Ich behaupte ganz frech, dass ein Ethikrat, zusammengestellt unter einer linksdominierten Regierung anders zusammengesetzt und anders unabhängig die gesetzlichen Vorgaben erfüllt, als unter einer rechtsdominierten Regierung.
das eine andere Zusammensetzung zu anderen Ergebnissen kommen kann ist sicherlich möglich, aber was hat das jetzt konkret mit der Position des Ethikrats bezüglich Impfpflicht zutun?
Es ist halt ein menschliches Experiment und ich bin sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite - wenn es klappt, können wir es auch machen. Wenn nicht, sterben Leute, die nicht sterben hätten müssten. Und zwar mehr als sonst gestorben wären.
Mehr Kontakte werden zwangsweise zu mehr Infektionen führen. Das gilt auch nicht nur für Covid, sondern eben auch für andere Infektionskrankheiten. Die Frage ist halt, was nimmt man im Kauf und was nicht. Das gilt doch in so vielen Dingen in unserem Leben, es ist immer eine Abwägung von Nutzen und Risiko.
Etwa jeder zehnte Coronainfizierte leidet noch Monate später unter Beschwerden. Ein Forschungsprojekt zu Covid-Spätfolgen hat nun versucht, die Ursachen herauszufinden.
www.spiegel.de
"jeder fünfte Long Covid Patient hat Organ-Schäden"
Man sollte dazu sagen dass es sich um jeden 5. der Long-Covid-Patienten handelt, die in Ulm eine Spezialambulanz für Covid-Spätfolgen aufgesucht haben. Die Bezugsgröße ist also keinesfalls gleichzusetzen mit allen, die Long-Covid-Symptome haben, denn eine Spezialklinik werden wohl nur die aufssuchen, die tatsächlich schwere Symptome haben. Leider werden Bezugsgrößen in den Medien oft nicht korrekt wiedergegeben, was eben die Interpretation erschwert.
Aber immerhin besser als n-tv, rtl oder die welt, die haben daraus "Jeder 5. Covid-Patient hat Organschäden" gemacht hat, was einfach nur Bullshit ist. Da frage ich mich schon, ob die Autoren es wirklich nicht besser wissen, oder ob es bewusst falsch widergegeben wird, damit mehr Leute den Artikel lesen.
leider hinter der Paywall. Was ist denn die Schlussfolgerung?
Nach Aussage von Dr. Mertens von der STIKO gibt es genau eine (!) Studie, die eine Kontrollgruppe mit drin hat, um zu differenzieren, was Long-Covid ist und was nicht.
Dabei, 109 Kinder, die positiv auf Corona-Antiviren getestet wurden (also schon infiziert waren), Kontrollgruppe 1246. Bei den 109 hatten 4 Kinder nach 12 Wochen noch mind. 1 Symptom, also 3,67% (Konfidenzintervall 1,2 - 7,9%), in der Kontrollgruppe hatten 2,25% (1,5% - 3,6%) Symptome. Die Bereiche des Konfidenzintervalls überlappen sich fast vollständig, egal ob die Kinder nun schon Covid-19 hatten oder nicht.
Die Gruppe der Seropositven ist dazu auch ziemlich klein, Folge ist eine Verzerrung des Mittelwerts. Warum das so ist kann man im Thread des Tweets sehr schön nachlesen:
Wer Lust hat, die Studie ist hier zu finden: