Du siehst den aktuellen Nutzen (der lässt sich bei KiPo auch schlecht wegdiskutieren) und wir sehen die Gefahr des Missbrauchs.
Das ist halt die Misere, auf die man sich tatsächlich als Basis einigen kann. Auch wenn ich den praktischen Nutzen für die ganzheitliche Bekämpfung dieses Kriminalitäts-Phänomen als sehr gering einschätze, wenn es mir um die Wurzel des Übels geht. Dagegen stehen eben die Gefahren, die man mit dem jetzigen Stand der Erkenntnis nicht wegreden kann. Viellicht ergibt sich noch irgendetwas Technisches, was die ganze Diskussion möglicherweise beruhigt. Aber...wer weiß.
Die eigentliche Wurzel ist ohnehin nach dem heutigem Erkenntnisstand nicht zu bekämpfen, da es sich nicht um eine heilbare psychische Krankheit, sondern um eine paraphile Störung, also Störung der Sexualpräferenz handelt. Die Betroffenen können therapeutisch lernen, damit gesellschaftskonform umzugehen oder medikamentös den Sexualtrieb komplett unterdrücken lassen. Aber die Präferenz bleibt.
Von daher ist es auch nachvollziehbar, weshalb der Prozentsatz der gestörten Menschen über die Jahre in etwa konstant bleibt. Nur die Umstände, Möglichkeiten usw. ändern sich, aber dazu komme ich noch etwas genauer.
@Cohni ich fliege quasi jede Woche, doch mir wollte weder jemand in den Schlüpper schauen, noch wollte der nette Mitarbeiter durch meine Bilderalben auf den iDevices scrollen.
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Es ist ja schön, dass Ihr auf meine Flughafengeschichte eingeht. Die war doch bloss als genauso sinnloser Vergleich platziert, nur eben mal von der anderen "Seite" betrachtet. Als Paradebeispiel der meiner Meinung nach vorangegangenen anderen nicht passenden Beispiele. Whataboutism. Das nutzt gar nichts. Und nein, das Flughafenbeispiel passt auch nicht!
Meine Vergleiche haben sich immer auf den Bruch der Privatsphäre bezogen. Das ist eines meiner Hauptargumente neben dem, dass ich Privatfirmen nicht mehr erlauben will als dem Staat.
Dann hättest Du sogar meinem Flughafenbeispiel zustimmen müssen...Hier wird auch die Privatsphäre durch ein Privatunternehmen gebrochen. Du sprichst von Hausrecht. Okay, bei Apple sind es die AGBs. Beides kann man vermeiden. Du musst nicht fliegen, Du musst kein Apple nutzen.
Aber das war gar nicht mein Punkt, weil das Flughafending auch gar nicht passt. Siehe oben.
Du beisst Dich gerade argumentativ selber in den...
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. Vielleicht palavern wir uns auch völlig aneinander vorbei.
Nicht böse gemeint!
Egal. Wir sind uns zumindest in dem Punkt einig, dass unabhängig von der großen Bewertung, dass Instrument von Apple für den eigentlich Zweck, nämlich der Bekämpfung dieser Kriminalität, wenig geeignet ist. Wahrscheinlich trifft man schon die Richtigen, aber nicht die richtig Richtigen.
Nachteile werden also durch Vorteile aufgewogen. Man muss die Vorteil nur nutzen und nicht über die Nachteile jammern.
Wenn unsere Strafverfolgungsbehörden ins Hintertreffen geraten sind, dann bestimmt nicht wegen des Internets, sondern aufgrund fehlender Ausstattung und Schulung. Und es ist ein schönes Argument für die Öffentlichkeit, wenn man die Probleme nicht bei sich selbst verorten muss.
Jein.
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Die Strafverfolgungsbehörden sind ins Hintertreffen geraten wegen des Internets
und fehlender Ausstattung und Schulung.
Es nützt Dir die beste Ausstattung und Schulung nichts, wenn es Dir nicht gelingt, entweder irgendeine technische Hintertür zu finden, um ermitteln zu können, Beweismittel zu sammeln und Tatverdächtige zu identifizieren. Oder ungleich schwerer, über verdeckte Ermittlungen mit Personen in die Szene einzudringen, die sehr abgeschottet und konspirativ vorgeht. Deswegen bekommt man die richtig "Guten" mit Apples Methode nicht. Da haben wir eine gemeinsame Basis.
Das ist im Vergleich zu "früher" ungleich schwerer. Nicht unmöglich, aber schwerer und schwerer als nötig.
Mit den heutigen Möglichkeiten haben die Täter es viel leichter, im Verborgenen zu handeln. Der Typ in der Kneipe früher war in Persona in der Kneipe, wurde gesehen, war observierbar, greifbar. Heute? Größtenteils Anonymität.
