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Eure Meinung zu illegalen Downloads

Bananenbieger

Golden Noble
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@Bananenbieger und Silent Cry: Ich machs jetzt mal ganz kurz: Ich möchte einfach eine einfache Antwort (Ja oder nein) auf die Frage, ob ihr es gerecht findet, dass einige Menschen für ein "Ding" bezahlen müssen und andere nicht.
Gerne. Nein, ich finde es nicht ungerecht, wenn einige Menschen für ein Ding zahlen müssen und andere nicht.

Softwarehersteller sind auf den Verkauf angewiesen, ansonsten können sie nicht kostendeckend arbeiten.
Daher steigen die Softwarehersteller auch auf Software-as-a-Service-Modelle um. Damit kann man auch schön eine Software günstig für Wenignutzer (Privatleute, kleine Unternehmen) anbieten und dennoch bei Intensivnutzern deutlich höhere Preise erzielen. Softwarepiraterie wird dadurch auch deutlich eingeschränkt, weil prinzipbedingt kaum möglich. Und fair ist die Bepreisung auch.

Apple ist mit der 30%-Beteiligung mMn etwas zu gierig, da müssten mehr Alternativen her.
Apple verdient zwar gut daran, aber 30% finde ich jetzt nicht gierig. Apple übernimmt das komplette Hosting und die Zahlungsabwicklung (gerade letztere wird aufwands- und kostenmäßig meist unterschätzt) und zusätzlich validiert Apple ja auch noch jeden Entwickler und jede App.

Disclaimer: Ich verdiene übrigens mit Software mein Geld (und das gar nicht mal so knapp).
 
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smoe

Roter Winterkalvill
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Ich möchte einfach eine einfache Antwort (Ja oder nein) auf die Frage, ob ihr es gerecht findet, dass einige Menschen für ein "Ding" bezahlen müssen und andere nicht.
Darum geht es hier doch gar nicht. Wenn der Entwickler einer Software sie dir schenkt und mir nicht, dann ist das okay so, wenn ich sie aber zahle und du sie eigentlich zahlen müsstest, sie stattdessen aber illegal lädst ist das eine ganz andere Sache.
 

SilentCry

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Mich interessiert in erster Linie die Tatsache, dass ich für ein "Ding" (wenn dir "Leistung", "Produkt" oder was auch immer nicht passt) bezahle und andere für das selbe nicht. Das ist schlicht und einfach unfair. Dein Vergleich mit den Steuern erschliesst sich mir nicht.
Es ist eben kein DING. Das ist der Kernpunkt. Es geht nicht um die Wegnahme eines Dings. Und du sprichst Fairness an: Ist es fair, dass ich mir die Musik von 1.000 CDs im iTunes Music Store leisten kann und du beispielsweise nicht? Ist es fair, dass Menschen als Kinder unglaublich reicher Eltern geboren wurden und ich nicht? Fairness ist ein weiter Begriff, plakativ könnte man sagen: Fairness ist kein kosmisches Prinzip.

Also zusammengefasst:
Wir haben hier den ein oder anderen unter uns, der mir, wenn ich sagen würde:
"Die Software würde ich nicht kaufen, da mir die Lizenz zur Nutzung zu teuer ist"
antworten würde:
"Ich hab sie, ich kopiere sie dir, gar kein Problem. Zahl halt mal nix."
Sehe ich das so richtig?
Vielleicht. Ich nicht. Ich würde sicher nicht sagen "Hier, ich kopiere sie dir." Würde ich aber an der Bar sitzen, links von mir ein Banker und rechts von mir ein Arbeitsloser und der Arbeitslose würde nach einem Schluck Bier sagen "ich habe mir gestern Photoshop runtergeladen, ich kann mir so ein teures Programm einfach nicht leisten" und der Banker links von mir würde nach einem Schluck Manhattan rülpsen "Ich kauf mir jedes Jahr die komplette Creative Suite" wüsste ich, wem ich ethisch weniger Vorwürfe machen würde.

