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Apples Zukunft

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Wenn man Design dem Feld der Künste zuordnet, dann muss man - iMo - auch einen an den offenen Kunstbegriff angelehnten Maßstab zugrundelegen.

Das hieße dann, dass alles als "Design" gilt, was durch den Erschaffer mit der Intention, es zu "designen" erschaffen wurde.
Und da fällt dann wohl jeder für den Endkunden bestimmte Konsumgegenstand darunter.

Was gäbe es, das explizit _nicht_ designed wurde? Vielleicht irgendwelche militärischen Gebrauchsgegenstände oder Industriebauteile, die nur in völlig unsichtbarer Position zwischen anderen Teilen verbaut sind...?

Und genau wie beim Kunstbegriff würde der wertende Part alleine vom persönlichen Geschmack des Betrachters abhängen. Will sagen: wenn sich jemand findet, der beim Betrachten eines Modding-Wasserkühlung-Towers mit Vierfarb-Beleuchtung feuchte Augen bekommt während ihn ein MacBook Pro absolut kalt lässt, dann ist diese Meinung genauso richtig und genauso gültig wie die Meinung des werten Herrn Paganethos.
 
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Paganethos

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Wenn man Design dem Feld der Künste zuordnet, dann muss man - iMo - auch einen an den offenen Kunstbegriff angelehnten Maßstab zugrundelegen.

Das hieße dann, dass alles als "Design" gilt, was durch den Erschaffer mit der Intention, es zu "designen" erschaffen wurde.
Und da fällt dann wohl jeder für den Endkunden bestimmte Konsumgegenstand darunter.

Was gäbe es, das explizit _nicht_ designed wurde? Vielleicht irgendwelche militärischen Gebrauchsgegenstände oder Industriebauteile, die nur in völlig unsichtbarer Position zwischen anderen Teilen verbaut sind...?
.

Selbstverständlich werden auch Militärische Dinge designt - zB auf einfachste Handhabe und möglichste lange Haltbarkeit. Selbstverständlich wurde auch das hässlichste Ikeamöbel designt. Aber nicht auf Nachhaltigkeit und Gebrauchstauglichkeit wie zB Dieter Rams RH 606 Regalsystem sonder darauf, einem möglichst breiten Publikum irgend welchen modischen Quatsch zu verkaufen.

Der Kunstbegriff gehört in das Feld aber eben nicht nur.


Und genau wie beim Kunstbegriff würde der wertende Part alleine vom persönlichen Geschmack des Betrachters abhängen. Will sagen: wenn sich jemand findet, der beim Betrachten eines Modding-Wasserkühlung-Towers mit Vierfarb-Beleuchtung feuchte Augen bekommt während ihn ein MacBook Pro absolut kalt lässt, dann ist diese Meinung genauso richtig und genauso gültig wie die Meinung des werten Herrn Paganethos.
Nein, eben nicht. Gutes Design ist umfassend gedacht, beschäftigt sich mit dem ganzen Lebenszyklus und damit, dem Menschen zu dienen. Gäbe es mehr gutes Design wäre die Welt eine komplett andere.
 

ImpCaligula

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smoe & hpsg ... leider habt Ihr beide 0 Geschmack... :D ... wie ich ebenso... musste ich eben erfahren. Gut, dass es "Geschmacksberater" wie Paganethos gibt - die einem sagen was "richtig & falsch" ist....
 

Pascolo

Gelbe Schleswiger Reinette
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Nein, eben nicht. Gutes Design ist umfassend gedacht, beschäftigt sich mit dem ganzen Lebenszyklus und damit, dem Menschen zu dienen.

Und wer definiert, was «gutes Design» ist? Du, ich oder Jony Ive? Das alles ist doch an Willkürlichkeit kaum zu überbieten.
 

hosja

Mutterapfel
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In der Münchner Pinakothek der Moderne sind Sony, Apple und IBM schön nebeneinander aufgebaut. Ein Raum weiter gibt es dann alles von Dieter Rams zu bestaunen, bei dem einfach alle geklaut haben :).
Da steht dann auch die Vorlage für Apples Podcast App, die wirklich akkurat kopiert wurde.
 

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Gutes Design ist umfassend gedacht, beschäftigt sich mit dem ganzen Lebenszyklus und damit, dem Menschen zu dienen. Gäbe es mehr gutes Design wäre die Welt eine komplett andere.

Das ist an Abstraktion nicht zu überbieten. Darunter kann alles fallen und nichts...

Nenne mal drei Eigenschaften des MacBook Pro, die obige Definition erfüllen - ich werde Dir umgehend andere Computer nennen, die diese ebenso erfüllen und damit auch unter den obigen Begriff fallen.

Oder aber man legt es so eng aus, dass es auch Designentscheidungen am MacBook Pro geben wird, die eben _nicht_ darunterfallen...


