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Gendergerechte Sprache

dtp

Ruhm von Kirchwerder
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Ja, wenn ich Doppelpunkt- oder Sternkonstrukte sehe, ist es noch schlimmer, weil es einfach grauenhaft aussieht und sich nicht lese lässt.

Satzzeichen liest man ja auch nicht explizit mit. Sie dienen beim Lesen einfach als phonetische und/oder inhaltliche Trennung. Ein Satzzeichen steht ja bekanntlich nicht alleine, sondern gehört nahezu immer zum vorausgehenden Wort. Aber über die Satzzeichen regt sich doch auch niemand auf. Kurzum, an das Gendern in Schrift und Sprache wird man sich über kurz oder lang schon gewöhnen. Ich finde da so manche Anglizismen und Abkürzungen deutlich schlimmer.

“Die Arbeitsleistung der Mitarbeiter/-innen“ ist eigentlich auch korrekt, aber man könnte sich ggf. am männlich behafteten Artikel „der“ stören, sodass „Die Arbeitsleistung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen“ die bessere Wahl wäre.

Daran kann man sich aber auch nur stören, wenn man nicht in der Lage ist, die vier Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) voneinander zu unterschieden. ;)
 

karlek

Jonagold
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Weil man nicht etwas verurteilen kann mit der Begründung, dass es falsch ist, und man im selben Atemzug dieselbe Art Fehler macht.
„Dieselbe Art von Fehler“ ist dann doch sehr weit hergeholt. Zudem baut [mention]implied [/mention]s Argumentation ja nicht nur auf der Rechtschreibung auf.

Man könnte auch sagen, wer nicht in der Lage ist, sich in einem Satz unmissverständlich auszudrücken, hat kein Recht, über die Rolle der Sprache zu diskutieren. Mache ich aber nicht.
 

karlek

Jonagold
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Schon mal jemand gefragt, der Screenreader nutzt? Wegen einer Behinderung?

Ich kann gut lesen. Wenn ich aber an einen Artikel von [mention]Jan Gruber [/mention] zurückdenke, da wäre ich über einen Screenreader froh gewesen, der dieses Ungetüm an Sprachkonstrukt gefiltert hätte. Ich habe lange nicht verstanden, was gemeint war.
Ich lese aber Texte lieber selbst, weil das für mich die effizienteste Methode ist.
 

AndaleR

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Und trotz dieser effizienten Methode überliest du das Gendern noch nicht? Ich sehe es, lese es aber nicht mehr. Das wird automatisiert übergangen. Zumindest stört es nicht - weniger als bei manchem gesprochenen Inhalt, bei dem es sich ab und zu komisch anhört. Das war es dann aber auch schon wieder - weiter im Text.

Mich über so etwas aufzuregen, wäre verschwendete Lebenszeit.
 

AndaleR

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Daran arbeiten und auf wichtigere Sachen konzentrieren?

Aber wenn man nur das Gendern als Aufreger im Leben hat, hat man es eigentlich geschafft und kann glücklich sein.
 

dtp

Ruhm von Kirchwerder
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Aber wenn man nur das Gendern als Aufreger im Leben hat, hat man es eigentlich geschafft und kann glücklich sein.

Wenn man sich denn über sonst nichts mehr aufregen würde. Die Erfahrung zeigt, dass das leider nicht der Fall ist.
 
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Thaddäus

Golden Noble
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Die allermeisten Gegnerinnen und Gegner der gendergerechten Sprache nehmen die Konstrukte als Ausrede dafür her, dass das alles nur Schwachsinn wäre.

Ich bin kein Gegner inklusiver Sprache. Aber ich bin ein Gegner von Doppelpunkten und Sternchen, da ich dafür plädiere, die bereits existierenden und grammatikalisch korrekten Mittel zu nutzen.

Dies würde halt voraussetzen, dass man nicht alles zwanghaft abzukürzen versucht.
 
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saw

Gravensteiner
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Das die Kritik der Kritiker nicht akzeptiert wird und das Gendern nicht sofort eingestellt wird!

Darum wird auch selten auf die Argumente "Pro Gendern" eingegangen
und immer wieder nur die Nachteile aufgezählt, ohne Lösungen finden zu wollen.
 
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implied

Melrose
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Nein ist es nicht. Etwas kann objektiv falsch sein, wie das „ß“, oder eben subjektiv für den einen oder anderen nicht passen („Konstrukt“).

Die allermeisten Gegnerinnen und Gegner der gendergerechten Sprache nehmen die Konstrukte als Ausrede dafür her, dass das alles nur Schwachsinn wäre. In Wirklichkeit würden sie aber auch bei einfacheren Konstrukten „Nein“ dazu sagen. Das hat dieser Thread oft genug bewiesen.

Es geht hier ja auch eigentlich generell um gendergerechte Sprache und nicht, wie sie konstruiert ist.

Und nein ich verwende beim Gendern auch nicht das Konstrukt, das Du oben als Beispiel verwendet hast. Man kann es auch so schreiben: „… besitzt ein glücklicher Bietender bald…“.

Du siehst: Wenn man nur will, geht es auch super einfach und in den allermeisten Fällen auch ohne Doppelpunkt und Binnen-I.

Nur wollen muss man.
Ein glücklicher Bietender ist rein männlich, es würde also nur in der Mehrzahl funktionieren (glückliche Bietende) - und ganz davon abgesehen ist es doch nur ein aus der Not des „unbedingt gendern wollendes“ geborenes Konstrukt.

Die überwiegende Sinnlosigkeit dieser Art Sprache kann man verdeutlichen:
Studierende studieren gerade, sind sie auf Party sind es Feiernde, schlafen sie sind es Schlafende - aber immer noch Studenten.

