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Gendergerechte Sprache

olle

Rheinischer Winterrambour
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Was denkst du über die Wörter Spiegelei, Hebamme, Verein, verursachen, vorenthalten, beachten, erinnern? Klingt es auch furchtbar für dich?🤔
Komische Frage und Beispiele, die nichts mit Gendern oder komisch sprechen zu tun haben. Um deine Frage zu beantworten: nein.
 
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Benutzer 176034

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Ich vermute, aus Sicht von @Lani Rana sind diese Beispiel-Begriffe ebenso normal, wie gender-gekennzeichnete Begriffe.
Anders könnte ich diese Frage nicht deuten…
 

Martin Wendel

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Wie nennt man eigentlich nur männliche Lehrer? 🤔

😅

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mbert

Carola
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Wie nennt man eigentlich nur männliche Lehrer? 🤔
Ebend. Jeder kann sich da was zurechtbasteln, nachdem das nun unheimlich ungerecht ist. Dass es bei vielen Wörtern ein ziemlicher Krampf ist, auf "maskulin" zu markieren (also genau das Beispiel aus dem Film), ist ja ein Problem, das weibliche Wesen nicht haben.

Sprache ist nicht symmetrisch. Das hat aber mit "Gerechtigkeit" nichts zu tun. Die Linguistin (au, das ist markiert, die kann schon mal kein männliches Wesen sein) Dr. Katherina Stathi von der Uni Münster kommentierte das in einem (sehr lesenswerten) Interview zum Thema Gendern so:
Ich bin selbstverständlich nicht gegen Geschlechtergerechtigkeit. Aber Sprache hat nicht die Funktion, Gerechtigkeit abzubilden, sie kann nicht das Spielfeld dieser Diskussion sein.

Mit dem Leitbild einer "Gerechtigkeit" (wie auch immer die geartet sein soll) die Sprache "umzudesignen", wäre ein gigantisches Unterfangen, das (a) vermutlich rein technisch schon scheitern würde, weil jede Änderung zu Inkonsistenzen mit dem Rest führen und am Ende nichts mehr zueinander passen dürfte und (b) aller Wahrscheinlichkeit nach von den Sprechern nicht angenommen würde, so dass es bei einer Art Laborexperiment bliebe.

Wichtig sind nicht die sprachlichen Formen, sondern das, was wir dahinter verstehen. Daher sollte das Ziel sein, die Sprache kompakt und einfach zu halten (nicht zuletzt diskriminieren immer kompliziertere Neuerungen unsere Nichtmuttersprachler und Menschen mit Lernschwäche) und auf richtige Art mit Leben zu füllen.

Ich halte die Annahme, dass Menschen nicht abstrahieren können, für falsch. Wenn ich sage "ich geh zum Arzt", sehe ich vor meinem inneren Auge keinen Menschen (wenn überhaupt) mit Schniedel oder Muschi, sondern einen weißen Kittel. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Ärzte, die ich kenne, weiblich sind. Spielt nur bei der o.g. Aussage gerade mal überhaupt keine Rolle ;)
 

saw

Gravensteiner
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Wenn ich sage "ich geh zum Arzt", sehe ich vor meinem inneren Auge keinen Menschen (wenn überhaupt) mit Schniedel oder Muschi,
Da sind ja einige ziemlich fixiert auf die Geschlechtsorgane.
Würde die Angst vieler, vor dem Gendern, erklären.
 

mbert

Carola
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Da sind ja einige ziemlich fixiert auf die Geschlechtsorgane.
Würde ich eher anders herum sehen: denn ich drücke mich üblicherweise völlig frei davon aus. In dem Moment, wo jemand mit so etwas wie "Nutzerinnen und Nutzer" anfängt, bringt er die Geschlechtsorgane doch gerade erst ins Spiel.

Würde die Angst vieler, vor dem Gendern, erklären.
Wieso Angst? Ich habe selber jahrelang gegendert.

