Hab jetzt nicht alle mittlerweile 190 Seiten durchgelesen, aber mal einen tieferen Blick genommen, um zu sehen, wie die Argumente so stehen. Dass es auch mal persönlich wird, sollte nicht sein, auch wenn ein Kommentar natürlich von einer Person kommt und diese damit angesprochen wird oder sich angesprochen fühlt.
Was meine Einstellung dazu betrifft:
Auch ich akzeptiere es aus vielerlei Gründen, die hier schon bereits von anderen sehr fachkräftig gepostet wurden, eindeutig nicht.
Egal was (angeblich fundierte) Erhebungen so ergaben (mit Ergebnissen, deren Erhebungsgrundlagen meist eh nicht bekannt sind), wird gendern in der Gesellschaft offensichtlich überwiegend nicht akzeptiert, aber von einer klaren Minderheit sehr lautstark forciert. Demokratisch kann ich das an der Stelle schon mal nicht nennen.
Und das hat nichts mit mir als Mann zu tun. Übrigens einer, der ebenso Spülmaschine einräumt und abspült, Staub saugt, Gardinen wäscht, repariert und malt, organisiert, kocht, die Steuer macht etc. während meine Frau eben dann andere Aufgaben erledigt (wer macht schon gerne Steuer?) und diese nicht minder oder mehr Zeit in Anspruch nimmt. In der „modernen“ Gesellschaft sollte das normal sein - bei wem das nicht ausgeglichen genug ist, hat da Klärungsbedarf in der Partnerschaft oder den verkehrten Partner … oder die verkehrte Partnerin
Und mal ganz banal gesehen: Sind wir doch froh, dass es den gegebenen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt. Was wäre es langweilig ohne diesen. Thema Bezahlung im Job wurde auch diskutiert, auch hier ist der Unterschied ja tatsächlich kleiner, als es von der lauten Minderheit behauptet wird. Da wir in Deutschland aber leider viel zu viel nicht tarifgebundene Unternehmen haben und über Gehälter/Löhne manchmal sogar per Arbeitsvertrag stillschweigen herrscht, sehe ich das Problem nicht in der Sprache oder Wahrnehmung, sondern in mangelnder Transparenz. Hier könnte man (und sollte man meiner Meinung nach) politisch eingreifen und Transparenz vorschreiben, dann würde bei gleicher Arbeitsleistung/Arbeitszeit auch eine geschlechterneutrale Bezahlung schneller daraus folgern.
Als ich damals Vater wurde, verdiente ich einiges mehr als meine Frau. Warum? Weil sie sich ihren Job aussuchte und dieser eben insgesamt schlechter bezahlt als meiner war, sie aber gerne dort arbeitete. Somit war auch zur monetären Absicherung der Familie klar, was für die Familie besser war. Die freie Jobentscheidung der Frau führte also dazu, dass sie dann die Elternzeit nahm. Natürlich hätte auch ich Zuhause bleiben können, es war aber eine gemeinschaftlich getroffene Entscheidung. Dass solche Vorgänge zu anderen Zahlen in der Rentenversicherung führen ganz normal. Und dieser Unterschied führt also nun dazu, dass er von der lauten Minderheit als großes Argument verwendet wird, ohne es weiter zu reflektieren.
Ich sehe die Gendersprache also in erster Linie als feministisch-linguistisch geprägte Sprachvergewaltigung, die die Rechtschreibung und die sich aus dem gendern ergebende Probleme der Grammatik und der Rechtschreibung bewusst oder aus Unwissenheit um die deutsche Sprache negiert.
Da ich gerne faul bin hier mal ein Beitrag, der es wirklich gut beschreibt und zusammenfasst, habe ich im Netz gefunden:
Der Kernpunkt des Genderns liegt in einem großen Irrtum, nämlich der Gleichsetzung von „Genus“ und „Sexus“. Das Deutsche verfügt über drei Genera, wie die meisten bereits wissen: Maskulinum, Femininum und Neutrum. „Sexus“ bezeichnet dagegen eine biologische Eigenschaft, die nicht mit dem Genus verbunden werden kann. Ein Satz wie "Der einzige Verwandte, den er noch hat, ist seine Schwester" könnte sonst gar nicht erst gebildet werden.
