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Gendergerechte Sprache

Martin Wendel

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Da magst Du recht haben, aber Du wirst feststellen, dass viele Personen aus der (Welt-)Bevölkerung dies nicht teilen werden.
Oder die Leute treffen einfach unbewusst und ohne darüber nachzudenken solche Äußerungen. (Auch) deshalb diskutiert man ja über solche Dinge.
 

O-bake

Aargauer Weinapfel
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In dem Ausspruch "Wir sind Fussballmeister" ist Fußballmeister das generische Maskulinum und so wie ich das sehe das erste dieser Fussballbeispiele, bei dem Gendern möglich wäre. Denn nur so können alle Frauen und Diversen in "wir" explizit mutgemeint sein.
Wird hingegen ein Land Meister, bezieht sich das Genus von Meister auf das des Landes und das "Problem" tritt nicht auf.
 

landplage

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Fehlt noch das N für normal, wobei man dies dann auch wieder hinterfragen muss, weil es ab einen bestimmten Punkt gar kein "normal" mehr geben wird, weil jeder etwas anders als der/die andere ist.
Wenn schon die lange Aufzählung, dann bitte C wie Cisgender. Das ist das, was Du für "normal" hältst, reiht sich aber als eine von vielen Möglichkeiten ein und sieht sich selber nicht als Maßstab für andere.

Ich dachte, cis ist zumindest bei dem Teil der Bevölkerung bekannt, der mit dem Begriffen trans, nichtpolar usw. umgehen kann. 😕
 
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O-bake

Aargauer Weinapfel
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Das sieht der Duden allerdings nicht so:

Anders liegt der Fall, wenn das natürliche Geschlecht weiblich ist. Dann kann zwar auch das grammatische Geschlecht gewählt werden: Das Mädchen hatte gewonnen. Zufrieden ging es nach Hause. Doch immer häufiger wird in solchen Fällen das natürliche Geschlecht gewählt. Die Wahrscheinlichkeit dafür wächst, je weiter das aufnehmende Pronomen vom Bezugswort entfernt steht: Das Mädchen packte seine Sachen zusammen und ging weg. Dabei pfiff sie fröhlich vor sich hin.
Ich würde das als eine Momentaufnahme von Sprache im Wandel bezeichnen.
Alleine die Formulierung:
Die Wahrscheinlichkeit dafür wächst, je weiter das aufnehmende Pronomen vom Bezugswort entfernt steht
ist so wachsweich formuliert, das man sich doch wohl fragt, was denn jetzt richtig und was falsch ist.
Im Beispiel vom Duden steht das Pronomen in einem folgenden Satz (also weit weg). In meinem Beispiel war es ein abgetrennter Relativsatz (also dicht dran).
Aber ist jetzt dichter dran falscher und weiter weg richtiger? In dem Zitat vom Duden steht, dass es generell geht und nur die Wahrscheinlichkeit für den Fall steigt, je weiter es weg ist.

Somit könnte man den ersten Teil des Satzes ja auch das natürliche Geschlecht wählen und schreiben:
"Die Mädchen packte ihre Sachen zusammen..."
Der Duden sagt lediglich, dass diese Version (weniger weit weg vom Bezugswort) unwahrscheinlicher ist, nicht aber falsch.
So einen Satz würde man aber wohl kaum über den Schreibtisch eines Lektors bekommen bzw. würde der in jedem Deutschaufsatz korrigiert werden.
 

Thaddäus

Golden Noble
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Kann man bitte endlich damit aufhören, von "Normalität" zu sprechen, nur weil die Mehrheit eine gewisse sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität oder was auch immer hat? Es ist wirklich ätzend.

Wenn man „Normal“ mit „dem Durchschnitt entsprechend“ definiert, dann hat das durchaus seine Berechtigung.

EDIT: Meine Aussage schliesst Minderheiten nicht aus bzw. soll das nicht bezwecken.
 
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Ananas Reinette
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Wenn man „Normal“ mit „dem Durchschnitt entsprechend“ definiert, dann hat das durchaus seine Berechtigung.

EDIT: Meine Aussage schliesst Minderheiten nicht aus.
Beim Zitieren erscheint Dein EDIT....😁

Nein, das Problem ist eben, dass viele Mehrheit als "normal" = "normativ" empfinden.

