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[Sammelthread] apfeltalk hat an Charme verloren

MacAlzenau

Golden Noble
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Ihr seid albern.
Wir sind albern.

Schließlich sagt der akademisch gebildete Säufer seit Urzeiten "in vino veritas", um seinen Exzesse zu entschuldigen, aber Biertrinken gilt eher als Einstieg in engstirniges, dumpfes Denken (nicht erst seit die CSU das alljährlich am Aschermittwoch zelebriert) und mir ist auch kein russisches oder polnisches Sprichwort, kein Aphorismus o.ä. bekannt, der sagt, daß Wodka Einsicht und Erkenntnis bringt.

Sorry, mit ernsthafter Philosophie hat das natürlich nichts zu tun, aber der Thread hatte ja sowieso irgendwann mal, als die Dinosaurier noch die Erde beherrschten, ein ganz anderes Thema.
 
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macaneon

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Das hast Du falsch verstanden. Ich habe nur versucht, mit meinen beschränkten intellektuellen Fähigkeiten die philosophischen Theorien auf konkrete Aussagen herunterzubrechen. :-D Und einen Schlenker zurück zum Thema zu bekommen.

Mir scheint - auch nach Lektüre der weiteren Beiträge - , folgendes Gebaren im Gespräch wird als charmant empfunden:

Unterhaltsam sein, ohne zu nerven; geistreich sein, ohne den Rahmen zu sprengen, humorvoll sein, ohne platt zu werden, spontan sein, ohne fahrig zu wirken, versiert sein, ohne zu belehren; und das Ganze sehr gerne jenseits des zentralen Foren-Topic (Apple, Technik). Möglicherweise ist dieser Thread ein gelungener Versuch, den "Charme des Forums" zu bündeln. Einige empfinden das Gespräch hier ja als sehr anregend. Vielleicht wird er, der Charme, außerhalb deswegen weniger wahrgenommen, weil er sich hier konzentriert.

Ich nehm den Roten, Du die Philosophie. :-*

Da ich gerne beides nehme, ist jetzt nur noch die Hälfte da.
Eintrag auf deinem Einkaufszettel/Suchanfrage an deinen Weinkeller:

Ein kräftiger Merlot; 2007 :)
 

Moriarty

Pommerscher Krummstiel
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Unterhaltsam sein, ohne zu nerven; geistreich sein, ohne den Rahmen zu sprengen, humorvoll sein, ohne platt zu werden, spontan sein, ohne fahrig zu wirken, versiert sein, ohne zu belehren;

...und das nehmen wir jetzt als Einstiegsvoraussetzungen für alle neuen Apfeltalk-Mitglieder.
(Alte Hasen - wie ich - müssen das natürlich nicht nachträglich nachweisen... ;))
 

salome

Golden Noble
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Weil ich nächtens offensichtlich nicht auf den richtigen Knopf gedrückt habe, muss das nachgetragen werden:
Albern zu sein ist überaus erfrischend. So lange wir das sein können / dürfen, müssen wir uns um den Charme von Apfeltalk (oder, wenn genehmer, der Apfeltalker) keine Gedanken machen.
Salome
 
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tiny

Westfälischer Gülderling
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Es stimmt. Einige Apfeltalker und -innen hier im Forum haben einen liebenswerten Charme. Dem kann ich uneingeschränkt beipflichten.
 

TheTripleist

Oberdiecks Taubenapfel
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Ich habe heute einen wenig charmanten Schädel, als hätte ich all den Wein getrunken von dem ihr geschrieben habt ... (und verdammt, ich hatte keinen Tropfen!). Und ja, hier sind überwiegend charmante AT'ler zu finden...
 

macaneon

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Nachtrag für diejenigen, die meinen, ich sei noch einen Beitrag zur Philosophie Wittgensteins schuldig, sofern diese uns bei der Beantwortung der Frage nützlich sein könnte.

landplage stellt die Frage in den Raum

Und welches Problem hat nun Apfeltalk: Wird es falsch wahrgenommen, mit falsch sprachlichen Mitteln beschrieben oder falsch beurteilt? Also auf welcher Stufe der Verwahrlosung von Wahrnehmung, Beschreibung Beurteilung befinden wir uns hier? o_O

Wenn ich behaupte, AT habe an Charme verloren, so schreibe ich nicht nur einem Abstraktum eine menschliche Eigenschaft zu (Personifikation), sondern unterstelle mit dem Partizip II, dass AT Charme gehabt habe. Insofern liegt eine doppelte Sprachverwirrung vor:

1. AT wird zu einem individualisierten Wesen mit Geist und Seele (die sehr eigenwillige und komplexe Problematik des Cartesischen Leib-Seele-Dualismus lassen wir bis auf Weiteres außen vor, denn dazu könnte man zumindest quantitativ so viel Literatur zitieren und diskutieren, dass ich am Ende abgemahnt würde, weil ich textuell mit dem Main-Topic des Forums konkurrieren würde), was es nicht ist. AT hat kein Eigenleben, denn sonst könnten die Admins und Moderatoren in Dauerurlaub gehen. Das Forum würde im Falle seines selbstbestimmten, eigenverantwortlichen Eigenlebens sich auch von selbst regulieren. Das tut es offenkundig nicht.

