Nur kurz noch:
Hut ab vor Luise Pusch, ihre Arbeit ist bemerkenswert.
Aber auch, wenn sie noch so oft richtig liegt in ihren Begründungen, so lässt sich für mein Dafürhalten nicht alles mit ihrer Studie abdecken.
Je mehr aufgesplittet wird, desto mehr Fehler werden passieren. Fehler in der Ausdrucksweise, Fehler in der Anrede usw.
Bleiben wir an der Oberfläche und begeben uns nicht in die Tiefen der hochwissenschaftlichen Studien, so gelingt eine gegenseitige Akzeptanz ganz bestimmt besser, als das über die Sprache zu versuchen.
Ich sage, dass unsere Sprache auch heute schon ohne Veränderungen in der Lage ist, alle Menschen zu erreichen, die es nur gibt.
Sie bedarf keiner künstlich heraufbeschworenen Veränderung.
Die heutige Sprache im Verbund mit zugehörigen Gesten schafft das auch.
Gesten sind übrigens nicht unwichtig. Hier fehlen sie naturgemäß und deswegen werden auch die Köpfe so schnell rot.
Mimik, Gestik und Sprache zusammen schaffen das alleine - ohne Sternchen. [emoji1360]
https://www.zeit.de/gesellschaft/20...h-torsten-schulz-warum-denken-sie-das-podcast Dazu mal der Podcast, „Im Gespräch zeigt sich, wie unvereinbar manche Ansichten in der Genderdiskussion sind. Dennoch finden beide auch Dinge, die sie miteinander verbinden.“
Wo du es ansprichst: Sehe das im Übrigen auch so, dass eine Aufsplittung auch die Gefahr birgt, gewisse Dinge, in diesem Falle das Geschlecht, überzubetonen. Und es kommt zu den von dir beschriebenen Fehlern. Und dann wird es vielleicht auch die geben, die auf Grund dieser Fehler den Moralapostel spielen, was genauso wenig zielführend ist, wie die Kritiker, die das Gendern als vollkommen sinnlos bezeichnen.
Aber ich würde eben nicht oberflächlich bleiben, weil es dann einfach nur Meinung ist, aber keine Argument. Es gibt ja auch fundierte Arbeiten, die berechtigte Kritik am Gendern (ganz allgemein gesprochen) üben und das auch belegen. (Aber bisher wurde ja auch hier kein Bezug darauf genommen, obwohl z.B. meine Verlinkung aus APuZ auch umfassend kritisch berichtet). Stattdessen wird von einigen nur gepoltert, was ich persönlich schade finde, weil deutlich wird, dass die Geschichte von denen vollkommen einseitig betrachtet wird.
Vielmehr müsste man anerkennen, dass es gute Gründe dafür und dagegen gibt, die man nicht wegdiskutieren kann. Darüber käme es mMn. dann auch zu einer Verständigung und würde auch die Möglichkeit eröffnen, Kompromisse zu finden, aber dann müsste man halt auch mal über den Tellerrand hinaus sehen.
Ein Punkt, wo wir uns auch näher sind, als vielleicht erwartet
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Sonderzeichen halte ich persönlich aktuell auch nicht für ideal und ich benutze auch lieber die männliche und weibliche Form. Und auch ein prinzipielles Durchgendern halte ich genauso wenig für sinnvoll, weil es für mich auf Grund meiner bisherigen Auseinandersetzung mit dem Thema zu kompliziert scheint. Gleichzeitig kann ich sagen, dass ich Gendern stellenweise, bzw. ausgewählt für absolut notwendig halte, weil es z.b. gewisse Dinge sichtbar macht und Stereotype auflösen kann (was übrigens auch belegt ist).
In der ganzen Diskussion geht es mir persönlich einfach nur um Differenzierung, ist das zu viel verlangt? Die Frage ist jetzt auch ausdücklich nicht an dich gerichtet, sondern an die Allgemeinheit.