Gefahr für Leib und Leben ist bei Corona generell nicht gegeben nur mal so als Info. Wenn ich dich mit einer Schusswaffe bedrohe, das ist Gefahr für Leib und Leben. Aber das Corona Virus als solches sicherlich nicht. Wenn ich dich mit Corona anhusten würde, bewusst und du auf mich Gesund und so alt wie auf deinem Profilbild wirkst, könntest du mich höchstens auf einfache Körperverletzung anklagen. (Art. 123 Abs. 1 StGB). Ich denke nicht, dass dies in DE bedeutend anders ist.
Also ich bin nun schon 10 Jahre hier dabei, aber ich habe selten etwas Überheblicheres und Unverschämteres gelesen. Wie kannst Du Dich anmaßen zu schreiben, dass Corona bzw. die daraus resultierende Krankheit COVID-19 keine Gefahr für Leib und Leben ist? Erzähl das doch mal den Angehörigen der fast hunderttausend Toten in Deutschland oder den über 4 Mio. Toten auf der Welt, die an oder mit dem Virus gestorben sind. Sag ihnen, dass viele von ihren Liebsten auch deswegen gestorben sind, weil immer wieder Superspreader-Events stattgefunden haben, die das Virus zu den Gestorbenen gebracht haben. Menschen, die weder mit den Superspreadern noch mit irgendwelchen Après-Ski - Ereignissen in Ischgl zu tun hatten und trotzdem gestorben sind, weil es eine Kette an Menschen gab, die das Virus dann letztendlich in ihre Häuser gebracht haben.
Du verharmlost Corona wie andere den Holocaust und das macht Dich zu einem unfassbar schlechten Menschen, sorry. Mit Dir verschwende ich keine Zeit mehr zu diskutieren.
Natürlich muss man rechtzeitig handeln, aber nicht zu einem Zeitpunkt, wo es überhaupt noch nicht absehbar ist, ob eine Überlastung droht oder nicht. Ich mein, schau dir UK an...
Das ist eines der Hauptprobleme, dass eine Überlastung in den ITS sehr zeitversetzt (bis zu 6 Wochen) nach der initialen Ansteckung erst erfolgt. Die Leute werden erst leicht krank, dann schwerer, dann gehen sie ins KH und dann kommen sie auf Intensiv. Das heißt: Wenn man bemerkt, dass die ITS sich zu stark füllen, ist es für Maßnahmen eigentlich bereits zu spät, weil jede Maßnahme erst ein paar Wochen später Wirkung zeigt.
Ich kritisiere aber eben auch einen anderen Punkt in der Debatte, nämlich um die Verhältnismäßigkeit. Die Grundrechte einzuschränken (egal für wen) ist nur legitim, wenn es notwendig ist und wenn die Maßnahme auch effektiv und effizient ist. Und diese Prämisse wird bei der Debatte um Ungeimpften völlig über Bord geworfen.
Es ist Stand heute noch verhältnismäßig, Ungeimpfte von bestimmten Sachen auszuschließen. Eben einfach wegen der aktuell steigenden Zahlen auf den ITS. Das was wir jetzt sehen, hat vor mehreren Wochen schon seinen Anfang genommen und wenn die Zahlen weiter in diese Richtung steigen, haben wir im November wieder dieselbe Situation wie letztes Jahr - nur so gut wie ausschließlich mit Ungeimpften auf der ITS. Ja, die sind selber schuld, weil sie sich ja quasi nicht impfen ließen. Mir geht's aber auch um die Pflegekräfte, die schon 3 Wellen mitgemacht haben und schlicht auf dem Zahnfleisch rumlaufen. Die KÖNNEN nicht mehr. Und die resignieren erst recht, wenn sie sehen, dass 90% der Fälle locker vermeidbar gewesen wären, indem sich die Leute geimpft hätten.
