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Gendergerechte Sprache

Martin Wendel

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Nein, er ist nicht der einzige, der hier ein Problem hat!
Du solltest vielleicht nochmal Wort für Wort lesen, was ich – vor mittlerweile vier Jahren – geschrieben habe. Tipp: Das klitzekleine Wörtchen „gerade“ steht dort nicht ganz zufällig.

Beim Lesen jeder, der es tut - das kostet mir doppelt so viel Zeit, weil man bei manchen Sätzen mehr am Entziffern ist, als am Inhalt lesen.
Der Zwang zum Gendern drückt sich bei dir beim Lesen dadurch aus, dass es dir mehr Zeit kostet? Alles klar. 🫡

Beim Schreiben kommt es drauf an, z.B. der Arbeitgeber.
Ja, im Arbeitsumfeld kann das passieren. Du wirst in diesem Fall aber auch dafür bezahlt, dich an die Vorgaben deines Unternehmens zu halten. Der User hat aber davon gesprochen, dass einem „Leute“ das Gendern aufdrängen würden. Dass er damit sein Unternehmen meint, würde mich schon etwas wundern.
 

holzpolz

James Grieve
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Ist schon klar, der Satz sagt sehr viel mehr über dich aus als dir vermutlich selber bewusst ist.
oder über dein Verständnis von Ironie?!

Ich glaube jedenfalls (nun ernst gemeint), dass die Gendersprachen-Diskussion der Gleichberechtigung und dem Feminismus mehr geschadet als geholfen hat.
 

Macbeatnik

Golden Noble
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Glauben und Gefühl sind ja stark subjektiv und entsprechen nur selten der Realität.
Mit Ausnahme des rechten Randes, die wollen ja das Frau wieder das Liebchen ist und Küche Kirche und Kinder ihre Hauptaufgaben sind, sind die Reste des verbleibenden Spektrums der Politik und Gesellschaft ja zur Zeit noch dabei eine Gleichberechtigung die dem Namen alle Ehre macht langsam und bedächtig auf den Weg zu bringen, also wo ist der Schaden dieser Diskussion?
 
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saw

Königlicher Kurzstiel
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Ich glaube jedenfalls (nun ernst gemeint), dass die Gendersprachen-Diskussion der Gleichberechtigung und dem Feminismus mehr geschadet als geholfen hat.
Also Anti-Gender-Aktivisten dürfen ständig den Leuten auf den Geist gehen mit ihrem dauernden Genörgel und Verkündung des Unterganges des Abendlandes,
Gender-Befürworter dürfen sich nicht dazu äußern, weil ganz schlimm und überhaupt... Untergang des Abendlandes?
Ob da jetzt Ironie drin versteckt war, eventuell ja doch möglicherweise nicht?
 

holzpolz

James Grieve
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Also Anti-Gender-Aktivisten dürfen ständig den Leuten auf den Geist gehen mit ihrem dauernden Genörgel und Verkündung des Unterganges des Abendlandes,
Gender-Befürworter dürfen sich nicht dazu äußern, weil ganz schlimm und überhaupt... Untergang des Abendlandes?
Ob da jetzt Ironie drin versteckt war, eventuell ja doch möglicherweise nicht?
Wow, was man so alles in einen völlig anders gemeinten Satz reininterpretieren kann - verblüffend.

Zwei Effekte kann man beim Ändern beobachten:
- Die Leute (auch wir hier) reden mehr über die Sprache und deren angeblichen Einfluss, der so gar nicht nachgewiesen ist, statt über Gleichberechtigung und wie man diese erreichen kann.
- Voll durchgegenderte Texte sind sehr viel schwerer zu lesen (selbst für Gender-Befürworter) und die Doppeldeutigkeit lenkt vom Inhalt ab. Das hab ich auch selbst mehrfach in der Schule festgestellt, wenn Schüler Texte lesen sollen - der Wunsch, den Satz nochmal zu lesen, kam dauernd.

Du solltest vielleicht nochmal Wort für Wort lesen, was ich – vor mittlerweile vier Jahren – geschrieben habe. Tipp: Das klitzekleine Wörtchen „gerade“ steht dort nicht ganz zufällig.