2. Gesetz, wir wollen der Unterstellung aus 1 zustimmen, so würde sich der Charme in der Form zeigen, dass AT ihn besitzt und ihn je nach (wirtschaftlicher) Laune und Bedarf ablegt oder wieder annimmt, so wie etwa einen Hut. (Man möge sich dieses Bild einmal in zwei Varianten vorstellen: Ich habe einen Hut - ich bin behütet). Charme würde zu einem Nutzgut, das Gegenteil eines Wesenszuges. Das kann gar nicht sein, wovon hier alle reden und dessen Verlust sie bedauern. Mit anderen Worten: Wenn Charme nur besessen wird (in der Form, dass er sogar verloren gehen kann), dann ist Charme (zu haben) buchstäblich nicht charmant. Der Zauber, der diesem Worte in Form seiner Bedeutung innewohnt, ginge in dem Moment verloren, wo er in Form des Besitzens bzw. des Besitzergreifens völlig gebannt wäre. Die Vergrößerung des Anwendungskontextes reduziert die Präzision des ursprünglichen Anwendungsbereiches. Liebe ist (ebenso wie Charme) sehr exklusiv. Wäre sie inklusiv, würden wir die Menschen bzw. die Gefühle, die wir für einander hegen, herabstufen.

Um mit Frisch (der sich hier an einem multi-theologischen Problem abarbeitet) zu sprechen: Wenn ich mein Bild vom Anderen abgeschlossen habe, ist die Liebe zu ihm zerstört. Das mag jetzt einigen pathetisch vorkommen, aber das passiert, wenn man ein Forum vermenschlicht: Es wird möglich, Liebe zu ihm aufzubringen. Diese Form der Liebe ist aber nicht die, die wir unter den Menschen finden. Deshalb sollten wir so auch nicht reden. Wir zerstören damit den Begriff und die phänomenale Bedeutung der Liebe (bzw. des Charmes). Wenn ich ein Forum liebe, brauche ich (theoretisch) keine Menschen mehr, für die ich das empfinden kann. Dass diese Logik fehlschlägt, merkt jeder, der sich erhofft, von einem Forum geliebt zu werden, weil er es (warum auch immer) liebt.

Ich bin charmant, du bist charmant, er ist charmant, sie ist charmant. Das Forum ist nicht charmant und war es auch nie. Es gibt Menschen, die sind charmant und waren User, und es gibt Menschen, die sind charmant und sind derzeitig User. Über die wechselnde Anzahl der hier anwesenden charmanten User kann man freilich klagen. Dass die abwesenden, aber charmanten User nicht mehr anwesend sind oder sein wollen, liegt jedenfalls nicht am Forum, sondern an der Zahl anwesender User, die nicht charmant sind, sein können oder sein wollen. Auf diese könnte man mittels einer an anderer Stelle bereits erwähnten Charme-Offensive reagieren. Dadurch werden sie vielleicht charmant; das Forum jedenfalls wird es dadurch - nicht.
 
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DBertelsbeck

Tiefenblüte
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Ich bin charmant, du bist charmant, er ist charmant, sie ist charmant. Das Forum ist nicht charmant und war es auch nie. Es gibt Menschen, die sind charmant und waren User, und es gibt Menschen, die sind charmant und sind derzeitig User. Über die wechselnde Anzahl der hier anwesenden charmanten User kann man freilich klagen. Dass die abwesenden, aber charmanten User nicht mehr anwesend sind oder sein wollen, liegt jedenfalls nicht am Forum, sondern an der Zahl anwesender User, die nicht charmant sind, sein können oder sein wollen. Auf diese könnte man mittels einer an anderer Stelle bereits erwähnten Charme-Offensive reagieren. Dadurch werden sie vielleicht charmant; das Forum jedenfalls wird es dadurch - nicht.
Dem ist, aus meiner Sicht, nichts hinzuzufügen.
Danke.
 

macaneon

deaktivierter Benutzer
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Dem ist, aus meiner Sicht, nichts hinzuzufügen.
Danke.