Warum theoretisch? Weil 2G nur einen kleinen Teil der täglichen Kontakte ausmacht und eben beim weitaus überwiegenden Teil sehr wohl ungeimpfte (und zwar ungetestet) und geimpfte aufeinandertreffen.
Wie kommst denn darauf? 60% der Deutschen sind durchgeimpft und von daher ist es schon allein statistisch so, dass man mit mehr Geimpften als Ungeimpften im Schnitt in Kontakt kommt. Ich gehe davon aus, dass die Gäste in der Einrichtung, in der ich nebenher arbeite, sogar zu über 80% geimpft sind. Deine Aussage ist sehr haltlos.
Dritter Punkt: wie sehr wird 2G/3G denn kontrolliert? Wenn ich mich so in meinem Bekanntenkreis umhöre, genügt oft ein "Ja" auf die Frage, ob geimpft sei. Manchmal wird auch noch ein schneller Blick auf den QR Code geworfen. Ein Abgleich mit den Personalausweis erfolgt nur in den seltensten Fällen. Daher... lass das mal 1-2 Monate laufen und man wird ganz genau wissen, wo man ohne einen entsprechenden Nachweis reinkommt.
Aus diesem Grund belegt Hamburg so eine Fahrlässigkeit auch mit drakonischen Strafen für den Betrieb, der hier schludert. Und das ist auch völlig in Ordnung so. Der Betrieb hat die Pflicht sicherzustellen, dass hier keiner mit einem fremden Zertifikat hingeht. Natürlich kann er nicht feststellen, wenn jemand sich einen gefälschten Impfausweis geholt hat und sich damit bei der Apotheke ein auf seinen Namen ausgestelltes Zertifikat geben hat lassen. Aber alles andere muss der Betrieb akribisch prüfen, sonst macht's natürlich keinen Sinn!
Daher, im Mikromaßstab auf dem Papier wird 2G einen Effekt haben, makroskopisch schon viel weniger und unter Realbedingungen ist es mehr als fraglich, ob so eine Maßnahme einen relevanten Erfolg hätte.
Was mich stört... das ist wieder so ne Phantomdebatte. Ob unser Gesundheitssystem im Winter überlastet wird, hängt maßgeblich von der Impfquote 50+ ab. Da muss man ansetzen, da muss man für die Impfung werben. Da braucht es Lösungen, wie man die Impfquote erhöhen kann. Es ist einfach absurd, zu glauben, man würde die Krankheitslast reduzieren, weil man negativ getestete ungeimpfte 20 jährige nicht mehr ins Restaurants lässt. Das ist einfach völlig an der Realität vorbei.
Und auch das ist wieder nicht so ganz richtig. Kinder und Jugendliche erkranken sehr häufig nicht intensivstationspflichtig, da hast Du schon Recht. Aber Long-Covid breitet sich auch unter diesen Menschen aus und es gibt inzwischen genug Anzeichen, dass Long Covid auch eben diesen jüngeren Leuten nicht Halt macht. Und auch das muss selbstverständlich berücksichtigt werden, weil Long Covid sehr schnell ein Problem für diese Leute werden kann (können lange nicht arbeiten, bleibende Schäden, etc. etc.).
Es ist wie bei vielen anderen Sachen auch: Man muss gewisse Leute schlicht vor sich selber schützen. Leute, die meinen, es gäbe nur ihr Weltbild und sonst nichts. Leute, die gescheit daherreden, ohne sich jemals mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben. Usw. usf. Und genau das machen die Regeln - natürlich nicht 100% erfolgreich, weil das einfach nicht geht.
Ich selber gehe davon aus, dass nächstes Frühjahr solche Einschränkungen nicht mehr nötig sein werden und sich die Lage tatsächlich stabilisiert bzw. normalisiert. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass wir keine "Super-Mutante" oder ähnliches bekommen. Und auch da spielt die Impfquote eine riesige Rolle - je mehr Ungeimpfte rumlaufen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich so eine multiresistente Mutante bilden kann.