Der Zwang zum Gendern drückt sich bei dir beim Lesen dadurch aus, dass es dir mehr Zeit kostet? Alles klar. 🫡


Ja, im Arbeitsumfeld kann das passieren. Du wirst in diesem Fall aber auch dafür bezahlt, dich an die Vorgaben deines Unternehmens zu halten. Der User hat aber davon gesprochen, dass einem „Leute“ das Gendern aufdrängen würden. Dass er damit sein Unternehmen meint, würde mich schon etwas wundern.
Zum Lesen: Nein, es ging mir nicht vornehmlich um die Zeit, sondern dass der Inhalt schlechter aufgenommen wird, wenn man in einem Satz-Ungetüm (wenn z.B. mehrere Artikel, Adjektive, Nomen und Pronomen gegendert aufeinandertreffen) den eigentlichen Sinn erst rausextrahieren muss.

Zum Zwang: Ich wurde schon mehrfach von Menschen aufgefordert, zu gendern, weil das ja sonst diskriminierend wäre.

… und sorry für das Uralt-Zitat von dir - ich bin zufällig vorhin auf diese Diskussion gestoßen und hab quasi "am falschen Ende angefangen" - war keine böse Absicht
 
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Königlicher Kurzstiel
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- Die Leute (auch wir hier) reden mehr über die Sprache und deren angeblichen Einfluss, der so gar nicht nachgewiesen ist, statt über Gleichberechtigung und wie man diese erreichen kann.
Die meisten Menschen sind zu Multitasking fähig und können mehrere Dinge gleichzeitig.
Dir steht doch frei, einen thread zur Gleichberechtigung hier oder anderswo zu eröffnen,
wäre nett wenn Du den hier verlinken würdest.
 

Mitglied 241048

Gast
Menschen die gendern völlig ablehnen, reden bei ihren Dates übers gendern.

Du hast noch nie gedatet, oder? Natürlichn redet man da über Vorlieben und Abneigungen. Und das Thema kam dann einfach so im Redefluss.

Niemand wird auch nur annähernd dazu verpflichtet, einen Gender-Doppelpunkt zu verwenden.

Verpflichtet wird niemand, aber das Nichtgendern kann zuweilen schon erwartet werden. Insbesondere, wenn man vor einem größeren Publikum spricht. Ich frage mich aber schon, ob man im privaten Rahmen, insb. im Gespräch zu zweit, gendert.
 
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Macbeatnik

Golden Noble
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Zum Zwang: Ich wurde schon mehrfach von Menschen aufgefordert, zu gendern, weil das ja sonst diskriminierend wäre.
Wenn du dich darauf dann einlässt ok, ansonsten, du diskriminierst ja auch andere, die gendern wollen, indem du ihnen vorwirfst, das sich dadurch dein Workflow ändert und sie gefälligst mit dem Gendern aufhören sollen.
Ich halte es übrigens so, Gendern ist für mich ein Nebenschauplatz, ich Gendere nicht, finde aber auch nichts dabei, denjenigen zu lesen oder zuzuhören und zu akzeptieren, der Gendert. Ist wie mit dem N-Wort, in meiner Kindheit und Jugend war das Wort durchaus normal, da es aber einen Teil der Menschen verletzt, ist es für mich selbstverständlich, das ich jetzt, wo man sich so weit entwickelt haben sollte, die Diskriminierung hinter dem Wort zu verstehen, darauf zu verzichten es zu benutzen. (Auch hier in diesem Beispiel, gibt es ja Zeitgenossen, die dabei bleiben und meinen, die sollen sich nicht so anstellen und das Wort wurde ja schon seit Ewigkeiten benutzt und man meint es je nicht böse)
Es wäre schön, wenn eine lebendige Sprache wie deutsch, die sich weiterentwickelt, auch damit fertig werden würde, das Gendern als das anzusehen, was es ist, ein Versuch, etwas das einigen in der Bevölkerung aufstösst, einfach zu akzeptieren.
 
