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Gendergerechte Sprache

Benutzer 176034

Gast
Ich fände es falsch. Ob markiert durch Doppelpunkt, Schrägstrich, Unterstrich, Sternchen oder sonstwas - das Sichtbar werden lassen von Unterschieden sensibilisiert überhaupt erst dazu, Unterschiede ausmachen zu wollen oder zu müssen.
Gäbe es weiterhin „Künstler“, reichte das mittlerweile veraltete Grundverständnis dafür, dass Alle damit gemeint sind, völlig aus.
Aber der moderne Mensch hat es gerne kompliziert und so teilt er alle Geschlechter noch einmal alle untereinander auf, fügt auch noch Männer in Frauen- und Frauen- in Männerkörpern hinzu und hat, was er will - keiner weiß mehr, was richtig oder falsch ist.
Was jeder Mensch für sich selbst anstrebt - alles so einfach wie möglich zu haben, macht er sich selbst und für andere Leute wieder kaputt und zu einem undurchdringbaren Dschungel von Paragraphen und Verordnungen.
 

kolvi

Aargauer Weinapfel
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....- alles so einfach wie möglich zu haben, macht er sich selbst und für andere Leute wieder kaputt und zu einem undurchdringbaren Dschungel von Paragraphen und Verordnungen.
stimmt!

Die 10 Gebote haben 279 Wörter. Die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung hat 300 Wörter. Die EU-Verordnung zur Einfuhr von Karamelbonbons hat 25.911 Wörter. :cool:

... und wenn jetzt noch "Karamelbonbons" gegendert werden... :eek:
 

olle

Reinette Coulon
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Das war ja meine Frage: Also du findest gendern in Betriebssystemen auch dann schlecht, wenn man sich an das gültige Regelwerk hielte (wie bei "Künstler/-innen" und "Künstler(innen)")? Ich verstehe nicht, warum ihr euch so schwer tut, diese Frage zu beantworten...
Gemäß dieser Seite ist nur der Schrägstrich mit Bindestrich vom amtlichen Regelwerk abgedeckt. Zitat: „Die verkürzte Doppelnennung mit Schrägstrich ist die einzige Genderschreibweise mit Sonderzeichen, die von den amtlichen Rechtschreibregeln abgedeckt ist.“

[Beitrag editiert - Apfeltalk]

Aber um deine Frage zu beantworten, damit du später beruhigt schlafen kannst: deine beiden genannten Schreibweisen wären mir (optisch) lieber als dieses *, _ und : Gedöns.

PS: Willkommen im Corona und Impfen Thread 2.0. Die Parallelen sind unübersehbar, denn die gleichen Hauptakteure und Lachgesichter sind auch hier unterwegs. Man wird auch hier keine Einigung und neue Erkenntnisse finden können, so wie es bereits @Thaddäus angemerkt hat.
 
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Martin Wendel

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Gemäß dieser Seite ist nur der Schrägstrich mit Bindestrich vom amtlichen Regelwerk abgedeckt. Zitat: „Die verkürzte Doppelnennung mit Schrägstrich ist die einzige Genderschreibweise mit Sonderzeichen, die von den amtlichen Rechtschreibregeln abgedeckt ist.“
Laut Duden ist beides richtig. Keine Ahnung welche Seite recht hat, Duden würde ich persönlich aber eher vertrauen als Scribbr.de.

Die schriftliche Kurzform der Doppelnennung wird den amtlichen Regeln folgend mit Schrägstrich und Ergänzungsstrich ‹§ 98 (2)› oder mit Klammern ‹§ 86› gebildet.

  • Mitarbeiter/-innen, Direktor/-in
Die Einklammerung der femininen Endung ist heute nicht mehr oft zu finden. Sie wird häufig abgelehnt, weil durch sie der Eindruck entstehen kann, die feminine Form sei zweitrangig.

  • Lehrer(innen), Kolleg(inn)en, Lehrer(in)

Aber um deine Frage zu beantworten, damit du später beruhigt schlafen kannst: deine beiden genannten Schreibweisen wären mir (optisch) lieber als dieses *, _ und : Gedöns.
Zumindest eine Antwort, danke.
 