Ich bin nur über die Jahre zu dem Schluss gekommen, dass es eher schadet als hilft, zur Lösung der eigentlichen Probleme nichts beiträgt und als ein ziemliches "Elitenprojekt", das zu guten Teilen mit institutioneller Macht (öffentliche Einrichtungen wie etwa Unis, Schulen, Ämter, Medien, ...) gegen den erklärten Willen der Mehrheit in die Gesellschaft gedrückt wird, dadurch die Gesellschaft spaltet und Populisten am rechten Rand in die Hände spielt.

Abgesehen davon: Die Diskussion ist eh schon so emotionalisiert, da würde ich doch gern anregen, die Frage, warum jemand anders diese oder jene Meinung vertritt, außen vor zu lassen ;)
 

Martin Wendel

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@mbert: Ich habe zwar eine grundsätzlich andere Meinung in dieser Sache, aber zugute halten muss man dir, dass du als einer der wenigen hier eine sehr wohl überlegte Haltung hast, die weit über die üblichen Klischeeargumente hinausgehen. 👍🏻
 
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mbert

Carola
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Wenn jemand Künstler/-innen sagt, siehst du
Gut, noch einmal ausgeschrieben: wenn Du "Künstler/-innen" sagst, dann verwendest Du "markierende" Formen, d.h., Du hebst hervor, dass es sich um männliche und weibliche Personen handelt. Worin manifestiert sich dieses männlich/weiblich? Ich weise lediglich darauf hin ;)
 

Benutzer 176034

Gast
@mbert beschreibt hervorragend die Gesamtsituation, allerhöchstes Kompliment.
Dass der Mensch mit der Genderei die Geschlechter(-unterschiede) überhaupt erst nur ins Spiel bringt, deckt sich total mit meiner Meinung.
 

SomeUser

Ingol
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@mbert beschreibt hervorragend die Gesamtsituation, allerhöchstes Kompliment.
Dass der Mensch mit der Genderei die Geschlechter(-unterschiede) überhaupt erst nur ins Spiel bringt, deckt sich total mit meiner Meinung.

Die "Genderei" hat begonnen, als - obwohl es sprachlich mehrere Varianten gab - nur eine genutzt wurde. Nur war dies eine negative Genderei: Der sprachliche Ausschluss eines ganzen Geschlechts. Somit begannin diesem Moment die Unterscheidung und nicht als wieder alle aktiv angesprochen werden sollten.

Ich bin nur über die Jahre zu dem Schluss gekommen, dass es eher schadet als hilft, zur Lösung der eigentlichen Probleme nichts beiträgt und als ein ziemliches "Elitenprojekt", das zu guten Teilen mit institutioneller Macht (öffentliche Einrichtungen wie etwa Unis, Schulen, Ämter, Medien, ...) gegen den erklärten Willen der Mehrheit in die Gesellschaft gedrückt wird, ...

Es gab und wird immer auch Entwicklungen geben, die zum Zeitpunkt der beginnenden Umstellung gegen die Mehrheit der Gesellschaft initiiert wird - und sich dennoch langfristig als Vorteil für die Gesamtgesellschaft oder als Vorteil für eine Minderheit ohne Nachteile für die Gesamtgesellschaft zeigt.
Darüber hinaus ist "der Wille der Mehrheit der Gesellschaft" ohnehin nur ein wirres Konstrukt, welches träge, aber nicht starr ist und nur ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Entsprechend gibt es, im Zeitverlauf, auch immer wieder progressive, aber auch restaurierende, Entwicklungen.


... dadurch die Gesellschaft spaltet und Populisten am rechten Rand in die Hände spielt.

Vollkommen unerheblich. Die Richtigkeit und Wichtigkeit eines beliebigen Vorhabens, unabhängig davon, ob wir nun vom Gendern oder was vollkommen anderen reden, kann ich nicht zum Opfer einer möglichlichen Hilfe ungewünschter Randgruppen machen. Wenn die AfD die Förderung von Kindergärten fordert, bin ich doch nicht dagegen, weil das eine "Unterstützung" der Dussel wäre.
Wenn die AfD die Einschränkung von Rechten für Homosexuelle fordert, bin ich doch auch nicht dagegen, weil es sie ansonsten unterstützen würde.
...