Aber dann wäre diese wunderbare Diskussion beendet, von der ich dachte, dass du sie einladend findest...
Hume, Kant und Russell diskutierten so denn auch nicht um des Rechthabens willen, sondern um des Diskurses willen. ;)

Bitte sehr, übrigens.
 
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DBertelsbeck

Tiefenblüte
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Oh, von mir aus kannst Du weiter machen, ich finds interessant, habe aber wenig dazu beizutragen.
 

macaneon

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Philosophie ist sicher ein interessantes und sehr weitschweifiges Thema. Vielleicht mag aber mal jemand anderes das Ruder in die Hand nehmen. Ich will hier ungern vor mich hin dozieren; zudem: Beruflich "brennt bei mir die Hütte" gerade, da bleibt wenig Zeit für den "Hörsaal". Den Bezug zu Wittgenstein hätte ich jetzt beinah unterschlagen. So viel Zeit muss nun also doch noch sein. Die Beispiele (Foren-Personifikation, Charme als Nutzgut) sollten zeigen, dass eine Sprachverwirrung vorliegt. Wittgenstein bezeichnet es - soweit meine Erinnerung reicht - als Sprachverhexung (nicht Verhexung der Sprache, sondern unseres Verstandes durch unsere unzureichende Sprache). Diese ist laut Wittgenstein so weitreichend und althergebracht, dass alle klassische Philosophie ins Leere laufe, da sie die Begriffe, mit denen sie operiere und die sich zudem ständig wandelten, im Vorfeld gar nicht ausreichend definiere (definiert habe). Insofern müsse alle Philosophie zunächst einmal Sprachphilosophie sein. Erst wenn die Philosophie alle Begriffe abschließend geklärt habe (was allerdings schwer vorstellbar sein dürfte. Was hätten wir dann noch von einem "Historischen Wörterbuch der Philosophie", dessen Grundidee nur von einem Rationalismus-Fanatiker wie Descartes abgelehnt werden konnte bzw. abgelehnt worden wäre, und dessen Daseinsberechtigung mit Koselleck und später Blumberg trotzdem, endgültig und völlig zu Recht geklärt werden konnte?), könne sie "ernsthafte" Philosophie betreiben. Paradoxerweise habe sich ihre Aufgabe (als Begriffsklärer) aber genau dann erledigt, wenn sie sie erledigt habe, denn alle klassische Philosophie (Aristoteles bis mindestens Descartes, teilweise bis Hume, teilweise bis Nietzsche) könne nur solange bestehen, wie die Begriffe noch nicht hinreichend geklärt seien. Kürzer: Wenn wir nicht wissen, worüber wir (begrifflich) philosophieren, müssen wir schweigen (siehe auch das Zitat zu Wittgenstein/Nuhr). Wenn wir unsere Begriffe geklärt haben, gibt es nichts mehr zu philosophieren. Jetzt können wir - nach Wittgenstein - schweigen. Ferner ist hiermit der Beweis erbracht, dass Philosophie nicht nur mit Rotwein, sondern auch mit schwarzem Kaffee betrieben werden kann. Frei nach Kafka, der sagte: Kaffee dehydriert nicht. Ich wäre sonst schon Staub.
 
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Frau Hempel

Aargauer Weinapfel
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1. Ich trinke keinen Kaffee mehr! 2. Ich wundere mich ab sofort nicht mehr, wenn ich nicht verstanden werde! Ist ja kein Wunder, wenn die Begriffe noch nicht genau definiert sind!
 

JvW

Kaiser Alexander
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ziemlich genau definiert ist der Begriff "Busen".nämlich als der "freie Raum zwischen" beispielsweise Brüsten - was bedeutet: Wenn der Busen schrumpft, steigt die "Oberweite", und das ganze landet in einer "Quetschkomode".
 
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macaneon

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@tiny Schrumpfender Busen gehört nicht gerade zu meinen Problemen. @Frau Hempel Mach nicht Wittgensteins Fehler, zu glauben, dass das das einzige Problem ist, was wir haben. Es kann nicht zu einer abschließenden Definition von Begriffen kommen (Intension-Extension-Problem), noch wäre das wünschenswert.Sei beruhigt, die meisten deiner verwendeten Begriffe sind zumindest soweit definiert, dass du sie im richtigen Kontext (d.h. in sinnstiftender Absicht) verwenden kannst. Wenn du dennoch nicht verstanden wirst, kann es aus kommunikationsanalytischer Sicht auch am Empfänger liegen (siehe dazu Schulz von Thun, Watzlawick, Bühler). PS. Sorry für die miese Formatierung. Irgendwie stockt das Forum/die Software.