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olle

Reinette Coulon
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Laut Duden ist beides richtig. Keine Ahnung welche Seite recht hat, Duden würde ich persönlich aber eher vertrauen als Scribbr.de.
Das Thema im Duden geht wohl vorrangig um die Bildung der schriftlichen Kurzform der Doppelnennung und hat erstmal nichts mit Gendern zu tun, so wie sich das liest.
 

Hundoggo

Winterbanana
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Zunächst einmal:
Ich habe Recht. (Wie immer halt 😂)

Da diese Frage nun geklärt ist, möchte ich auf #2528 von @Thaddäus verweisen. Täte der Forumsatmosphäre wirklich gut.
 
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Martin Wendel

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Jetzt sehe ich erst, dass mein Beispiel falsch war. Mea culpa. Laut Duden ist die amtlich korrekte Form nicht "Kolleg(innen)", sondern "Kolleg(inn)en" – selbes dann wohl bei "Kund(inn)en". Gibt sicher Menschen da draußen, die das als angenehmer zu lesen empfinden als "Kolleg*innen" oder "Kolleg:innen", aber ... naja, ich vermute nicht viele. 😅
 

leton53

Stina Lohmann
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Ich erinnere mich an die Revision der Deutschen Rechtschreibe 1998, diese wurde als verbindlich erklärt und eingeführt. Aber weil sich diese Reform als nicht praktikabel und zu umständlich zeigte, zogen die involvierten Behörden (Schulen, Ämter u.d.g.) diese Neuregelung zurück und überliessen diese wieder dem Volksmund angenähert.

Insofern erscheint mir dies alles als Zweitauflage des Versuchs, dem Schrifttum eine wenig praktische "Neusprach" aufzudrängen; und wie gehabt interessieren sich Politiker:innen und Involvierte wenig was gestern richtig war, sondern eher um einer Neuerung den eigenen Stempel aufzudrücken. So geht Demokratie ... leider.
 

saw

Gravensteiner
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Die 10 Gebote haben 279 Wörter. Die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung hat 300 Wörter. Die EU-Verordnung zur Einfuhr von Karamelbonbons hat 25.911 Wörter. :cool:
Was jeder Mensch für sich selbst anstrebt - alles so einfach wie möglich zu haben, macht er sich selbst und für andere Leute wieder kaputt und zu einem undurchdringbaren Dschungel von Paragraphen und Verordnungen.
Hm....
Gendern ist falsch, entspricht nicht den Regeln der Rechtschreibung ... bla bla bla....

*äh doch, entspricht den Regeln*

WIR HABEN VIEL ZU VIELE REGELN IN DEUTSCHLAND 1elf11!!!!!

Sorry, aber ich muss mehr lachen, als ich sollte :D
 

Benutzer 176034

Gast
Dann sind Deine eigenen Beiträge ja mit drin, wenn Du lachen musst…
Über die lache ich ebenso. Dann haben wir ja an der Stelle denselben Humor…
Wer hätte das gedacht…? [emoji23][emoji23][emoji23]
 
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mbert

Carola
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Auch an euch beide die bisher hier im Thread nicht beantwortete Frage: Wenn also zB in der Musik-App statt "Künstler:innen" "Künstler/-innen" oder "Künstler(innen)" stehen würde, wäre alles super? Beides entspricht dem amtlichen Regelwerk.
Also sinngemäß möchte ich sehen: Kunst ausübende Personen mit ohne ohne Schniedel oder Muschi und beliebiger Selbstdefinition. Dafür gibt ein ein kurzes Wort: "Künstler". Das wird von mir und von der überwiegenden Mehrheit der Muttersprachler genau so verstanden.

Eine Minderheit hat beschlossen, es anders zu verstehen. Das ist ihr gutes Recht. Die Frage ist nur, ob das zur Norm für andere werden soll?

