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Gendergerechte Sprache

landplage

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Dass Frauen sich sowas sagen lassen müssen ist sexistischer Unsinn aber wohl kaum durch nicht-gegenderte Sprache begründet.
Wenn es nur „Prüfingenieure“ im Sprachgebrauch und Verwaltungsvorschriften gibt (das war zu dem Zeitpunkt so), dann wird eine Frau halt als unpassend empfunden ... Der Berliner Großbetrieb, der mit dieser Einstellung bei mir aufschlug, hatte dummerweise technische Fehler in den Antragsunterlagen. Ratet mal, wer die gefunden hat....
 
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Martin Wendel

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Dass Frauen sich sowas sagen lassen müssen ist sexistischer Unsinn aber wohl kaum durch nicht-gegenderte Sprache begründet.
Nein, aber durch patriarchale Strukturen, die in vielen Fällen noch immer vorhanden sind und erst langsam aufbrechen. Dass eine gendergerechte Sprache allein daran nichts ändern kann, ist denke ich jedem bewusst. Und trotzdem ist es vielleicht ein kleiner Baustein im großen Ganzen. Denn vielleicht ist es ja vielen nicht klar: Aber die großen Probleme unserer Gesellschaft lassen sich in der Regel nicht dadurch lösen, dass man an einem Schräubchen alleine dreht.
 

landplage

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Meine Tochter hat neulich erzählt, dass sich ein 12jähriger ihr gegenüber total erstaunt darüber geäußert hat, dass auch ein Mann Bundeskanzler werden kann. Finale Frage:“Und wie nennt man den dann? Bundeskanzleriner?“

Der kannte nur eine Frau in der Funktion und nur die weibliche Bezeichnung. Ein Mann lag außerhalb der Vorstellungskraft. Was Sprache doch so ausmacht.
 

Thaddäus

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Nein, aber durch patriarchale Strukturen, die in vielen Fällen noch immer vorhanden sind und erst langsam aufbrechen. Dass eine gendergerechte Sprache allein daran nichts ändern kann, ist denke ich jedem bewusst. Und trotzdem ist es vielleicht ein kleiner Baustein im großen Ganzen. Denn vielleicht ist es ja vielen nicht klar: Aber die großen Probleme unserer Gesellschaft lassen sich in der Regel nicht dadurch lösen, dass man an einem Schräubchen alleine dreht.

Ich nuss gestehen, dass ich dich in der Sache jetzt endlich verstehe. So wie du das formuliert hast, würde ich es auch unterschreiben.
Der kannte nur eine Frau in der Funktion und nur die weibliche Bezeichnung. Ein Mann lag außerhalb der Vorstellungskraft. Was Sprache doch so ausmacht.

Einverstanden. Was ich aber immer noch nicht verstehe ist, wieso man nicht einfach in korrektem deutsch z.B. „Kundinnen und Kunden“ schreiben kann.

Im Kern finde ich die Bemühung alle Geschlechter zu berücksichtigen absolut richtig, mich stören einfach die sprachlichen bzw. grammatikalischen Auswüchse die man da zusammenkonstruiert.

Gerade am Beispiel einer Bundeskanzlerin oder eines Bundeskanzlers gibt es Leute, die das ernsthaft Bundeskanzlernde nennen wollen würden.

Und teilweise wird auch die Beudeutung verfälscht. Beispiel hierfür wäre „Studierende“.

Ich studiere den ganzen Tag, bin aber keine Studentin oder Student.
 
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Winterbanana
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Einverstanden. Was ich aber immer noch nicht verstehe ist, wieso man nicht einfach in korrektem deutsch z.B. „Kundinnen und Kunden“ schreiben kann.

Weil man damit dem „divers“ nicht gerecht wird. Der Formulierung liegt ja eine binäre Vorstellung zu Grunde. Beispiel: Deswegen steht ja auch in Stellenausschreibungen M/W/D.
 
