Schau an...jetzt Du solltest erkennen, warum diese Vergleiche nichts bringen. Genauso könntest Du jetzt gegen Deine eigenen oben genannten Beispiele argumentieren.
Meine Vergleiche haben sich immer auf den Bruch der Privatsphäre bezogen. Das ist eines meiner Hauptargumente neben dem, dass ich Privatfirmen nicht mehr erlauben will als dem Staat.
Zur Zeit sind die Strafverfolgungsbehörden stark ins Hintertreffen gekommen, die digitale Wirklichkeit entspricht nicht mehr den rechtlichen Möglichkeiten. Die Kinder sind ungeschützt wie nie. Das ist leider auch gesellschaftliche Realität. Unabhängig von Apple und der für mich nicht funktionierenden Methode.
Früher wurden solche Bilder unter der Hand verteilt. Das Internet erlaubt zwar die schnellere und größere Verteilung, aber das Internet steht auch den Strafverfolgern zur Verfügung. Früher konnten sie nicht in jeder Kneipe und jedem Geschäft sein, in denen solche Fotos verteilt wurden, heute können sie nicht das ganze Internet durchscannen. Dafür müssen sie nicht erst in der Gegend rumfahren und können Scripte einsetzen.
Nachteile werden also durch Vorteile aufgewogen. Man muss die Vorteil nur nutzen und nicht über die Nachteile jammern.
Wenn unsere Strafverfolgungsbehörden ins Hintertreffen geraten sind, dann bestimmt nicht wegen des Internets, sondern aufgrund fehlender Ausstattung und Schulung. Und es ist ein schönes Argument für die Öffentlichkeit, wenn man die Probleme nicht bei sich selbst verorten muss.
Aber ich stelle mich mal auf den Standpunkt, die Strafverfolger haben die richtige Ausstattung und Schulung, sind aber aus rechtlichen Gründen ins Hintertreffen geraten.
Ist es dann richtig, das Recht Privatunternehmen im Ausland zu erteilen?
Wäre es dann nicht besser, den Strafverfolgungsbehörden mehr Rechte einzuräumen?
- Staatstrojaner erlauben, damit sie die Kommunikation auf unseren Endgeräten vor bzw. nach der E2E-Verschlüsselung lesen können.
- Keine Schnittstelle zu weiteren Privatunternehmen, sondern gleich an die Strafverfolgungsbehörden melden.
- Richtervorbehalt abschaffen
- Vorratsdatenspeicherung erlauben
- Sonderrechte der Religionen abschaffen
Man muss sich dann aber vor Augen führen, dass wir schnell in den Bereich des Grundgesetzes kommen, das dazu dann auch geändert werden muss.
Mal in die Runde gefragt. Welche Maßnahmen wären den geeignet, unsere Kinder zu schützen?
Das, was schon immer geschützt hat. Aufklärung! Erziehung zu Selbstvertrauen. Schlecht war schon immer, die Verantwortung abzuschieben. Dazu gehört auch eine Erziehung zur Medienkompetenz, aber die fehlt leider auch den meisten Erwachsenen. Ja, meine Feststellung ist "die meisten". Die wenigsten wollen sich mit er Technik befassen, die sie nutzen und rufen dann nach dem Staat oder begrüßen in diesem Fall private Aktionen, ohne die wirklichen Konsequenzen abzuschätzen.
Mir wird geschrieben, man müsse auch mal die Gegenposition einnehmen. Ich habe sie eingenommen und das nicht erst seit der Apple-Veröffentlichung, um die es hier geht. ich sehe eine zunehmende Technikgläubigkeit, mit der wir versuchen, alle möglichen Probleme zu lösen. Dabei übersehen wir, dass die Lösung oft nur gesellschaftlich möglich ist.
Eine "Das ist so"-Diskussion ist nur eine Scheindebatte, weil man in seiner Meinung schon fest ist. Sollte man nie sein, es gibt immer verschiedene Perspektiven.
"Das ist so" ist nicht unbedingt eine Scheindebatte. Man wird Verbrechen nie ganz verhindern können. Tut mir leid, aber das war schon immer so und wird aller Voraussicht nach auch so bleiben.
Zur Zeit sind die Strafverfolgungsbehörden stark ins Hintertreffen gekommen, die digitale Wirklichkeit entspricht nicht mehr den rechtlichen Möglichkeiten. Die Kinder sind ungeschützt wie nie.
Warum sind die Kinder ungeschützt wie nie? Im Gegenteil, gerade bei uns gehen Straftaten zurück und die Aufklärungsquote steigt in allen Bereichen. Die Fälle der Kirche sind zu großen Teilen schon vor Jahrzehnten passiert, haben aber bis heute keine Folgen für die viele Täter. Der eigentliche Mißbrauch ist nicht von der digitalen Wirklichkeit abhängig und die Verbreitung könnte man ahnden. Die politischen Hürden, wie fehlende Abkommen mit anderen Staaten, überwindet auch eine Massendurchsuchung der Endgeräte nicht.
Wildwuchs im Namen der Freiheit? Prävention gegen staatliche Willkür versus Prävention gegen Straftaten?
Wildwuchs im Namen der Freiheit will ich eben nicht. Deshalb dürfen keiner Firma mehr Rechte eingeräumt werden als dem Staat. Es gibt keine absolute Freiheit. Das ist imemr ein Abwägen der Verhältnismässigkeit und die letztre sehe ich mit einer ansatzlosen Massendurchsuchung durch private Unternehmen mit auländischer Rechtsgrundlage für nicht mehr gegeben.
Staatliche Willkür will ich nicht und Prävention halte ich für absolut nötig. Das alles sind aber keine Bereiche, die losgelöst von anderen Bereichen sind. Mehr Prävention bedeutet, mehr Kontrolle aber auch mehr Eigenverantwortung. Bevor ich die Verantwortung bei anderen suche, muss ich zuerst meine Möglichkeiten ausschöpfen. Auch das ist eine Konsequenz aus Freiheit.
Ich bin auch nicht dafür, dass der Staat möglicherweie Sicherheitslücken nicht meldet, nur weil er damit sich selbst die Möglichkeit nimmt, seinen Staatstrojaner zu installieren. Weil damit die Sicherheitslücke auch anderen offen steht. Es ist nur eine Zeit, bis andere von dieser erfahren. Dass die Internet-Provider bei der installation des Staatstrojaners helfen sollen, finde ich schwierig. Dann lasst uns die Provider wieder verstaatlichen!
Andererseits lache ich mir einen Ast, wenn Terroristen und Reichsbürger Telegram nutzen und denke mir, die sollen ruhig bei ihrer begrenzten Medienkompetenz bleiben.