Zu Dieter Rams:
Hier sind seine 10 Regeln für gutes Design erklärt: http://maennig.de/gutes-design

Besonders hervorheben möchte ich:

"Gutes Design macht ein Produkt brauchbar" - wäre es dann nicht sinnvoller, die Anschlüsse des iMac nicht auf seiner Rückseite zu verstecken sondern sie frei zugänglich zu platzieren?

"Gutes Design ist langlebig" - bei einem Computer würde das z.B. durch Erweiterbarkeit, Austauschbarkeit von Komponenten oder zumindest Kompatibilität mit zukünftigen Produktversionen bedeuten. Alles Punkte, von denen Apple sich verabschiedet...
 

Paganethos

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Das ist an Abstraktion nicht zu überbieten. Darunter kann alles fallen und nichts...

Nenne mal drei Eigenschaften des MacBook Pro, die obige Definition erfüllen - ich werde Dir umgehend andere Computer nennen, die diese ebenso erfüllen und damit auch unter den obigen Begriff fallen.

Oder aber man legt es so eng aus, dass es auch Designentscheidungen am MacBook Pro geben wird, die eben _nicht_ darunterfallen...

Beschäftige dich doch mal für 2-3 Bücher mit dem Werkbund und deren Motivation. Oder lies Adolf Loos "Ornament und Verbrechen". Lies ein paar Bücher von Le Corbusier und zB wie der Kubismus die Welt verändert hat. Beschäftige dich mit Max Bill und der Hochschule für Gestaltung in Ulm (da wurde faktisch der Beruf des Designer erfunden). Dann empfehle ich dir noch "Architektur denken" von Peter Zumthor als kleine Einführung in die Architektur. Wenn du damit durch bist (und verstanden hast) können wir gerne über die Abstraktion in meiner Aussage reden.
 

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Das würde nichts daran ändern, dass Deine obige Definition voll von allgemeinen Begriffen ist, und somit sicher nicht als fest definierter Maßstab für die Güte des Designs dienen kann...
 

Paganethos

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Zu Dieter Rams:
Hier sind seine 10 Regeln für gutes Design erklärt: http://maennig.de/gutes-design

Besonders hervorheben möchte ich:

"Gutes Design macht ein Produkt brauchbar" - wäre es dann nicht sinnvoller, die Anschlüsse des iMac nicht auf seiner Rückseite zu verstecken sondern sie frei zugänglich zu platzieren?

"Gutes Design ist langlebig" - bei einem Computer würde das z.B. durch Erweiterbarkeit, Austauschbarkeit von Komponenten oder zumindest Kompatibilität mit zukünftigen Produktversionen bedeuten. Alles Punkte, von denen Apple sich verabschiedet...

So und die anderen lässt du einfach weg? Toll Dinge aus dem Kontext zu reissen.

Zu deinen Einwänden: Kann man so sehen, muss man aber nicht. Wenn sich die Erweiterbarkeit durch hervorragende Grundausstattung erledigt zum Bleistift. Oder man den Giftmüll im Hausmüll reduziert weil das Gerät in einer Werkstatt repariert wird und die kaputten Teile nicht im Hausmüll landen. Die Anschlüsse auf der Rückseite stören mich nicht weil das Keyboard zwei USB Anschlüsse hat. Die reichen normalerweise völlig, den Rest (HDD, Drucker etc) steckt man einmal ein.

Dazu beisst es sich hald manchmal mit "good design ist aesthetik" und dann gilt es Kompromisse zu machen. Da wären wir aber wieder bei der Schulung des Ästhetischen Empfindens...
 

Paganethos

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Das würde nichts daran ändern, dass Deine obige Definition voll von allgemeinen Begriffen ist, und somit sicher nicht als fest definierter Maßstab für die Güte des Designs dienen kann...

Doch würde es.

Im übrigen sit auch Herr Rams nicht frei von Wiedersprüchen. Schon mal ein RH 606 aufgebaut? Wohl kaum.
 

Paganethos

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Wobei wir wieder am Anfang angelangt wären. Wir drehen uns im Kreis. Ausserdem sage ich das ja schon die ganze Zeit: Man kann es so oder so sehen.

Die Eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Wer jeden Tag 100x am USB Anschluss fummeln muss und gerne alle 6 Monate eine neue SSD einbaut ist eben der iMac nichts. Der muss hald zu Dell. Der grösste Teil der User muss / will das nicht und darum sieht ein iMac aus wie er aussieht. Ich kaufe mir ja auch keinen Porsche wenn ich einen Anhänger ziehen will. Ob im Porscheforum auch permanent genörgelt wird wegen Nutzungen für die das Auto nicht gemacht ist?
 