Wenn die Kosten für ein immaterielles Wirtschaftsgut bei Null liegen, fallen diese wohl einfach vom Himmel
Willst du oder kannst du das nicht verstehen? Ein Musikstück existiert. Es hat vielleicht XXXX Euro gekostet, die Aufnahme zu produzieren aber wenn sie da ist, exisitiert sie. Wenn sie 1.000.000 mal verkauft wird, super. Wenn sie überhaupt nicht verkauft wird sind die XXXX Euro der Produktion nicht mehr rein gekommen. Trotzdem existiert dieses immaterielle Gut. Wenn nun jeder, der es ohnehin nicht kaufen könnte dieses Immaterialgut kopiert, ist das für den Hersteller wertfrei, schadensfrei, unerheblich.

Es würde erst ein Schaden wenn jemand zum Laden geht, die CD in der Hand hält und neben ihm steht einer und sagt: "Hey, das kopier ich dir, gratis". Und der CD-Käufer sagt dann "oh, gut, dann kaufe ich sie nicht".

@Bananenbieger und Silent Cry: Ich machs jetzt mal ganz kurz: Ich möchte einfach eine einfache Antwort (Ja oder nein) auf die Frage, ob ihr es gerecht findet, dass einige Menschen für ein "Ding" bezahlen müssen und andere nicht. Ich möchte nicht lesen: "Ja, aber dort und dort ist es doch auch so und überhaupt." sondern ganz einfach ein "Ja" oder "nein" auf meine einfache Frage. Merci!

Ich kann dir keine Frage mit ja oder nein beantworten, die so gefasst ist. Aber ich versuche die näheste Antwort: "Ich halte es für fair, wenn dem Urheber damit kein Schaden entsteht". Was hätte ich davon, wenn dieser Mensch das Lied nicht kauft und aus "Fairnessgründen" nicht runter lädt? Ist hier "Fairness" nicht eher "Neid"? Ich bin armen Menschen nicht Feind genug - sie sollen alles haben, wenn sie damit niemandem sonst schaden, was bei Immaterialgütern so ist, finde ich das weder mir noch dem Ersteller des Immaterialgutes gegenüber unfair.

...ABER: darum geht es auch gar nicht, weil der Schaden nicht Voraussetzung für die Strafbarkeit ist.
Oh, das ist nicht so ... einfach. Strafrechtlich ist das in dem Fall richtig. Würde das UrhG verletzt müsste kein Schaden existieren. Für Zivilrechtsprozesse aber muss ein Schaden entstanden sein, denn nur auf den Ersatz eines solchen kann man klagen. Und gerade beim UrhG ist eigentlich das Strafrecht recht harmlos.

Und auch noch ein wichtiger Punkt: es muss im Strafrecht auch immer Vorsatz gegeben sein - ohne das Delikt genau zu kennen - vermutlich Vorsatz auf auf die Verwendung der Kopie. Ohne Vorsatz keine Strafbarkeit. Horte ich aber jetzt mehrere TBs an Software/Musik/Filmen, werde ich wohl kaum nachweisen können, dass ich keinen Vorsatz auf Verwendung habe. Warum sollte ich es dann herunterladen?!?
Fehlschluss, Herr Kollege. Die private Verwendung ist nicht strafbewehrt. Auch nicht wenn ich TB an Musik "horte".
 

smoe

Roter Winterkalvill
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Die Argumentation "Ich hätte es mir eh nicht gekauft" ist aber leider gar nicht so einfach. Denn gerade bei Software, Musik oder Filmen, die man sich leisten hätte können, ist es richtig schwer abzuschätzen was man nun gekauft hätte wenn mans nicht raubkopieren hätte können. Denn hätte man gar kein interesse daran, dann hätte man es ja auch gar nicht erst geladen...

Gerade bei günstigen Produkten wie einem Lied oder einem iPhone Spiel, frage ich mich schon wie das sein kann, dass man es sich überhaupt läd, wenn man doch angeblich der festen Überzeugung ist, dass es einem nichtmal einen Euro Wert gewesen wäre... Und so arm ist keiner der sich ein iPhone leisten kann. Da beißt sich die Argumentation irgendwie selber in den Schwanz...
 

Bananenbieger

Golden Noble
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In uns steckt immer noch ein Jäger-und-Sammlerinstinkt. Teilweise laden Leute so viele Sachen illegal herunter, dass sie gar keine Zeit haben, um das alles zu konsumieren.

Aber insgesamt ist mir die Argumentation und die Denkweise der Rechteinhaber zu trivial. Leute zahlen bspw. wegen einer Marke einen hohen Aufpreis. Da kann mir keiner erzählen, dass bei High-Involvement-Dingen wie Musik und Filmen sich nicht genug Leute finden lassen, damit die Kassen klingeln.

