Ich würde das nicht für alle pauschal sagen.
Es gibt bestimmt den/die eine oder andere Person, die etwas ähnliches erlebt hat in der Vergangenheit oder ggf. aktuell, sei es ein Krieg oder die politische Lage im Land (wenn du von Restriktionen usw. sprichst).
Zweierlei, zum einen meine ich nicht Restriktionen an sich, sondern das davor:
Die Welt ist das erste Mal voll vernetzt, man ist morgen in Europa, abends in Asien, nachmittags in Amerika. Bei allen Unterschieden einzelner Systeme, man agiert zusammen, trifft sich, notfalls reist man spontan irgendwo hin, selbst private Reisen sind für die meisten erschwinglich.
Und haste nicht hingesehen, taucht etwas nach Sars und Mers wieder in Asien auf, man witzelt über Videos, in denen sich Chinesen mit dem Fuß oder der Faust begrüßen, Masken tragen.
Und plötzlich merkt man, das kommt näher, nein, es ist schon da, wann ist es bei mir? Eine Frage von Tagen.
Und man muss plötzlich auf etwas reagieren, was nicht geplant ist, Szenarien aus einem Hollywoodfilm. Und damit geraten Sachen aus dem Lot.
Die gebotenen Restriktionen sind nur Folge dieser plötzlichen Übermacht, die man nicht sehen kann, die aber überall ist und die einen selbst oder andere Nahestehende grausam treffen können, nicht müssen - plötzlich ist Ungewissheit da. Aber eben für gewisse Zeit.
Zweitens finde ich Vergleiche mit Kriegen wenig angezeigt.
Kriege sind viel schlimmer, grausamer, vor Bomben, fiesen (chemischen, biologischen) Mitteln oder Schrauben, Schrott, Splitter in ihnen, kann man sich nicht schützen, man kann Kriege nicht wegorganisieren, einfach Schutz entwickeln gegen durchdrehende Machthaber.
All das können wir bei Covid19, es gibt viel zu organisieren, wenn man zusammenhält, es gibt Impfungen, Masken, Abstände helfen, wenig treffen, Kontakte vermeiden hilft, testen hilft, Vernunft hilft, auch wenn es eine Schar unbelehrbarer Spinner gibt. Das bekommt man in den Griff, auch mit (oder wenn man so will gegen die), auch wenn es zäh ist.
Einen Krieg kriegt man nicht einfach in den Griff und alles damit ist ungleich grausamer als das, was wir in unserer Wohlstandsgesellschaft gerade erleben.
Ausgangssperre bei bestimmten Werten NACHTS? Impfen? Kontakte meiden? Für eine begrenzte Zeit weniger Geld? Staatliche Hilfen? Kurzarbeitergeld? Nicht frei Shoppen? Online bestellen? Nicht essen gehen, sondern bestellen?
Das ist nervig, es macht müde.
Aber es ist absolut nichts gegen Krieg und Hunger. Und es ist zeitlich begrenzt.
Die gebeutelten in Syrien, Jemen, Somalia, Lybien, wo auch immer würden mit uns sofort tauschen.
DIE leiden.
Wir müssen hingegen nur unseren absoluten Wohlstand und den Überfluss für eine überschaubare Zeit etwas zurück stellen.
Notfalls für ein paar Wochen auch mal nachts. Na und?