• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Es regnet, ist neblig und kalt, alle sind krank und der Chef wird zunehmend cholerisch. Das Thema des Monats ist also folgerichtig --> Das Grau(en)
    Wir sind gespannt, war Euch dazu einfällt! Zum Wettbewerb --> Klick

Corona und impfen

doc_holleday

Signe Tillisch
Registriert
14.01.12
Beiträge
13.407
Tausend Tote mehr im Jahr (so schlimm jeder einzelne mehr wirklich ist) rechtfertigen solche umwälzenden Maßnahmen? Ehrlich?

Ja, ehrlich.

Es sind vergleichsweise wenige COVID-Todesfälle _wegen_ der vergleichsweise restriktiven Maßnahmen zu beklagen! Nicht "trotz" der Maßnahmen oder "unabhängig" von den Maßnahmen. Das eine hat unmittelbar zum anderen geführt.

Einfaches Rechenbeispiel, um sich die Größenordnungen anzuschauen:
Für Deutschland wurden bisher 85'658 Todesfälle COVID-19 zugeschrieben. Sagen wir mal, dass 80% dieser Menschen tatsächlich wegen und nicht nur mit COVID-19 verstorben sind. D.h. 85'658 * 0,8 = 68'526.

Gemeldet wurden für Deutschland bisher 3'565'704 SARS-CoV-2 Infektionen. Da sicherlich auch alle Fälle, die für die COVID-19 zugeordneten Todesfälle gezählt werden auch zu den SARS-CoV-2 Infektionen gezählt werden, kann man sagen, dass innerhalb dieses Meldesystems 68'526 der 3'565'704 Infektionsfälle verstorben sind. 68'526 / 3'565'704 = 1,92%.

Deutschland hatte am 30.09.2020 insgesamt 83'190'556 Einwohner. Multipliziert man das mit der eben ermittelten Rate aus, kommt man auf 1'598'763.

Heißt, hätte man keine Maßnahmen ergriffen, hätte man sich darauf einstellen müssen, dass das Virus eine Millionen oder mehr Todesopfer alleine in Deutschland gefordert hätte. Ja, mir ist klar, dass man das nicht 1-zu-1 so rechnen kann, weil es eben Netzwerkeffekte gibt, ungleichmäßige Verteilungen von Bevölkerungsdichten, das Virus hätte sich anders entwickelt etc. pp. Die Zahlen sollen als Darstellung einer Größenordnung dienen.

Wo ist also hier die Unverhältnismäßigkeit in Relation zu gerade mal (im Kontext!) 25'000 Influenza Todesfällen? (https://www.tagesschau.de/inland/grippe-129.html).

*Trotz* aller Maßnahmen übersteigt die Zahl der an COVID-19 Verstorbenen die Zahl der im schlimmsten Influenza-Jahr seit 30 Jahren Verstorbenen um den Faktor 2. Ohne Maßnahmen würden wir uns der Größenordnung Faktor 10-50 bewegen.

Fazit:
1) einfach die weiterhin nicht vergleichbare Influenza in der Schublade lassen. Die Vergleiche haben vor einem Jahr schon nicht gepasst und sie passen auch heute noch nicht. In 3-5 Jahren kann man sie dann rausziehen und vergleichen. Vorher ist es überflüssig.

2) Waren immer alle Maßnahmen in Quantität und Qualität richtig gewählt? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es zwingend erforderlich war, weit- und tiefgreifend zu reagieren, um nicht in eine noch schlimmere Katastrophe zu geraten.
 

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
Registriert
05.09.08
Beiträge
6.532
Die Grippetoten sind geschätzt - die 75.000 Corona Toten aber real? Und das obwohl selbst das RKI sagt - wer Corona positiv ist und gestorben, zählt als Corona Toter? Das sage nicht ich - das sagt das RKI. Daher stelle ich beide Zahlen mal in Frage - generell.