Um auf Augenhöhe zu bleiben, müssen sich die Möglichkeiten der Strafverfolgungsbehörden mitentwickeln. Und Du täuschst Dich in der Annahme, dass dies der Fall wäre und es nur an Ausstattung und Ausbildung läge. Wir sind in den Möglichkeiten der Strafverfolgung beinahe auf dem Stand vor dem Internet und die Täter sind weitergezogen.
Und nochmal zur Klarstellung. Ein Konsument von derartigen Darstellungen mag zwar nicht in diesem konkreten Moment der Peiniger des Kindes sein, aber er partizipiert vom Leid des Kindes und ist für mich auf der gleichen Stufe als ein Täter zu sehen. Natürlich mit unterschiedlichen strafrechtlichen Bewertungen. Er ist nicht besser oder schlechter als der körperlich Missbrauchende, er ist auch ein Täter wie jener selber.
Ist es dann richtig, das Recht Privatunternehmen im Ausland zu erteilen?
Weiß ich nicht. In erster Linie ist das Sache des anderen Staates. Wenn ich aber als Strafverfolgungsbehörde diese Daten nutzen kann, um hiesige Straftäter dingfest zu machen, da bin ich ganz ehrlich, nehme ich diese Gelegenheit dankbar wahr, auch wenn ich selber im Inland die Möglichkeit nicht habe.
Wäre es dann nicht besser, den Strafverfolgungsbehörden mehr Rechte einzuräumen?
Klares Ja. Mit gesellschaftlicher Rückendeckung, parlamentarisch demokratisch beschlossen, überwacht und kontrolliert. Ja.
Die Gewaltenteilung in Deutschland ist eigentlich ein Garant dafür, dass es zu keinem Überwachungsstaat kommen kann.
Es bleibt das eigentlich und natürlich immer die Betrachtung als Einzelgruppe. Ein Strafverfolger, der nach Recht und Gesetz handeln möchte, mag natürlich alle möglichen Methoden und Mittel im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit nutzen.
Inwieweit diese Methoden auch die Gefahren des Missbrauchs beinhalten muss eine gesellschaftliche Fragestellung sein, die mehrheitlich beantwortet wird.
Beispielsweise die Frage, ob ich meiner Polizei und der zuständigen Justiz soweit vertraue, dass ich Ihnen das Mittel der Vorratsdatenspeicherung oder meinetwegen die Quellen-TKÜ (Trojaner) in die Hand geben will. Die Praktiker unter Strafverfolgern werden sofort ja schreien, weil es die Arbeit ungemein vereinfacht und viele Straftaten dadurch erst verfolgbar werden. Ich kenne persönlich keinen einzigen praktischen Strafverfolger, der Allmachtsfantasien verfolgt, zumal genügend Kontrollinstanzen dazwischen sind. Polizei regt an....Staatsanwaltschaft beantragt oder nicht...Gericht beschließt oder nicht...Polizei wird tätig oder nicht.
Das, was schon immer geschützt hat. Aufklärung! Erziehung zu Selbstvertrauen. Schlecht war schon immer, die Verantwortung abzuschieben. Dazu gehört auch eine Erziehung zur Medienkompetenz, aber die fehlt leider auch den meisten Erwachsenen. Ja, meine Feststellung ist "die meisten"....
Auch wieder von mir ein Jein, weil das mir ein bisschen zu naiv ist.
Einem missbrauchten dreijährigen Kind, dessen Onkel die Tat filmt und verbreitet, nutzt keine Medienkompetenz.
Eine Straftat aus paraphiler Störung heraus verhinderst Du nicht mit Medienkompetenz. Du betreibst mit diesem Argument (ganz sicher ungewollt) eine Täter/Opfer-Umkehr.
Bei dieser Art der Straftat ist es immer der Täter, der die Verantwortung trägt. Ausschließlich und immer der Täter.
Der kennt seine Störung sehr genau und nicht wenige lassen sich anonym behandeln. Da gibt es verschiedene Programme.
Warum sind die Kinder ungeschützt wie nie? Im Gegenteil, gerade bei uns gehen Straftaten zurück und die Aufklärungsquote steigt in allen Bereichen.
Ich meine im Bereich der sexuellen Gewalt und Verbreitung entsprechender Medien. Die Zahlen und sorry, meine Erfahrung, sprechen gegen Deine Annahme.
Statistik
Andererseits lache ich mir einen Ast, wenn Terroristen und Reichsbürger Telegram nutzen und denke mir, die sollen ruhig bei ihrer begrenzten Medienkompetenz bleiben.
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Jupp, hier mal eine 100%ige Zustimmung.