Und ganz ehrlich: Wer für 79ct eine App raubkopiert, der würde auch keine 79ct ausgeben.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Ich kann diese Argumentation auch nicht nachvollziehen.
Woher kommt der Anspruch, dass man etwas kopieren oder nutzen darf, was man sich nicht leisten kann oder will?
Und woher der Anspruch, dies für den Urheber entscheiden zu können?

Wenn ich ein Programm nutzen will, habe ich den geforderten Preis zu zahlen.
Kann ich das nicht: Pech gehabt, kann ich die Software eben nicht nutzen.
Will ich das nicht: Selbes Spiel.

Bei Musik/Filmen etc. ist es genau das Gleiche.
 
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reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Es ist eben kein DING. Das ist der Kernpunkt.
Oooch ne, immer diese Begriffshaarspaltereien. Dann nennen wir es halt einfach Musikstücke und Software. Ich weiss nicht, was du und Bananenbieger damit bezwecken zu erwähnen, dass vieles in der Welt nicht fair ist oder was Aussagen wie "Fairness ist kein kosmisches Prinzip" sollen. Natürlich, weiss ich das auch. Das heisst jedoch noch lange nicht, dass man sich so für eine unfaire Sache ins Zeug legen muss.

Ich kann dir keine Frage mit ja oder nein beantworten, die so gefasst ist. Aber ich versuche die näheste Antwort: "Ich halte es für fair, wenn dem Urheber damit kein Schaden entsteht". Was hätte ich davon, wenn dieser Mensch das Lied nicht kauft und aus "Fairnessgründen" nicht runter lädt? Ist hier "Fairness" nicht eher "Neid"? Ich bin armen Menschen nicht Feind genug - sie sollen alles haben, wenn sie damit niemandem sonst schaden, was bei Immaterialgütern so ist, finde ich das weder mir noch dem Ersteller des Immaterialgutes gegenüber unfair.

Kannst du mir sagen, was schwer ist an der Frage"Ist es fair wenn Menschen für Software und Musik bezahlen müssen und andere für dieselbe Musik oder Software überhaupt nicht." dass du sie nicht mit "Ja" oder "Nein" beantworten kannst? Deine Argumentation ist immer noch "ausgerichtet" auf das Verhältnis zwischen Ersteller und dem "Aneigner". Das ist jedoch nicht meine Frage.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Woher kommt der Anspruch, dass man etwas kopieren oder nutzen darf, was man sich nicht leisten kann oder will?
Und woher der Anspruch, dies für den Urheber entscheiden zu können?
Warum sollte ein Urheber das Recht haben, die Verbreitung von Kunst und Kultur zu unterbinden? Ich zititere mal Artikel 14 (2) GG
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.​
Verbreitung von Kunst und Kultur zähle ich als "zum Wohle der Allgemeinheit".

Monetäre Interessen können die Urheber in vielen Fällen ja nicht haben, sonst würden sie am Markt anders agieren.

Ich weiss nicht, was du und Bananenbieger damit bezwecken zu erwähnen, dass vieles in der Welt nicht fair ist oder was Aussagen wie "Fairness ist kein kosmisches Prinzip" sollen.
Weil es eben in der Welt so ist, dass für exakt das gleiche Produkt oder die gleiche Leistung von verschiedenen Leuten unterschiedliche Preise gezahlt werden. Das ist so und kann ohne Probleme nachgewiesen werden (Preise im Apple Store in verschiedenen Ländern vergleichen, Ticketpreise mit dem Nachbarn im Flugzeug etc.).

Es ist auch so (und das ist eine mikroökonomische Trivialität), dass Menschen für das gleiche Produkt bereit sind, unterschiedlich hohe Preise zu bezahlen.

Und schließlich weiß auch jeder halbwegs gescheite BWLer, dass niemals alle Menschen seine zahlende Kunden werden und dass er am Besten dafür sorgt, dass möglichst viele Leute sein Produkt kennen, um möglichst viele zahlende Kunden zu erreichen (für die Erkenntnis braucht man nicht mal ein Studium, da reicht auch gesunder Menschenverstand).

