Inzwischen beginnt auch die Regierung einzugestehen, dass unsere Gastfreundschaft falsch interpretiert wird.
DAS würde eher als das populistische Geschwafel bezeichnen, was immer wieder aufkommt. Ich frage mich immer, warum jeder glaubt, dass die Flüchtlinge (oder vielleicht besser: Vertriebenen) total arme Schlucker sind ... Ein relevanter Anteil ist gut gebildet, z.B. aus dem Akademikerkreis ... die haben mal gutes Geld verdient. Aber nun herrscht dort, wo sie mal lebten, Krieg, Terror und Verfolgung. Da aber kein einfacher legaler Weg für die Einreise nach Deutschland zur Verfügung steht, machen sie sich auf den beschwerlichen Weg der Flucht. Mit dem Wenigen, was sie mitnehmen können. Geld wird sicher dazu gehören, wenn sie es haben: Alleine um damit die Schlepper zu bezahlen oder Grenzposten zu bestechen usw.. Die wirklich Armen schaffen es doch oft nicht mal in die Nähe von Deutschland, weil sie sich die Flucht gar nicht leisten können!
Aber nach Tagen oder Wochen unterwegs sieht keiner mehr wie aus dem Ei gepellt aus, wenn er hunderte Kilometer wandern muss, irgendwie auf Booten über das ein oder andere Meer kommt oder sich sonstwie durchschlägt. Flucht ist keine Luxusrundreise!
Genauso wie die Leute eben ein Smartphone haben und es mitnehmen, um mit den Zurückgelassenen noch Kontakt halten zu können.
Die Leute wollen irgendwo zur Ruhe kommen - das können sie aber nicht, indem man sie irgendwo zusammen pfercht und dann erstmal Wochen und Monate dort sitzen lässt, ohne klare Aussagen zu treffen. Die haben vorher gearbeitet und wollen das schnell wieder tun, sie wollen sich auch gerne aussuchen, wo sie das tun ... Denkt doch mal an euch selbst: Was ihr erwarten würdet, wenn ihr auswandert ... Freie Wahl des Wohnortes, freie Wahl des Berufes usw.. Dürfen diese Menschen nicht eine menschenwürdige Behandlung erwarten? Und wenn das für diese Menschen bedeutet, dass sie noch etwas mehr Geld zusammenkratzen müssen, um ein Taxi wo auch immer hin nehmen zu können, dann ist das sicher eine der einfacheren Entscheidungen! Für diese Menschen geht es um nichts weniger als um ihr Leben und ihre Zukunft!
Unsere Regierung sollte sich mal eingestehen, dass sie versagt hat und es immer noch tut, weil sie trotz der klaren Anzeichen für das kommende weder was zur Beschleunigung von Asylverfahren getan hat NOCH etwas zur Verbesserung der Situation in den Ländern, aus denen die Menschen kommen. Aber weder in Syrien noch auf dem Balkan sind wohl genug Ölvorkommen, dass sich das lohnen würde ... order irgendwelche anderen relevanten Wirtschaftsinteressen.
Kein Mensch flieht freiwillig und lässt seine Heimat so gezwungener Maßen zurück ... entweder hofft er auf bessere wirtschaftliche Bedingungen (oder worum geht es sonst in so bildungsreichen Sendungen wie "Goodbye Deutschland" usw.) oder er muss um sein Leib und Leben (bz. der Familie) fürchten. Jeder möchte sich mal selbst fragen, was ihn dazu bewegen würde, seinem jetzigen Umfeld den Rücken zu kehren und in ein anderen Land auszuwandern (andere nennen es Flucht, wenn es darum geht, dass Menschen nach Deutschland kommen wollen).