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AndaleR

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Beim Schreiben kommt es drauf an, z.B. der Arbeitgeber.
Einfach nach der Kündigungsfrist erkundigen. Zumindest sollte es möglich sein, das Arbeitsverhältnis, das dadurch unerträglich ist, zu beenden.
das "Er" ist ausgestorben.
Oder hat sich die Sprache einfach nur weiterentwickelt?
Anstatt dass die Frauen froh wären, dass sie mehr bevorzugt werden, brechen sie einen Streit vom Zaun
Geht es denn beim Gendern nur um Frauen?

Bevorzugt werden Frauen wo? Gehalt, Karriere, … ?
wenn Schüler Texte lesen sollen - der Wunsch, den Satz nochmal zu lesen, kam dauernd.
Wegen des Genderns oder einfach, weil Lesen und das Verständnis des Gelesenen allgemein schlechter wird? (Laut PISA geht es seit 2015 bergab…)
Ich wurde schon mehrfach von Menschen aufgefordert, zu gendern, weil das ja sonst diskriminierend wäre.
Ich lass Gäste auch die Schuhe ausziehen - und die akzeptieren das. Wieso kann man dann nicht gendern, wenn gegenüber jemand ist, der/die das so haben will?
 

Andreas Vogel

Redakteur
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224 Seiten dieses Threads zeigen, wie sehr das Thema manche triggert.
Dabei ist es so einfach: Jede:r der Empathie und Verantwortung für seine Mitmenschen verspürt, gendert sprachlich sinnvoll um Wertschätzung und Respekt zu zeigen.
Wer nicht gendern mag, tut es einfach nicht. Genauso wie jene hierzu absolut alles Recht haben, haben es auch Gendernde. Das heißt aber auch leben und leben lassen. Sprich: Wer gegen Gendernde stänkert, muss sich klar machen, die Freiheit anderer zu gendern beschneiden will. Aber Freiheit gilt für alle gleich!

Für mich ist damit eine pure Tiggerdebatte beendet.
 
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landplage

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Wenn mir bei einem ersten Date (wo man ja eher anfangs die Schokoladenseite zeigt) der Mann sagt "Ich halte nichts vom gendern, die Frauen sollen sich halt nicht so haben!", dann würde bei mir die Befürchtung entstehen, dass dieses "Nun hab Dich mal nicht so!" auch im Bezug auf Haushalt/Carearbeit, im Bett usw. aufploppt. Und dann kann der Mann noch so eine Sahneschnitte sein, dann haben wir ein Doppeldate gehabt, das erste und das letzte.

Wenn er dagegen im Detail erklären würde, warum ihn das stört und warum er das nicht verwenden möchte - ok.Solange er mir in meine eigene Meinung und mein Verhalten nicht reinredet, hätte er eine Chance auf ein zweites Treffen, wenn er sonst genau meine Kragenweite ist.
 

Mitglied 241048

Gast
Dabei ist es so einfach: Jede:r der Empathie und Verantwortung für seine Mitmenschen verspürt, gendert sprachlich sinnvoll um Wertschätzung und Respekt zu zeigen.

Das ist ungefähr so, wie mit der Rechtschreibung. Wer da nicht drauf achtet, ist auch respektlos seinen Mitmenschen gegenüber.

Mich würde mal interessieren, wie das Gendern so bei den einzelnen Parteianhängerschaften gesehen wird. Ich würde mal vermuten, dass es bei Anhängern der Grünen am stärksten favorisiert wird, gefolgt von den SPD-Anhängern. Einen verhältnismäßig geringen Stellenwert würde ich den CDU-, CSU- und den AfD-Anhängern zuschreiben. Wie die Anhänger der Linken oder der Sarah-Wagenknecht-Partei es sehen, kann ich absolut nicht einschätzen. Und bei der FDP tu ich mich auch schwer.

Kann aber auch komplett daneben liegen.
 