Du hast behauptet, die Zahl der Grippetote liegt leicht unter der Zahl der Coronatoten. Das ist einfach Bullshit. Und der Umstand, dass bei Covid-Sterbefälle zumindest das Virus nachgewiesen werden muss, um in der Statistik gezählt zu werden, bei den Grippetoten aber nicht, macht den Unterschied nur noch größer und nicht kleiner

Außerdem kannst Du so die Zahlen nicht einfach 1:1 vergleichen.
ja wie, der Vergleich der Sterbefälle ist doch eines deiner Kernargumente. Und jetzt, wo man dich widerlegt, kann man sie auf einmal doch nicht mehr vergleichen.

Du kannst nicht einfach sagen hier 1000 und hier 2000 - das sind 100% mehr - also - das alleine reicht mir um alles zu rechtfertigen.
schon klar... hier reicht es nicht, weil es eben nicht in deine Meinung passt. Entgegen dazu genügt dir die Aussage, dass Grippe-Patienten auch mehrere Wochen auf Intensivstationen liegen können, um die Aussage, dass Covid-19 Patienten im Schnitt länger auf der ITS Stationen liegen, zu entkräften. Ich merke schon, dein Anspruch an die Qualität der Argumente ist in erster Linie von einer Sache abhängig: ob sie zu deiner Meinung passen. Da darf man dann auch mal Sterbefälle durch 3 teilen, nein, "korrigieren", damit sie deine These unterstützen. Übrigens ein weiteres Beispiel, wie du die Gefahr durch Corona leugnest.
 
Zuletzt bearbeitet:

Cohni

Ananas Reinette
Unvergessen
Registriert
04.08.11
Beiträge
6.206
PS: Ich finde es allgemein sehr schwierig, ein solches komplexes Thema hier in diesem Medium zu diskutieren.

Man hat kaum Zeit zu überlegen, die Beiträge prasseln rein wie nix. Man hat also auch keine Zeit, die Äußerungen richtig zu lesen, pickt sich irgendwas raus...Missverständnisse sind vorprogrammiert.

Ich habe den Eindruck, wir diskutieren weniger, sondern ballern uns eher mit Statements zu.

Keine Kritik an Euch, bitte nicht falsch verstehen. Ich denke nur, wir sehen hier die Grenzen des Mediums.

Ich mag aber keine Statements verfassen, sondern auch mal etwas länger über meine eigenen Gedanken, Worte und Meinungen nachdenken. Und vor allem mag ich diskutieren. Aber ich werde meinem eigenen Anspruch nicht gerecht.

Von daher würde ich mich jetzt hier mal rausziehen, nicht übel nehmen bitte. 🍻
 

AndaleR

Moderator
AT Moderation
Registriert
09.08.20
Beiträge
7.532
Magst Du kurz erläutern, wie da ein Zusammenhang mit einer möglichen exponentiell wachsenden, weltweiten Weiterverbreitung durch Aerosole oder ähnlichem besteht?

Diese Vergleiche mit Verhungerten oder Krebstoten oder Unfallopfern ist sachlich falsch und damit letztlich populistisch und zynisch.
Aber es ist richtig, dass hier die Anzahl der jährlich verhungerten Kinder/Menschen eigentlich nicht groß interessiert, oder? Zumindest hört man davon nicht täglich davon oder investiert Milliarde, um dagegen etwas zu tun. Wieso nicht? Ja, weil man nicht davon betroffen ist - es sind ja nur „Hotspots“ und regional betroffene Länder…
Oder ist das alles nicht schlimm, weil es nich exponential steigt und über die Luft übertragen werden kann?

Ich kenne viele, die Covid-19 hatten und überstanden haben. Ein kleiner Teil kämpft mit Langzeitfolgen. Was mich immer wieder erstaunt: es soll innerhalb Minuten ansteckend sein - im Haus lebende oder im Bett liegende Personen steckten sich nicht an.

Es werden Lebensmittelhändler offen gelassen - ohne große Einschränkungen. Der Elektrofachmarkt muss schließen - da er nichts für den täglichen Bedarf hat. Wieviele Leute sind täglich in den Geschäften? In letzterem ein paar verteilt auf großer Fläche - bei erstgenannten ums Angeboteregal aber 30 ohne Abstand...

Wieso wurde der Lockdown nicht wie von @YoshuaThree mehrmals gefragt durchgeführt als LOCKDOWN? Ah, die Automobilindustrie darf man nicht bremsen (auch wenn deren Absatz mangels Verkaufsmöglichkeiten sowieso bergab ging -> fördert man halt was Neues)… Wie auch so viele andere Firmen - eigentlich haben fast alle weiter produziert.

