@ Altron
Hmm... Seltsamerweise ist das von dir erwähnte "Rumhacken" mit der Bezeichnung "いじめ" (ijime) in Japan deutlich verbreiteter als bei uns. Und noch dazu in viel ausschweifenderer Form. Interessanterweise wird es sehr deutlich als gesellschaftliches Problem erkannt - und dennoch wird nicht viel dagegen unternommen. Aus dem Kopf würde ich mich jetzt hier an einen Amoklauf eines Schülers erinnern, allerdings in anderer Form als diese gesamten Nachahmungstäter in Deutschland. Die Form des Schulmassakers ist ja ein ganz großartiger Selbstläufer seit Columbine geworden (bitte fügt die Sarkasmus Tags hinzu...)
In Japan führen persönliche Probleme viel eher zum Selbstmord als bei uns (nicht nur in der Schule, die Selbstmordrate Japans ist insgesamt sehr, sehr hoch).
Und um jetzt noch mal auf das Thema Video/Computerspiele zurückzukommen:
In Japan findet man noch so gut wie jedes Spiel auf dem Markt, sämtliche Alterfreigaben werden deutlich lockerer gehandhabt. Das einzige Spiel, welches mir auf Anhieb einfällt, welches ab 18 ist, wäre "Dead or Alive Extreme Beach Volleyball" (kaum brutal, allerdings dennoch fragwürdiger Inhalt - auch wenn ein Freund von mir es wegen der Strandatmosphäre ganz toll findet. Jaja
) Wenn ein Film "PG12" eingeschätzt wird, heißt das im Normalfall ein deutlich erhöhtes Maß an sinnloser Gewalt, und in Deutschland zumindest ab 16.
Ich bin ganz klar kein großer Fan des hiesigen (Japan) Erziehungssystem und auch die Gesellschaft hat meiner Meinung nach in Erziehungsfragen einige schwerwiegende Defizite. Allerdings macht das Land ja wohl ziemlich deutlich, dass alleine Computerspiele und sonstige Medien NICHT als Hauptgrund für Gewalttaten von Schülern verantwortlich gemacht werden können. Wie gesagt, keine Amokläufe.
ABER:
"Killerspiele" (ich hasse dieses Wort, ich kenne bloß eine "Killerspiel"-Reihe, und dass wäre Hitman. Ethisch fragwürdig aber ich denke, dass ich das sehr wohl von der Realität unterscheiden kann. Und ob man bei "Splinter Cell" im Regierungsauftrag mordet oder bei Hitman für Privatleute... Da finde ich Hitman schon fast ehrlicher) haben in Japan keinen Absatzmarkt. Sie werden angeboten, aber nicht gekauft. Brutale Spiele für Japan gibt es durchaus, aber dann eher Horror, etc., keine FPS-Shooter.
Dass Killerspiele in der "westlichen Welt" (*röchel, wie ich solches Über-den-Kamm-schären eigentlich hasse*) überhaupt interessant sind, liegt an der gesellschaftlichen Rolle, die Gewalt spielt. Gäbe es nicht seit jeher einen Markt für solche Software, wäre sie doch gar nicht erst entstanden und populär geworden. Killerspiele sind nicht Grund, sondern bereits Resultat. Aber gegen die Grundlagen vorzugehen, würde ein gesellschaftliches Umdenken nötig machen, welches wohl kaum in 100 Jahren zu erreichen wäre.
Needless to say:
Gegen ein Verbot. In der Zeit des Internets eh sinnlos (wenn es keine deutsche Version gibt, kein Problem. Allenfalls können "Sexszenen" zu Verboten in Amerika führen, siehe GTA und Hot Coffee...). Aber die Kontrollen sollten so scharf wie möglich geregelt werden.
Zum Glück wird sich in 10 Jahren das Problem der uninformierten Eltern endlich so langsam zu legen beginnen. Falls ich jemals Bälger in die Welt setzen sollte, weiß ich, was die zocken. Und ich denke, so wird es vielen gehen, die jetzt um die 20-25 sind.
Ach ja, die Site... schlechter Scherz, ohne mich...