Habe gerade relativ entsetzt die Boot-Camp-Nachricht gelesen und mich durch die Postings in diesem Thread gekämpft. Ich steuer' mal meine Meinung dazu bei:
Wenn es ganz blöd läuft, wird Apple damit zum reinen Hardware-Designer (Hersteller kann man so ja auch nicht sagen, die kaufen ja jetzt schon alles zusammen anstatt irgendetwas selber zu bauen) - dadurch, daß es ja demnächst so einfach sein wird, Windows auf allen Apple-Rechnern ausführen zu können, hat sich in meinen Augen eine Softwareentwicklung für beide Systeme erledigt. Das Argument, daß nicht jeder, der einen Mac kauft, auch eine Win-Lizenz besitzt, dürfte Firmen wie Adobe nicht wirklich stören. Wer sich Software-Pakete für 2000 Euro kauft, kann sich auch eine Win-Lizenz für 120 Euro kaufen, wo liegt das Problem? Eventuell nur noch darin, daß kaum jemand überteuerte Preise für Hardware bezahlen will, die bisher nur durch das beigelegte Softwarepaket gerechtfertigt waren. Dies ändert sich schlagartig, wenn die Software mangels Unterstützung seitens der Dritthersteller unbrauchbar wird. Aber so richtig unbrauchbar.
Einzig logischer Schritt: Adobe kaufen und deren Software OSX-only machen. Alle bisherigen Nutzer müssen nur neue Hardware kaufen, können die Lizenzen anderer Software-Hersteller weiterhin für die Win-Installation auf Apple-Rechnern nutzen und für Adobe's Produkte wird eben OSX eingesetzt. NUR SO dürfte mehr Hardware verkauft werden. Adobe ist aktuell für knapp 18 Mrd. (bzw. 50% + 1 Aktie davon) zu haben. Wenn Adobe die OSX-Entwicklungen einstellen wird, ist Apple *Computer* tot, da selbst dann, wenn Apple eigene "Ersatzsoftware" für die Adobe-Produktpalette auf den Markt bringt, kaum jemand darauf setzen wird.
Wenn's gut läuft, ändert sich nix. Keiner wird zu einer deutlich teureren Hardware switchen, um dann darauf Win zu installieren und zu nutzen - kein Spieler, kein Anwender. Boot-Camp als Gimmick für die bestehenden Kunden, NIEMAND wird 1500 Euro für einen iMac ausgeben, wenn er ein vergleichbares System für ca. 300 Euro weniger haben kann (was noch den Vorteil hat, daß defekte Komponenten selbst ausgetauscht werden können, im Gegensatz zum iMac - sieht zwar blöder aus, aber steht ja unter'm Tisch und es sieht kaum jemand).
BootCamp als Alternative zum eigentlich schon abgestellten Win-Rechner, der nur noch für Dinge genutzt wird, für die ein Mac offensichtlich nix taugt (jaja, das gibt's wirklich). Bei mir ist's der Randlos-Druck mit dem Pixma4000 auf 10x15cm doppelseitig bedruckbarem Fotopapier. Kapieren meine Macs einfach nicht. Liegt nicht an Apple, aber trotzdem ein blöder Zustand. Dafür wäre BootCamp ideal. Blöd nur, daß ich nur einen G5 und zwei G4s habe.
Ach, nochwas: Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich mir einen Intel-iMac gekauft, denn meine Bedenken bzgl. Photoshop in Rosetta wären ja grundlos gewesen - einfach meine Windows-PS-Lizenz weiternutzen. So warte ich nun eben, was sich in den nächsten zwei, drei Jahren tut (und auf meine CS2-Lizenz, die in den nächsten Tagen eintreffen dürfte). Kaufen werd' ich aktuell nichts mehr von Apple, bin vorerst ausgerüstet und hoffe, daß es für die nächsten vier Jahre reicht. Danach kann ich dann ja wieder zu einem "normalen" Windows-Rechner greifen und der Ausflug Apple ist beendet.