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Thaddäus

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Weil man damit dem „divers“ nicht gerecht wird.

Ich verstehe die Argumentation.

Als nächstes müssen wir Zeitungen in stark vereinfachter Sprache abdrucken, weil es Menschen gibt, die gehobene Wortwahl nicht verstehen.
Der Formulierung liegt ja eine binäre Vorstellung zu Grunde.

Biologisch gibt es nunmal zwei Geschlechter, und nicht mehr. Punkt. Und diese beiden Geschlechter sollen gleichwertig berücksichtigt werden.
 
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landplage

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Als nächstes müssen wir Zeitungen in Kindersprache abdrucken, weil es Menschen gibt, die gehobene Wortwahl nicht verstehen.
Rate mal, warum Behörden z. B. ihre Informationen in "leichter Sprache" bereitstellen müssen. Es gibt nun mal Menschen, die man mit "gehobener" Schriftsprache nicht oder nur wenig erreicht. Die haben aber auch Anspruch auf Information.
Findest Du es ok, darüber so abschätzig zu urteilen?
 

ottomane

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Ich bin zwar nicht angesprochen, aber sage trotzdem meine Meinung: Wenn man dieses Prinzip breit anwendet, dreht man die Abwärtsspirale immer weiter. Schule einfacher machen, damit jeder das Abi schaffen kann. Und Studium für jeden. Was sind dann die Abschlüsse noch wert?
Vereinfachte Sprache an allen Ecken führt dazu, dass sich niemand mehr um bessere Sprache bemühen muss. Und lernen kann er von solchen Texten auch nicht. Ist das gerecht? Ich denke, nicht.
 

El Cord

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Ich hätte gerne den Vorschlag von Hermes Phettberg:

Nur noch den Artikel “das“ und dann noch die Endung „y“….

Das Lerhy

Das Schüly

Das Bundeskanzly

Das Handy 😄

Das ist süß, lustig und macht Spaß!
 
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landplage

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Vereinfachte Sprache an allen Ecken führt dazu, dass sich niemand mehr um bessere Sprache bemühen muss. Und lernen kann er von solchen Texten auch nicht. Ist das gerecht? Ich denke, nicht.
Es geht ja nicht um alle Ecken, sondern um den Zugang zu behördlichen und offiziellen Informationen. Wir haben in Deutschland
  • Jeder siebte Erwachsene in Deutschland ist funktionaler Analphabet.
  • 7,5 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, haben aber Probleme, zusammenhängende kürzere Texte zu verstehen.
  • Jeder zweite funktionale Analphabet hat Deutsch als Muttersprache, der Großteil einen Schulabschluss und mehr als die Hälfte einen Job.
[https://www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion/analphabetismus]
Das sind mündige Bürger, die hier wahlberechtigt sind, diesen Staat durch Wahlen mitbestimmen dürfen. Die sollten leichten Zugang zu Informationen haben, die ihnen erlauben, diese Entscheidungen treffen zu können.

Von hochbetagten SeniorInnen, die auch noch aktiv mitreden, wählen usw. wollen, mal ganz zu schweigen.

Edit: Typo
 
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Benutzer 164005

Gast
Ich hätte gerne den Vorschlag von Hermes Phettberg:

Nur noch den Artikel “das“ und dann noch nie Endung „y“….

Das Lerhy

Das Schüly

Das Bundeskanzly

Das Handy 😄

Das ist süß, lustig und macht Spaß!

Das Traurige ist, dass man bei dir nicht weiß ob es ironisch oder ernst gemeint ist. Ich befürchte letzteres...
 
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Thaddäus

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Findest Du es ok, darüber so abschätzig zu urteilen?

Das ist nicht abschätzig. Ich würde auch nicht behaupten, dass ich die Formulierungen einer NZZ (Neue Zürcher Zeitung) jederzeit zu 100% verstehe, würde aber auch nicht fordern, dass die meinetwegen ihren Schreibstil anpassen.

