Ich glaube, da spielen durchaus psychologische Aspekte mit - schliesslich kriegt man ja fuer das Geld den derzeit schnellsten Prozessor, das modernste Display und die Stift-/Grafiktablett-Funktion. Also im Vergleich zu z.B. neuer Tastatur oder Maus durchaus ein Produkt, wo man fuer einen deutlich hoeheren Preis auch deutlich mehr Leistung bekommt..
Da gebe ich Dir recht. Ich mag nicht unbedingt von neuer Geräteklasse sprechen, aber zumindest ist das im Apple-Portfolio wirklich einmal ein Gerät, welches zumindest in einigen Anwendungsszenarien durchaus die Abkehr vom klassischen Rechner zulässt.
Ich habe derzeit im Freundeskreis viel mit Leuten zu tun, die in den letzten Monaten zum Mac geswitcht sind. Und da ist mir eine Sache zum Thema "High End" aufgefallen:
Kollege hatte sich online und im Apple Store "schlaugemacht", welches Notebook er bräuchte. Das neue Macbook hatte es ihm angetan. Er fragt also 'rum und muss natürlich erstmal die Anforderungen formulieren. "Internet, bisschen Office, Musik, Fotos..."
Gegenfrage: "Fotos bearbeiten oder nur verwalten?"
Er: "Bearbeiten! Mit Photoshop z.B. Und auch ein paar Videos schneiden, aus der DSLR..."
...Hier kam dann immer die Antwort: "Videoschnitt und Bildbearbeitung - da muss ein MacBook Pro her!"
Er kaufte sich dann ein fett ausgestattetes MBPr für bald den doppelten Preis des MacBook.
Und letztens saßen wir zusammen mit einem anderen Kumpel auf der Couch, der sein MacBook vorführte. Er zeigte, wie problemlos er Photoshop auf dem Retinadisplay nutzt und wie die Kiste auch bei HD-Filmen völlig souverän alls iMovie-Befehle mit sofortiger Aktion quittiert.
Er staunte etwas, denn nach der "Beratung" war er davon ausgegangen, dass das MacBook dafür nicht reicht.
Heute gibt es kaum noch "Pro"-Anwendungsszenarien, die eine Hardware erfordern, die über Consumergeräte hinausgeht. Sie haben oftmals andere Vorteile wie blendfreie Screens, Dockingsstation, Fingerprintreader oder was die Unternehmens-IT sonst so wünscht.
Vor allem aber: selbst Tante Emma filmt heute mit ihrem Aldi-Smartphone in HD und schneidet das ganze mit Magix zu einem Film zusammen, der - man staunt - die ganze Familie prächtig unterhält. Da braucht es keinen Amateur-Cutter mehr, der sich im Privaten ein Profistudio nachfrickelt...!
Apple-Geräte sind heute absolute Consumergeräte, und damit für die meisten "modernen" Businesseinsätze dennoch gewappnet. Denn auch die Branchen wandeln sich. Aber das ist ein anderes Thema...
Meiner Meinung taugt das iPad Pro nicht als vollständiger Notebook Ersatz, da man für eine ergonomische Nutzung am Schreibtisch schlichtweg die Maus bzw. ein Trackpad fehlt. Da ist das Pro kein Deut besser als das Air.
Also doch Arbeitswelt
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Ich denke, man muss auch hier die aktuellen Entwicklungen berücksichtigen. Auch große Unternehmen experimentieren derzeit viel mit Desk-Sharing, flexiblen Arbeitsmodellen, Telearbeit und dergleichen herum. Deutschland (wie alle westlichen Industrieländer) hat die Zeit, in der Arbeit fest mit einem Arbeitsplatz verknüpft war - langsam hinter sich.
Den Büro-Arbeitsplatz von morgen malen viele Szenarien als noch flexibler und mehr in den individuellen Alltag verflochten aus. Warum nicht den ganzen Tag unterwegs sein und dank perfekter Anbindung jederzeit auf benötigte Daten oder Kommunikationskanäle zugreifen können? Da zeigt mein inneres Auge eher jemanden mit Tablet als mit Notebook...