Ich finde nicht. Denn bei Kommunikation geht es zu guten Teilen auch darum, dass A von B verstanden wird. Daher braucht man "common ground", also quasi eine gemeinsame Definition. Sich davon einseitig zu verabschieden, hat für mich so ein bisschen was von dem Mann in Peter Bichsels "Ein Stuhl ist ein Stuhl".

Um beim Apfel zu bleiben: die Musik App reicht schon aus um an Künstler:innen nicht vorbeizukommen.


Um mein Beispiel aufzugreifen: Soll man deiner Meinung nach nun die Musik App meiden?
MacOS und IOS auf eine andere Sprache als Deutsch umstellen. Ich benutze eh schon seit Jahrzehnten alle in englischer Sprache. Wäre das nicht möglich, bzw. wenn die mir nun auch in englisch mit Gendern ins Gesicht sprängen, würde das durchaus zu einem (aber nicht dem einzigen) Entscheidungskriterium werden, von welchem Hersteller bzw. mit welchem OS ausgestattet mein nächstes Gerät wird.
 
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leton53

Stina Lohmann
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mbert

Carola
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Und nein, es wird nach wie vor in Deutschland keiner gezwungen, zu gendern.
Das ist so nicht richtig.

Sowohl für Dozenten als auch Studenten ist Gendern an vielen deutschen Hochschulen faktisch Pflicht. Das "faktisch" bezieht sich darauf, dass der Zwang subtil ist: als Student, der sich im Abhängigkeitsverhältnis von Dozenten und Assistenten befindet, wird nicht "aus Prinzip" eine möglicherweise (an manchen Hochschulen wird sogar ganz explizit angedroht) schlechtere Benotung riskieren, indem er das Gendern verweigert. Für Dozenten kann als Bedienstete der Hochschulen je nach Hochschule eine direkte Anordnung zum Gendern herrschen, und selbst da, wo nicht, gibt es bei entsprechenden Beschwerden schnell Ärger mit den Gleichstellungsbeauftragten.

Überhaupt ist in vielen Jobs rund um den öffentlichen Dienst Gendern längst offiziell Dienstanweisung. An Schulen etwa wird es häufig von Lehrern an die Schüler weitergegeben - sei es als Vorgabe (oder starke "Ermunterung"), aber auch dadurch, dass Gendersprache als Norm "vorgelebt" wird - was besonders fragwürdig ist, da die Eltern in der Regel mehrheitlich dagegen sind.

Das Problem ist der latente moralische Druck, der beim Gendern "mitkommt". Genderst Du nicht, könnte sich ja jemand ausgeschlossen fühlen, was viele Personalabteilungen zum Anlass nehmen, quasi im vorauseilenden Gehorsam, auch um etwaigen Klagen wegen "Diskriminierung" vorzubeugen, Gendern als unternehmensweite Norm einführen. Das betrifft nicht das Gespräch in der Kantine, kann aber durchaus schon bei der nächsten Email zuschlagen, die Du schreibst.

Das mit der "Freiwilligkeit" ist so generell einfach nicht richtig. Nun könnten wir uns als Gesellschaft ja durchaus dafür entscheiden. Nur ist dafür ein irgendwie demokratischer Prozess notwendig, der aber von Aktivisten meist gemieden wird - durchaus verständlich, da sie sehr gut wissen, dass sie sich da in einer Minderheit befinden.
 

olle

Reinette Coulon
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Amtliches Deutsch und on/off ist ein Oxymoron*, richtig müsste es an/aus heissen.

*eine sich widersprechende Formulierung 😊
Das on/off habe ich von @kolvi übernommen und steht in dem Fall symbolisch für den „Schalter“, den man de- oder aktivieren kann. Die Anführungszeichen am Ende müssten korrekterweise nach Sprachregelwerk eingefügt werden.
 
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Mitglied 246454

Gast
Noch viel schlimmer finde ich dann das gendergerechte Sprechen, wie es zB sehr stark eine Anne Will (kann aber nicht) praktiziert. Das klingt einfach furchtbar
Was denkst du über die Wörter Spiegelei, Hebamme, Verein, verursachen, vorenthalten, beachten, erinnern? Klingt es auch furchtbar für dich?🤔