Die Frage ist also: Wer sind meine Kunden und wie sorge ich dafür, dass sie mich kennen und möglichst viel Umsatz mit mir machen? Leute, die meine Software eh nicht kaufen, interessieren mich absolut nicht die Bohne.
 
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reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Weil es eben in der Welt so ist, dass für exakt das gleiche Produkt oder die gleiche Leistung von verschiedenen Leuten unterschiedliche Preise gezahlt werden. Das ist so und kann ohne Probleme nachgewiesen werden (Preise im Apple Store in verschiedenen Ländern vergleichen, Ticketpreise mit dem Nachbarn im Flugzeug etc.).

Ehhm, es geht hier jedoch nicht darum, dass verschiedene Preise für Musikstücke oder Software bezahlt werden, sondern dass die einen einen Preis zahlen (der kann durchaus unterschiedlich sein) und andere überhaupt nicht. Wie schon geschrieben behaupte ich ja nicht, dass sonst in der Welt alles fair abläuft. Man wird durchaus viele Begebenheiten finden, die nicht fair sind. Daraus zu schliessen, dass deshalb ein unfaires Verhalten ok ist finde ich eigenartig. Und wie schon geschrieben interessiert mich nicht die "wirtschaftliche" Sicht des Erstellers, ob der nun daran interessiert soll sein, möglichst viele zahlende Kunden zu haben oder was weiss ich was.
Ich bin jedoch immer noch auf die Antwort gespannt, ob du es fair findest, dass einige Leute für Musikstücke und Software bezahlen müssen und andere nicht. Ein einfaches "Ja" oder "Nein" genügt mir.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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@ Bananenbieger;

Ok, nehmen wir an, die These ist stimmig:

Ist es dann nicht ein Unding, dass wir für Museen, Zoos und sonstige Bildungseinrichtungen Eintritt bezahlen?

Oder anders gefragt: Wäre es ok, sich am Tor vorbei zu mogeln? Dem Betreiber kann es ja egal sein, ihm ensteht ja kein messbarer Schaden.

Oder hinkt der Vergleich?

Und auf den BWLer bezogen:

Du hast natürlich Recht, aber glaubst du wirklich, die breite Masse bezahlt, wenn sie eine ihr bekannte Quelle (Kumpel,Nachbar) für den Gratisbezug hat?
 

svaeni

Reinette Coulon
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Ich würde mit Zitaten aus Gesetzen aufpassen. Insbesondere die Grundrechte sind ohne Kommentierung nicht auszulegen und bringen insofern keinen Erkenntnisgewinn.

Der Vergleich hinkt, weil dem Beitreiber messbarer Schaden (Abnetzung der WEge im Zoo z.B.) entsteht, wenn er auch geringer ist, als das, was die Kunden eigentlich zahlen müssen. Ich würde aber, wenn ich über geistiges Eigentum spreche, aufhören Vergleiche mit Eigentum an Sachen oder Rechten anzustellen.

Um nochmal zu Art. 14 GG zu kommen: Eigentum ist ein komplett normatives Grundrecht, es liegt also ausschließlich in der Hand des Gesellschafters, dieses Grundrecht mit Inhalt zu füllen. Vergleiche sind da nicht zielführend, es ist "einfach" die Grundlegende Frage danach zu beantworten, ob "Ideen" geschützt sein sollen oder nicht, und wenn ja nur eigene oder auch fremde und wie weit und auf welche Art und Weise. Nur darauf bezogen sollte Argumentiert werden.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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Auch die Softwareschmiede hat "Abnutzungen" (Server-und PC's).
Der Musiker muss in Instrumente und andere Hardware investieren und diese warten.
Für den Filmdreh wird teures Equipment benötigt.
Der "Schaden" (ich spreche lieber von Einsatz) ist hier ja ebenso zu verzeichnen.

Der einzige Unterschied ist hierbei, dass der Kunde das Angebot zu Hause nutzen kann und nicht "zu Besuch" kommen muss.

P.S.: Mir geht es nur um die moralischen Aspekte, das die Gesetzgebung das zeitweise anders sieht, mag durchaus sein.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Würde ich aber an der Bar sitzen, links von mir ein Banker und rechts von mir ein Arbeitsloser..."
Polemik. Was du von Bankern hälst ist hinreichend angekommen, aber nicht das Thema.

