Meine Anwendungen innerhalb der IT beziehen sich fast ausschließlich auf den privaten Bereich. Entertainment, SmartHome, zentraler Datenspeicher, Musik, Fotos etc.
Ich kann also gar nicht beurteilen, inwieweit jemand, der beruflich auf einen Dienst angewiesen ist, von Apple profitiert oder eingeschränkt wäre. Im privaten Bereich allerdings habe ich Anfangs, angefixt von der Einfachheit der Apple Architektur und dem Zusammenspiel der einzelnen Geräte, stetig weitere Anwendungen gesucht um die Apple-Dienste auch vollumfänglich nutzen zu können. Es muss ja quasi einen Vorteil haben, alles auf Apple umzustellen. Es muss, es muss, es muss!
Und dann fing das relativ schnell an, auch an Grenzen zu stoßen. iTunes als Musikverwaltung. Ich kam von Windows damals und habe daher, wie wahrscheinlich jeder andere auch ein in einer Dateistruktur liegendes Musikarchiv gehabt. Gepflegt über GodFather und für VLC und DLNA Player optimiert. Den Weg bin ich noch gegangen, meine Musikbibliothek in iTunes zu portieren. Aber wie nun abspielen auf meinen DLNA Geräten? Vorweg kann ich sagen, dass sich an dieser Thematik nie etwas geändert hat. Bis auf separat erstellte iTunes Playlisten habe ich von keinem anderem Gerät nativen Zugriff auf meine Musikbibliothek in iTunes erhalten. AppleTV und AirPort Express waren die einzigen Möglichkeiten. Aber auch immer mit dem Handy oder dem Laptop als Steuerung. Ob das mittlerweile anders geworden ist, oder ob sich eine Lösung aufgetan hat, weiß ich nicht, interessiert mich aber auch nicht mehr. Ich bin den Weg über AirPort Extreme und AirPort Express und die AppleTV als Clients gegangen und war nicht zufrieden. Ein Router ohne Modem, kein Gästenetzwerk und noch so ein paar Einschränkungen im Bereich WLAN usw.
Die iCloud - möchte ich eigentlich nicht. Komme ich aber nicht drumherum. Naja und es hat ja auch was Positives, da ich sowas wie Kontakte immer synchron habe. Für mich ist es, wenn man ehrlich ist, bis heute der einzige Benefit zu 1990, dass ich meine SIM-Kontakte nicht mehr sichern muss.
Speicherplan? Was soll ich damit?
Apple Music gab es da noch nicht, aber iTunes Match. Wie genial im ersten Ansatz. Ich kann meine eigene Musikbibliothek verfügbar machen. Ok - nur Teile meiner eigenen Musikbibliothek. Und der gleiche Käse bei der Verfügbarkeit für andere Hersteller von Geräten mit DLNA-Client.
Musik war aber damals bei mir dominierend, weswegen ich mich auch sehr schnell von den Apple Diensten verabschiedet hatte. Als dann Spotify kam, hatte Apple mit iTunes (hier meine ich den Store - meine Musikbibliothek pflege ich bis heute) faktisch keine Chance mehr. Ich konnte auf fast allen meinen Clients Spotify nativ abspielen. Dazu kam dann im Videobereich irgendwann "LoveFilm", kennt das noch einer?
Ein weiteres Spektrum waren dann meine Fotos. Auch in einer Windows-Struktur aufgebaut, habe ich sie dann akribisch in iPhoto übernommen. Das war ein ähnlicher monatelang andauernder Prozess wie die Musikbibliothek in iTunes zu pflegen.
Als das fertig war, gab Apple mir noch ca. 15 Monate bis zur Abschaltung. Ich durfte noch meine Bibliothek zu Fotos portieren, aber danach war dann auch da für mich Schluss. Fotos in der Cloud, Originale wo nochmal? Äh, hallo?
Lange Rede, kurzer Sinn. Man kann rauslesen, dass ich lediglich mit iTunes und iPhoto gearbeitet habe und die Vorteile damals auch in den Programmen innerhalb der Apple Struktur gesehen habe. Schaut man nur ein kleines bisschen über den Tellerrand hinaus, wird man feststellen, dass es gekapselte Programme sind, die nur und ausschließlich auf Apple Geräten und nur dort auch untereinander funktionieren.
Also habe ich da schon beschlossen, mich aus dem Apple Kosmos heraus zu bewegen. Ich hatte wirklich alles probiert um doch bitte den positiven Nutzen zu erhalten. Irgendwas nur, was es rechtfertigt dort zu bleiben und es auszubauen. Ich habe nichts gefunden und es wurde später eigentlich auch immer schlimmer.
Heute habe ich eine Mischstruktur mit den für mich besten Diensten aus allerlei Hand. Ich nutze die Echos von Amazon und auch deren Musikdienst, ich speichere meine Fotos auf einer Synology mit wunderbarer App-Einbindung und anderen Vorzügen, ich nutze OneDrive aus dem Microsoft365 Paket, ich nutze Skype anstelle von FaceTime, den GoogleKalender und wo ich das hier so aufzähle, bis auf iMessage, den AppStore und die Kontakte eigentlich gar nichts von Apple. Mein ganze Haus ist "versmarthomed" und ich habe in der Tat noch nicht einen Blick in HomeKit geworfen. Ist auch völlig chancenlos bei mir, auch nur als minimalste Ergänzung auf den Plan zu treten. Das gleiche gilt für Siri. Die Dame/der Herr ist stumm wie ein Fisch bei mir. Ich habe einmal gefragt, ob sie mich heiraten will. Sie hat Nein gesagt und seitdem ist auch Ruhe.
Aber im Ernst. Ich habe Siri auf allen meinen Geräten ausgeschaltet. Und ich werde sie wahrscheinlich auch nie wieder einschalten.
Von daher kann ich zu dem Titel des Themas aus persönlicher Sicht sagen: Ja, ich habe mir mit Apple einen goldenen Käfig ins Haus geholt, habe auch alle Anstrengungen unternommen irgendwie in ihm zu leben und gefangen zu sein, aber letztlich lieferte Apple selbst einen Universalschlüssel mit und somit steht er nur als Deko in der Ecke. Es ruft zwar immer wieder etwas aus seinem Innern, aber jedesmal wenn ich nachschaue, ist es nichts, was mich halten könnte.