Das mag sein. Es ist trotzdem teuer. Und Frau kann sich, wenn sie schlecht informiert ist, dem auch ganz schwer entziehen.
Ein Mann aber ebenso. Auch da soll es schlecht informierte Exemplare geben und auch welche, für die bestimmte Körperhygiene wie z. B. das Rasieren ein MUSS ist. Und ich spreche jetzt ausschließlich von der Gesichtsbehaarung.
Ich rasiere mich zwar bereits seit ungefähr 20 Jahren nicht mehr und nutze lediglich die Schere und einen Trimmer, der in seiner Nutzungszeit gegen unendlich geht, aber schaut man sich die Preise von Klingen an, liegen die auch heute noch deutlich über dem Preisniveau von Binden und Tampons. Ich habe damals so gut und gerne 8 Klingen pro Monat gebraucht bei täglicher Rasur.
Die Alternativen liegen hier bei beiden Geschlechtern und bei beiden Anwendungsgebieten aber doch auch gleich auf.
Anstelle von Einweg-Klingen kann der Mann ein Rasiermesser nutzen. = Einmalkosten
Anstelle von Binden oder Tampons kann die Frau eine Tasse nutzen. = Einmalkosten
Aber ich bin bei der Steuerfrage grundsätzlich auf Deiner Seite. Eine Binde z. B. ist ja nicht nur während der Menstruation, die ja auch irgendwann aufhört, im Einsatz und gehört auch m. M. in die gleiche Riege wie Toilettenpapier.
Was hier allerdings in diesem Zusammenhang nicht passt, ist der Kontext in den Du das wirfst. Die Binde hat ihren Preis nicht aus dem Grund, nur weil eine Frau sie benutzen muss. Und danach zu schreien, diese aus genau dem Grund günstiger zu machen, weil eine Frau sie benutzen muss, hilft aus meiner Sicht auch nicht wirklich dabei den "vermeintlich" geringeren Stellenwert der Frau in der Gesellschaft anzuheben. Das Problem liegt ganz woanders und das haben meistens auch nur ganz andere Menschen.
Ich persönlich lebe keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Sprich, die Geschlechterrolle in der Gesellschaft ist für mich nicht ausschlaggebend. Wo ich allerdings schon einen Unterschied mache, ist zwischen Menschen, die sich auf ihrer gesellschaftlich geprägten Rolle ausruhen, oder diese dazu nutzen, sich Vorteile zu verschaffen, und gleichzeitig diese Rolle aber ablehnen. Und in erster Linie tut dies stellvertretend für diese Personen aber immer noch die Politik.
Das Problem ist hierbei, wenn man sagt, dass man Frauenparkplätze z. B. ziemlich ungerecht und überflüssig findet, wird man direkt in eine Meinungsecke gedrängt und gezwungen in eine Erklärungshaltung zu gehen. Gibt es einen Unterschied zwischen Höflichkeit anderen Menschen gegenüber und dem "Anstand" bzw. der "guten Schule" z. B. als Mann einer Frau die Tür aufzuhalten?
Ich finde nicht, denn entweder man hat Anstand oder man hat keinen. Dann halte ich aber auch nicht nur einer Frau die Tür auf, sondern jedem Begleiter. Ebenso helfe ich dann auch Jedem in seine Jacke oder halte den Mantel und nicht nur der weiblichen Begleitung.
Wie gesagt, für mich hat das nichts mit dem Geschlecht zu tun, sondern einfach nur mit gegenseitigem Respekt und Erziehung. Und wenn ich von einer Frau höre, dass sie bei einem Mann wert darauf legt, dass er ihr in den Mantel hilft und die Tür aufhält, sowie auf jeden Fall im Restaurant die Rechnung zahlt, dann frage ich mich, was ich von der gleichen Dame zu hören bekomme, wenn ich darauf antworte, dass ich bei einer Frau Wert darauf lege, dass sie gut Füße massieren und kochen kann.
Ich finde, dass ein großer Teil der Frauen die gesellschaftliche Rolle in der sie sich selbst sehen, kategorisch ablehnen, aber dennoch darauf in bestimmten Situationen nicht verzichten wollen. Im Restaurant bezahle ich, weil ich dich eingeladen habe, oder weil ich dir damit eine Freude machen möchte, oder schlicht, weil ich grad dran bin. Aber definitiv nicht automatisch, weil du eine Frau bist.