[...]Beim ersten ging es um die Mischkalkulation. Da kann man ceteris paribus davon ausgehen, dass die Leute nicht plötzlich wie wild lossurfen (sei es über UMTS-Sticks oder normale Mobiltelefone mit Tethering).
Beim zweiten Beitrag ging es darum, dass plötzlich dem Endkunden ein neuer Gratiszugangsweg zum Tethern ermöglicht wird. Hier setzt ceteris paribus der "Gratis-Kostenlos-Geiz-ist-Geil"-Effekt ein. Die Auswirkungen haben wir ja beim Gratis-SMS-Sonntag gesehen.
Also ich sehe da keinen Widerspruch.
Bitte erklär mir den Unterschied und wo Du gerade dabei bist erklär mir, was "ceteris paribus" heißt.
Zurück zum Thema und völlig Bananenbieger-unabhängig fassen wir mal zusammen:
T-Mobile bietet die ersten Complete-Tarife an. Darin enthalten ist ein sogenannte Flatrate, die unbegrenzten Zugriff zum Internet bietet, die aber zur Missbrauchsvermeidung nach einer bestimmten Menge Datendurchsatz gebremst wird. Es wird aber ausdrücklich gestattet, auch auf anderen Wegen mit Multi-SIM in UMTS-Sticks oder anderen Datengeräten zu arbeiten. Bei soviel Freigiebigkeit wage ich die Unterstellung, dass Tethering ebenfalls erlaubt gewesen wäre, hätte es bereits zur Verfügung gestanden.
Offenbar haben die T-Mobilen aber nicht damit gerechnet, dass die bösen Kunden diese Datenmenge auch tatsächlich nutzen. Insgeheim haben sie geglaubt, den Kunden reicht der bloße Besitz des iPhones aus und sie benutzen es traditionell hauptsächlich zum Telefonieren und Simsen. Das Internet in großem Umfang mobil zu nutzen war bis dahin nicht üblich und daher von T-Mobile auch nicht vorhersehbar
Nach dem ersten Schrecken haben sie die Tarife dahingehend angepasst, dass der böse Kunde die zugesagte Vertragsleistung - nämlich das vorhandene Inklusiv-Datenvolumen - nur noch erschwert in vollem Umfang nutzen kann. Nämlich nur noch über ein Handy - sei es ein iPhone oder ein anderes, jedenfalls ein Gerät, dass diese Datenmenge nur schwer allein produzieren kann. Wer gerne mit dem Notebook ins Netz möchte, soll plötzlich gefälligst zusätzlich zahlen. Man hat sich mit der ursprünglichen Freigiebigkeit schlicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, weil man die Entwicklung der mobilen Internetnutzung nicht vorhergesehen und unterschätzt hat.
Und dann kommt der böse Apple-Konzern und baut die Möglichkeit ins iPhone ein, es als Modem zu benutzen. Schlimmer kanns ja wohl kaum kommen, da hat man mühsam ein Leck gestopft, da bohrt Apple ein neues.
Ursprünglich war sogar geplant, Tehering von Anfang an reinzunehmen, es gab kurz vor Erscheinen des OS 3.0 eine AGB für die Complete-Tarife auf T-mobile.de, die sinngemäß folgendermassen lautete: "Tethering mit dem iPhone 3G mit OS 3.0 ist möglich aber nicht Bestandteil des Vertrages." Irgendwer dort war allerdings "clever" genug, sich an die Katastrophe mit den ersten Verträgen zu erinnern und das Ding doch noch gestoppt. Dem Kunden schon wieder einen aufpreisfreien Zusatznutzen zuzugestehen - den Fehler wollte man kein zweites Mal machen. Man hat ja gelernt: der Kunde wagt es zu nutzen was man ihm bietet. Böse, aber so ist der Kunde nun mal.
Insgesamt zeigt das meiner Meinung nach die Kurzsichtigkeit mit der T-Mobile an die Sache dran gegangen ist - und deren Problem damit, diese Dinge zu kundenfreundlich und vernünftig zu bereinigen und nicht den Kunden nach jedem eigenen Fehler mit gefühlt willkürlichen Kurskorrekturen vor den Kopf zu stossen.
Meine Meinung - kann Spuren von Ironie enthalten.