Ich finde die statischen Vergleiche zwischen Mac und PC auch nicht unbedingt hilfreich, wenn man nicht ganz konkret einen Vergleich anstellt und konkret vor einer Kaufsituation steckt. Tatsache ist, daß die Hardware bei Macs teurer ist - wieviel hängt sehr stark davon ab, wann und womit man vergleicht - logisch.
Es gibt aber für mich ein Argument, welches klar belegt, daß man nach einer gewissen Zeit ohne Update schlicht überteuert kauft, was hier auch angesprochen wurde: Der Preisverfall der Komponenten.
Das ist der entscheidende Punkt. Im Schnitt fällt bei den Komponenten alle 3-4 Monate der Preis. Bei manchen Komponenten je nach Marktsituation schneller, bei manchen langsamer.
Daß Apple sich hier "herausnimmt", als Premium-Marke die Preise 6 Monate oder etwas mehr unangepasst zu lassen... das würde ich persönlich noch akzeptieren, auch wenn man schon nach ca. 4 oder 5 Monaten festhalten muss, daß die Geräte "teurer" geworden sind. Teurer? Wieso? Ganz klar... wenn ich die Bauteile günstiger bekommen kann, ein Komplettgerät aber diese Preisnachlässe nicht weitergibt, ist das Komplettangebot automatisch "teurer" geworden, da der verbaute Marktwerkt nunmal geringer ist.
Nach 9 Montaten wirds aber allmählich schwer, zu erklären, wieso Apple die Preisnachlässe an den Kunden nicht weitergibt. Dumm für Apple, daß der Komponentenmarkt halt dem Endkunden offen zugänglich ist - das ist in anderen Branchen nicht immer der Fall. Aber es ist nunmal so.
Somit gibt es für mich in dieser Hinsicht drei Käuferschichten:
Die einen, die es nicht wissen, und einfach Macs kaufen, und vielleicht sogar gar nicht an sowas wie einen Update-Zyklus denken. Dürfte in der Tat im Consumer-Bereich eine große Menge sein. Aber auch unter Apple-Kunden? Hmmmm...
Die nächsten sind die, die es wissen, und denen es wurscht ist. Ein Mac ist IMMER das Wert, was Apple verlangt. Tja... oke... letztlich ist Wert ja eh was indivuelles und ich behaupte schon länger, daß es eine Mac-Kundenschaft gibt, die sogar das doppelte für Macs bezahlen würde. Allerdings... wie viele sind das und vor allem, was trägt diese Kundenschar zum aktuellen (und offenkundig gewollten) Wachstum von Apple bei?
Die Dritten sind diejenigen, die es wissen, und sich GEGEN Apple entscheiden. Das sind Leute, wie ich, die sogar im Zweifel zurückswitchen, und andere darauf aufmerksam machen, daß sie gemessen am Preisverfall im Komponenten-Markt ein in den letzten Monaten immer teurer gewordenes Produkt kaufen wollen. Gerade diese Kundengruppe ist meines Erachtens durch das starke Wachstum der letzten Jahre deutlich angewachsen. In Zukunft muss sich Apple mehr und mehr auf kritische Kunden einstellen, die als Konsequenz tatsächlich von einem Apple-Kauf absehen würden. Kritik sind sie auch von den "alten Freunden" gewohnt... die aber bei quasi jeglicher Kritik dennoch zu Apple-Produkten gegriffen haben (siehe Gruppe 2).
Ich bin durchaus gespannt, wie sich Apple in den nächsten 2-3 Jahren aufstellen wird. Auch bin ich gespannt, wie sich in dieser Woche die Verkaufszahlen des schwierigen letzten Quartals bei Apple darstellen.
Ich kann mir jedenfalls vorstellen, daß Apple in den nächsten Jahren im Mac-Geschäft an eine Wachstumsgrenze stößt oder das Wachstum sich deutlich abschwächt, wenn die Produktpalette weiterhin so dünn bleibt, und so wenig Auswahl existiert, und aus jedem Update son Bohei gemacht wird. ("Look at this amaaaaaaaaazing Mac - it now has even a QUAD CORE chip... BOOM! Isnt it incredible?!")
In mancherlei Hinsicht wünsche ich mir, daß diese Firme (und ein Teil seiner Kunden) aus dem Apple-Himmel zu uns normalen Menschen herabsteigt, und einfach Geräte anbietet, ohne daß man sich ständig fragt, warum man nicht das kriegt, was man eigentlich möchte. Und dazu gehört meines Erachtens auch eine etwas schnellere Weitergabe vom Preisverfall im Komponenten-Markt dazu.
gruß
Booth