Ich finde es eigentlich schon Diskriminierend das es diese Quote nur in Führungspositionen gibt.... Wenn dann sollte diese Quote überall sein.
Wozu?
Viele verwechseln die Quote mit einem Instrument, damit am Ende überall in allen Berufen, von der Müllabfuhr bis zu Vorständen, eine 50-50 Verteilung herrscht.
Dem ist aber nicht so.
Eine Quote dient der gesellschaftlichen Gestaltung, der Teilhabe, und es geht auch um Macht. Um Macht, die bisher ganz selbstverständlich mehrheitlich von Männern ausgeübt wird, das zu hinterfragen kam auch bisher den wenigsten (Männern) in den Sinn. Welch Wunder.
Jetzt aber, wo an dieser alleinigen Macht gezweifelt wird, wo aktiv daran gearbeitet wird, sie zu teilen, werden die Zweifel auf einmal groß, und die abenteuerlichsten Befürchtungen werden laut.
Da sollen dann hervorragend qualifizierte Männer durch gar nicht qualifizierte Frauen ersetzt werden, obwohl das keine Quote fordert.
Da wird die Leistung von „Quotenfrauen“ geschmälert werden, weil es ja schließlich kaum vorkommen kann, dass ein Mann aufgrund von leistungsfremden Merkmalen befördert würde (wer so denkt, hat noch nie mit offenen Augen in einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet).
Und wenn dann Frauen irgendwie an bisherigen „Männerberufen“ nicht so viel Interesse zeigen, oder keine 110% am Arbeitsplatz bis zum Herzinfarkt und Scheidung verweilen wollen, oder nicht so sehr die Ellenbogen ausfahren wollen, dann ist das halt gottgegeben, daran kann man ja nichts ändern.
Doch, kann man, und die Quote zwingt Unternehmen zu genau dieser Auseinandersetzung mit ihrer Kultur und ihren Rollenbildern.
Natürlich wollen viele Männer weiter bequem sein, nicht hinterfragen, wie sie dahin gekommen sind, wo sie jetzt sind. Und schon gar nicht hinterfragen warum andere da auffällig oft nicht sind.
Aber ehrlich, das mag zwar menschlich irgendwie nachvollziehbar sein, aber ernst nehmen kann ich es schon lange nicht mehr.
Und mir persönlich bricht auch kein Zacken aus der Krone, wenn ich anerkenne, dass meine individuelle Leistung zwar hilfreich war bei meinem Werdegang, mir aber aufgrund meiner Herkunft, meines Geschlechts und meiner sonstigen Orientierung doch einiges sehr viel einfacher gemacht wurde. Und das war unfair, und das will ich für die Zukunft nicht.