Gepaart mit dem Umstand, dass Kinder und Jugendliche immer weniger in der Lage sind, Empathie zu empfinden (Gründe sind u.a. permanenter Leistungsdruck, Vereinsamung, weil die Eltern viel zu lange arbeiten wollen/müssen, Abstumpfung durch gewaltangereicherte Medien -> Gewöhnung <-, mangelnde Fähigkeit, Gefühle überhaupt eindeutig zu benennen, Absenkung der sprachlichen Präzision...) führen Serien wir GoT oder auch Nachrichtensendungen wie das heute journal durchaus zu dem unerwünschten Effekt der emotionalen Verkrüppelung.
Serien wie GoT führen nicht pauschal dazu, genauso wenig wie Counter-Strike oder sonst irgendwelche Spiele/Filme/Serien. Der
verantwortungslose Konsum kann da sehr wohl dazu führen. Wenn also Spiel, Film oder Fernsehen die Erziehung übernehmen, dann ist das keinesfalls etwas positives, sondern im Gegenteil etwas sehr negatives. Wie sich da die Entwicklung und auch die emotionale Verkrüppelung auswirkt, kann keiner sagen.
Wer dagegen aufgeklärt mit solchen Dingen konfrontiert wird, der weiss wie er es zu verarbeiten hat und wird im Normalfall kein Problem damit haben.
Genau deswegen sage ich ja, wer solche Szenen in der Realität gut findet oder wer davon kalt gelassen wird, bei dem ist irgendwo in der Erziehungsphase etwas schief gelaufen, keine Frage. Wen solche Szenen in einer Fiktion wie GoT kalt lassen, kann schlicht und ergreifend sehr gut zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Da wurde ein normaler Prozess der Aufklärung durchlaufen. In der Realität würde das solchen Menschen auch ein wenig zu schaffen geben und sie hätten daran etwas zu knabbern.
Übersensible Personen haben schon in einer Fiktion deutlich damit zu kämpfen und das ist nicht gut. Die Realität wirkt sich immer stärker aus als eine Fiktion. Wenn also eine solche Person dann in der Realität in Lage kommt an einem Unfall beteiligt zu sein oder ein dramatisches Erlebnis zu durchlaufen, dann hat das gravierende Auswirkungen. Andere würden das in Tagen, vielleicht Wochen verarbeiten, diese Personen werden es vielleicht gar nicht mehr los, mit oder ohne professionelle Hilfe.
Ich habe das in meiner Zeit als ich noch im Krankenhaus gearbeitet habe immer mal wieder mitbekommen, auch im eigenen Bekanntenkreis. Ein Bekannter war eben immer sehr sensibel, wenn es um solche Spiele bzw. Filme ging. Da wurde pauschal Counter-Strike zum brutalen Killerspiel und Filme wie Friday 13th, Nightmare on Elm Street, usw. zur absoluten Folter. Eines Tages kam er mir auf dem Flur entgegen, Scheuklappen auf, nicht geredet, nicht wirklich erkannt. Was war passiert? Er hatte seine Mutter besucht, die Mutter ist in der Küche gestolpert, sich dabei irgendwie mit dem Küchenmesser den Arm aufgeschnitten. Nix passiert, paar Stiche genäht und das wars. Hat natürlich stark geblutet, was zu viel war. Das hat dann nicht nur ein paar Tage gedauert, sondern ging ab in die Psychiatrie, starke Medikamente, usw. Der Bekannte ist damals eine Woche unter Medikamenteneinfluss wie ein Zombie rumgelaufen, weil ihn eine solch triviale Sache in der Realität völlig aus der Bahn gehauen hat.
Sowas passiert in dieser Form eben nur Menschen die übersensibel sind. Eine Bekannte wurde mal mit einer Gruppe im Urlaub zwei Wochen von Terroristen entführt und festgehalten. Die hatte ein wenig länger dran zu knabbern, was in einem solchen Fall aber völlig normal ist.
Die pauschale Aussagen, Gewalt in Medien verstumpft oder verkrüppelt, kommt immer nur gerne von Politikern die eine Ausrede suchen, weil die Eltern bei der Erziehung versagt haben und der Staat sich möglichst schnell aus der Affäre ziehen will. Schuldiger gefunden, Stempel drauf und fertig. Bringt natürlich auch gute Wählerstimmen.
Die Darstellungen sind heutzutage so realistisch, daß sie einem einen Schock versetzen können.
Finde ich immer wieder erstaunlich. Mir fällt spontan keine Serie oder kein Film ein in denen die Darstellungen realistisch aussehen. Vielmehr wird da vermittelt wie sich die Leute vorstellen wie das aussieht. Ob nun Schusswunden, abgetrennte Gliedmaßen, offene Brüche, Innereien, etc. das sieht in der Realität alles ein wenig anders aus als in einem Film oder eine Serie.
Sorry, solche Bilder müssen verarbeitet werden und das kann dauern. 14 jährige Kinder sind definitiv noch nicht reif genug dafür.
Aber 16 jährige "Kinder" sind das? Es gibt 14 jährige die deutlich "reifer" sind als 16 jährige, auch als 18 jährige. Wo ziehst du denn da die Grenze? Wenn jemand mit 15 Jahren nicht ins Kino darf und einen Tag später an seinem Geburtstag dann aber rein darf hat er in einem Tag deinen Prozess durchlaufen, bei dem er das verarbeiten kann?
Die Altersangaben beziehen sich doch auf einen Durchschnitt, wo es Abweichungen in beide Richtungen gibt.