• Apfeltalk ändert einen Teil seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), das Löschen von Useraccounts betreffend.
    Näheres könnt Ihr hier nachlesen: AGB-Änderung
  • Im Monat Februar heisst es: Ab in die Welt und Quadrate aufspüren und fotografieren! Quadrat zum Quadrat ist unser Motto und wieder einmal setzen wir auf Eure Kreativität. Hier geht es lang --> Klick

SpOn: "Nur Sklaven sind ständig erreichbar"

OldCaligula

deaktivierter Benutzer
Registriert
05.04.10
Beiträge
13.859
http://www.spiegel.de/karriere/beru...mails-dumm-krank-und-arm-machen-a-855039.html

Gestern beim durchstöbern der Online Spiegel Seite "entdeckt" und fand den Artikel sehr interessant. Ich ertappe mich auch andauernd im Urlaub mich selber zu rechtfertigen - beruflich bedingt "ich muss ja erreichbar sein". Auch ertappe ich mich ab und zu - selber den "Senden & Empfangen" Button zu drücken...

Die Idee mit den Öffnungszeiten für Mails und einen Text dazu, dass man nicht alles sofort erledigt - natürlich formal schön verpackt - werde ich in meine Signatur tatsächlich übernehmen.... ich würde bei mir gerne einiges ändern wollen.
 

proteus

Langelandapfel
Registriert
23.10.05
Beiträge
2.671
Das ist aber doch ein uralter Hut, sich Zeitblöcke zu schaffen und ansonsten Störfaktoren über Tag auszuschliessen.
Meine Assistentinnen wissen, wenn jemand anruft, schreiben Sie das auf und ich habe Telefonzeiten zwischen 10.00 und 11.00 und zwischen 16.00 und 18.00 Uhr. Dringende Fälle kommen vielleicht zwei mal die Woche vor. Mails beantworte ich, wenn überhaupt erforderlich, morgens und abends. Man muss nur konsequent sein.
 
  • Like
Reaktionen: Bierhefe

OldCaligula

deaktivierter Benutzer
Registriert
05.04.10
Beiträge
13.859
Ein alter Hut ja... aber - vielleicht kommt es mir auch nur so vor - ich bemerke bei den "Gegenüber" einen immer größer werdenden Druck - eine immer größer werdende Frechheit Zeiten ein zu fordern vom Gegenüber - in dem Fall von mir. Es nimmt - aus meiner Sicht - immer mehr zu.

Typisches Beispiel.

Ich bin im Urlaub - Unbekannt ruft an - ich nehme ab, denn meine Schwester hat zBsp Unbekannt und es könnte ja auch was zu Hause passiert sein. Es ist aber ein "Kunde" dem ich sofort klar mache, dass ich rund 2000km entfernt bin, in 1 Woche wieder zu Hause bin und mich dann melde. Von wegen...

"Ja es geht nämlich um...."
"Herr X ich bin im Urlaub und ich melde mich dann..."
"Ja dann können wir ja XY klären und wie schaut es dann aus...?"
"Herr X nicht jetzt, ich befinde mich gerade im Urlaub...!"
(beleidigt & enttäuscht) "Ja und wann melden sie sich denn dann..?"

Das ist ein Vorfall von Vielen! Natürlich kann ich da nicht einfach auflegen. Aber selbst wenn man deutlich zu verstehen gibt, dass es jetzt nicht geht - weil Urlaub, am Mittagstisch, im Seminar... egal. Die Leute respektieren es nicht. Wenn ich beim Mittag bin und mich erreicht jemand - keine Chance - ich habe Dich erreicht wie auch immer - nun rede mit mir! Keinen Respekt vor den Bedürfnissen des Anderen.

Oder anderes Beispiel - der Typ - ich mach Dir ein schlechtes Gewissen. Er hat mich eben 2 Tage nicht sofort erreicht am Tag. Am dritten Tag dann schon. Ist Euch nicht aufgefallen - das ist schon Standard - selbst private Menschen bei privaten Gesprächen übernehmen schon diesen einen, ersten Standardsatz... man nimmt ab und das Erste was der Gegenüber zu einem vorwurfsvoll sagt: "Ich habe dich/sie schon seit X Tagen / Stunden versucht zu erreichen!"...

Nach dem Prinzip - wieso bist Du nicht sofort erreichbar gewesen eigentlich?

Ich antworte bei Kunden inzwischen sarkastisch "ja das ist auch gut so, denn wenn ich nur zu Hause vor dem Telefon sitzen und auf Anrufe warten würde, würde dies ja bedeuten, dass ich keine Arbeit hätte...".

