[...]
Weil wenn 10.5 mit den meisten Tiger Apps einigermaßen kompatibel bleibt, kann man nicht davon die Rede sein, dass die Hauptversion geändert wurde
[...])
Was hat der kompatibilitätsgrad von Applikationen mit den Versionsnummern zu tun? Ist es besser wenn es mehr Applikationen "zerreißt" nur damit man eine neue Versionsnummer rechtfertigen könnte? Mit Verlaub, so ein Unsinn. Soweit ich das jetzt beurteilen kann wird es mit 10.5 vergleichsweise wenige bis sehr wenige Applikationen in die Inkompatiblität treiben. Das hat zwei einfache Gründe. Zum ersten wurden mit 10.4 die Kernel APIs fixiert. Das bedeutet, daß auch viele systemnahe Programme ohne Veränderung weiterlaufen werden. Zum anderen hatte Leopard bis zum Erscheinen eine Vorlaufzeit von fast 2 Jahren. Das bedeutet die eventuell bestandenen Inkompatibilitäten sind durch kleine Updates der Applikationen schon lange behoben und die meisten User werden diese Updates auch schon installiert haben. Ich gehe daher davon aus, daß 10.5 ein vergleichsweise entspanntes Update sein wird.
[...]Wenn ich Produkte der Apple Produktserie sehe weiß ich, okay ich bezahle mehr als für andere Produkte aber ich weiß auch, dass ich meinen iPod, iPhone etc. nur an den Mac anschließen muss und schon funktioniert alles.[...]
Ein Mehrwert rechtfertigt durchaus auch einen Mehrpreis. Die Frage ist ob ein anderes Produkt welches weniger kostet (billiger ist) nicht auch minderwertig ist. Wenn ich ein Gerät aufgrund seiner Software nicht mehr verwenden kann ist mein Gegenwert für weniger Geld gleich Null. Damit sind die Kosten für dieses Produkt eigentlich höher, da mein Nutzen davon geringer ist. Dies ist auch der häufigste Fehler in bei Argumentationsversuchen, daß Apple Produkte teuer sind.
Wenn man den billigsten PC Laptop hernimmt den man findet und den mit einem MacBook vergleicht wird man einen geringeren Preis dafür bezahlen. Das ist sicherlich korrekt. Stattet man diesen Laptop jedoch so aus, daß er mit dem MacBook den gleichen Wert darstellt wird sich dieser Preisunterschied sehr schnell relativieren. Wer mag kann gerne eine Glücksspiel im Dell oder Gateway oder sonsteinem Online Store wagen. Funktioniert nicht nur mit Laptops, auch mit Desktops. Bei iMacs wird es schwierig, da man üblicherweise kein annähernd ähnliches bzw. vergleichbares Gerät finden kann.
Aqua ist ja schon cool, aber es ist nun auch schon etwas alt geworden.[...]
Ist ein jüngeres GUI besser? Oder hat ein "altes" GUI vielleicht schon ein paar Kinderkrankheiten hinter sich und ist
erwachsen geworden? Beim GUI geht es immerhin um
Look and Feel. Wobei dem
Feel durchaus eine sehr große Bedeutung zukommt. Mehr als dem
Look der jedoch häufiger diskutiert wird. Das
Feel fällt den Leuten nämlich weniger oft positiv auf.
Das Windows GUI hat sich von Windows 3.x bis zu 2000 so gut wie nur im Look verändert und selbst da nur minimal. Die Funktionalität ist ebenfalls weitgehend ident geblieben. Der technische Unterbau hat sich dabei massiv verändert. Mit XP hat man erstmals versucht den Look zu erneuern. Dadurch wurde auch die Funktionalität negativ beeinflusst und viele Leute haben trotzdem auf die klassische Windows Optik zurückgeschaltet. Mit Vista hat man das nochmal versucht und es ist noch schlimmer geworden.
Im Vergleich dazu hat sich das Verhalten von Mac OS (bzw. "System") Seit 1984 nur wenig verändert. Im klassichen Mac OS gab es überhaupt nur einen großen Schnittpunkt im GUI und der war bei Mac OS 8 als man von der klassischen (quasi) monochromen Ansicht zur Platinum Optik gewechselt hat. Die Funktionalität wurde dabei jedoch nur in sehr geringen Punkten verändert und zum Glück verbessert. Es gab neue Möglichkeiten die die alten Gewohnheiten jedoch nicht beeinträchtigt haben.
Mit Mac OS X wurde viele dieser Punkte umgestossen. Speziell Mac OS X 10.0.x und 10.1.x haben sich im
Verhalten vom klassischen Mac OS unterschieden was sehr viel negative Kritik eingebracht hat. Mit Jaguar (10.2.x) hat man diese Sachen ausgemerzt was auch in der ersten für die Masse tauglichen Mac OS X Version resultiert hat.
Mac OS X hat in der Optik bereits eine sehr weite Reise hinter sich. Vergleiche doch mal Screenshots von Mac OS X 10.0 mit dem heutigen Tiger und den Versionen dazwischen. Der Unterschied ist im direkten Vergleich riesengroß. Die Funktionalität ist aber weitestgehend gleich geblieben. Die Elemente wie ein Button oder ein Fenster fühlen sich immer noch so an wie damals und das ist gut so.
Ich glaube nicht, daß Apple mit Leopard an der Funktionalität bzw. am Verhalten von Aqua grundlegendes wird. Wenn die Optik ein wenig angepaßt wird soll mir das recht sein, das war auch bisher immer so. Ich bezweifle stark, daß man komplett auf eine iTunes 7 artige Optik setzen wird. Sie bietet gegenüber Aqua sehr wenig Kontraste und macht das Erkennen von Objekten schwieriger. (Ich persönlich verstehe überhaupt nicht was man sich dabei gedacht hat die Optik von iTunes dermaßen zu verändern.)
Ich gehe davon aus, daß man mit der Leopard Optik einen Mittelweg aus dem bisherigen Tiger-Aqua, ein paar wenigen iTunes 7 Elementen und UNO gehen wird. Apple hat die Schreie der Mac-User durchaus gehört und ich hoffe, daß das GUI wieder konsistenter wird. Besser und vor allem konsistenter als die Platinum Optik kann es kaum werden. Die Übersichtlichkeit dieser Erscheinung ist auch von Aqua immer noch nicht erreicht worden. Man muß aber zugestehen, daß Aqua erst ca. 9 Jahre Entwicklung hinter sich hat, wohingegen die klassische Optik ca. 18-20 Jahre reifen durfte.
Ja aber die letzten Developer Bulids hatten eine dunkle an iTunes 7 erinnernde, einheitliche Oberfläche.[...]
Genaugenommen ist ein eine Mischung aus Tiger-Aqua, UNO und den Fensterradien von iTunes 7. Aber es ist nicht UNO, sondern UNO nur sehr ähnlich.
Gruß Pepi