…. einmal davon abgesehen, dass
„eine gendergerechte Sprache statt generischer Begriffe“ in sich so was von unlogisch ist. Generische Begriffe
SIND faktisch neutral, das ist ja deren Sinn - was von Befürwortern ihrem Gutdünken nach ignoriert wird.
Was die Befürworter also für einen sprachlichen Unfug verzapfen, welchen Schaden sie anrichten, ist ihnen leider nicht bewusst. Auch nicht nach so viel Diskussion, auch nicht nach so vielen Anwendungsbeispielen, die uns klar zeigen, dass es so nicht funktionieren kann (siehe auch die Gegenüberstellung eines Gesetzestextes in #4862.
@Martin Wendel Was ich meinte mit den Beispielen Bäcker/Höflichkeitsform?
Na, Befürworter interpretieren doch so gerne den generischen Begriffen (meist über den Artikel) und sexualisieren diesen (auch wenn ihnen das offensichtlich nicht bewusst ist).
So wird aus dem generischen Maskulinum „der Bäcker“ ein Mann interpretiert, der es für sich subsumiert Fühlende nötig macht, die Bäckerin mit zu benennen (und somit wieder einen vormals neutralen Satz sexualisiert). Bei „der Bäcker„ wird das generische Maskulinum ignoriert, bei „die Koryphäe“ wird ignoriert, dass es ebenso ein Mann sein kann und deshalb auch dieser Begriff ausnahmsweise einfach mal nicht sexualisiert. Kurz gesagt: Inkonsequent.
Und wenn es in den Kram passt, sexualisieren Befürworter auch Artikel, die vom Kontext her im Genus und nicht im Sexus stehen.
Tut mir leid, dass Du das nicht verstehst
@holzpolz hat es zum Beispiel doch auch verstanden, worauf es hinausläuft.
Die Gendersprache stellt offensichtlich den Versuch dar, das generische Maskulinum zu beseitigen und gleichzeitig aber zu erhalten.
Eine maskuline Form bildet in folgendem Beispiel die Grundform: der Bäcker, der Sportler, der Drucker. Aus dieser Grundform wird alles weitere abgeleitet.
- Der Gegenstand als Ersatz der Person: Drucker (als Apparat)
- Der Betrieb: Drucker-ei
- Das Berufsfeld: Drucker-handwerk
- Das Zubehör: Drucker-schürze
- Die Stellung: Drucker-geselle
- Das Ereignis: Drucker-eien-sterben
- Und eben die Frau: Drucker-in
In der Logik der Gendersprache soll die Frau dem Mann gleichgestellt werden, indem die Grundform erweitert wird zu Drucker*in bzw. Drucker*innen.
Gut…. Dann muss es aber auch heißen: Drücker*innenschürze. Und der Betrieb muss Drucker*inei heißen (oder in der partizipialen Ausweichkonstruktion: Druckendenei). Und wenn unter Ingenieuren in Zukunft nur noch männliche Ingenieure verstanden werden sollen, dann muss es unbedingt Ingenieur*insleistung heißen. Sonst brächten die Frauen in diesem Beruf ja nichts zustande.
Also was nun? Generische Begriffe abschaffen? Sie nur einsetzen, wenn es uns gerade so passt? Ein wenig in die Kommunikation „einstreuen“, um unsere guten Absichten zu zeigen? Und wer bestimmt dann, wann oder wann nicht, wie oft es eingestreut werden muss um nicht angreifbar zu sein, welche (sozialen) Konsequenzen bekommen Menschen oder Unternehmen, die sich diesem Diktat nicht unterwerfen?
Um es auf die Spitze zu treiben müsste es auch heißen:
- Bürger:innenmeister:innen:kandidat:innen
- oder sagen wir folgerichtig Bürger:innen meister:inkandidat:in weil es zwar viele Bürger, aber unter den (Achtung auf folgende Form) Kandidaten:in nur eine Frau gibt
- oder versuchen wir es, weil alle am Ende doch nach Vereinfachung streben, mit Bürgermeisterkandidati:nnen und verwenden hier 2 generische Begriffe plus einen gegenderten, so wie wir es gerade mögen, ignorieren dass es nur eine Frau unter den Kandidaten gibt und nehmen vorsichtshalber den Plural :innen um zu zeigen, dass es ja insgesamt mehrere Kandidaten sind?
Wie bereits gesagt, man muss es auch mal zu Ende denken…Obwohl, lieber nicht, lieber gleich aufhören, denn wir ahnen ja jetzt schon, dass es ein wohl zum scheitern verurteilter Versuch ist.
Ich bedanke mich bei allen Aktiven hier, denn durch Euch sowie der eigens erfolgten Recherchen kann ich wieder hoffen, dass es bald mal aufhört mit sprachlichem Unfug.
Und an die Befürworter: hört hier bitte auf, an einzelnen Passagen herumzukritteln in dem offensichtlichen und oft kläglichem Versuch, ganze Posts damit zu unterminieren. Versucht bitte, die sprachliche Tragweite eures Wunsches auch mal abzuschätzen. Versucht mal eine Selbstreflektion, ob ihr nicht wirklich doch nur einer Fehlinterpretation oder Überemotionalisierung hinterher lauft. Versucht mal zu Überdenken, ob die einer Mehrheit aufgezwungene künstliche Sprachveränderung und die damit einhergehenden Probleme für die Erreichung der gewünschten Ziele auch wirklich geeignet ist (Nutzen/Nebenwirkung).