Irgendwie habe ich das Gefühl - es steigert sich immer mehr. Erreichbarkeit wird von Vielen inzwischen als Standard voraus gesetzt.
 

breze28

Altgelds Küchenapfel
Registriert
25.12.09
Beiträge
4.043
Hier bietet sich die Lösung mit zwei Nummern und der Rufnummerweiterleitung an. :-D

Hat man frei einfach die Weiterleitung deaktivieren und schon hat man seine Ruhe, das wäre mir die 5 Euro im Monat wert.
 

OldCaligula

deaktivierter Benutzer
Registriert
05.04.10
Beiträge
13.859
Ja ... eigentlich simple Idee... zwei Nummern und die geschäftliche Nummer an gewissen Zeiten AB rein. Ende.
 

raven

Golden Noble
Registriert
12.05.12
Beiträge
19.225
@ImpCaligula
"Gegenüber" einen immer größer werdenden Druck - eine immer größer werdende Frechheit Zeiten ein zu fordern vom Gegenüber - in dem Fall von mir. Es nimmt - aus meiner Sicht - immer mehr zu.

Diese Aussage kann ich nur bestätigen. Und das nicht nur bei selbständig Erwerbenden sondern das bezieht sich auch auf Angestellte. Erlebe das selber täglich. Angestellt ist es beinah noch schlimmer, weil dahint noch ein Cheffe ist der die Dauerpresenz einfordert.
 

OldCaligula

deaktivierter Benutzer
Registriert
05.04.10
Beiträge
13.859
Ist das ein Problem, was diese fordernden Menschen dann selber betriffrt - sprich fordern sie selber ein, dass Andere einfach Zeit haben müssen? Oder liegt es daran, dass diese Personen selber im Hintergrund jemanden haben - der ihnen "Druck" macht?

Im privaten Bereich dürfte das eigentlich nicht zutreffen. Und trotzdem - privat - erreicht man mich nicht - höre ich von manchen Personen aus diesem privaten Umfeld auch manchmal "ich versuche dich schon seit ..... zu erreichen!"

Was erwarten Menschen von dieser Aussage? Was bezwecken sie? Ich sollte beim nächsten Mal vielleicht denjenigen fragen - ja, Du hast mich jetzt nicht sofort erreicht. Aber muss ich das denn auch sein für dich?! Wieso forderst du bei mir ein, dass ich erreichbar bin sofort?
 

raven

Golden Noble
Registriert
12.05.12
Beiträge
19.225
Im privaten Bereich fordert bei mir keiner was ein. Aber beruflich ist der Druck enorm. Das geht soweit, dass verlangt wird, Mails am gleich tag egal wieviele es aind zu beantworten. telefonisch immer erreichbar zu sein. Rückruf, wenn man nicht gleich am Arbeitsplatz ist sofort danach.

Stellvertretung ist nicht gesichert, also wird auch das noch eingefordert. Führt dazu, dass man bei Krankheit oder Urlaub sich selber teilweise vertritt. So arbeite ich seit Jahren. Und das wird als selbstverständlich angesehen.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
Registriert
14.04.12
Beiträge
2.746
Lösung mit zwei Nummern
Ich lasse mich aus diesem Grund auch gerne belächeln, wenn ich mit 2 Telefonen (1x ausschließlich privat und 1x ausschließlich beruflich) rumlaufe. Weiterleitung ist leider keine Option, da ich auf dem dienstlichen auch (vertrauliche und gesicherte) Emails empfange. Aber das dienstliche ist eben zu gewissen Zeiten aus, insbesondere im Urlaub. Für betriebliche Notfälle hat eine Person (Vorzimmerdrache) die private Nummer. Und die Auslegung Nofall ist sehr eng. ;)

Und im beruflichen Alltag mit Kollegen muss man auch mal gegen halten! Geht.
 

svaeni

Reinette Coulon
Registriert
09.06.10
Beiträge
949
Ist ja auch immer auch eine Gegenleistung.

Es gibt eben Branchen in denen 24/7/365 Erreichbarkeit gefordert wird, wenn dann aber die Bezahlung entsprechend ist, ist das eben der Deal auf den man sich einlässt. Am Ende kann jeder nur seine Lebenszeit verkaufen. Wie viel davon und zu welchen Preis muss jeder (seinen Qualifikationen und Möglichkeiten am Arbeitsmarkt entsprechend) entscheiden.

Wenn ich bei BCG anfange, ist mir klar, dass ich als 1st year auch an den Wochenenden antanzen muss und, dass es auch sein kann, dass ich 200 Tage im Jahr weg bin. Gefällt mir das nicht, bewerbe ich mich um einen 9-5 Beruf, oder nicht?

Für Selbstständige ist das natürlich schon schwieriger, das stimmt …
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
Registriert
14.04.12
Beiträge
2.746
Ja, wer sich in diesem Job darüber beschwert hat das Geschäftsmodell nicht verstanden. Aber es nimmt eben auch in anderen - hierfür weniger verdächtigen -Berufen zu, oder gar im privaten Bereich wie schon oben erwähnt.
 