Willst du oder kannst du das nicht verstehen? Ein Musikstück existiert. Es hat vielleicht XXXX Euro gekostet, die Aufnahme zu produzieren aber wenn sie da ist, exisitiert sie.
Ne, diese wirre "Logik" kann und will ich nicht verstehen. "Wenn sie da ist, existiert sie." Ach was. Und wenn sie nicht produziert wird existiert sie nicht. Oh ho. Und wenn das produzieren keiner bezahlt wird es dann irgendwann auch niemanden mehr geben, der es auf eigene Kosten produziert. Nicht ohne Grund ist die Musikindustrie fast komplett in die Pleite gerutscht. Nur weil etwas schon existiert, kann ich mich nicht einfach daran vergreifen, auch wenn dieses daran Vergreifen keine weiteren (!) Kosten für den Urheber verursacht. So einfach ist das.

Alle bisher vorgebrachten Argumente sind leider nur der erfolglose Versuch, die unberechtigte Bereicherung der Schmarotzer zu rechtfertigen.
 

Mitglied 105235

Gast
[editiert - Apfeltalk] Empfehlungen / Verharmlosungen von illegalem Software-Umgang werden nicht geduldet – Jens, Apfeltalk
Empfehlungen stimme ich vollkommen zu das man so etwas nicht machen soll aber warum nicht verharmlosen. Ist das hier keine Diskussion? Denn so einige Beispiele die hier so genannt wurden stimmen sind nicht wirklich Stimmig bzw. stehen in keinen Verhältnis zu einander.

Erlaube mir folgenden Vergleich: Im Supermarkt kaufst du Obst und Gemüse immer, d.h. du legst es in den Einkaufswagen, gehst durch die Kasse und zahlst. Schokoriegel legst du 9 in den Einkaufswagen und einen steckst du in die Tasche. An der Kasse zahlst du nur 9, weil du den zehnten ohnehin nicht gekauft hättest. Wenn du zum jetzigen Zeitpunkt Schokoriegel entwendest, die du dir zum regulären Preis nicht annähernd leisten kannst, ist dein Gewissen rein. Der Supermarkt hätte ja ohnehin mit dem 10 Schokoriegel kein Geld verdient und wenn der Schokoriegel lecker ist, kaufst du früher oder später ohnehin einen weiteren. Fällt dir was auf? ;)
Dieser vergleich ist seit langen das lächerlichste was ich so gelesen habe, noch lächerlicher sind nur die Auto, Boot und andere teuren Güter die so in den Raum gestellt werden.

Bleiben wir bei irgend einen Beispiel. Film, man ladet nun sich einen Film runter da man keine 30€ Zahlen will für den Film. Schaut ihn an stellt fest der Film ist gut und kauft den Film später dann für 10€ wenn er auf der Pyramide liegt. Es haben alle ihr Geld bekommen die an den Film was verdienen. Der Laden, die Filme mache einfach alle, nur eben nicht gleich am Erscheinungstag der des Filmes. Bei deinen Schokoriegel Beispiel, hingegen bekommt von den einen Entwendeten der Laden sein Geld nicht. Die Hersteller schon und selbst wenn der Hersteller auch sein Geld nicht bekommen würde, würde dieser in Lager abgehen und als Verlust gewertet werden müssen. Da er einfach nicht mehr da ist.

Der Film dagegen liegt immer in Regal rum und es entsteht "kein" Verlust so lange man den Film nicht direkt aus Regal nimmt und verschwinden lässt. Klar wäre der Gewinn größer wenn man den Film für 30€ kaufen würde und nicht erst für 10€.

Hallo Applicator,

den Posts von technikelse und TheTripleist stimme ich voll und ganz zu. Noch zwei Anmerkungen:

1. Der Hersteller hätte Geld an dir verdient. Du hättest ja schließlich die Software bezahlt. Das ist eine von diesen Auch-Kleinvieh-macht-Mist-Geschichten. Außerdem gibt es kein besseres Kaufargument als "Ich brauche diese Software" - "nicht annähernd leisten" kann ich mir bei deinem Equipment auch nicht so ganz vorstellen, denn du konntest dir ja auch iMac, Cinema Display, iPad, iPhone und noch gaaaanz viel mehr iKram leisten.
2. Gibt es für einige der von dir benötigten Programme kostenlose Alternativen, die dir etwaigen Ärger ersparen, wenns rauskommt: LibreOffice (statt MS Office) oder Gimp (statt ausgewählte Teile der Adobe CS 5), um zwei Beispiele zu nennen.

