte, aber auf jeden Fall nicht an einem der Enden liegt.
 

SilentCry

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Du hast Recht, ich misstraue z.B. deutlich den Szenarien von Greenpeace. Sollte Herr Frondel mit der Atomindustrie verbandelt sein so ist seine Prognose über den Strompreis alleine sicher fragwürdig. Selbstverständlich färbt die Quelle einer Information die Information selbst.

Aber ich habe mich lange vor dieser Aussage auf den Standpunkt gestellt dass die Alternativenergie zu einer Verdopplung des Strompreises führen _muss_. Siehe meinen Link zur ORF TV-Thek, die Konkret-Reportage über die geförderte Biogasanlage. Erst bei doppeltem Strompreis wird sie rentabel. Und wie "geschönt" die Zahl ist wäre auch zu überprüfen, ich vermute ernsthaft, dass ein Anstieg auf 300% des heutigen Preises praktisch unvermeidbar ist. Und das in 5 bis 10 Jahren, eine Verdreifachung. DAS ist der Super-GAU.

Wenn die Wahrheit in der Mitte liegt dann steigt der Preis halt nur um 100 statt um 200 Prozent. Wie gesagt, mir als Österreicher kann das relativ egal sein. Die Zeiten in denen wir Ösis die Deutschen ob ihrer wirtschaftlichen und sozialen Distanz (im positiven Sinn) zu uns vergleichsweise unterentwickelten nahezu Osteuropäern beneidet haben sind mit Anfang der 90er-Jahre ohnehin vorbei. Nach der Wiedervereinigung primär aber nach der Demontage des Sozialsystems durch Rot-Grün hin zu einem Niedriglohn- und Niedrigsozial-Land (ohne Absehbares Ende für diesen Prozess) kommt halt jetzt die Rückbildung der zivilisatorischen Wohlfühlfaktoren. Wie die Abkehr von der Selbstverständlichkeit von Warmwasser und Heizung für alle.

@Gokoana: Mein Beispiel war schon klar, oder? Entwurzelt man Menschen dann leiden sie. Und wenn man Hysterie auslöst und deswegen Massenfluchten auslöst, die gar nicht nötig wären:
telepolis schrieb:
Bei der Atomkraftwerks-Havarie im amerikanischen Harrisburg führte eine Kombination aus Angst und ungenügender, ausweichenden und sich widersprechenden Informationen dazu, dass 144.000 Personen das Gebiet verließen - weitaus mehr, als eigentlich evakuiert werden mussten.
schadet man den Menschen mehr als die Katastrophe an sich. Und gebracht habe ich es weil in DE gerade so eine Hysterie läuft. Die Geier reiben sich schon die Schnäbel (denn du magst die Atomlobby als bösen Geist sehen, mag sein, aber ich sehe die Grünfanatiker und Ökodiktatoren mindestens ebenso rabenschwarz wie du die Atomkraftbetreiber) und die panikaffine Bevölkerung legt ihnen "die Rutschn". Die Hysterie schadet einem wirtschaftlich bisher relativ gesunden Land. Und dabei hat es in DE nicht einmal eine Katastrophe gegeben! Das ist wie Fremdschämen: Fremdhysterie.
 

paul.mbp

Sternapfel
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auch ohne "Ökodiktatoren" und trotz vermeintlich billigem Atomstrom ist der Strompreis im Verlauf der letzten Jahre deutlich gestiegen (ebenso wie die Gewinne der Energiekonzerne).

Und selbst wenn der Strompreis aufgrund des Atomausstiegs steigen sollte, was hindert uns daran ein günstiges Grundbudget für jeden Bürger festzulegen ? Jede Kilowattstunde darüber hinaus kostet dann eben richtig Geld und animiert so auch zum Strom sparen.
 

paul.mbp

Sternapfel
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Eine nicht zu unterschätzende Gefahr geht jedoch vom Prozess der Evakuierung selbst aus: Die aus ihrer Heimat gerissenen Menschen sind statistisch anfälliger für Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Schlafprobleme, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Eine Untersuchung unter Tschernobyl-Opfern zeigte zum Beispiel, dass diese Probleme sich stärker auf Lebensqualität und -erwartung auswirken als die langfristigen Folgen des radioaktiven Fallouts.

So richtig "hysterisch" war die Evakuierung übrigens nicht. Erst 36 Stunden nach dem Reaktorunfall wurde die Stadt in einer recht geordneten Aktion geräumt und mit hunderten von Bussen wurden die fast 50.000 Bewohner herausgeschafft. Deren Heimat war Prypjat auch erst wenige Jahre, denn die Stadt war zu dem Zeitpunkt grad mal 16 Jahre alt....

