[Beitrag editiert - Apfeltalk]
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Gestern ist jemand aus meinem Heimatort an Covid gestorben. Die Person sollte sich aufgrund einer Herzerkrankung nicht impfen lassen

Eben jene Herzerkrankung hätte die Person nach Einschätzung der Ärzte überlebt, Covid nicht.
Anscheinend hast Du mich zitiert - so taucht es in meinen Nachrichten auf - aber ein Mod hat es editiert, so dass ich nicht weiß, wieso Du mich zitiert hast.
Ja schwere COVID Verläufe sind übel. Und ich wünsche meinem größtem Feind nicht, dass er einen schweren COVID Verlauf bekommt! Und ich bezweifle auch gar nicht, dass es viele schwere COVID Verläufe gibt. Ich nehme COVI sehr ernst. Zumal mein Vater - die Vorgeschichte ist hier bekannt - eine extrem gefährliche Vorerkankung hat. Daher schlägt hier auch kein Besuch auf, der nicht sein muss oder irgendwie fast sicher COVID frei ist. Ansonsten darf mein Vater hier gar nichts machen - wir schotten ihn relativ gut ab. Wobei man natürlich hier immer auch das Risiko abwägen muss - ihn in ein isoliertes Zimmer einsperren würde COVID verhindern - aber ihn auf seine letzten Jahre unglücklich machen.
Dennoch - Du siehst - wir nehmen COVID sehr ernst.
Aber wir sollten mal so langsam aus dem hysterischen Alarm Modus heraus.
Ich kenne beruflich bedingt ziemlich viele menschen. Es dürften so 2-3000 Menschen sein mit denen ich mehr oder weniger regelmäßig Kontakt habe. Und die haben wiederum mit anderen Menschen Kontakt in ihrer direkten Umgebung. In diesem Bereich kenne ich eine Person mit wirklich schwerem COVID Verlauf. Eine Person. Jetzt kommt natürlich das Argument "Verharmloser". Nein! Eine Person auf der ITS ist schon eine Person zu viel und ich Danke Gott, dass meine Familie und engerer Bekanntenkreis bisher verschont geblieben ist! Und ich mache drei Kreuze, wenn der Kelch an alle Menschen die ich kenne vorbei gegangen ist und niemand schwere Folgen hatte oder auf der ITS gelandet ist.
Aber man muss auch COVID mal langsam einordnen!
Von diesen vielen Menschen die ich kenne - und da muss ich nicht mal in diesen weiten Bekanntenkreis gehen - sondern kann in den Familien, Verwandten und echte Freunde und Bekannte gehen - dieser Kreis ist noch kleiner.
In diesem Kreis sind so viele beim Motorrad fahren entweder schwer verletzt oder sogar gestorben. Vor vier Jahren war ein ganz übles Jahr in dem 7 (!) mir nahestehende Personen an einem Herzinfarkt gestorben sind. Das hat mich auch in eine ziemliche Krise befördert. Man mit 50 fängt dann das Nachdenken an.
Was ganz - wirklich ganz arg schlimm ist - Krebs. Was wir die letzten Monate und Jahre auch innerhalb der Familie an Krebstode hatten ist wirklich heftig. Die Schwester meiner Mutter. Und bei den vier anderen Schwestern alle (!) Männer gestorben an Krebs. Dann Nachbarn, Bekannte und Geschäftsfreunde. Und ich rede da nicht von alten 80 jährigen - sondern Menschen die mit Prostata und Brustkrebs bis hin zur Leukämie es relativ "jung" dahin gerafft hat.
Wenn ich dann also lese - ich kennen
einen der hat einen ganz schlimmen COVID Verlauf - dann glaube ich das. Und ich glaube auch, dass das wirklich ganz schlimm ist. Aber wir müssen auch jetzt langsam mal lernen das Risiko einzuordnen - auch gegenüber den anderen Gefahren die im Leben real sind und mit denen wir auch schon seit unserer Geburt gelernt haben zu leben!
Das jemand von uns an einem Herzinfarkt, Hirnschlag oder Krebs stirbt - auch in jungen jähren - diese Wahrscheinlichkeit ist extrem höher. Und dennoch leben wir jeden Tag damit. Oder. Wir erzählen uns nicht jeden Tag, dass wir einen kennen der an einem Herzinfarkt, Hirnschlag oder Krebs gestorben ist. Und auch wenn wir wissen, dass Rauchen ungesund ist, dass Stress einen Infarkt oder Herzschlag begünstigt, dass Feinstaub droht ... dennoch Rauchen viele Menschen, stopfen sich FastFood rein und wer von Euch achtet immer auf sein Herz durch den Streß auf der Arbeit oder sonst wo?
ja jetzt kommt natürlich - der vergleicht eine Pandemie mit Motorradfahren oder Krebs.
Nein - es geht nicht um die Mechanismen einer Pandemie. Es geht hier um das Risiko, Einschränkungen und dem Leben müssen mit gewissen Risiken.
Ja Maßnahmen sind und waren wichtig!
Ja man wusste nicht was da kommt und daher war Panik und mitunter zu harte Regeln auch in Ordnung.
Aber irgendwann wird jetzt die Pandemie zur Endemie. Und irgendwie habe ich bei manchen das Gefühl zur "Lust an der Panik" nach dem Prinzip - Mist was mache ich denn, wenn es vorbei ist? Dann habe ich ja nichts mehr was fesselt - ich mag da nicht los lassen.
Aktuell ist das Risiko nicht höher - ganz im Gegenteil - als all die anderen Gefahren die unser Seelenheil jeden Tag bedrohen und die wir bereit sind in Kauf zu nehmen! Das ist einfach FAKT! Viele viele andere Dinge im Leben, die wir tagtäglich machen und erlauben haben ein weitaus höheres Risiko unser Leben zu schädigen bis hin zum Exitus - und wir schieben deswegen nicht Dauerpanik und wir äußern nicht den Wunsch durch extreme Maßnahmen das Risiko auf Null zu senken. Das ist FAKT!
Wir fahren trotzdem noch morgen mit dem PKW durch die Landschaft und auch Dein und mein Feinstaub killen jedes Jahr rund 40.000 Menschen in Deutschland bzw. rund 500.000 Menschen in Europa. und niemand kommt hier auf die Idee den anderen PKW Fahrer als assozial zu bezeichnen, weil er durch sein Verhalten andere Menschen killt.
Die Pandemie wird langsam aber sicher zur Endemie. Und so mancher kommt aber von seinem Tripp nicht mehr runter - sollte es aber mal so langsam. Wenn ich manche so lese oder höre habe ich das Gefühl, sie würden das Risiko am liebsten auf NULL bekommen und für diese NULL wäre (fast) jedes Mittel legitim! ist es aber nicht! Wir leben seit Geburt mit einer Abwägung aus Gefahr und Prävention. Und das ist gut so.