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Papst Benedikt XVI will Internet missionieren

peepingfro

Jonathan
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Das ist ja der Witz an der Sache: Es ist völlig gleich, welche Religion ich meine. Du kannst jegliche Religion in ein Monster verwandeln, wenn Du nur den Leuten die passende Interpretation des Glaubens lieferst.

Das ist eine gewagte Hypothese, deren Wahrheitsgehalt nur schwer zu überprüfen ist. Sollte sie zutreffen, dann wäre dies m. E. ein Hinweis darauf, dass das Problem nicht bei den Religionen liegt. Dann wäre im Grunde jede Weltanschauung pervertierbar und die Menschen würden sich eben jede Lehre derart zurecht biegen, dass sie hergibt, was sie wollen.

Exakt so ist es. So können sich "Gelehrte" die Welt selber zusammeninterpretieren, in dem sie die Überlieferungen und Schriften so auslegen, wie es ihnen passt.
Die ganzen Religionen haben doch nur den Zweck, Menschen gefügig zu machen.

s.o.

Das glaube ich kaum. Bitte sieh Dir mal die vorchristlichen Kulturen der Welt an. Selbst in vom Christentum völlig unabhängigen Religionen sind Elemente zu finden, die dem Christentum zugeschrieben werden, aber bereits deutlich vor dem Auftreten des Christentums "erfunden" wurden.

1. Dies widerspricht nicht der in meiner Frage implizierten Auffassung, denn wer sagt dir, dass ich diese universellen Elemente meine?
2. In irgendeiner Weise sind die Religionen ja dann doch an deinem Bild des Menschlichen beteiligt, oder?

Die natürliche geistige Evolution des Menschen hätte auch ohne Christentum wahrscheinlich die gleichen Werte hervorgebracht.

Die natürliche Geistige Evolution? - Was soll das denn bitte sein? Gibt es da so etwas wie eine ausgearbeitete Theorie?
Und, wenn diese Fragen erlaubt sind: Handelt es sich bei den Religionen um einen natürlichen Teil dieser Evolution oder sind sie etwas unnatürliches? Nach welchen Selektionskriterien vollzieht sich diese Evolution?
 

JackOfSpades

Transparent von Croncels
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Kirchen fressen unheimlich viel Geld auf, der Stephansdom zB. wird ununterbrochen renoviert.
Das ist ein schönes Beispiel der ungleichen Verteilung des Geldes.
 

darkCarpet

Halberstädter Jungfernapfel
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Kirchen fressen unheimlich viel Geld auf, der Stephansdom zB. wird ununterbrochen renoviert.
Das ist ein schönes Beispiel der ungleichen Verteilung des Geldes.

Überall auf der Welt wird Geld verschwendet und befinden sich Missstände. Das ist jedoch überall dort, wo der Mensch tätig ist so. Die Welt sich so zu formen, wie man sich sie vorstellt, wird nicht funktionieren.
 

Scotch

Bittenfelder Apfel
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Kirchen fressen unheimlich viel Geld auf, der Stephansdom zB. wird ununterbrochen renoviert.

Und ich hätte gedacht, das liegt i.W. daran, dass es sich um ein altes, kulturhistorisch wertvolles Gebäude handelt und nicht daran, das es eine Kirche ist...

Kopfschüttelnd,
Dirk
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Das ist eine gewagte Hypothese, deren Wahrheitsgehalt nur schwer zu überprüfen ist. Sollte sie zutreffen, dann wäre dies m. E. ein Hinweis darauf, dass das Problem nicht bei den Religionen liegt. Dann wäre im Grunde jede Weltanschauung pervertierbar und die Menschen würden sich eben jede Lehre derart zurecht biegen, dass sie hergibt, was sie wollen.
Nimm eine atheistische Gruppe und vergleiche sie mit religiösen Gruppen. So schwer ist das nicht.

Menschen in leitenden Positionen der Religionen biegen sich die Lehre so zurecht, dass es ihnen passt, dazu geben die Schriften und "Gesetze" der Religionen genug Interpretationsspielraum.

Weltanschauungen, die auf beweisbaren Fakten basieren, sind hingegen nicht bzw. nur ungeheuer schwer pervertierbar.


