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Gendergerechte Sprache

implied

Melrose
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Gerne verweise ich auf frühere meiner Beiträge zurück, in denen ich, ohne diesen Artikel zu kennen, bereits vor dem "verschwinden des Unterschiedes von Genus und Sexus in der sprachlichen Wahrnehmung" und der Konsequenz daraus schrieb.

Ich fühle mich vor allem nach dem Lesen dieses Fachaufsatzes aus dem Bereich der Ethik und der Moralphilosophie doppelt und mehr bestärkt, dass Gendern nutzlos, zumindest komplett fragwürdig ist und unsere Sprache nur unschärfer macht, dabei eigentlich sogar das Gegenteil produziert, nämlich die expliziter in den Vordergrund gerückte Wahrnehmung der Geschlechter provoziert statt der so hochgelobten (und schon biologisch und sozial nicht möglichen) Gleichstellung.
 

landplage

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Es geht in meinen Augen nicht um Gleichstellung, sondern um Gleichberechtigung. Und Gleichberechtigung setzt Unterschiede voraus, die berücksichtigt und ggf. ausgeglichen werden (sollen/sollten/müssen), Gleiches ist ja gleich.
 

mbert

Macoun
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Es geht in meinen Augen nicht um Gleichstellung, sondern um Gleichberechtigung. Und Gleichberechtigung setzt Unterschiede voraus, die berücksichtigt und ggf. ausgeglichen werden (sollen/sollten/müssen), Gleiches ist ja gleich.
Wichtige Unterscheidung. Voll einverstanden.
 

holzpolz

James Grieve
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Es geht in meinen Augen nicht um Gleichstellung, sondern um Gleichberechtigung. Und Gleichberechtigung setzt Unterschiede voraus, die berücksichtigt und ggf. ausgeglichen werden (sollen/sollten/müssen), Gleiches ist ja gleich.
Falls das nicht zu weit vom Thema wegführt hätte ich eine Frage (aus dem realen Leben, also nicht konstruiert), zu der mich eure Einschätzung interessieren würde: Für eine (naturwissenschaftliche) Fahrt bewerben sich 30 männliche und 10 weibliche Schüler, es stehen aber nur 20 Plätze zur Verfügung. Deshalb sollen die Plätze verlost werden. Welche Entscheidung findet ihr gerechter?
- Es werden alle Namen in einen Lostopf geworfen und zufällig 20 rausgezogen
- Wie bei Quotenregelungen werden 10 Plätze für Mädchen und 10 Plätze für Jungen reserviert. Innerhalb der Geschlechtergruppen werden dann ja 10 Personen ausgelost, die mitfahren dürfen (wobei bei den Mädchen auf dasLosen verzichtet werden kann).
 

Martin Wendel

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Welche Entscheidung findet ihr gerechter?
Eine Quotenregelung soll struktureller Diskriminierung entgegenwirken und eine gewünschte Verteilung erwirken, die ohne einen solchen Einfluss nicht zustande käme. Inwiefern das im angesprochenen Fall relevant ist, lässt sich anhand der kurzen Beschreibung kaum beurteilen.
 

AndiEh

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Welche Entscheidung findet ihr gerechter?

Alles in einen Lostopf und dann ziehen. Es herrscht Gleichberechtigung, darum sollte das Geschlecht keine Rolle spielen.

Falls ihr das wegen einer Quotenregelung aber doch anders machen wollt, dann ist dein Ansatz trotzdem falsch.

Es haben sich freiwillig dreimal so viele Jungs wie Mädchen gemeldet. Also, wenn schon dann sollten auch dreimal so viele Jung mitfahren.
Sonst wäre es unfair gegenüber der größeren Gruppe. Es ist ja nicht so, dass ihr aus zufällig zusammengewürfelten Gruppen auslosen wollt, sondern die Teilnehmer haben sich ja bewusst dafür entschieden mitfahren zu wollen.

Gruß
Andi
 
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landplage

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Aus der Fragestellung geht nicht hervor, wie groß die Gesamtanzahl Mädchen und Jungen ist. Haben sich von 100 Mädchen nur 10 gemeldet und von 30 Jungen insgesamt 30?
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
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Aus der Fragestellung geht nicht hervor, wie groß die Gesamtanzahl Mädchen und Jungen ist. Haben sich von 100 Mädchen nur 10 gemeldet und von 30 Jungen insgesamt 30?
Die Frage ist irrelevant. Es geht nur um eine gerechte Vergabe der Plätze unter den Bewerbern. Zur Freiheit gehört auch, dass man sich nicht auf alles und jedes bewerben muss. Das heißt in diesem Kontext, wenn Mädchen sich nicht dafür interessieren, gibt es keinen Grund Jungs zu diskriminieren.
 

landplage

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Ich finde das schon wichtig. Genau, welche Intension mit der Fahrt erreicht werden soll: Weiterführung von Themen aus dem Unterricht, Förderung Nachwuchs, Vorbereitung auf die Uni, ...
 