Übrigens, es gibt einen Verein "Kinder von Tschernobyl" und unsere Nachbarn sind regelmässig Gastfamilie für einige Wochen. Wenn man sich mit den bertroffenen Menschen unterhält, dann erfährt man viele Geschichten die einen sehr betroffen machen! Ich glaube das mancher Befürworter der Atomkraft mal einen Nachmittag mit den Eltern krebskranker Kinder verbringen sollte. Vielleicht ist man ja selbst Vater oder Mutter von kleinen Erdenbürgern und macht sich dann andere Gedanken zur Zukunft. Dann stellt sich nicht mehr die Frage ob der Strom billig ist, sondern es stellt sich die Frage wie man eine Wiederholung eines GAU möglichst effektiv verhindert.

Die oben genannten Spätfolgen der treffen jetzt auch die Japaner in der 30km Sperrzone die nun nach Wochen auch "hysterisch" evakuiert werden. Ich glaub die Japaner sind da genau das Gegenteil von hysterisch, wenn man deren verharmlosende Formulierungen hört. "es könnte... es ist möglich das... es kann nicht ausgeschlossen werden" usw...
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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… du magst die Atomlobby als bösen Geist sehen, mag sein, aber ich sehe die Grünfanatiker und Ökodiktatoren mindestens ebenso rabenschwarz wie du die Atomkraftbetreiber) und die panikaffine Bevölkerung legt ihnen "die Rutschn". Die Hysterie schadet einem wirtschaftlich bisher relativ gesunden Land. Und dabei hat es in DE nicht einmal eine Katastrophe gegeben! Das ist wie Fremdschämen: Fremdhysterie.

Leider hast Du mich noch immer nicht verstanden: Ich sehe weder Atomlobby noch Ökolobby als „böse Geister“ oder als „rabenschwarz“ an.

Die Geschichte hat jedoch zweifelsfrei gezeigt, dass der Mensch die Atomkraft schlicht und einfach nicht beherrschen kann, was wiederum Grund genug dafür ist, den Ausstieg zu realisieren. Achtung jetzt kommt’s noch einmal: Nicht sofort bzw. von heute auf morgen, aber mittel- bis langfristig, was einem Zeitraum von 10 bis maximal 20 Jahren entspricht.

Ein Verweis auf die „verhältnismäßig geringen“ Unfälle in Kernkraftwerken in den letzten Jahrzehnten, ist meiner Meinung nach völlig unsinnig, da die langfristigen Schäden überhaupt nicht absehbar sind und nie waren. In keinem der Fälle.

Der immer wieder auftauchende Verweis darauf, dass in Fukushima nicht der Mensch die Katastrophe auslöste, sondern die Natur, ist ebenso überflüssig wie unsinnig, denn nicht der Auslöser ist entscheidend, sondern der Faktor des Beherrschens und wie der aussieht, wurde inzwischen ja schon zur Genüge durchgekaut und kann derzeit in Fukushima von jedermann beobachtet werden.

Außerdem: Was mit dem anfallenden Atommüll passiert, weiss derzeit niemand, heftig spekuliert wird jedoch darüber. „Vielleicht“ und „möglicherweise“ sind wir in 100 bis 200 Jahren ja so weit, dass wir das Zeug in die Sonne schießen können. Bitte Leute – das ist doch völlig ins Blaue hinein philosophiert. Niemand kann wirklich erst genommen, der mit „hätte“, „könnte“, „würde“, „vielleicht“ & Co. argumentiert. Was zählt, ist einzig und allein die Praxis, nicht aber die Theorie. Darauf wurde doch nun wirklich oft genug hingewiesen.

Die Praxis beim „ach so günstigen und sauberen Atomstrom“ sieht eben so aus, wie Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben. Natürlich gibt es Menschen, die in einer Art Vogel-Strauß-Politik die Realität nicht sehen wollen und alles schönzureden versuchen, irgendwelche Statistiken aufstellen, auf die „ach so bösen“ Nachbarländer verweisen, die weiter machen wie bisher, während andere aussteigen? Na und? Einer muss die Vorreiter-Rolle nunmal übernehmen.

Zeitungen und Internet sind voll von Meldungen wie „Der Ausstieg ist unmöglich“, aber auch „Der Ausstieg ist möglich“. Einige glauben ersteres, während andere zweiteres glauben. Versuchen wir doch einfach, einander zu respektieren und die Meinung des anderen zu achten, ohne von „Diktaturen“, „Terrorismus“ und so weiter so reden, denn ein solches Gesprächsniveau ist leider nur eines: Unterste Schublade. Nichts weiter.