1. Dies widerspricht nicht der in meiner Frage implizierten Auffassung, denn wer sagt dir, dass ich diese universellen Elemente meine?
2. In irgendeiner Weise sind die Religionen ja dann doch an deinem Bild des Menschlichen beteiligt, oder?
Symptom != Ursache

Die natürliche Geistige Evolution? - Was soll das denn bitte sein? Gibt es da so etwas wie eine ausgearbeitete Theorie?
Aha. Davon hast Du also noch nichts gehört. Hab ich mir doch gedacht. ;)
Im Ernst: Der Mensch entwickelt sich geistig weiter und versteht von Generation zu Generation mehr von dieser Welt. Quarks, Quantentheorie, Quasare...
Wer das Wunder der Welt begriffen hat, braucht keinen Gott mehr und erkennt einen Sinn in seinem Sein. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Und, wenn diese Fragen erlaubt sind: Handelt es sich bei den Religionen um einen natürlichen Teil dieser Evolution oder sind sie etwas unnatürliches? Nach welchen Selektionskriterien vollzieht sich diese Evolution?
Ganz klar gehören die Religionen nicht zur Evolution. Sie füllen die Lücken, die der Mensch noch nicht erklären kann, weil er noch nicht genug Wissen hat. Ergo: Je weiter der Mensch sich entwickelt, desto weniger religiös wird er. Ganz einfach aus dem Grund, dass er mehr und mehr Glauben durch Wissen ersetzt.
 
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Scotch

Bittenfelder Apfel
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Der Mensch entwickelt sich geistig weiter und versteht von Generation zu Generation mehr von dieser Welt. Quarks, Quantentheorie, Quasare...
Wer das Wunder der Welt begriffen hat, braucht keinen Gott mehr und erkennt einen Sinn in seinem Sein. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Mal abgesehen davon, das Quarks, Quanten und Quasare alles Errungenschaften der letzten Generation sind - und Gell-Mann & Murray seinerseit ähnlich qualifiziert angegangen wurden, wie du das hier mit der Kirche machst - erkennt derjenige, der sich tatsächlich mit diesen Dingen beschäftigt, einen tieferen Sinn (oder um im Fachjargon zu bleiben: Eine Symmetrie) hinter diesen Dingen, der sich der Wissenschaft verschliesst. Unter anderem deshalb haben wir LHC gebaut.

Aber was den Atheisten - obwohl ich in diesem thread eher anti-katholische Fanatiker denn Atheisten sehe - mindestens genau so schwer fällt, wie dem modernen, aufgeklärten Menschen, ist zu akzeptieren, dass das, was unsere Vorväter einst "Gottes Wille" nannten morgen vielleicht schlicht und einfach "Quark-Gluon-Plasma" heisst und der "Schöpfungsakt" auf "CP-Verletzung" zurückzuführen ist. Ein Widerspruch? Nur für die, die zwanghaft an einem jahrtausendealten Gottes- oder Religionsbegriff festhalten - oder eben am Widerspruch desselben.

ich schrieb es ja schon in einem früheren Beitrag: Ein echter Wissenschaftler hat kein Problem mit dem Übereinanderbringen von Urknall und Genesis. Im Gegenteil, die GUTs werden auf Jahrzehnte hinaus Arbeitsplätze sichern ;)

Gruss,
Dirk
 

darkCarpet

Halberstädter Jungfernapfel
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ich schrieb es ja schon in einem früheren Beitrag: Ein echter Wissenschaftler hat kein Problem mit dem Übereinanderbringen von Urknall und Genesis. Im Gegenteil, die GUTs werden auf Jahrzehnte hinaus Arbeitsplätze sichern ;)

Beispiel: Prof.Dr. Harald Lesch ist ein Physiker, Astronom, Naturphilosoph, Autor, der mal in einer Sendung sehr schön das Wisschenschaftliche vom Religiösen differenziert hat und mit seinen Gästen besprochen hat. Das Thema war die Entstehung des Weltals, der Universen und des Lebens, das von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet wurde.

Zum Start des „Internationalen Jahrs der Astronomie 2009“ moderierte er im ZDF die zweieinhalbstündige Sondersendung „Wie das Licht in die Welt kam: die Lange Nacht mit Harald Lesch“, in der er, zwischen dokumentarischen Einspielfilmen, Gespräche mit dem Kabarettisten und Hobby-Philosophen Christoph Süß, dem Physiker Professor Günther Hasinger und dem Theologen Professor Thomas Schwartz führte.
Sehr, sehr informartiv und interessant.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Aber was den Atheisten - obwohl ich in diesem thread eher anti-katholische Fanatiker denn Atheisten sehe - mindestens genau so schwer fällt, wie dem modernen, aufgeklärten Menschen, ist zu akzeptieren, dass das, was unsere Vorväter einst "Gottes Wille" nannten morgen vielleicht schlicht und einfach "Quark-Gluon-Plasma" heisst und der "Schöpfungsakt" auf "CP-Verletzung" zurückzuführen ist. Ein Widerspruch? Nur für die, die zwanghaft an einem jahrtausendealten Gottes- oder Religionsbegriff festhalten - oder eben am Widerspruch desselben.
Das ist doch ok, irgendetwas wird ja auch das Universum, das Leben und den Rest angeschoben haben, aber dann gibt es eben keinen Gott im religiösem Sinne und vor allem kein besseres Leben im jenseits, das nur unwesentlich im Universum verloren geht ist klar und das die Quarks, Atome und Moleküle aus denen ich bestehe weiter existieren ist auch schon klar, aber der Wunsch der Kleriker nach ewigen bewussten Leben und der dort dann folgenden Belohnung oder Strafe ist dann adabsurdum geführt.
 

darkCarpet

Halberstädter Jungfernapfel
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Und jetzt mal was zum Zuhören!

