MOD-Info AT - Na, habt Ihr mal die Ruhe genossen?
Liebes...ich nenne Euch mal etwas despektierlich, aber immerhin gendergerecht...Streitgeflügel!
Die folgenden Worte richten sich nicht an eine einzelne Person, es sollen sich alle angesprochen fühlen.
Ich habe zwar bisher sehr gerne mitdiskutiert und das manchmal sicher selber etwas grenzwertig engagiert, aber mir fehlt seit kurzem einfach berufsbedingt die Zeit, sodass ich immer mal wieder nur Schlaglichter in Form von Meldungen mitbekommen habe. Dem teilweise minütlichen Takt der Posts kann ich so nicht mehr folgen.
Der große Vorteil der Abstinenz ist eine komfortable Distanz, was einer halbwegs neutralen Moderation zu Gute kommt.
Ich fasse mal die letzten und nicht besonders glorreichen Seiten des Threads in einem Schlagsatz zusammen:
Kindergartentheater...Streit um die Meinungshoheit im Buddelkasten
Ein paar Gründe, nicht abschließend und vor allem nicht auf einzelne Personen bezogen:
1. Argumentationen werden etwas hilflos wirkend auf die persönliche Ebene gezogen, Sachlichkeit geht verloren.
Eine Sachlichkeit, die alle Diskutanten normalerweise in sich tragen!
2. Es besteht offenbar eine Unfähigkeit zu akzeptieren, dass man mal nicht auf eine Ebene kommt und unterschiedliche Meinungen bestehen bleiben können, das Gegenüber nicht zu überzeugen ist. So what?
3. Es werden unsinnige und teils unlogische Vergleiche gezogen, um die eigene Argumentation stärken. Bis hin zur Krönung allen Übels, dem Holocaust. Leute...

...Die Vergleiche sind teilweise dem geistigen Niveau des Vergleichenden selbst unwürdig.
4. Man verbeißt sich ineinander und diskutiert teilweise grotesk vollkommen aneinander vorbei. Dabei werden sogar mögliche gemeinsame Ebenen völlig ignoriert. Als wenn zwei Wände miteinander kommunizieren.
5. Wortklauberei..."Ätschebätsche, Du hast das gesagt...Nein habe ich nicht...Doch hast Du!"...blablabla...inhaltslose Streiterei, wer mit irgendwas angefangen hat oder nicht...vollkommen sinnentleerte Schuldzuweisungen ohne jeglichen Wert für die Diskussion.
6., 7., 8. usw.
Wie lösen wir jetzt die Situation, ohne dass wir den Thread schließen müssen? Das will keiner.
Auch soll die Kontroverse erhalten bleiben, Blasen vermieden werden.
Die tatsächlichen und substanzlosen Anhänger von kruden Ideen oder Ideologien sind raus oder machen nicht mehr mit, weil ihnen schlicht die Argumente fehlen. Mit denen zu diskutieren ist auch Unsinn, weil die gemeinsame Erkenntnisbasis, welche wissenschaftlich faktisch betont sein sollte, fehlt. Die Spinner sind also raus.
Dennoch gibt es kontroverse Diskussionen, was ja an sich wunderbar ist. Erkenntnisgewinn!!!
Natürlich gibt es Kritiker an den aktuellen Maßnahmen usw., aber das ist doch gut so für eine konstruktive und kontroverse Diskussion. Es ist ein Geschenk. Was nutzt denn ein gleichgeschaltetes und sich gegenseitig ständig bestätigendes Geplapper? Gar nichts. Dann kann ich auch mit mir selber reden...
Folgende Vorschläge, die auch 100% für mich gelten, wenn ich mal wieder mitmische und welche ich oft genug selber missachte, was mich regelmäßig ärgert:
1. Ruhe bewahren, durchatmen, nicht sofort antworten, soweit wie möglich deutungsoffen bleiben
Das gilt vor allem für Beiträge, die einem spontan die Halsader schwillen lassen. Oft genug sind es tatsächlich nur Missverständnisse. Man muss auch nicht auf alles antworten, aber wenn...
2. Nicht der Aufregung folgen, sondern ruhig antworten
Nicht jedem wird das Beispiel gefallen. Aber ich persönlich bewundere
@Martin Wendel, an dessen ruhiger und sachlicher Art schon manch einer hier verzweifelt ist. Natürlich liegt er nicht immer richtig, wie jeder von uns. Die ruhige Art der Diskussion kann aber gern als Vorbild gelten.
Man hat nicht immer Recht. Wer das von sich uneingeschränkt glaubt, sollte den Arzt seines Vertrauens wegen einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung aufsuchen. Einfach ruhig und sachlich bleiben.
Und wenn man mal falsch liegt, bricht das keinen Zacken aus der Krone, sondern setzt diese eigentlich erst richtig auf den Kopf. Irren ist Erkenntnisgewinn.
3. Mit Sachargumenten arbeiten
"Du bist ein dummer und schlechter Mensch" (übertrieben ausgedrückt) ist kein Sachargument. Diesen Punkt brauche ich nicht weiter ausführen. Einfach erwachsen streiten und nicht wie im Kindergarten.
4. Quellen für das Sachargument liefern und keine unsinnigen Vergleiche als Argumentationsverstärkung
Manchmal helfen einfach Zahlen, Studien, Statistiken...also gemessene Fakten.
Oder vielleicht die Meinung eines
Experten die man teilt bzw. als Argument heranziehen kann. Vergleiche sind zwar recht einfach zu ziehen, aber oft voller unsichtbarer Tücken.
5. Akzeptanz der Ergebnisoffenheit
Viele "verbeißen" sich ineinander, weil sie sich auf Teufel komm raus gegenseitig "missionieren", also überzeugen wollen.
Manchmal klappt das, oft genug nicht.
Dann kann man das auch mal gegenseitig akzeptieren. Manchmal hat jeder seine eigene Wahrheit. Verrückterweise manchmal sogar beide gleichberechtigt. Welche Wahrheit ist nun die richtige? Vielleicht gibt es die nicht...
Aber selbst, wenn ich jemanden mit klaren wissenschaftlichen Fakten nicht überzeugen kann, seine Sicht zu überdenken oder auch nur teilweise anzupassen, dann sollte man das auch akzeptieren und nicht so wie im Thread teilweise zu erleben ist, einfach unnötig auszuticken.
Statt wenigstens nach einem kleinen gemeinsamen Nenner zu suchen, den es fast immer gibt, wenn es nicht gerade um radikale Ansichten geht, wird gnadenlos aufeinander eingebissen.
Thats it.
Es wäre wunderbar, wenn auf diese meine Worte nicht noch extra hier im Thread reagiert wird.
Wer sich dazu austauschen mag, kann dem Administrator/Moderator seines Vertrauens aus unserem Team gerne eine PN schicken.
Aber hier führt einfach die Diskussion zum Thema in einer angemessen Form weiter und gut ist!