Wie wurden Kapazitäten in Krankenhäusern erweitert seit Beginn der Pandemie? Hier bauen die ersten schon wieder - aus KOSTENGRÜNDEN!! - Stellen ab.
Schulen waren anfangs mit Homeschooling überfordert. Und nach den Sommerferien überraschend wieder! Konnte ja niemand damit rechnen.
 
  • Like
Reaktionen: YoshuaThree

YoshuaThree

Sternapfel
Registriert
19.02.17
Beiträge
4.968
wie du die Gefahr durch Corona leugnest.
Falsch - Du legst es Dir auch hin wie Du willst - ich leugne nicht die Gefahr - die höhe der Gefahr schätze ich nicht so hoch ein, wie sie im allgemeinen gemacht wird. Da ist zwischen Gefahr (komplett) leugnen und Gefahr nicht so hoch einschätzen wie - doch ein eklatanter Unterschied. Oder?

Die Gefahr von einem Blitz getroffen werden ist extrem gering.
Du: Ah Diu leugnest die Gefahr dass man von einem Blitz getroffen werden kann!

Oh Mann....

Entgegen dazu genügt dir die Aussage, dass Grippe-Patienten auch mehrere Wochen auf Intensivstationen liegen können, um die Aussage, dass Covid-19 Patienten im Schnitt länger auf der ITS Stationen liegen, zu entkräften.
Auch falsch - mir geht es nur auf den Sack, dass es nur noch eine Richtung gibt - Panik, Angst und noch mehr Panik. Es ist - und das kann doch keiner mehr klein reden - kaum noch Luft für seriöse alternative Wissenschaftliche Meinungen. Anscheinend gibt es nur noch zwei extreme Lager - schwarz oder weiß - entweder gibt es Corona gar nicht - oder der ultimative Weltuntergang stand uns bevor, der auch kritiklos jede Maßnahme rechtfertigt ohne zu hinterfragen.

Und darum gehts auch den meisten Kritiker hier im Thread wie ich das einschätze.
Das noch Luft bleibt für seriöse andere Meinungen und Ergebnisse.
Das man nicht kritiklos alles und jede (staatlich verordnete) Maßnahme gibt finden muss.

Aber Du siehst ja auch. Selbst wenn jemand nicht Corona leugnet oder auch nicht von Verschwörungen faselt - dennoch wird von einigen sofort versucht "ah ein Corona Leugner" ... "ah ein Querdenker"... "ah ein Schwurbler" ... da wird doch ehrlich gesagt kein Raum mehr für eine vernünftige offenen Diskussion mehr gelassen.

Und manche sind da echt inzwischen Zahlen und Meldungen "hörig" und plappern nur noch eine Sensationsmeldung nach der Anderen nach.

Aber wenn man - nur als Beispiel - liest, dass auch 2017/18 die Kliniken am Limit waren, die Intensivstationen bei uns und bei den Nachbarn auch dicht waren... dann kann man vielleicht das Ganze auch mal einordnen - sofern man das zulässt. Und nicht in den absoluten Panikmodus verfallen. Denn eines ist klar - wenn die Bevölkerung mal soweit eingeschüchtert ist - werden alle Maßnahmen nur noch abgenickt. Und nein das soll keine Verschwörungstheorie sein.

Aber Lobbyisten und die Politik haben generell nichts lieber als den gläsernen und kontrollierten Bürger. Leute - doch nicht erst seit Corona. Jahrelang hat man sich auch hier im Forum aufgeregt über den versuch die Bevölkerung immer mehr gläsern zu machen - das ist doch nicht zu leugnen. Und nun wird so ziemlich alles freudig abgenickt. Nochmals - keine Verschwörung - aber eine gute Gelegenheit doch mehr durch zu drücken jetzt - wo es geht. Daher - Holzauge sei wachsam. Und kritisch.

Und kritisch - also seriös kritisch - ist ein großer Teil der Bevölkerung inzwischen nicht mehr. Das ist schade.