[yt]<object width="560" height="340"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/m8qd3mPB1Gc&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/m8qd3mPB1Gc&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="560" height="340"></embed></object>[/yt]

Sehr aufschlussreich. :)

Die Sendung, von der ich eben gesprochen habe. (Ein Ausschnitt einer Diskussion)

[yt]<object width="560" height="340"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/tZ-zpBa5xck&hl=de&fs=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/tZ-zpBa5xck&hl=de&fs=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="560" height="340"></embed></object>[/yt]

2. Teil der Diskussion
 
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Bananenbieger

Golden Noble
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Mal abgesehen davon, das Quarks, Quanten und Quasare alles Errungenschaften der letzten Generation sind
Und auch das deckt sich mit dem Zeitverlauf beinahe jeder Evolution, sei es biologisch oder technisch.
Als der Mensch über die ersten "Vogelflugmaschinen" gesponnen hat, vergingen erst einmal Jahrhunderte, bevor wir wirklich mit primitiven Flugapparaten in die Lüfte gingen. Doch danach vergingen nur wenige Jahre, bis wir uns ganz natürlich mit High-Tech-Flugzeugen in die Luft schwingen.

ist zu akzeptieren, dass das, was unsere Vorväter einst "Gottes Wille" nannten morgen vielleicht schlicht und einfach "Quark-Gluon-Plasma" heisst und der "Schöpfungsakt" auf "CP-Verletzung" zurückzuführen ist. Ein Widerspruch? Nur für die, die zwanghaft an einem jahrtausendealten Gottes- oder Religionsbegriff festhalten - oder eben am Widerspruch desselben.
Ebenso sehe ich das auch. Nur das sehen halt viele strenggläubige Menschen anders. "Auge um Auge, Zahn um Zahn" war auch zu seiner Entstehung eine positive Innovation, ist aber mittlerweile eher als rückständig zu klassifizieren. Dennoch berufen sich Menschen darauf.
Und wenn ich Frau Bananenbiegerin mit "Das Weib ist dem Manne Untertan" (Erpheser 5,22) komme, holt sie ganz sicher die Bratpfanne und bügelt mir damit eins über den Kopf.


ich schrieb es ja schon in einem früheren Beitrag: Ein echter Wissenschaftler hat kein Problem mit dem Übereinanderbringen von Urknall und Genesis.
Leider sind aber nicht alle Menschen Wissenschaftler und fähig, die Welt zu interpretieren. Ich selber bin auch nur ein ganz kleines Lichtlein auf einem unbedeutenden Planeten in einem riesigen Universum. Ich fühle mich aber trotzdem saugut.
 

darkCarpet

Halberstädter Jungfernapfel
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Leider sind aber nicht alle Menschen Wissenschaftler und fähig, die Welt zu interpretieren. Ich selber bin auch nur ein ganz kleines Lichtlein auf einem unbedeutenden Planeten in einem riesigen Universum. Ich fühle mich aber trotzdem saugut.

Schau dir doch mal meinen Beitrag an. :)

Da geht's auch um dieses Thema.
 

douya

Bismarckapfel
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Ein echter Wissenschaftler hat kein Problem mit dem Übereinanderbringen von Urknall und Genesis.
Mal davon abgesehen, was ein "echter" Wissenschaftler genau sein soll. Ein Wissenschaftler ist doch ein Mensch, der unparteiisch daran interessiert ist, sich Wissen über die Umstände unserer Existenz und über die Gesetze des Kosmos anzueignen. Wohl wissend, dass er falsch liegen kann.
Es stellt sich einzig die Frage, welches Indiz für die Existenz einer durch eine Religion beschriebene höhere Macht vorliegt. Nur zu sagen "Urknall und Evolution sind sehr wahrscheinlich und ein höheres Wesen lässt sich dabei nicht ausschließen" ist kein Problem. Kann ja sein. Aber in dieser Diskussion geht es um einen konkreten Gott und mit ihm verbundene "christliche Pflichten" (Vorschriften zur Sexualität und Ähnliches). Von der reinen Frage nach dem Anfang zur Verpflichtung gegenüber einer Hypothese.
Man muss sich also schon entscheiden: Gibt es einen Gott oder nicht? Und ich kann nur sagen, ich wüsste nicht warum es einen geben sollte.

Wenn es etwas gibt, das ich mir mal anschauen sollte, müsstest du mich drauf verweisen. Wir wollen doch alle schlauer werden.