Narsail

Braeburn
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Beschäftige dich doch mal für 2-3 Bücher mit dem Werkbund und deren Motivation. Oder lies Adolf Loos "Ornament und Verbrechen". Lies ein paar Bücher von Le Corbusier und zB wie der Kubismus die Welt verändert hat. Beschäftige dich mit Max Bill und der Hochschule für Gestaltung in Ulm (da wurde faktisch der Beruf des Designer erfunden). Dann empfehle ich dir noch "Architektur denken" von Peter Zumthor als kleine Einführung in die Architektur. Wenn du damit durch bist (und verstanden hast) können wir gerne über die Abstraktion in meiner Aussage reden.

D.h. Ich lese mir Bücher von Menschen durch, die ihre subjektive Meinung niedergeschrieben haben um darauf eine allgemein gültige Meinung zum Thema Design zu erhalten? Abgesehen von vllt den Naturgesetzt ist fast alles relativ und subjektiv je nach Empfinden.
 
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Paganethos

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D.h. Ich lese mir Bücher von Menschen durch, die ihre subjektive Meinung niedergeschrieben haben um darauf eine allgemein gültige Meinung zum Thema Design zu erhalten? Abgesehen von vllt den Naturgesetzt ist fast alles relativ und subjektiv je nach Empfinden.
Urteile nicht über Dinge, die du nicht kennst.

Warum fühlt sich eigentlich jeder angepisst wenn es um seinen Geschmack geht? Auf einen Arzt hört man, auf einen Ingenieur in der Regel auch, nur Geschmack und Stil, das hat ja jeder angeboren. Jede Ausbildung zum Thema ist total für die Katz, der Bäcker um die Ecke weiss genau so gut bescheid wie der Nachbar mit einem Master in Industriedesign. Jahrzehnte der Forschung und Anwendung über Haptik, Material, Farben, Formen etc. also alles Blödsinn? Ist das echt euer ernst?
 

Narsail

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Ich glaube darum geht es hier nicht, du hast bestimmt eine Ausrichtung zu einem gewissen Design. Ein anderes Architekturbüro hat eine andere Ausrichtung. Jeder wird seins als das Beste empfinden. Und trotzdem entscheide ich immer noch selbst welches Design ich bevorzuge. Nur diese Entscheidungsgrundlage scheinst du jedem abzusprechen, der nicht in das Thema fachlich reingeschnuppert hat. Das ist aber quatsch.
 

Narsail

Braeburn
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Ich suche mir bspw. mein Smartphone nach anderen Kriterien aus als jemand, der nicht gerade mitten im Elektrotechnik Studium steckt. Selbst Kommilitonen von mir werden andere Kriterien anwenden. Der eine geht nach Design, der andere nach der Technik, der nächste nach dem Statussymbol. Und so differenziert kann ich es garantiert auch beim Design selbst sehen. D.h. einfach nur, dass deine Meinung in allen Ehren, nicht allgemeingültig ist und deine Meinung über die Menschen, die nicht so denken wie du, dem Großteil total egal sein wird.
 

Pascolo

Gelbe Schleswiger Reinette
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Die Eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Wer jeden Tag 100x am USB Anschluss fummeln muss und gerne alle 6 Monate eine neue SSD einbaut ist eben der iMac nichts.

Das sehe ich eigentlich genauso. Der eine mag halt die Anschlüsse gerne griffbereit, ein anderer hat mit den Anschlüssen an der Rückseite keine Probleme. Daraus jetzt aber abzuleiten, ob der iMac ein «gutes» oder «schlechtes» Design hat, halte ich einfach für nicht richtig. Was der eine «Experte» nämlich für richtig hält, ist für einen anderen wiederum vielleicht totaler Quatsch und das Paradoxe dabei: Beide könnten recht haben.
 

kelevra

Stahls Winterprinz
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Es mag zwar richtig sein, dass das Design eines Produktes nicht nur durch seine Optik sondern auch durch Haptik und Funktionalität definiert. Dennoch spielt die Optik eine der größeren Rollen bei der subjetiven Beurteilung. Apple-Geräte treffen den Nerv vieler Leute. Wen nich mich im Bekannten- und Freundeskreis umhöre, warum man sich für ein MacBook oder ein iPhone entschieden hat, höre ich meisten, weil es einem gefallen hat. Und damit ist die optische Darbietung gemeint und keine Funktionalität oder technische Aspekte.

Dennoch muss man jedem seinen eigenen Sinn von guter Optik zugestehen. Nur weil Apple-Produkte vielen gefallen, bedeutet es nicht, dass es die einzige Art der Gestaltung solcher Geräte ist. Man sollte anderen ihren Geschmack lassen, auch wenn dieser nicht den eigenen trifft. Deswegen gibt es doch Vielfalt.