Ich glaube dir gern, dass du viele Originale besitzt, aber das macht das illegale Kopieren trotzdem nicht besser, siehe technikelses Post.

Viele Grüße
sin

Leider gibt es immer noch zu oft Software die man "braucht" und sich dem entsprechend mal ansehen will, wo es aber keine 30 Tage Testversion gibt die man mit allen Features testen kann. Auch die Kostenlosen Versionen die keine Laufzeit Beschränkung um sie zu testen, sind nicht das Gelbe von Ei. Genau die Funktion warum man sich das Programm anschauen will, sind oft eingeschränkt oder gesperrt.

Übertrieben gesagt und einfach nur ein Beispiel.
Man schaut sich Excel an, man kann zwar alle Tabellen anschauen und auch selber welche erstellen. Jedoch sobald es an die Formeln und Rechenfunktion geht ist es gesperrt, woher soll man als Anwender nun das es genau nun die Formeln oder Berechnungen kann die man braucht.

Man kauft sich es natürlich für teures Geld um dann feststellen zu müssen das es nicht geht oder wie?

Zu den kostenlosen Alternativen muss man nix sagen, das stimmt ja. Jedoch wenn da eben bestimmte Funktionen nicht vorhanden sind und man eben so auf Shareware zurückgreifen muss sind die nun mal keine Alternative mehr. Für den normalen Privatanwender langen diese aber allemal.




edit:
Ich will das illegale Downloaden nun aber nicht schön reden, jedoch wären wirklich gute und Stimmige vergleiche besser als das was ich bis jetzt so gelesen habe.


Es muss jeder für sich selber wissen was er macht und mit Konsequenzen leben wenn es irgendwann mal raus kommt.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
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All diese Beispiele sind "Luxusgüter".

Du könntest auch ohne, willst aber nicht.
Bist du darauf angewiesen, diesen Film zu sehen? Nein, du willst es.
Wenn er dir zu teuer ist, warte doch, bis er günstiger wird. Wenn du es jetzt willst kommt es halt teurer.
So einfach ist es doch eigentlich.

Gerade das Excel-Beispiel: Warum nimmst du nicht Papier und Stift? Zu unbequem?
Ob diese und jene Funktion enthalten ist kannst du beim Anbieter erfragen, auch kein Problem.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Ach, und weil der Entwickler keine Testversion vertreibt berechtigt es zum illegalen Download? Und wenn man für einen Film nur 10€ zahlen will, sollte man ihn auch erst dann ansehen. Ganz einfach.
 

Bananenbieger

Golden Noble
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Ist es dann nicht ein Unding, dass wir für Museen, Zoos und sonstige Bildungseinrichtungen Eintritt bezahlen?
Der Betrieb von Museen, Zoos etc. erzeugt - oh Wunder - Betriebskosten. Das ist eine ganz andere Geschichte als bei den immateriellen Gütern. Und nebenbei werden diese Einrichtungen staatlich gefördert.

Du hast natürlich Recht, aber glaubst du wirklich, die breite Masse bezahlt, wenn sie eine ihr bekannte Quelle (Kumpel,Nachbar) für den Gratisbezug hat?
Es gibt genug Leute, deren geistiger Horizont nicht an der Nasenspitze endet. Die wissen, dass ein Softwareentwickler und Künstler Geld verdienen müssen, damit sie ihre Werke erstellen können. Daher gibt man natürlich gerne was ab.

Ich würde mit Zitaten aus Gesetzen aufpassen. Insbesondere die Grundrechte sind ohne Kommentierung nicht auszulegen und bringen insofern keinen Erkenntnisgewinn.
Auch Richter legen Gesetze oftmals nicht richtig aus. Von daher zitiere ich sehr gerne aus dem GG ("Gleichstellung" verstößt z.B. meiner Meinung nach ebenfalls gegen das GG).
Das UrhG und PatG sind meines Wissens nach wegen des gesellschaftlichen Interesses and der Veröffentlichung und Weitergabe von Kunst und Wissen geschaffen worden.