Von daher würde ich mich jetzt hier mal rausziehen, nicht übel nehmen bitte. 🍻
Gute Idee - dem Folge ich mal. Bringt eh nichts. Die Zukunft wird es zeigen. Vielleicht kann man den Thread in 5.-10 Jahren nochmals ausgraben.
 
  • Like
Reaktionen: AndaleR

Cohni

Ananas Reinette
Unvergessen
Registriert
04.08.11
Beiträge
6.206
Gute Idee - dem Folge ich mal. Bringt eh nichts. Die Zukunft wird es zeigen. Vielleicht kann man den Thread in 5.-10 Jahren nochmals ausgraben.
So meinte ich es nicht. Diskussionen sind wichtig und vor allem soll es nicht darum gehen, dass irgendeiner am Ende Recht hat oder nicht. Also so ist zumindest mein Anspruch.

Ich möchte aus Diskussionen lernen. Meine Meinung hinterfragen, weiterentwickeln. Das geht in dieser Form hier aber nicht.
Das liegt aber weniger an den Mitdiskutanten, sondern am System der forenbasierten Diskussion.

Ein hochemotionales und noch viel mehr hochkomplexes Thema mit ganz vielen Teilnehmern....es geht einfach handwerklich nicht, hier ordentlich zu diskutieren. Das sprengt die Möglichkeiten.

Ist wie auf dem Marktplatz in der Polis, wenn tausend Leute miteinander diskutieren wollen und alles quatscht durcheinander. Das Stimmengewirr wird immer lauter und unverständlicher.

Wie gesagt, keine Kritik am Forum, auch nicht eine mich ärgernde Meinung (davon gibt es genug 😉), sondern einfach nur der eigene Anspruch lässt mich hier jetzt rausgehen.

Ach...viel zu gestelzt. Vielleicht werde ich zu alt und bin nur überfordert von der Fülle und Schnelle...😊
 
  • Like
Reaktionen: AndaleR

Martin Wendel

Redakteur & Moderator
AT Administration
AT Moderation
AT Redaktion
Registriert
06.04.08
Beiträge
45.332
Falsch - Du legst es Dir auch hin wie Du willst - ich leugne nicht die Gefahr - die höhe der Gefahr schätze ich nicht so hoch ein, wie sie im allgemeinen gemacht wird. Da ist zwischen Gefahr (komplett) leugnen und Gefahr nicht so hoch einschätzen wie - doch ein eklatanter Unterschied. Oder?
Oh Mann... wer hat denn gesagt, dass du die Gefahr von Corona komplett leugnen würdest? Klarerweise geht es darum, dass du sie herunterspielst und als unbedeutender darstellst, als es breiter wissenschaftlicher Konsens ist.
 
  • Like
Reaktionen: EmHa und Cohni

EmHa

Antonowka
Registriert
21.06.17
Beiträge
357
Aber es ist richtig, dass hier die Anzahl der jährlich verhungerten Kinder/Menschen eigentlich nicht groß interessiert, oder?
Erstens, als seriöser Vergleich mit Coronatoten interessiert es hier tatsächlich nicht.

Zweitens, mich interessiert das sehr wohl und es macht mich traurig und wütend und ich gucke, was ich tun kann.

Aber selbst in einem Albtraum käme ich nicht auf die Idee, in irgendeiner Weise den Tod meiner Mutter oder anderer Coronatoter mit verhungerten Kindern aufzurechnen oder nur zu vergleichen. Da fehlt mir wohl die Abgebrühtheit. Sorry.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Cohni und saw

AndaleR

Moderator
AT Moderation
Registriert
09.08.20
Beiträge
7.532
Es sterben Menschen an einer Krankheit - schrecklich. Milliarden reinstecken, alles tun um es zu verhindern!
Es verhungern Menschen aus Armut - Pech. Ja, ist schon auch schlimm, aber was sollen wir machen? Ist ja aber auch so weit weg - wie sollen wir da auch helfen können?

Hab ich das jetzt so korrekt verstanden, @EmHa? Oder was macht den Unterschied Corona-/Hungertod?
 