Paganethos

deaktivierter Benutzer
Registriert
18.11.07
Beiträge
3.702
Seit iOS 6 hat sich das Problem für mich definitiv erledigt. Da ich ganz bewusst kein Handy von der Firma wollte bin ich dank "nicht stören" ab verlassen des Büros nur für meine Freunde und Familie erreichbar. Da bin ich konsequent, früher habe ich einfach nicht abgenommen und am nächsten Tag zurück gerufen.

Bei Städtereisen hab ich das Handy meist dabei, beim Backpacken ist das über Wochen / Monate einfach ausgeschaltet, ausser ich möchte jemanden erreichen oder meiner Mama kurz eine SMS schreiben dass alles ok ist. Notfälle finden dann einfach ohne mich statt. Punkt. Früher gings ja auch.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
Registriert
13.10.09
Beiträge
9.267
Das funktioniert in jedem Angestelltenverhältnis, in dem man nicht für Bereitschaftsdienst bezahlt wird.
Das Problem ist das "schlechte Gewissen", wenn man seinem Arbeitgeber nicht außerhalb der vereinbarten Arbeitszeit zur Verfügung steht.
Schuld an der Misere sind aber auch Chefs, die das schamlos ausnutzen.

Wenn ich als Chef von morgens 7 bis abends um 22 Uhr im Büro bin ist es das eine, selbiges kann ich jedoch nicht von einem Angestellten verlangen.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
Registriert
16.02.09
Beiträge
6.333
Nein, funktioniert es nicht. Denn wenn sowohl Vorgesetzte als auch Untergebene diese "Bereitschaft" einfordern, dann kann man zwar sein Ding durchziehen, aber ob man mit so einer Einstellung im Beruf weiterkommt, ist eine andere Frage.
 

landplage

Admin
AT Administration
Registriert
06.02.05
Beiträge
23.787
Ich empfinde den grundlegenden Fehler in der Ansicht, daß Arbeitsleistung in direktem Bezug zur Anwesenheitszeit/Erreichbarkeit steht.
In der Forschung hatte ich früher einen Kollegen, der bis spät abends im Labor gehockt hat. Im Vergleich zu mir (Normalabseitszeit mit gelegentlichen Wochenendeinsätzen) kam aber auch nicht mehr Output heraus. Trotzdem galt der Mann als exzellente Kraft, ich eher nicht.
 

Paganethos

deaktivierter Benutzer
Registriert
18.11.07
Beiträge
3.702
Ich empfinde den grundlegenden Fehler in der Ansicht, daß Arbeitsleistung in direktem Bezug zur Anwesenheitszeit/Erreichbarkeit steht.

Das ist so. Auf der anderen Seite muss man ja meistens noch im Büro sein um die Zeit als Arbeitszeit geltend zu machen. Ich habe für das Büro wo ich jetzt arbeite auch schon am Wochenende Zuhause gearbeitet (vor allem 3D Modelle gebaut und Bilder gerendert). Ich habe das natürlich aufgeschrieben und wurde dann von der Chefin paar mal darauf angesprochen, warum ich so viel Zeit aufgeschrieben habe.

Oftmals sind Chefs nicht bereit Flexibilität zuzugestehen, fordern sie aber ein. Da mache ich persönlich einfach nicht mit.
 

Kojak19

Hochzeitsapfel
Registriert
13.10.09
Beiträge
9.267
Nein, funktioniert es nicht. Denn wenn sowohl Vorgesetzte als auch Untergebene diese "Bereitschaft" einfordern, dann kann man zwar sein Ding durchziehen, aber ob man mit so einer Einstellung im Beruf weiterkommt, ist eine andere Frage.

Die Frage stellt sich, gewiss. Dann überleg aber bitte auch, wofür du arbeitest.
Und wenn du dann mit 50 auf dem Zahnfleisch kriechst und ausgetauscht wirst, muss man halt sehen, ob es das wert war.

Wie gesagt, es mag ja Berufe geben, wo das notwendig ist, der normale Facharbeiter hingegen muss sich nicht unbedingt zum "Leibeigenen" degradieren lassen und sollte im Härtefall eher einen Arbeitgeberwechsel anstreben.
 

Snoopy181

Roter Astrachan
Registriert
16.02.09
Beiträge
6.333
Das lässt sich natürlich jetzt hier im warmen Café einfach sagen, aber ob es dann in der Realität ebenso einfach ist, den Arbeitgeber zu wechseln, wage ich mal zu bezweifeln.
 

raven

Golden Noble
Registriert
12.05.12
Beiträge
19.225
Will ja keinem die Illusion nehmen aber Arbeitgeber beuten heute einfach Arbeitnehmer aus.
Und einen Arbeitgeberwechsel ist nur bis zu einem gewissen Alter denkbar, danach kann man lediglich hoffen, dass man die Stelle behalten kann.