Guten Abend liebe Leute,
ich konnte jetzt nicht wirklich den ganzen Thread Wort für Wort lesen, da ich gerade von der Arbeit komme und eigentlich bei AT entspannen wollte.
Dass es zwischen Dave und Micha hier nicht zum ersten Mal knistert, dürfte bekannt sein, da hänge ich mich aus guten Gründen auch nicht weiter hinein, beide Männer sind erwachsen und nutzen vielleicht das ATUT, um sich im realen Leben auf anderer Ebene begegnen zu können. Aber das ist nicht so mein primärer Grund, hier etwas dazu zu schreiben.
Der Anspruch, man muss nur wollen und sich genug Mühe geben, dann funktioniert das auch mit der deutschen Schriftsprache besser ist imho eine Weisheit, die nur der Mensch in letzter Konsequenz aufrecht erhalten will, der im beschützten Elfenbeinturm sitzt.
Ich habe beruflich mit Menschen zu tun, die trotz ihrer Individuallität ähnliche Formen der " Behinderung" zeigen. Obwohl alle "muttersprachlich" deutsch sind, verfügen sie nicht über ausreichend Kenntisse, um sich schriftlich "dudenkorrekt" ausdrücken zu können - wer kann das schon zu 100% ? ( Nur mal so nebenbei: Ich habe in den 15 Jahren Zusammenarbeit mit diesen Menschen unglaublich viel gelernt, von und mit den Menschen, da sie teilweise über Kompetenzen verfügen , da würde so manchem "nichtbehinderten" Menschen die "Kinnlade abklappen"
(Berliner Slang - die Freiheit nehme ich mir ) )
Ich habe eine gute Freundin, graduierte Sopzialpädagogin mit wunderbarer emotionaler und fachlicher Kompetenz, als gesetzliche Betreuerin für viele Menschen verantwortlich, ständig im Kontakt mit Ämtern und Behörden. Sie ist
Legasthenikerin .
Was hat das mit dem Thema zu tun?
Fragen wir jetzt immer vorher nach, wenn wir Rechtschreibfehler finden, mit wem wir es zu tun haben?
Nicht-deutsche "Muttersprachler", Menschen mit Behinderung, Legastheniker etc. erhalten den "Freibrief", die anderen sollen sich gefälligst weiter bemühen, damit sie dem Anspruch einiger "AT-Duden-Experten" gerecht werden?
Mit Verlaub, ich kenne genug Menschen in meinem Umfeld, die verstecken sich auch gern hinter Sprache.
Und mit etwas Toleranz lässt es sich durchaus üben, Texte auch dann inhaltlich zu erfassen, wenn der Stil und die Rechtschreibung nicht "korrekt" sind.
Ich empfehle zum Beispiel besonders gern die Texte von Sicco Bremer
So, nun erst mal einen Tee, ein Zigarettchen und den Feierabend gemütlich einläuten.