Scotch

Graue Herbstrenette
Registriert
02.12.08
Beiträge
8.148
Auch falsch - mir geht es nur auf den Sack, dass es nur noch eine Richtung gibt - Panik, Angst und noch mehr Panik.

Eigentlich ging vor deinen Romanen die Diskussion hier in die Richtung "Bin geimpft", "Ich auch", "Ich hab' einen Termin", "Kaffees machen draußen wieder auf".

Alles wird gut, das Impftempo erhöht sich ständig, der Zugang wird leichter, die Inzidenzen sinken, R ebenfalls, die Todesfälle und schweren Verläufe ebenfalls, es gibt eine reelle Chance, das wir bis nach den Sommerferien die Schulen durchgeimpft haben, zumindest alle ab 12...

Und dann kommst du. Fehlt dir die Panikmache, die du kritisierst?

Das einzige was wir brauchen ist noch ein paar Monate Geduld und Disziplin, bis alle ihr "Impfangebot" hatten, auch wenn's schwer fällt. Und sich bewusst machen, dass Geimpfte/Genesene keine "Erleichterungen" kriegen, sondern das für sie Einschränkungen wegfallen (und das sage ich als nicht-geimpfter, weil ich noch nicht 'dran bin).
 

saw

Königlicher Kurzstiel
Registriert
31.08.07
Beiträge
10.197
Auch falsch - mir geht es nur auf den Sack, dass es nur noch eine Richtung gibt - Panik, Angst und noch mehr Panik.
Von Panik und Angst sprechen, wie ich es empfinde, meist nur die Corona Skeptiker und Leugner.
Die Leute in meinem Umfeld haben keine Panik vor Corona.
Die versuchen sich und alle anderen in ihrem Umfeld zu schützen und gut ist.
Wie bei jeder anderen Epidemie oder Krankheit auch.

kaum noch Luft für seriöse alternative Wissenschaftliche Meinungen.
Die grob 98% der Wissenschaftler, die sich im gro einig sind,
oder die 2%, zu einem großen Teil noch nicht mal aus den entsprechenden Fachgebieten?
 

AndaleR

Moderator
AT Moderation
Registriert
09.08.20
Beiträge
7.532
@EmHa Ok, wahrscheinlich bin ich aus Deiner Sicht auch aus dem „gegnerischen Lager“ (ich mag Schwurbler, Leugner, etc. nicht). Keine Ahnung, warum…

Jemand stirbt an Covid-19 - man hätte es eventuell verhindern können mit Impfung oder/und anderen Regeln.
Jemand verhungert - man hätte es ebenfalls verhindern können.
Wo ist der Unterschied? Dass es uns in Europa weniger betrifft?

Nicht jeder Infizierte stirbt - eher ein kleiner Teil. Spätfolgen - ja. Prozentual?
Wieviele sind positiv getestet, merken nichts? Wieviele sind positiv, wissen es aber nicht einmal?
 

Martin Wendel

Redakteur & Moderator
AT Administration
AT Moderation
AT Redaktion
Registriert
06.04.08
Beiträge
45.332
Wo ist der Unterschied? Dass es uns in Europa weniger betrifft?
Nachdem du hier Menschenleben gegeneinander ausspielst, scheint es dich selbst ja nicht allzu sehr zu (be)treffen. Aber klar - mehr Mittel für Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe, Europa sollte seiner Verantwortung als reiche und entwickelte Gesellschaft nachkommen und die Schwächeren unterstützen, etc. Aber es hat halt nichts mit Corona zu tun. Oder glaubst du, dass es den Menschen in Afrika besser ginge, wenn in Europa Corona wüten würde? Was du hier führst, ist eine reine Scheindebatte mit vorgeschobenen Argumenten, Whataboutism wie er im Buche steht.
 

EmHa

Antonowka
Registriert
21.06.17
Beiträge
357
Jemand verhungert - man hätte es ebenfalls verhindern können.
Vorneweg, ja, das wäre schön und ich wünschte, es würde getan.

Wenn das aber nicht erfolgt, ändert es erstmal nichts, weil Hunger nicht ansteckend ist. Der Hungernde kann so viele Menschen treffen, küssen, was weiß ich, und der Hunger überträgt sich einfach nicht. Vor allem nicht exponentiell. So dass am Ende alle verhungern könnten.

