Die Betrachtung der Gruppe/Gesamtheit, lässt keinen Rückschluss auf das Individuum zu.
Aha, aber die einzelne Frau soll per Quote einen Job bekommen, weil die Gruppe der Frauen allgemein in diesem Job unterrepräsentiert ist? Sehr logisch.
Ich bleibe dabei. Du findest nicht nur beim Geschlecht, sondern auch bei anderen Gruppenmerkmalen Unterschiede bei der Verteilung nach Jobs, Vorlieben und auch bei negativen Dingen wie Straftaten.
Aber bei keinem Gruppenmerkmal (außer beim Geschlecht) wäre es gesellschaftlich akzeptiert, Quoten und Sonderkonditionen zu fordern.
Kenianer gewinnen häufiger Marathonläufe, warum gibt es für die keinen Malus bzw. für Nicht-Afrikaner keinen Bonus?
Frauen sind im Mittel körperlich Männern unterlegen, das ist sicherlich unstrittig, trotzdem gibt es bestimmte Frauen, die manchen Männern körperlich überlegen sind. Der schmächtige 12-jährige Junge muss für seine Sportnote die Kugel trotzdem weiter stoßen, als das ihm körperlich überlegene, gleichaltrige Mädchen? Ist das etwa gerecht?
Könnte es nicht sein, dass auf dem zweiten X-Chromosom Gene sitzen, die sich auch (natürlich nur im statistischen Mittel) auch auf Vorlieben und Haltungen auswirken, und das in Folge dessen vielleicht Frauen mit höherer Wahrscheinlichkeit bestimmte Berufe erlernen möchten, bestimmte Hobbys haben oder einfach anders ticken als Männer.
Ich halte das für sehr wahrscheinlich. Und in diesem Fall macht es einfach keinen Sinn, anzunehmen, dass man all diese Unterschiede mit Quoten und Sonderregelungen ausgleichen muss. Dass es quasi das Ziel ist, dass Männer und Frauen in allen Berufen und Belangen gleich vertreten sein müssen. Solange man unabhängig vom Geschlecht, Rasse und Religion nach dem Gesetz nicht benachteiligt wird, muss doch niemand zu seinem Glück gezwungen werden.
Viele Frauen WOLLEN keine Karriere machen, wollen nicht noch mehr Verantwortung. Viele Frauen betreuen gerne lieber die Kinder zuhause und möchten gar nicht mit dem Ehemann tauschen.
Aber klar, die wenigen Frauen, die gerne Karriere machen, die sollen zusätzlich zu der Tatsache, dass sie kaum Konkurrenz vom eigenen Geschlecht haben, dann per Quotenreglung noch relativ gegenüber Männern bevorzugt werden. Im Extremfall heißt es, dass eine komplett unqualifizierte Frau gegenüber hochqualifizierten Männern bevorzugt wird, einfach nur wegen der Quote.
Aber natürlich gibts solche Quoten bei den Drecksjobs wie Müllabfuhr nicht. Komisch, dass niemand bei der Einstellung von Lehrkräften im Schuldienst eine Männerquote fordert, obwohl Sozialwissenschaftler eindeutig bemängeln, dass gerade in der Grundschule männliche Identifikationsfiguren für die Kinder wichtig wären. Da werden bei der Einstellung alle in einen Topf geworfen und die Stellen werden nach Noten vergeben. Da könnte man ja auch mal fordern, dass erstmal mit Männern aufgefüllt wird, bis die 50 Prozent erreicht sind.
Das schlimmste ist für mich aber nicht die feministische Rosinenpickerei, sondern dass eine gesellschaftliche Spaltung vorangetrieben wird, die im Bereich Religionen, Rassen und anderen Merkmalen zum Glück heute nicht mehr denkbar ist.
Das Geschlechter-Problem ist dann gelöst, wenn wir aufhören geschlechtsspezifische Statistiken als Beweisführung für Benachteiligung zu missbrauchen. Chancengleichheit heißt nicht, dass jeder alle Chancen nutzen MUSS. Unterschiedliche Vorlieben sind kein Beweis für Benachteiligung.