Moin!
Nur mal so nebenbei, ich meine ich habe es hier im Thread schon mal geschrieben, die Frauen die ich kenne (unteranderen meine Frau) mit entsprechende Akademischen Grade haben und/oder in Männer Dominierenden Berufen tätig sind. Sind garnicht so erpicht darauf, dass es eine nun Frauenquote gibt oder gar nun Gendert wird. Diese Frauen die ich da eben kenne (unter anderen eben auch meine Frau) fühlen sich eher nun herabgewürdigt, wenn sie eine Stelle wegen der Quote bekommen oder als Ingenieurin, Doktorin, etc. bezeichnet werden.
An der Stelle kann man sich fragen, ob da der gleiche Mechanismus greift, der auch beim weißen CIS-Mann in Führungsposition greift: "Strengt euch doch mal an, ihr habt doch alle die gleichen Chancen - ich habe es doch auch geschafft, als gibt es keine ernsthafte Diskriminierung!".
Wer es in entsprechende Position geschafft hat, vielleicht, weil es "nur" das richtige Unternehmen war, sieht die Dinge gerne anders, als jemand der "außerhalb des Systems" steht.
Übrigens gibt es dazu sogar tolle Studien, die genau diesen Effekt bestätigen. Das kann man übrigens in vielen Lebensbereichen beobachten - bin hin zum Erben des Lottogewinners, der armen Menschen dazu rät, sich auch einfach nur anzustrengen.
Finanziell sollten natürlich keine Unterschiede herrschen und schaue ich mir da einfach nur die Tarifverträge an, so gibt es da auch keine Unterschiede. Bsp. nun einfach die IG Metall, da gibt es ERA Tarife und die ergeben sich dann anhand der Tätigkeitsbeschreibungen. Wenn die Stelle also dann ERA 10 hat, so hat diese Stelle eben ERA 10 egal ob nun Mann oder Frau diese ausüben. Bei den andren Tarifverträgen dürfte das sicherlich ähnlich sein und nicht schon da eine Diskrimierung eingebaut sein. Anders sieht es da eher bei den außertariflichen Gehältern aus, hier sehe ich aber weniger das Problem in Mann oder Frau aufgeteilt sondern eher in der/die eine kann Verhandeln und der/die andere nicht. Wenn ich mich mit 10.000 im Jahr weniger abspeisen lasse als das was meine Kollegin bekommt, bin ich doch auch selber Schuld und kann nicht meinen Arbeitgeber eine Diskrimierung ankreiden...
Es gibt auch in tariflich-vergüteten Unternehmen hinreichende Benachteiligung (i.d.R.) von Frauen. Denn was du gerade außen vor lässt ist, dass es IN der Stufe natürlich keinen Unterschied macht, ob M/W/D - aber es bei der Eingruppierung schnell dazu kommen kann, dass die Frau bei gleicher Tätigkeit (und sonstigen Faktoren) nur St. 10 bekommt, der Mann aber 11 oder 12.
Die Beschreibungen für die Eingruppierung sind da regelmäßig eben keine Hilfe und - notwendigerweise - weich genug.
Bzgl. der Qualifikationen, sollte auch der am geeignetsten für den Job ist diesen bekommen. Jedoch spielt da ja nicht nur die Qualifikation oder Mann/Frau eine Entscheidende Rolle, sondern eben auch die Sympathie und diese ist ein sehr großer Faktor. Gerade diesen Faktor, werden aber vermutlich nur Leute verstehen die eben von der anderen Seite aus die Personalgespräche/Einstellungsgespräche führen. Niemand der Verantwortung über mehrere Mitarbeiter hat, will sich jemanden ins Team holen, der auf Ihn komplett Unsympathisch wirkt, schliesslich ist Mann/Frau eine sehe lange Zeit in der Arbeit am Tag. Ich selbst habe deswegen schon geeignete Kandidaten nicht eingestellt und früher sogar selbst bessere Stellen abgelehnt (da mir der Vorgesetzte nicht Sympathisch war).
Was dabei ganz "lustig" (im Sinne von: interessant) ist: Bei der Diskussion um die Qualifikation werden dann ja gerne beliebige weitere Argumente/Faktoren ins Feld geführt:
- muss ja auch sympathisch sein
- muss ja auch empathisch sein
- muss ja auch Verantwortung übernehmen können
...
So gefrei dem Motto, dass da doch noch irgendein Argument, eine Eigenschaft, ein Wesenszug übrig bleiben muss, den eine Frau bestimmt nicht so gut erfüllen kann. Ob nun jeder CEO, Gschäftsführer oder auch sonstiges Management auf männlicher Seite all diese Eigenschaften dann auch tatsächlich mitbringt: Geschenkt!
Vielleicht ist also das Argument, was dann doch - Wortwitz - hängen bleibt: Muss einen Penis haben!