Und für mich verbietet es sich, Tote gegeneinander aufzurechnen. Ich bin eben nicht dafür, nur Corona-Maßnahmen zu verfolgen. Ich bin sehr dafür, dass gegen Hunger was unternehmen wird, gegen Krebs und was weiß ich. Und gegen Corona.

Ein Coronatoter ist für mich weder mehr, noch weniger wert als ein anderer Toter. Und es ist zynisch, das gegenzurechnen, weil niemand gerne tot ist und weil der eine Tote auf der einen Seite nicht den Tod auf der anderen Seite verhindert hätte.

Geh los und rette alle Millionen verhungernden Kinder. Damit hast Du nicht einen einzigen Coronatoten gerettet. Genauso umgekehrt, weil einfach nicht vergleichbar und gegenzurechnen ist.

Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Schönen Feiertag.
 
  • Like
Reaktionen: saw

AndaleR

Moderator
AT Moderation
Registriert
09.08.20
Beiträge
7.532
Nein.

Aber hier werden zwei weltweite Probleme unterschiedlich betrachtet.
Einmal hat man eine Krankheit, die jeden treffen kann - auf der anderen Seite ein „lokal begrenztes Problem“. Armut/Leid haben nichts mit Corona zu tun - sind aber ebenfalls ein riesiges Problem.

Natürlich befasse ich mich mit Covid-19, beachte die Regeln und bin geimpft. Auf der anderen Seite verstehe ich viele Regeln einfach nicht. Und auch einige Entscheidungen, die Staat/Wirtschaft treffen/getroffen haben.
Aber scheinbar darf man sich darüber keine Gedanken machen und muss es einfach ungefragt hinnehmen.
 

Verlon

Juwel aus Kirchwerder
Registriert
05.09.08
Beiträge
6.532
Falsch - Du legst es Dir auch hin wie Du willst - ich leugne nicht die Gefahr - die höhe der Gefahr schätze ich nicht so hoch ein, wie sie im allgemeinen gemacht wird. Da ist zwischen Gefahr (komplett) leugnen und Gefahr nicht so hoch einschätzen wie - doch ein eklatanter Unterschied. Oder?

Wenn du behauptest, dass die Zahl der Grippetoten nur leicht unter der Zahl der Covid-Toten liegt, dann ist das eine Leugnung der Wahrheit. Da gibt es wenig Interpretationsspielraum.

Die Gefahr von einem Blitz getroffen werden ist extrem gering.
Du: Ah Diu leugnest die Gefahr dass man von einem Blitz getroffen werden kann!
s.o.

Auch falsch! mir geht es nur auf den Sack, dass es nur noch eine Richtung gibt - Panik, Angst und noch mehr Panik. Es ist - und das kann doch keiner mehr klein reden - kaum noch Luft für seriöse alternative Wissenschaftliche Meinungen. Anscheinend gibt es nur noch zwei extreme Lager - schwarz oder weiß - entweder gibt es Corona gar nicht - oder der ultimative Weltuntergang stand uns bevor, der auch kritiklos jede Maßnahme rechtfertigt ohne zu hinterfragen.

Falsch? ich zitiere dich:
" Ich höre immer wieder das Argument "aber Corona Patienten liegen länger auf Intensiv als Grippe Patienten". Sagt aber der Prof. was Anderes."

Nein, der Prof hat überhaupt keine konkrete Aussage über die durchschnittliche Aufenthaltsdauer gemacht, die man mit der durchschnittlichen Dauer von Covid-19 Patienten auf ITS vergleiche könnte. Das hat nichts mit seriösen alternativen wissenschaftlichen Meinungen zutun, sondern ist, wie eben auch schon dein Grippevergleich, schlichtweg bullshit. Und ja, mir geht es auch auf den Sack, diese Bullshit-Diskussion, mit dem man sich schon im Mai 2020 auseinandergesetzt hat, immer noch ein Jahr später Thema ist.

