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Höflichkeit, Danke, Karma - und was es sonst so gibt...

Chezar

Galloway Pepping
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Wenn ich von dem/den/der Fragenden nichts erwarte, kann ich bei einem fehlenden Dankeschön auch nicht enttäuscht werden. Dennoch werde ich, wenn es meinen Erfahrungen entspricht, gern weiter helfen.
Ich finde das eine sehr schöne Lebenseinstellung!

Das ist die Philosophie des Nicht-Erwartens. Wenn man einfach immer nichts erwartet, hat man einen riesen Vorteil im Leben. Wenn ich nie erwarte, von jemandem Dank zu bekommen, weil ich eh davon ausgehe, dass sich keiner bedankt, dann werde ich a) entweder in meiner Meinung bestärkt oder im seltenen Falle, dass man doch einmal ein Danke bekommt sogar b) positiv überrascht. Somit befindet man sich eigentlich in einer ständigen win-win-Situation. :)
 

Chezar

Galloway Pepping
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Solltest du, macht das Leben erheblich leichter. Wenn du einfach immer vom Schlechtesten ausgehst, kannst du nicht enttäuscht werden, sondern wirst entweder in deiner Meinung bestärkt oder positiv überrascht. Somit gewinnst du immer, ergo macht dich die Philosophie des Nicht-Erwartens regelrecht zum Gewinnertyp. :)

The greatest revolution of our generation is the discovery that human beings, by changing the inner attitudes of their minds, can change the outer aspects of their lives. - William James
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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… Wenn du einfach immer vom Schlechtesten ausgehst, kannst du nicht enttäuscht werden, sondern wirst entweder in deiner Meinung bestärkt oder positiv überrascht. …

Viele sind schon alt und griesgrämig geworden, weil sie „wussten“, dass sie vom Leben und von ihren Mitmenschen nichts zu erwarten hatten und dadurch, dass sie grundsätzlich vom Schlechtesten ausgingen, wurden sie täglich aufs Neue bestärkt.
 
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Mitglied 39040

Gast
Ja, solch steter Pessimismus scheint mir etwas schlicht: mir gefällt eine Haltung, die mir meine unerfreulichen Gedanken auch noch repetieren, verstärken und begründen soll, einfach nicht.
Was hilft es mir, mich andauernd selbst zu bestätigen? Wie simpel muß ich da sein? Des Lebens Würze aufgeben?

Mein Glas ist halb voll!
 

Hangkünstler

Zwiebelapfel
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@Gokoana
@jenso
Wenn man es geschafft hat, möglichst nicht zu werten, dann macht die Einstellung des "nichts zu erwarten" tatsächlich" Sinn.
Mir gelingt es nicht immer, aber wenn, dann ist es immer ein Gewinn für mich und - ganz wichtig - für mein Umfeld.

Das Ganze geht in die Richtung der Lehre des Buddha (Achtung: nicht zu verwechseln mit Religionen, wie sie etwa der Dalai Lama predigt).
 

karolherbst

Danziger Kant
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Menschen zu werten ist eine Sache der Unmöglichkeit. Lediglich die eigene Konstruktion anderer Menschen können gewertet werden, folglich man konstruiert sich sein Gegenüber und wertet dann seine eigene Konstruktion.

EDIT: Also das Problem liegt nicht in der Wertung, sondern im projiziertem Bild, was man sich selbst konstruiert. (Getreu nach dem Motto: Man sollte lieber die Ursachen finden und nicht die Symptome behandeln)
 

Hangkünstler

Zwiebelapfel
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Menschen zu werten ist eine Sache der Unmöglichkeit. Lediglich die eigene Konstruktion anderer Menschen können gewertet werden, folglich man konstruiert sich sein Gegenüber und wertet dann seine eigene Konstruktion.
Dem stimme ich vollinhaltlich zu. Als ich das erkannt hatte, ist mir Vieles wie Schuppen von meinen Augen gefallen.
 

karolherbst

Danziger Kant
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@Hangkünstler:
Eigentlich müsste man da weiter gehen und sagen, dass der Pluralismus des Ichs auf die Umgebung weg projiziert wird und die anderen im Grunde Teil des Betrachters sind, der wie wir wissen die Welt nur konstruiert.
Leider bin ich da selbst gedanklich noch nicht weit genug, als dass ich da Aussagen treffen wollte, die ich als plausibel und passend in meiner Weltanschauung betrachten würde.
 

Mitglied 39040

Gast
[…]Das Ganze geht in die Richtung der Lehre des Buddha […]

Dies schien mir von Anfang an der Fall zu sein, ich ahnte es.
Arno Schmidt sagt (sinngemäß, zu buddhistisch angehauchtem Denken): „Damals versuchte ich, die Bluse meiner Freundin erstorbenen Willens zu besehen – es schüttelt mich, wenn ich heute an meinen früheren Unfug denke.“
Soweit bin ich mit den Jahren auch gekommen – ich persönlich halte nichts von Weisheitslehren mehr (egal, wie große das Fahrzeug, wie breit/weit der Weg sein soll)…

„Jenseits“ ist mir wurscht, hier ist das Leben. (ohne Gewähr, haha)
 

Hangkünstler

Zwiebelapfel
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Arno Schmidt sagt (sinngemäß, zu buddhistisch angehauchtem Denken): „Damals versuchte ich, die Bluse meiner Freundin erstorbenen Willens zu besehen – es schüttelt mich, wenn ich heute an meinen früheren Unfug denke.“
Der Schriftsteller Arno Schmidt hat seine Ansicht. Ich habe Meine. Ich gehe anscheinend den umgekehrten Weg: ich bin dankbar, das ich meinen früheren Weg gegangen bin und diesen Weg den ich jetzt gefunden habe gehen kann. "Schütteln" würde mich nie etwas, was ICH zu verantworten habe.
“...ich persönlich halte nichts von Weisheitslehren mehr (egal, wie große das Fahrzeug, wie breit/weit der Weg sein soll)…
Ich sehe die Worte des Buddha nicht als Weisheitslehre. Eine "Weisheitslehre" machen die Pfaffen, Päpste und Führer aus weisen Worten, gnadenvoller Menschen um damit Ruhm, Geld und Macht zu bekommen.
Jenseits“ ist mir wurscht, hier ist das Leben. (ohne Gewähr, haha)
Das Leben findet jetzt statt. Ja. Man sollte auch immer im "Jetzt" leben. Das ist doch der Schlüssel zum Erfolg.
 

Chezar

Galloway Pepping
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Erstaunlich, welch philosophisches Potential in meinem humoristisch überspitzten und arg simplifiziert betrachteten Beitrag steckt. :)
 

Gokoana

Bittenfelder Apfel
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Erstaunlich, welch philosophisches Potential in meinem humoristisch überspitzten und arg simplifiziert betrachteten Beitrag steckt. :)

Wirf uns einen Brocken hin und wir Hobby-Philosophen werden uns drauf stürzen wie eine hungrige Meute. :-D