Wenn du die Beantwortung der Frage ob ein bestimmtes Vorhanden grundsätzlich richtig oder falsch ist (egal, ob nun nach moralischen, ethischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen.... was-auch-immer Aspekten betrachtet) in Abhängigkeit davon stellst, wer sonst so dafür/dagegen ist, handelnst du letztlich nicht nur frei von Werten/Standpunkten, sondern machst den eigenen Standpunkt zur Geisel "jener anderen Seite" - womit du ihren Standpunkt letztlich selbst unterstützt.
 
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Benutzer 176034

Gast
Die "Genderei" hat begonnen, als - obwohl es sprachlich mehrere Varianten gab - nur eine genutzt wurde. Nur war dies eine negative Genderei: Der sprachliche Ausschluss eines ganzen Geschlechts. Somit begannin diesem Moment die Unterscheidung und nicht als wieder alle aktiv angesprochen werden sollten.
Einen sprachlichen Ausschluss sehe ich bei jahrzehntelanger Verwendung von "ich, du, er, sie, es" nicht.
 

mbert

Carola
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Die "Genderei" hat begonnen, als - obwohl es sprachlich mehrere Varianten gab - nur eine genutzt wurde. Nur war dies eine negative Genderei: Der sprachliche Ausschluss eines ganzen Geschlechts.
Dem widerspreche ich und verweise auf den Unterschied zwischen markierten und unmarkierten Formen. Wie ich schon vorher schrieb, hat in diesem Kontext eine Minderheit beschlossen, das anders zu interpretieren. Das ist ihr gutes Recht. Aber bei Kommunikation ist nun einmal wichtig, dass beide Seiten das gleiche verstehen. Ein einseitiges Umdefinieren allgemein verstandener Formen finde ich daher wenig hilfreich.
 

Benutzer 176034

Gast
Der sprachliche Ausschluss eines ganzen Geschlechts
Wir konnten bereits vorher Männer, Frauen und Transgender anreden und bezeichnen, ohne Sternchen und Doppelpunkte zu verwenden. Es hat nur mit der Zeit nicht mehr ausgereicht - es mussten noch weitere Definitionen her.
Seitdem diese nun für Ruhe sorgen sollten, herrscht Unruhe.
 
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landplage

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Komische Frage und Beispiele, die nichts mit Gendern oder komisch sprechen zu tun haben. Um deine Frage zu beantworten: nein.
Sie meint, dass diese Worte auch mit einer minimalen Pause gesprochen werden. Also z. B. Heb-amme und nicht Hebamme.
 

olle

Rheinischer Winterrambour
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Sie meint, dass diese Worte auch mit einer minimalen Pause gesprochen werden. Also z. B. Heb-amme und nicht Hebamme.
Das hab ich schon verstanden. Und nur bei Hebamme sehe ich da wenn überhaupt eine minimalste Pause. Alle anderen Wörter kann man in einem Rutsch ohne Pause aufsagen und sie klingen nicht so komisch blöd abgehakt wie zB KundInnen, dass es eher nach Kund Innen klingt.

Konzentrieren wir uns in den letzten Stunden des Jahres auf die wichtigen Dinge. In diesem Sinne: Guten Rutsch!
 
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Mitglied 246454

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Ich vermute, aus Sicht von @Lani Rana sind diese Beispiel-Begriffe ebenso normal, wie gender-gekennzeichnete Begriffe.
Anders könnte ich diese Frage nicht deuten…
Ich lernte, dass diese Wōrter dieselbe Pause haben wie : oder * Ein Beispiel Spiegelei oder Nutzer*in🙂

Konzentrieren wir uns in den letzten Stunden des Jahres auf die wichtigen Dinge.
Wir kōnnen es auch machen aber hier wir reden ūber genderneutrale Sprache😊🙋🏻‍♀️