Und darum gehts auch den meisten Kritiker hier im Thread wie ich das einschätze.
Das noch Luft bleibt für seriöse andere Meinungen und Ergebnisse.
Na dann komm doch mal mit seriösen Argumenten, statt mit deinen falschen Behauptungen, dann wird auch die Qualität der Diskussion besser. Fang doch mal an, die Situation auf den ITS mit denen aus dem Jahr 2018 zu vergleichen. Allein in der ersten Corona-Welle wurden in Deutschland 908.000 OPs verschoben, um freie Kapazitäten für Covid zu haben. Wieviel waren es 2018? Wie waren die durchschnittliche Aufenthaltsdauer. Wieviele wurden beatmet, wieviele benötigten ECMO. Wie viele Kliniken waren im eingeschränkten oder Notbetrieb?
Alles Parameter, die du ignorierst. Du suchst dir 2 Meldungen und ziehst daraus einen Schluss, der so nicht möglich ist. Nämlich dass es doch eh gleich war. Wie eben 25000 Grippetote doch auch nur leicht unter den 75000 covid toten liegt. Das bei der Methode der Meinungsfindung nur Murks raus kommt, sollte doch echt niemanden überraschen.

Natürlich befasse ich mich mit Covid-19, beachte die Regeln und bin geimpft. Auf der anderen Seite verstehe ich viele Regeln einfach nicht. Und auch einige Entscheidungen, die Staat/Wirtschaft treffen/getroffen haben.
Aber scheinbar darf man sich darüber keine Gedanken machen und muss es einfach ungefragt hinnehmen.
Eine sachliche Diskussion über die Maßnahmen wäre höchst wünschenswert. Ich denke es herrscht großer Konsens unter Wissenschaftlern, dass in der Pandemie temporär massive Kontaktreduktion notwendig ist, um die Wellen zu brechen. Viel unterschiedlicher sind aber die Meinungen bei der Frage, wie man diese erreicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 167358

Gast
PS: Ich finde es allgemein sehr schwierig, ein solches komplexes Thema hier in diesem Medium zu diskutieren.

Man hat kaum Zeit zu überlegen, die Beiträge prasseln rein wie nix. Man hat also auch keine Zeit, die Äußerungen richtig zu lesen, pickt sich irgendwas raus...Missverständnisse sind vorprogrammiert.

Ich habe den Eindruck, wir diskutieren weniger, sondern ballern uns eher mit Statements zu.

Keine Kritik an Euch, bitte nicht falsch verstehen. Ich denke nur, wir sehen hier die Grenzen des Mediums.

Ich mag aber keine Statements verfassen, sondern auch mal etwas länger über meine eigenen Gedanken, Worte und Meinungen nachdenken. Und vor allem mag ich diskutieren. Aber ich werde meinem eigenen Anspruch nicht gerecht.

Von daher würde ich mich jetzt hier mal rausziehen, nicht übel nehmen bitte. [emoji482]

Deshalb diskutiere ich dieses Thema nur im persönlichen Kontakt. In Foren, auf Twitter oder Reddit hat das keinerlei Sinn.
Aber ich lese partiell mit. So kann man seine Meinung zu einzelnen Mitgliedern festigen oder neu einordnen.
Der Fanatismus bei einigen Beteiligten ist unübersehbar. Das macht mich ehrlich gesagt sehr nachdenklich.
 

AndaleR

Moderator
AT Moderation
Registriert
09.08.20
Beiträge
7.532
Vor allem, wenn man aufeinander losgeht und jeden einzelnen Satz dreimal durchgeht, zitiert u. das Gegenteil behauptet („Auf ihn mit Gebrüll“; am besten viele auf einen). Und eigentlich der gleichen Meinung ist - z.B. dem Ruf nach hartem Lockdown von @YoshuaThree und @EmHa.
Die Diskussion ist schwierig, @Cohni hat es sehr gut erklärt. Hier vollste Zustimmung!

Die Meinung gegenüber anderen Migliedern hier im Forum aufgrund dieses Threads aber zu ändern? Nein. Immerhin ist das hier ein Fachforum im Apple-Kosmos, keines aus dem medizinischen Bereich. Deshalb sollte man die fachliche Kompetenz nicht mit freien Meinungsäußerungen hier mischen - oder gar das fachliche ganz vergessen und nur noch die Aussagen aus diesem Thread der Person zuordnen.