Nein, nein, und nochmal nein. Mir fehlen wirklich die Worte, ich bin entsetzt über solche Aussagen.
Das habe ich überlesen, muss ich zugeben und muss mich doch noch einmal von meiner Serie trennen und die Schnappatmung bekämpfen...
Weder lösen Ego-Shooter Amokläufe aus, noch werden welche dadurch verhindert. Andere schädliche oder gar nützliche Effekte mal ausgenommen.
Und wie
@Zug96 sehr richtig feststellt, ist der Vergleich vollkommen unsinnig. Nicht nur im Sinne von legal und illegal, sondern das betrifft vor allem völlig unterschiedliche psychologische Mechanismen und Phänomene, die zu den Taten führen.
Man kann das nicht vergleichen. Ja, man kann...aber es ist Quark.
Sexuelle Gewalt z.B. geht zwar nicht immer, aber sehr oft mit einem Triebkontrollverlust einher. Sexuelle Gewalt kann aber auch angewendet werden, um andere psychiatrisch indizierte Motive zu bedienen. Bei Amokläufen jedoch, ach was solls.
Irgendwie ziehen sich die unpassenden Vergleiche wie ein roter Faden durch die Diskussion.
Gleiches gilt in Bezug auf die völlig unsinnige Behauptung der Verhinderung von aktiven Taten mittels Konsum der Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Das ist fachlich betrachtet falsch und gehört an den Stammtisch. Nee, darunter. Schnappatmung...
Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass in der Fachwelt der Begriff Kinder-Pornografie mittlerweile als überholt gilt und abgelehnt wird, weil er verharmlosend ist. Pornografie ist in der Regel legal, sexualisierter Gewalt nicht.
Für viele später handelnden Täter stehen Bilder im Kopf am Anfang, der Beginn der Illegalität kommt mit den Bildern auf dem Rechner, sie dienen nicht der Verhinderung einer Tat, sondern sind nur eine weitere Stufe der Eskalation. Bis zum Verlust der Triebkontrolle im "echten" Leben...Einen solchen Täter hält man nicht mit den Bildern auf.
Es gibt aber auch genügend Täter, die verbleiben "zum Glück" passiv beim Konsum der Bilder, welche aber erst durch aktives Handeln und dem Unglück eines Menschen entstanden sind.
Da stimme ich zu, wobei ich den Begriff Darknet irreführend und tendenziös finde. Das ist alles das Internet. Damit stehen auch alle Möglichkeiten des Internets zur Verfügung, den Ringen auf die Spur zu kommen. Das Problem ist eher die weltweite Verteilung und die unterschiedlichen Rechtssysteme. Der eine Staat will den anderen aus Prinzip nicht unterstützen.
Sorry, wenn ich zum Schluss etwas unhöflich werde. So arrogant und von oben herab das kommende auch klingen mag. Das bin ich eigentlich nicht und wenn ich diesen Absatz morgen lese, werde ich ihn sicher bereuen. Schon mal eine Entschuldigung im voraus. Aber so ist mein momentaner Gemütszustand. Schnappatmung...
Ich stelle fest, Du hast keine Ahnung von der praktischen Strafverfolgung. Musst Du auch nicht.
Auch hast Du keine Ahnung, was das hier angesprochene Kriminalitäts-Phänomen angeht. Musst Du auch nicht.
Vielleicht konntest Du meine Expertise zwischen den Zeilen erahnen, vielleicht auch nicht.
Dafür kenne ich mich nicht mit den Gefahren des Missbrauches des kritisierten Apple-Dingen aus und halte mich da ein bisschen mit Thesen und Behauptungen bedeckt, weil bei diesem Thema kann ich nur lernen.
Ich glaube, ich habe soweit relativ verständlich dargestellt, dass es mit den Ermittlungen im Internet nicht so einfach ist, wie Du denkst. Ob man das nun tendenziös Darknet oder was auch immer nennt, ist vollkommen unerheblich, unwichtig, hat mit den Problemen aber auch gar nichts zu tun.
Es liegt nichts im Netz offen da, was nicht offen liegen soll. Sonst könnte jeder Revierpolizist den örtlichen Kinderschänderring auffliegen lassen, Daran scheitern aber regelmäßig schon die Experten. Trotz guter Ausrüstung und Ausbildung. Es fehlen schlicht die rechtlichen Mittel. Kann man so belassen oder auch ändern. Gesellschaftliche Aufgabe.
Mit den rechtlichen Mitteln ist es momentan eher dem Zufall oder Daten aus dem Ausland zu verdanken, wenn solche Netzwerke auffliegen. Kannst Du mir eventuell einen praktischen Tip geben, wie ich den Anschluss einer Täter-IP-Adresse identifizieren soll, wenn keine Daten gespeichert werden, weil es keine Vorratsdatenspeicherung gibt? Das ist nur ein Beispiel.
Ich habe überhaupt kein Problem, wenn die Mehrheitsgesellschaft dafür ist, dass man die Strafverfolgung eben nicht mit diesen Mitteln ausstattet. Muss man eben mit leben. Demokratie und vollkommen in Ordnung.
Aber dass diese Mittel in der Strafverfolgung sinnlos wären, behaupten regelmäßig ausschlich Menschen, die erstens keine Ahnung haben, wie Ermittlungen funktionieren und zweitens vor allem jene, die noch nicht selber Opfer einer schweren Straftat geworden sind. Die brauchst Du nicht fragen.
Wenn man die Mittel nicht will...wie gesagt im gesellschaftlichen Konsens...muss die Strafverfolgung eines demokratischen Landes damit leben. Nein, man kann nicht jede Straftat verhindern. Aber die Grenze muss die Mehrheitsgesellschaft setzen.
Da Du mir offenbar nicht glauben willst, auch das kannst Du gerne...der Onkel im Internet kann viel erzählen...hat auch aus diesem Grund eine weitere Diskussion keinen Wert.
Die anderen Gründe stehen weiter vorn. Eine "Ist so"..."Denk mal nach"-Diskussion führe ich nicht, grundsätzlich.
So...jetzt aber wirklich...Serie und durchatmen.