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NorbertM

Roter Trierer Weinapfel
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Die Fragestellung ist völlig klar und es gibt keinerlei Anlass über eine Quotenregelung nachzudenken.
 
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implied

Melrose
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Es geht in meinen Augen nicht um Gleichstellung, sondern um Gleichberechtigung. Und Gleichberechtigung setzt Unterschiede voraus, die berücksichtigt und ggf. ausgeglichen werden (sollen/sollten/müssen), Gleiches ist ja gleich.
Zitat, Hans-Böckler-Stiftung: „Während der Begriff der Gleichberechtigung die Ebene der Rechte umfasst, zielt der Begriff der Gleichstellung darauf ab, die Lebenssituation der im Prinzip gleichberechtigten Gruppen politisch umzusetzen.“

Auf dem Papier, sprich über die Gesetzgebung, ist die Gleichberechtigung bereits ein Fakt, sie steht im Grundgesetz und in weiteren Gesetzestexten. Darüber brauchen wir doch gar nicht mehr diskutieren - außer vielleicht künftig über gesetzliche Texte, die die Frau als z. B. besonders schützenswert darstellen (als wären Diverse und Männer weniger schützenswert 🤷🏼‍♂️).
Gleichstellung hingegen ist die in Arbeit befindliche Umsetzung der Gesetze zur Gleichberechtigung in die Gesellschaft.

Da wir faktisch Gleichberechtigung haben und an der Gleichstellung gearbeitet wird, sollten wir uns auf den Kern des ganzen konzentrieren und nicht die Gesellschaft am Ende noch spalten mit zweifelhafter feministischer Sprachlinguistik. 😊
Es ist doch, um eine Analogie zu ziehen, wie beim Arzt; dieser wird Dir (normalerweise) nur dann ein Medikament verschreiben, wenn der Nutzen größer ist als ein möglicher Schaden durch die Nebenwirkungen. Dass der Nutzen des Genderns sehr gering bis zweifelhaft ist, im Umkehrschluss sogar zu anderweitiger sprachlicher Diskriminierung und Interpretationsspielräumen führen kann, ebenso zu einer stärken Unterscheidungswahrnehmung der Geschlechter anstatt der harmonischen Gleichstellung führt, steht für mich in keinem Verhältnis zum sprachlichen Aufwand.
 

tjp

Altgelds Küchenapfel
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Ich finde das schon wichtig. Genau, welche Intension mit der Fahrt erreicht werden soll: Weiterführung von Themen aus dem Unterricht, Förderung Nachwuchs, Vorbereitung auf die Uni, ...
Und diese Punkte haben genau was mit dem Geschlecht der Bewerber der Fahrt zu tun?
 

holzpolz

James Grieve
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Aus der Fragestellung geht nicht hervor, wie groß die Gesamtanzahl Mädchen und Jungen ist. Haben sich von 100 Mädchen nur 10 gemeldet und von 30 Jungen insgesamt 30?
Das Verhältnis in der Gesamtgruppe, die sich bewerben konnte (naturwissenschaftlicher Zweig) war ziemlich genau gleich wie das unter den Bewerbungen.

Ich finde das schon wichtig. Genau, welche Intension mit der Fahrt erreicht werden soll: Weiterführung von Themen aus dem Unterricht, Förderung Nachwuchs, Vorbereitung auf die Uni, ...
Ich bin zwar auch der Meinung, dass die Entscheidung, wer mitfahren darf, nicht davon abhängen dürfte - hier aber eine Präzision: Die Fahrt soll naturwissenschaftlich interessierten Schülern die Möglichkeit geben, sich eine Woche mit Experimenten, Wanderungen und Projekten mit diesen Themen zu beschäftigen, ohne dass dies schulrelevant wäre.
 

AndaleR

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Zu der Auslosung: Wieso sollten jetzt prozentual weniger Mädchen mitfahren als Jungs, nur weil sich unter diesen mehr beworben haben?

Wäre es gerecht, das prozentual zu verteilen und dann auf die zuvor festgelegten 10 Jungs / 10 Mädchen zu verzichten und 13 Jungs und 7 Mädchen mitzunehmen?
Wurde ein Quotenregelung vereinbart? Also MÜSSEN 10 / 10 teilnehmen? Können dann die Mädels etwas dafür, dass sich von ihnen weniger beworben haben - und das Thema für die Jungs einfach interessanter war?

Ich denke, wenn man das ganze aufzieht und sagt: Die 20 TeilnehmerInnen werden unter allen BewerberInnen ausgelost - wäre das falsch?
 

paul.mbp

Sternapfel
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Stand m/w/d in der Einladung?