Das generische Maskulinum macht es uns Sprechern erst möglich, auf der Ebene von Gattungsbegriffen zu sprechen. Ein „Gegner“ kann nicht nur ein Mann sein, sondern auch ein Tier, eine Gruppe oder beispielsweise auch ein Staat. Ein Satz wie „Die ersten Sänger des heutigen Abends waren Frauen“ ist grammatisch korrekt und verlangt zwingend nach dem generischen Maskulinum. Hier von „Sängerinnen“ zu sprechen, würde den Satz inhaltslos machen. Wenn wir wissen wollen, wie viele Jungen sich unter den Schülern einer Klasse befinden, müssen wir fragen: "Wie viele 'männliche' Schüler befinden sich in der Klasse?" Man könnte an dieser Stelle ironischerweise argumentieren, die Sprache diskriminiere die Männer, weil die Sprache ihnen keine eigene Form zur Verfügung stellt. Lediglich bei weiblichen Bezeichnungen haben wir den Vorteil, durch das Anhängen von "-in" bzw. "-innen" das Geschlecht direkt zu markieren. Dies ist aber kein Diskriminieren vonseiten der Sprache, sondern eine ihr innewohnende Eigenheit.
Des Weiteren wäre es ohne das generische Maskulinum gar nicht möglich, idiomatische Wendungen zu verwenden, die der Sprache ihre Würze verleihen. So ist es beispielsweise undenkbar, in den Sätzen „Der Kunde ist König“, „Der Wähler hat gesprochen“, oder „Die Schweiz war ein toller Gastgeber“ eine gegenderte Form zu verwenden. Das generische Maskulinum ist demnach ein Allrounder, der uns im Alltag hilft.
Was bei der Diskussion auch unter den Tisch fällt, ist ein besonders interessantes Feld der germanistischen Linguistik: die Wortbildung des Deutschen. Durch Anhängen des Suffixes „-er“ werden neue Wörter gebildet. Ein Wort wie „Lehrer“ entstammt also dem Verb „lehren“, und bedeutet keineswegs „Mann, der lehrt“, sondern „Person, die lehrt“ (bereits nachzulesen in den ältesten deutschen Wörterbüchern). Man kann beobachten, dass Wörter automatisch feminin werden, sobald man das Suffix „-ung" anhängt (die Meinung, die Besprechung). Durch Anhängen des Suffixes „-ling“ wird jedes Wort maskulin (der Jüngling, der Abkömmling, etc.). Ein Wort bleibt feminin, wenn man das Substantiv "Kraft“ verwendet (die Arbeitskraft, die Hilfskraft, etc.), auch wenn die Arbeitskraft aus Personen verschiedenen Geschlechts bestehen kann. Wir sehen also, dass wir bei durch Wortbildung entstandenen Wörtern keinerlei Aufschluss über das biologische Geschlecht erhalten (schön auch an der Umwandlung von Maskulinum zu Neutrum zu sehen bei "der Onkel" zu "das Onkelchen" oder bei der Umwandlung von Femininum zu Neutrum bei "die Magd" zu "das Mädchen").
Durch die Paarverwendung, substantivierte Partizipien, Binnen-I (das sogar laut Duden gegen die Rechtschreibregeln verstößt), Schrägstrich- und Doppelpunktsetzung und geschlechtsneutrales Formulieren erschweren wir den Schülern von heute, diese semantischen Feinheiten überhaupt erst wahrzunehmen. Sie kommen sogar zu dem Fehlschluss, dass „die Lehrer“ nur Männer bezeichne und Frauen in der Sprache nicht vorhanden oder abgebildet wären. Genau das Gegenteil ist aber der Fall: Frauen, Männer und Andersgeschlechtliche sind im generischen Maskulinum keineswegs nur irgendwie „mitgemeint“, sondern sprachlich inkludiert. Dies ist ein großer Unterschied, aber durch die Verwendung des Genderns in den Medien der breiten Bevölkerung immer weniger bekannt.
Gendern löst gesellschaftliche Probleme nicht. Viel wichtiger erscheint es mir, Angebote für Mädchen und junge Frauen zu schaffen, die ihnen beweisen, dass es ihnen auch möglich ist, Berufe anzustreben, die als „typisch männlich“ gelten. Dies tun wir aber nicht, indem wir ihnen sprachliche Gebilde vorsetzen, die ihnen sogar grammatisch falsche Konstruktionen als korrektes Deutsch vorspielen. Zuerst muss das Denken der Menschen verändert bzw. geschult werden, damit sie die Sprache in ihren Einzelheiten verstehen und dementsprechend handeln.
