Moriarty
Pommerscher Krummstiel
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Das kommt wohl sehr auf die Arbeit an, die man zu tun hat. Ich kann zu Hause wesentlich besser arbeiten, aber bei mir geht es nicht um Umfang oder Menge der "geschafften" Arbeit.
Das Beispiel von meinem Kumpel weiter oben war ja nicht ausgedacht. Er macht es wirklich so. Arbeitet bedarfsorientiert morgens, verbringt dann Zeit mit seinem Kind und der Frau, macht abends etwas Sport und setzt sich dann noch mal mit Laptop hin und macht noch was für die Arbeit. An anderen Tagen bringt er den Kleinen ganz gemütlich ohne Stress in die Kita, und fängt erst um 11:00 an zu arbeiten.
Ich finde das hat durchaus Charme - ob der "klassische" Papi, der morgens im Dunkeln das Haus verlässt, um sieben nach Hause kommt, seinen Sohn noch schnell ins Bett bringt und dann erschlagen auf die Couch sinkt, jetzt die "bessere" Lösung ist?
Eine Arbeitswelt, die dank Technik solch flexible Lösungen möglich macht, ist meiner Meinung nach ein positive Entwicklung. Wie antiquiert wirken da Begriffe wie "Stempeluhr", "Mittagspause" oder "Feierabend"?
Lange war der Begriff "Work-Life-Balance" allgemein so definiert, dass die zwei Blöcke "Arbeit" und "Privatleben" mit möglichst fairer Verteilung nebeneinander existierten. Mehr Engagement im einen Bereich musste immer durch weniger Zeit für den anderen Bereich "erkauft" werden.
Ich sehe heute besonders in modernen Branchen immer mehr eine größere Verflechtung des ganzen.
Deutschland hinkt da aufgrund der sehr klassischen Mentalität etwas hinterher. Freunde von uns aus Belgien haben da völlig interessante Erfahrungen, was Vereinbarkeit von Familie und Beruf angeht. Da staune ich immer wieder, wenn die beiden berichten...
Auf jeden Fall ist es unheimlich spannend, zu sehen, wohin die Entwicklung gehen wird!