Haben sich alle angesprochen und mitgemeint gefühlt?

Wurden Religion, Hautfarbe uns Herkunft berücksichtigt?

Fliessen soziale Aspekte in die Auswahl der Teilnehmer ein?

Gibt es Kriterien wie Einzelkinder, Geschwisterkinder oder Trennungskinder?

Ist die Stadt- und die Landjugend berücksichtigt?

Wurden Lactoseintoleranz, Histaminunverträglichkeit und Veganer berücksichtigt?

Was ist mit Langschläfern und Langschläferinnen? Was mit Brillenträgern?

Man kann sich nicht nur die Sprache sondern auch das gesamte Leben verkomplizieren…
 

holzpolz

James Grieve
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Stand m/w/d in der Einladung?

Haben sich alle angesprochen und mitgemeint gefühlt?

Wurden Religion, Hautfarbe uns Herkunft berücksichtigt?

Fliessen soziale Aspekte in die Auswahl der Teilnehmer ein?

Gibt es Kriterien wie Einzelkinder, Geschwisterkinder oder Trennungskinder?

Ist die Stadt- und die Landjugend berücksichtigt?

Wurden Lactoseintoleranz, Histaminunverträglichkeit und Veganer berücksichtigt?

Was ist mit Langschläfern und Langschläferinnen? Was mit Brillenträgern?

Man kann sich nicht nur die Sprache sondern auch das gesamte Leben verkomplizieren…
Ich hoffe, dein Beitrag wird von allen als (sehr schöne) Ironie verstanden und genauso grinsend gelesen wie von mir - vielen Dank!
 
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landplage

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Kurze Überlegung:

Leistungskurs hört sich nicht nach Grundschule an. Also haben wir hier mit (beginnender) Pubertät zu tun, mit allen Nebenwirkungen. Beim ungünstigsten Losergebnis - 19 Jungen, ein Mädchen - dürfte die junge Dame u. U. recht isoliert dastehen. Wer von den jungen Möchtegernmännern will dann schon freiwillig mit ihr zusammenforschen, wenn der Rest der Gruppe johlend Bemerkungen macht.

Studien (https://www.businessinsider.de/leben/studie-maenner-ueberschaetzen-sich-frauen-stapeln-eher-tief-b/) belegen, dass sich Männer (und ich nehme an, dass sich das nicht schlagartig erst in der Uni oder im Job ausprägt, sondern schon viel eher) teilweise als sehr viel besser einschätzen, Frauen (Mädchen?) eher schlechter, als sie sind.

Es ist also zu vermuten, dass sich unter den angemeldeten Jungs ein Teil deutlich überschätzt. Die Mädchen haben selber viel kritischer eingeschätzt, ob sie den Anforderungen gewachsen sind und wenn sie sich melden, wahrscheinlich richtig gut sind.

Wir brauchen mehr weibliche Vorbilder. Und wenn es nur die Klassenkameradin ist, die von den coolen Experimenten schwärmt und deren Freundin beim nächsten Kurs auch mit will. Und wenn ein paar Jungs mitbekommen haben, dass man mit Mädchen/Frauen coole Sachen durchziehen kann, hilft das auch.

Von daher:

Die Mädchen sind gesetzt, die Jungen werden ausgelost. In der Forschungszeit wird grundsätzlich in gemischten Gruppen gearbeitet. Damit kommt keine Konkurrenzsituation Jungen vs.. Mädchen zustande, sondern zwischen den Gruppen.

Die Begleiter werden zu tun haben, den Sack Flöhe in der Freizeit zu hüten.
 

Carcharoth

Winterbanana
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Beim ungünstigsten Losergebnis - 19 Jungen, ein Mädchen - dürfte die junge Dame u. U. recht isoliert dastehen.

Kann man ganz einfach umgehen indem man erst Random 5 Mädels auslost und die restlichen 15 Slots aus dem kompletten Lostopf füllt.

Wenn man die 10 Slots automatisch mit allen Mädels füllt, werden die pubertierenden Gehirne der Jungs sich primär eines merken: "Wir werden benachteiligt weil wir Männer sind." Und zack hast 30 Typen die schonmal schlechte Erfahrungen mit ner Frauenquote haben.
 

vanPeter

Braeburn
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Wer von den jungen Möchtegernmännern will dann schon freiwillig mit ihr zusammenforschen, wenn der Rest der Gruppe johlend Bemerkungen macht.
Ich weiß nicht, welche Schule Du besucht hast, und wie lange das her ist. An der Schule, an der ich bis vor einem halben Jahr gearbeitet habe, wäre ein solches Verhalten von Schülern undenkbar gewesen, und wäre weder von Lehrern noch von Schülern toleriert worden.

Mit kopfschüttelnden Grüßen,
Peter