Mein Fazit ist also: Wenn wir zur Verwendung des generischen Maskulinums zurückkommen und die Schüler auch auf die Funktion dieses sprachlichen Mittels aufmerksam machen, gewinnen wir eine gerechte Sprache für alle zurück, völlig unabhängig von dem jeweiligen Geschlecht.
Und auch dieser Beitrag aus dem Netz passt gut zum Thema:
In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen.
Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen.
Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar.
Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Synonymie" nennt. Synonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Synonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: "Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!"
Aber das ist ebenso Nerv tötend wie falsch.
Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter...
Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa "Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau." oder "Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.") Ein "Tag" mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie "der Kunde" männlich oder weiblich sein kann - unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit "die Katze": Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als "der Kater" bezeichnen (so wie "der Kunde", wenn weiblich, zu "die Kundin" wird). Zu behaupten mit "der Kunde" seien nur Männer gemeint, allein weil "der" davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit "die Kunden" seien offenbar nur Frauen gemeint, weil "die" davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: "die" bezieht sich auf die Pluralform, "der" auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache "die Kunden und Kundinnen" wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war.
Im Übrigen bin ich öfter mal "die Vertretung" für einen Kollegen. Ist kein Problem für mich.
Aber ich kenne auch den Unterschied zwischen Genus und Sexus. Und ehrlich gesagt, möchte ich nicht so gerne ein Vertreter, ein Klinkenputzer sein... Aber ein Mann, der allen Frauen mit Respekt auf Augenhöhe gerne begegnet und hofft, dass alsbald keine Lohn-/Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern mehr besteht. Denn nur damit unterstützen wir die Emanzipation – nicht aber mit umständlichem Gender-Sprich-und-Schreib-Sti
Gerade die Öffentlich-Rechtlichen wenden das gendern häufig an und erheben sich damit über die bestehende deutsche Rechtschreibung, auch gegen Empfehlungen der Gesellschaft für deutsche Sprache. Bei mir führt es dazu, dass durch das sprachliche verschleifen ich tatsächlich nur an kranke Frauen in Krankenhäusern denke, wenn von PatientInnen gesprochen wird, ich nämlich „Patientinnen“ höre - aber diese Wahrnehmung ist eben auch abhängig, wie stark hier eine phonetische „Abgrenzung“ des Sprechers oder der Sprecherin vom verkürzten Gattungsbegriff Patient (eigentlich hier im Beispiel Patienten, da im Plural verwendet) erfolgt.
Wie auch immer, das gendern sowie der Versuch, alle 72 Geschlechter (androgyn, genderqueer, Mann zu Frau, Frau zu Mann, und und und) am Ende in diese gerne erzwungene Sprachveränderung hinein zu packen verursacht mehr Probleme, als es angeblich lösen soll. Und da ich Sprache mag und die Rechtschreibung verstehe und nicht wild hinein interpretiere, bin ich gegen diese Verunstaltung. Und ganz ehrlich, nach nun fast 59 Jahren werde ich bestimmt nicht noch anfangen, das geschlechtsneutrale Personalpronomen „Nin“ zu verwenden (Siehe „Transgender Broschüre der Telekom“) oder auf einen sprachlich korrekten Gebrauch verzichten. Mann/Frau versteht es, wenn die Bildung vorliegt, ist zu dumm es zu verstehen oder will es bewusst falsch interpretieren.
Als wäre die deutsche Sprache nicht schon schwer genug zu erlernen für viele, die nach Deutschland kommen aber auch für unsere Kinder, wird also tatsächlich von der Minderheit gefordert, dass wir alle künftig so sprechen sollen? Hier werden Wortschöpfungen kreiert, ohne dafür ordentliche grammatikalische Regeln zu bilden. Das ist zutiefst undemokratisch - und führt statt zu einer wachsenden Akzeptanz in vielen Fällen zu einer eher noch verstärkten Ablehnung, damit verkehrt sich die eigentlich positive Absicht, mehr Gleichstellung zu erreichen hoffentlich nicht ins Gegenteil.
Ach ja…Edit: muss ich mich jetzt als nicht mehr jugendlicher Mann diskriminiert fühlen, weil es ein Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt?
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