Mitarbeitende z. B. ist nicht eindeutig.
Mitarbeitende sind vom Begriff her erst mal Personen, die mitarbeiten. Es gibt auch Mitarbeiter, die nicht mitarbeiten 🤷‍♂️
 
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Mitglied 98257

Gast
Hallo,

für mich mal sieht das leider etwas anders aus: Ich habe eine Behinderung und kann gegenderte Texte nicht lesen. Die Konzentration ist sofort weg und ich komme beim besten Willen nicht auf die inhaltliche Ebene. Insofern betrachte ich gegenderte Texte als nicht barrierefrei und somit als irrelevant.

Glücklicherweise bin ich in einer Situation, in der Menschen etwas von mir wollen. Nämlich entweder mein Geld oder meine Leistung. Insofern tut das Ignorieren nicht ganz so doll weh :)

Gruß,
Jörg
 

implied

Melrose
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Wer nach 27 Jahren neue deutsche Rechtschreibung dieses Wort noch mit „ß“ schreibt und es auf die Gewohnheit schiebt, hat jedes Recht verloren, das Gendern bzw. die verwendete Schreibweise zu verurteilen.
Neue deutsche Rechtschreibung war 2006 wenn ich mich recht erinnere - da war ich allerdings schon 42 Jahre auf der Welt - und es ist dementsprechend erst 17 Jahre her… Ich denke, das sind alte Schreibgewohnheiten, die ab und an durchdringen. Ich habe bereits gesagt, dass ich nicht fehlerfrei schreibe.

Mir deswegen ein Recht abzusprechen, den aus meiner Sicht „grammatikalischen Krampf“ näher zu beleuchten ist doch (Entschuldigung) blanker Unfug, findest Du das nicht sogar selber?

Ich bleibe dabei: Verweise auf die korrekte deutsche Rechtschreibung sind lediglich Versuche, das Gendern anhand eines sehr anschaulichen und für alle nachvollziehbaren Aspekts zu delegitimieren. Es bleibt aber ein vorgeschobenes Argument, im Kern geht es diesen Personen überhaupt nicht um die Wahrung der deutschen Sprache. Warum? Weil es auch Gender-Formen gibt, die vollkommen im Einklang mit der derzeit geltenden, deutschen Rechtschreibung sind. Ich finde es einigermaßen interessant, dass sich das hier niemand eingestehen kann. Und wenn man jemanden, wie zuletzt @implied, darauf anspricht, wird recht rasch das Thema gewechselt. 🤷🏼‍♂️
Nein, es ist doch nicht „vorgeschoben“, um das Gendern zu delegitimieren. Es soll vielmehr die darin liegende Sprachproblematik in Verständnis, Lesefluss, grammatikalische Probleme etc. aufzeigen - und das ist zur Genüge gemacht worden, wird aber leider oft von den Befürwortern ignoriert - auf Apfeltalk z. B. wird immer noch der : gepflegt.

Interessant zu sehen, dass sich jemand äußerte, der diese Schreibweise als nicht barrierefrei betrachtet.

Und genau das beleuchtet ja eben auch die grammatikalische Sicht auf das Gendern. Es bezieht die mit ein, die deswegen mehr Verständnisprobleme hätten bzw. haben. Es beleuchtet die Uneinheitlichkeit in Deutschland, die Probleme an Schulen und Ämtern, in der Werbung etc.. Es beleuchtet die falsche Sprechweise im TV, die zu Missverständnissen führen kann. Es beleuchtet die Tatsache, dass Immigranten es noch schwerer als sowieso schon haben, die Sprache zu erlernen.
Ich vermute sogar, es gibt mehr Menschen mit Legasthenie oder eben auch mit anderen Problemen, so etwas folgerichtig lesen zu können als dass Menschen gibt, die sich durch das weglassen des Genderns subsumiert fühlen. Aber die sind eben nicht so „laut“, wie es die Genderdiskussion ist.
 
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Benutzer 176034

Gast
Nur wollen muss man.
So ist es, @rootie.
Aber da geht es schon los.
Was wir in dieser Unterhaltung hier erreicht haben, entspricht Null. Die Gegner bleiben Gegner und die Befürworter bleiben Befürworter.
Das ganze Gelaber hat nur Zank und Streit hervorgebracht.
Keiner hat mehr Recht als der Andere.
Es gibt 1000 Betrachtungswinkel von 1000 unterschiedlichen Leuten.
Wie will da eine Fraktion mehr Recht haben als die andere Fraktion?
 

rootie

Filippas Apfel
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30.06.11
Beiträge
8.874
Neue deutsche Rechtschreibung war 2006 wenn ich mich recht erinnere…

Wenigstens die 10 Sekunden Google-Suche hättest Du investieren können.


Und nein, ich dränge Dir nicht das Gendern auf. Ich bin tolerant genug, nicht darauf zu bestehen. Andersrum wird ein Schuh draus: Ihr gebt nicht auf, das Gendern zu verteufeln. Dass es etwas ganz Schlimmes und eine Vergewaltigung der deutschen Sprache sei.

Glaub mir, man kann die deutsche Sprache auch ohne Gendern vergewaltigen. Dazu muss man beispielsweise nur aktuelle Songs von diversen deutschen „Rappern“ hören.

Wieso fällt es Euch so schwer, einfach mal was zu akzeptieren? Es muss Euch doch nicht gefallen, aber ich erwarte schon, dass Ihr akzeptiert, wenn andere gendern.

Und mit „Akzeptanz“ meine ich, dass Ihr nicht zum zweihundertsten Mal wiederkäut, wie schlimm gendern ist.
 
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