Vergleiche sind da nicht zielführend, es ist "einfach" die Grundlegende Frage danach zu beantworten, ob "Ideen" geschützt sein sollen oder nicht, und wenn ja nur eigene oder auch fremde und wie weit und auf welche Art und Weise. Nur darauf bezogen sollte Argumentiert werden.
Wir können gerne auch darüber diskutieren. Wobei ich aber auch die Diskussion auf das Wie ausweiten würde. Andererseits könnte man mal diskutieren, welche Absichten die Rechteinhaber haben. Geld verdienen scheint es ja nicht zu sein, sonst würden sie sich anders verhalten.

Auch die Softwareschmiede hat "Abnutzungen" (Server-und PC's).
Der Musiker muss in Instrumente und andere Hardware investieren und diese warten.
Für den Filmdreh wird teures Equipment benötigt.
Der "Schaden" (ich spreche lieber von Einsatz) ist hier ja ebenso zu verzeichnen.
Das sind Fixkosten. Eine Kamera nutzt sich nicht mehr ab, weil ein damit gedrehter Film ein paar mal mehr im Internet kopiert wurde.
 

Mitglied 105235

Gast
Auch wenn es Luxusgüter sind, passen die Beispiele und die Sachverhalten nicht zusammen. Ich habe nichts gegen ein Beispiel welches wirklich genau passt, aber eben nicht eines wo etwas richtig Produziertes Entwendet wird.


Gut zum Excel Beispiel, klar kann ich Stift und Papier hernehmen, aber wenn man diese Formeln oder Rechnungen öfters braucht. Soll ein die Software das ganze ja erleichtern, dagegen immer wieder alles neu aufs Papier zuschreiben ist das ja nicht wirklich so. Da will ich aber auch mehr die Software Hersteller anprangern und zwar warum machen sie nicht einfach alle eine Laufzeit bedingte Testversion, nein da macht der eine dann mal wieder eine Free Version in abgespeckter Form, der andere macht sowas überhaupt nicht und sagt du willst meine Software Testen dann kauf sie dir dann kannst du sie testen.


Klar bei Filmen und Musik muss sowas nicht sein, da braucht nur Geduld dann laufen die Filme in TV und die Musik läuft in Radio. Muss man da das Zeug laden nein, einfach abwarten.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Der Betrieb von Museen, Zoos etc. erzeugt - oh Wunder - Betriebskosten. Das ist eine ganz andere Geschichte als bei den immateriellen Gütern.
Und die Erstellung von Software, Musik, Filmen erzeugt - oh unerklärliches Wunder - Herstellungskosten. Und auch Fixkosten wollen verdient werden lieber Sachverhaltsbieger, äh Bananenbieger. :) Kosten bleiben Kosten, egal ob variabel (hier wäre zudem zu klären in Bezug auf was) oder fix. Variable Kosten in der Filmindustrie sind sicher nicht die Vertriebskosten per download (die ganz sicher null sind, aber eben leider nicht entscheidungsrelevant), sondern Kosten pro produziertem Film (ich produziere einen: Kosten fallen an; ich produziere keine: keine Kosten).
 

reframing

Weißer Winterglockenapfel
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Solange genug "Dumme" gefunden werden, welche die Fixkosten bezahlen, kann man natürlich schon davon faseln, dass ja durch den Download oder durch Kopie keine Kosten anfallen. Ich würde mal meinen, dass dies nicht ganz gerecht ist und dabei wieder auf meine Frage zurückkommen:..... Ich glaube, ich muss die nicht weiter erwähnen.

Ich bin armen Menschen nicht Feind genug - sie sollen alles haben, wenn sie damit niemandem sonst schaden, was bei Immaterialgütern so ist, finde ich das weder mir noch dem Ersteller des Immaterialgutes gegenüber unfair.

Lustig, dieses soziale und "karitative" Argument, dass arme Menschen kostenlosen Zugang zu Musikstücken und Software haben sollen. Die haben wohl für ihre iPhones, iPads, iMacs und was weiss ich was soviel Geld ausgeben müssen, dass es für sie nicht mehr finanziell verkraftbar ist, 0.79 Euro oder so für ein Progrämmchen im iTunes-Store zu bezahlen und nun das Recht haben, dieses kostenlos zu beziehen. Natürlich ganz ohne Schaden für irgendwer.

Auch Richter legen Gesetze oftmals nicht richtig aus.
Puh, gut dass du dann genau Bescheid weisst.:)
 
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