Vielmehr würde ich es begrüssen, wenn mehr Angebote geschaffen werden, damit Menschen mit solchen Defiziten einfachen Zugang zu bezahlbarem Unterrichtsmöglichkeiten bekommen, und sie ihre Situation verbessern können.

Das wäre allemal hilfreicher, als einfach das Gesamtniveau runterzusetzen.
 

Thaddäus

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"Kindersprache" finde ich schon eine abwertende Bezeichnung für Kommunikation unter Erwachsenen.

Einverstamden, der Begriff ist unglücklich gewählt. Vielmehr meinte ich eben stark vereinfachte Sprache.

In behördlichen und offiziellen Angelegenheiten würde ich dir auch zustimmen, dass es richtig ist das so zu handhaben. Dennoch sehe ich ein Mangel an guten Angeboten, um die Gesamtsituation zu verbessern, die zugegebenermassen erschreckend ist.

EDIT: Ich habe die Wortwahl oben angepasst.
 

Hundoggo

Winterbanana
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Vielmehr würde ich es begrüssen, wenn mehr Angebote geschaffen werden, damit Menschen mit solchen Defiziten einfachen Zugang zu bezahlbarem Unterrichtsmöglichkeiten bekommen, und sie ihre Situation verbessern können.

Du lebst Dein Leben doch auch selbstbestimmt? So, wie die schreibst, scheinst du es anderen Menschen nicht zugestehen zu wollen, dies zu tun, indem z.B. auch Zeitungsartikel in leichter Sprache abgedruckt werden. Ganz zu schweigen davon, dass manche Menschen kognitiv gar nicht in der Lage sind, von “bezahlbaren Unterrichtsmöglichkeiten“ zu profitieren.

Niemandem wird etwas dadurch weggenommen. Es wird lediglich anderen Menschen ermöglicht, teilzuhaben.

Das kann man auch zum Gendern analogisieren. Ich selbst unterstütze die Intention des Genderns voll und ganz, auch wenn mich das Instrument „Gendern“ noch nicht gänzlich überzeugt hat und ich selbst ja auch eher die männliche und weibliche Form bevorzuge. Was mich an der gesellschaftlichen Debatte stört, ist, dass man (zumindest aus gewissen Ecken) Menschen mit anderen Lebenskonzepten absprechen möchte, von Relevanz zu sein. Ein bisschen mehr aus der eigenen Bubble rauskommen, das wäre nice.
 
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Thaddäus

Golden Noble
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Du lebst Dein Leben doch auch selbstbestimmt? So, wie die schreibst, scheinst du es anderen Menschen nicht zugestehen zu wollen,

Auf solch blödsinnige Unterstellungen gehe ich gar nicht erst ein.

Ich verabschiede mich aber mit diesen Worten hier:

Ich stimme Inklusion gerne zu, aber nicht zu jedem Preis. Die Sprache entgegen aller grammatikalischen Regeln zu verunstalten halte ich weder für zielführend noch für angebracht, denn am Ende erreicht man in der Gesellschaft damit nur Widerstand und schiesst damit voll am (wichtigen) Ziel vorbei.
 
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Hundoggo

Winterbanana
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Auf solch blödsinnige Unterstellungen gehe ich gar nicht erst ein.

Mit so „blödsinnigen Unterstellungen“ muss man rechnen, wenn man sowas wie #549 schreibt und dann von Menschen mit kognitiven Einschränkungen erwartet, “Unterricht“ zu nehmen. Vollkommen ungeachtet dessen, dass es Menschen gibt, die selbst mit „Unterricht“ nicht in der Lage sind, mehr zu verstehen.
Wo wäre denn das Problem, einfach in der Spalte daneben einen Zeitungsartikel in leichter Sprache zu drucken? Und wo wird gefordert, dies „um jeden Preis“ zu tun?