holzpolz
James Grieve
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Ich denke, dass weder ich noch die Schauspielerinnen ein Problem hätten, wenn ich sie in der Gruppe als "Schauspieler" betiteln würde. Da ich dies aber nur vermuten kann, weil ich nicht so viele professionelle Schauspieler kenne (unsere Schüler hätten aber sicher kein Problem, wenn ich sie so nenne), noch ein anderes Beispiel: Selbst wenn bei uns an der Schule ein Klassenteam nur aus Frauen besteht, habe ich noch nie erlebt, dass diese sich als KlassenlehrerINNEN bezeichnen - vermutlich deshalb, weil es nicht wichtig ist und es auch nicht wert ist, vor dem Sprechen erst mal zu prüfen, wer sich denn in der zu benennenden Gruppe befindet.Die Frage war bewusst so gestellt, wie ich sie gestellt habe: Vor dir stehen fünf dir bekannte, weibliche Schauspielerinnen. Würdest du sie mit der männlichen Bezeichnung ansprechen? Ich denke nicht. mbert sieht das wohl anders, auch wenn ich das - trotz aller anderen inhaltlichen Differenzen - selbst als Standpunkt eines Gender-Kritikers äußerst befremdlich finde.
Was mich wirklich interessieren würde (ernsthaft, ohne Ironie und Vorwurf, aus reinem Interesse eines Außenstehenden): Würdest du mir noch deine Meinung zu meinem halb-ironischen Nachsatz schreiben, den ich hier noch mal ironiefrei versuche? Ist nicht wirklich eine bedeutende Begründung für die Gender-Formen mit Unterstrich, Sternchen etc. die, dass sich eben nicht nur Frauen und Männer, sondern auch alle anderen angesprochen fühlen sollen? Demnach wäre doch ganz im Ernst eine Verwendung des Wortes "Schauspielerinnen" sehr gefährlich bzw. inkonsequent und evtl. diskriminierend - denn von welcher Gruppe von Frauen kannst du als Außenstehender sicher behaupten, dass sie im Geheimen bzw. tiefsten Inneren nicht doch als etwas anderes angesprochen werden wollen?