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landplage

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Das ist ungefähr so, wie mit der Rechtschreibung. Wer da nicht drauf achtet, ist auch respektlos seinen Mitmenschen gegenüber.
Heute war ein Artikel in meiner Zeitung, in der zweimal das Wort „Check“ im Sinne von „Scheck“ (Geld-Zuwendung) benutzt wurde. PISA-Nachwehen oder einfach Schludrian (die zweifache Verwendung spricht m. E. dagegen) oder kein Gefühl für Sprache mehr? So etwas tut weh.
 
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leton53

Westfälische Tiefblüte
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Es wächst aber auch nicht, wenn man immer wieder versucht, darauf herumzutrampeln, weil die Blätter anders aussehen als bisher.
Das "Herumtrampeln" überhöre ich mal; und meine Blätter sehen immer gleich aus: Ich bin ein Gentleman.
 

Mitglied 241048

Gast
Auf mehreren Dates hintereinander?
Hast Du so nen Zettel mit deiner Telefonnummer zum abreißen ausgehangen,
bei der örtlichen Anti-Gender Vereinigung? :D

Jepp. Aber wir müssen das hier nicht erörtern. Allerdings trifft man sich ja schon mit Leuten, die einem irgendwie sympathisch sind und mit denen man sich im Vorfeld schon etwas ausgetauscht hat. Also keine albernen Blind Dates.

Mit einer eher fundamentalistisch grün wählenden Veganerin bräuchte ich mich z.B. gar nicht erst treffen. Mit einer AfD-Anhängerin übrigens auch nicht. Da könnte sie noch so gut aussehen. 😇
 

holzpolz

James Grieve
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Wenn du dich darauf dann einlässt ok, ansonsten, du diskriminierst ja auch andere, die gendern wollen, indem du ihnen vorwirfst, das sich dadurch dein Workflow ändert und sie gefälligst mit dem Gendern aufhören sollen.
Ich halte es übrigens so, Gendern ist für mich ein Nebenschauplatz, ich Gendere nicht, finde aber auch nichts dabei, denjenigen zu lesen oder zuzuhören und zu akzeptieren, der Gendert. Ist wie mit dem N-Wort, in meiner Kindheit und Jugend war das Wort durchaus normal, da es aber einen Teil der Menschen verletzt, ist es für mich selbstverständlich, das ich jetzt, wo man sich so weit entwickelt haben sollte, die Diskriminierung hinter dem Wort zu verstehen, darauf zu verzichten es zu benutzen. (Auch hier in diesem Beispiel, gibt es ja Zeitgenossen, die dabei bleiben und meinen, die sollen sich nicht so anstellen und das Wort wurde ja schon seit Ewigkeiten benutzt und man meint es je nicht böse)
Es wäre schön, wenn eine lebendige Sprache wie deutsch, die sich weiterentwickelt, auch damit fertig werden würde, das Gendern als das anzusehen, was es ist, ein Versuch, etwas das einigen in der Bevölkerung aufstösst, einfach zu akzeptieren.
Deutsch hat sich schon immer weiterentwickelt, das ging aber nicht nach dem Motto: Ihr sollt nun so und so reden, sondern das war ein harmonischer, dynamischer Prozess. Die Gender-Forderungen sind etwas komplett anderes.

Zum "einfach akzeptieren": Wieso soll eine große Mehrheit der Menschen "einfach akzeptieren", dass manche unsere Sprache, so wie sie gewachsen ist, nicht schön finden? Wäre es nicht viel einfacher, es "einfach zu akzeptieren", dass mit der bisherigen Form des generischen Maskulins alle Menschen angesprochen sind? Die Sprache inkl. Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit würde es uns danken!
 
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Martin Wendel

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Verpflichtet wird niemand, aber das Nichtgendern kann zuweilen schon erwartet werden. Insbesondere, wenn man vor einem größeren Publikum spricht. Ich frage mich aber schon, ob man im privaten Rahmen, insb. im Gespräch zu zweit, gendert.
Mag sein, dass Gendern mancherorts erwartet wird. Aber nicht mal an der Uni ist man deshalb verpflichtet, Doppelpunkt oder Sternchen zu nutzen. Es tut auch die gute, alte Doppelnennung.
 
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