Wenn jeder ein Impfangebot erhalten hat
Wie ich schon geschrieben habe, jeder ab dem 16. Lebensjahr hat bereits das "Impfangebot" bekommen. Jens Spahn hat sein Versprechen eingelöst. Schräg, aber ist so, wenn man die Worte genau nimmt.
Jetzt muss sich aber jeder darum kümmern, auch einen Termin zu bekommen. Mir war wichtig, Delta hin Delta her, dass ich vor dem Herbst vollständig geimpft bin. Anderen ist es wichtiger, in Urlaub zu fahren.
Übrigens halte ich auch das Verfahren von Veranstaltern falsch, entweder Impfnachweis, Genesungsnachweis oder aktueller, negativer PCR-Test. Acuh Geimpfte und Genesene können das Virus aufnehmen, mit anderen Worten: sich infizieren! Das Virus macht ja keinen Bogen um Geimpfte oder Genesene. Damit können auch Geimpfte und Genesene das Virus verbreiten.
Die Menge an die Umwelt abgegebener Viren (die sogenannte Virenlast) wird bei Geimpfter geringer sein, weil das Immunsystem bereits vorbereitet ist und die Kavallerie schneller schicken kann. Wenn aber eine Mutante wie Delta an sich ansteckender ist, wird die abgegebene Virenmenge bei Geimpten und Genesenen vielleicht ähnlich hoch sein, wie bei den anderen Varianten zuvor bei Ungeimpften und nie Erkrankten.
Ich wurde Ende April in einem Impfzentrum zum ersten Mal mit Astra geimpft; der Folgetermin wurde exakt auf die Minute 12 Wochen später angesetzt. Auf meinen Hinweis hin, dass ich an dem Tag in einen schon lange geplanten Urlaub fahre und man doch den Termin eine Woche vor- oder nach verlegen solle, wurde entrüstet geantwortet, dass dies nicht ginge und mir der Abstand 12 Wochen zudem ja genau bewusst sei…
Genauso bei mir, nur dass ich BionTech bekommen habe und damit 6 Wochen warten muss. Auch auf den Tag genau.
Bei AstraZeneca heißt die Herstellervorgabe, die zweite Impfung frühestens 4 Wochen und spätestens nach 12 Wochen zu geben. Bei BionTech sind es frühestens 3 Wochen und spätestens 6 Wochen. Wegen des Impfstoffmangels wurde dazu geraten, die Zeiträume möglichst auszureizen. Jetzt gibt es aber keinen Impfstoffmangel mehr. Schon gar nicht bei AstraZenaca das derzeit kaum noch jemand haben will. Jetzt wäre es also sinnvoll, die Zeiträume zu verringern, um dem Impfstoff nicht verfallen zu lassen.
Zur besseren Wirkung bei längeren Zeiträumen:
Das ist auch eine Pauschalisierung, die politischer Natur ist. Je kürzer der Abstand zwischen zwei Impfungen, desto weniger hat der Körper die erste Impfung verarbeitet und damit ist bei kürzerem Abstand mit stärkeren Nebenwirkungen zu rechnen. Ebenso hat man am Ende bei längeren Abständen mehr Antikörper, weil sich es "weniger Überschneidung" gibt. Aber das ist nichts, was man abzählen kann. Das ist ein Prinzip. Bei jedem kann eine anderer Abstand besser sein. Den kann man nichteinmal ermitteln. Aber man klammert sich eben gerne an Vereinfachungen fest.