Aber natürlich ist eine Mehrheit einer sexuellen Ausrichtung in der Bevölkerung kein Normativ, sondern einfach nur eine Mehrheit. Es ist wie immer Kontext.
 

landplage

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Wenn man „Normal“ mit „dem Durchschnitt entsprechend“ definiert, dann hat das durchaus seine Berechtigung.
In dem Zusammenhang sind dann alle, die nicht dieser Definition entsprechen, unnormal. Und dieses Adjektiv ist negativ besetzt und stellt somit eine Abwertung der von der "Normalität" nicht erfaßten Personen dar.
 
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Thaddäus

Golden Noble
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In dem Zusammenhang sind dann alle, die nicht dieser Definition entsprechen, unnormal. Und dieses Adjektiv ist negativ besetzt und stellt somit eine Abwertung der von der "Normalität" nicht erfaßten Personen dar.

Nein, nicht unnormal sondern halt einfach nicht dem Durchschnitt entsprechend.

Das soll aber kein Hinderungsgrund sein, diese nicht dem Durchschnitt entsprechenden Menschen sprachlich und gesellschaftlich miteinzubeziehen.
 

Montfort

Gelbe Schleswiger Reinette
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Wir müssen uns nunmehr dran gewöhnen… bisher sind wir im Herrenfußball gelegentlich Weltmeister geworden; jetzt kämpfen unserer Mädels um Titel und wir werden dann Weltmeisterin und sind Vizeeuropameisterin.
 

kolvi

Aargauer Weinapfel
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In dem Zusammenhang sind dann alle, die nicht dieser Definition entsprechen, unnormal. Und dieses Adjektiv ist negativ besetzt und stellt somit eine Abwertung der von der "Normalität" nicht erfaßten Personen dar.
Warum ist „unnormal“ negativ besetzt? „Normal“ als die eine Zustandsbeschreibung; „Unnormal“ als die andere Zustandsbeschreibung.
Resultiert eine positiv/negativ geprägte Meinung nicht eher aus erziehungstechnisch geprägten Vorurteilen heraus, die wir alle verinnerlicht haben? Der eine Mensch ist „sozial“ in seinem Handeln und Tun, der andere ist vielleicht „nicht-sozial“ oder dem Sprachgebrauch nach „asozial“, wobei letztere Beschreibung deutlich negativer wirkt, als “nicht-sozial“…
 

Martin Wendel

Redakteur & Moderator
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Nein, nicht unnormal sondern halt einfach nicht dem Durchschnitt entsprechend.
D.h. wenn ich sage: "Es ist nicht normal, dass du ein Mann bist" ist das in Ordnung, wenn ich damit meine, dass du einem Geschlecht angehörst, das nicht der Mehrheit entspricht?
 

landplage

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Nein, nicht unnormal sondern halt einfach nicht dem Durchschnitt entsprechend.
Sag mal in einer Schwulenbar sehr laut "Eure sexuelle Orientierung ist nicht normal, weil sie nicht dem Durchschnitt entspricht"...

Warum ist „unnormal“ negativ besetzt?
Dann bring doch mal ein Beispiel, bei dem unnormal positiv verwendet wird? Bei sehr gutem Essen? Bei einem gewonnenen Fußballspiel des Heimatvereins? Bei Sichtung einer sehr attraktiven Person des von einem selber präferierten Geschlechts?
 

kolvi

Aargauer Weinapfel
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Sag mal in einer Schwulenbar sehr laut "Eure sexuelle Orientierung ist nicht normal, weil sie nicht dem Durchschnitt entspricht"...
Je nach Diskussionsverlauf gäbe es von dem ein oder anderen sicherlich auch Zustimmung… alles ein Frage der Ansichts- und Definitionsklasse…
 
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landplage

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Je nach Diskussionsverlauf gäbe es von dem ein oder anderen sicherlich auch Zustimmung… alles ein Frage der Ansichts- und Definitionsklasse…
Beachte den lokalen Kontext. Bei einer Handvoll Schwergewichtsboxer unter den Gästen hat die Diskussion schnell ein Ende.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich ein schwuler Mann hinstellt und zustimmt "Ich bin nicht normal, weil ich einen Mann liebe.".
 

Zug96

Schmalzprinz
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Vielleicht liegt der Erkenntnisgewinn darin, dass verdeutlicht wird, dass die 1 % (teilweise) anders ticken, empfinden und fordern, als sich das die 99 % hier vorstellen und wünschen und dass die 1 % auch noch die Frechheit und das Recht besitzen, das hier energisch zu artikulieren. Mir (und ich bin gemeint bei dem 1 % von Cohni) pauschal jeden Beitrag zum Thema abzusprechen, verändert mein Männerbild nicht gerade zum positiven. Ist das beabsichtigt?
Alleine schon Männerbild... Was für ein Unwort. Nur weil mich einige Frauen aufregen habe ich doch kein negatives Frauenbild. Generell habe ich persönlich kein Frauen- oder Männerbild. Ich bin positiv gegenüber Menschen eingestellt und Bild mir dann individuell eine Meinung. Ich habe keine generelle Meinung zu Italienern, Bosnier noch Türken und genauso wenig zu Frauen oder Männern.

Würde jemand schreiben das Verhalten von Onur hat mein Bild zu Türken nicht gerade in ne positive Richtung gerückt. Das wäre genauso zu kritisieren wie deine Aussage, dass sich Dein Männerbild anhand eines Users hier nicht bessert.

Das finde ich schon alles sehr bedenklich in diesem Thread und zeigt wie komplex das alles ist.
 

Thaddäus

Golden Noble
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D.h. wenn ich sage: "Es ist nicht normal, dass du ein Mann bist" ist das in Ordnung, wenn ich damit meine, dass du einem Geschlecht angehörst, das nicht der Mehrheit entspricht?

Für mich wäre es das tatsächlich, weil ich halt einfach nicht der grossen Masse entspreche. Für mich persönlich wäre das nichts negatives.

Da mag aber jeder Mensch individuell reagieren.

Sag mal in einer Schwulenbar sehr laut "Eure sexuelle Orientierung ist nicht normal, weil sie nicht dem Durchschnitt entspricht"...

Wieso braucht es überhaupt eine Schwulenbar, wenn das grosse Ziel doch ein harmonisches Miteinander ist?

Ich weiss, das ist leider noch in weiter Ferne, meine Hoffnung ist aber tatsächlich, dass es solche Differenzierungen irgendwann nicht mehr gibt weil es sie nicht mehr braucht.
 

Zug96

Schmalzprinz
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Mal eine ganz doofe Frage, weil ich mich mit Sport überhaupt nicht auskenne: Wird ein Land Europameister, oder wird – etwa beim Fußball – das siegreiche Team Europameister? Den Preis bekommt ja ein Team verliehen und nicht ein Land, oder? Also wenn es heißt "England wird Europameister" ist zwar offenbar das Land gemeint, aber es wird sich ja eher um eine etwas freie/umgangssprachliche Verkürzung handeln, oder? Und wenn es aber heißt "Engländer werden Europameister" - sind die Teammitglieder gemeint, nicht die Landsleute allgemein?
Das ist ne sehr individuelle und subjektive Frage. Am Ende kann man schon sagen, dass das Land Weltmeister wurde oder Europameister. Man sagt ja auch De wurde 54, 74, 90 und 14 Weltmeister. Generell vertreten die Teams ja das Land. Aber da gibt es kein richtig oder falsch. Mich regen immer Leute auf die sagen "Gestern haben wir gut gespielt" bspw. wenn die Lakers gewonnen haben und ein Lakers Fan darüber spricht. Der Fan ist ja grade beim Basketball kein Teil des Teams. Aber das sieht jeder anders.
 

Thaddäus

Golden Noble
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"Ich bin nicht normal, weil ich einen Mann liebe.".

Aber es entspricht nunmal nicht dem Durchschnitt der Gesellschaft. Das ist nicht wertend, sondern einfach nur eine nüchterne Feststellung.

EDIT:

Wer diese Abweichung aber als Grund nimmt gegen diese Minderheiten zu sein, der ist halt bei den ewiggestrigen. Für diese Leute ist das halt dann der einfachste Vorwand.
 
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