Also wenn zwei Shortcuts ein komplizierter Umweg ist...
Als komplizierten Umweg in diesem Fall sehe ich, dass man über iCloud einen Datenexport durchführen muss, weil es lokal einfach nicht geht. Es gibt keine Funktion zum Datenexport. Und das führt uns zu dem Ausgangsbeitrag des goldenen Käfigs.
Man kann auch nicht davon ausgehen, dass die iCloud Struktur in 20 Jahren so noch steht. Sicher könnte man jetzt argumentieren in der Richtung, wer denn eine To-Do Liste von vor 20 Jahren braucht. Aber genau mit dem Thema beschäftigen sich heute Gruppierungen, die versuchen Daten aus alten Systemen zu erhalten.
Wenn ich also davon ausgehe, dass die heute vorhandene Cloud Struktur in 20 Jahren nicht mehr vorhanden sind. Wie komme ich dann später an meine Daten ran ? Denn mit einem lokalen Export geht es ja einfach nicht.
Natürlich könnte man jetzt auch sagen, wir drehen die Argumentation so, dass sie einmal in diese und einmal in jene Richtung passt. Aber ich finde schon, dass man diese Punkte in eine solche Diskussion einfügen darf.
Auch mein Beispiel mit iBook Authors lasse ich nicht einfach so vom Tisch wischen. Beide Kritikpunkte empfand ich als berechtigt und passend zum Thema. Über Meinungen kann man natürlich lange streiten. Aber die Kritikpunkte bleiben trotzdem im Raum stehen.
Ich empfinde es auch nicht als richtig, das Thema auf "Software generell" zu reduzieren. Denn es obliegt dem Hersteller einer Software, ob er Möglichkeiten eines Datenexportes in seine Software einbaut oder nicht.
Sofern man die Daten eines Users als etwas Schützenwertes erachtet, müsste man also schon ein paar Kriterien mehr in die Waagschale werfen. Und wenn Freiheiten genommen werden, befindet man sich in Käfigen.
In dieser Diskussion ist es nicht der Punkt, wie andere Hersteller von Hard- oder Software verfahren. Sondern es geht darum, wie und wo Apple agiert.
Und wenn Apple ein Programm schreibt, in denen ein Benutzer Daten eingibt, die er später nicht mehr aus dem Programm raus bekommt (auch wenn es über Umwege geht), dann sperrt Apple den Benutzer genau ab diesem Punkt in den besagten goldenen Käfig, weil die Freiheit über die Hoheit der eigenen Daten an dieser Stelle genommen wird.
Ja, man stelle sich vor, ein Mozart oder Einstein hätte seine Daten in elektronischen Systemen hinterlassen - sonst nix - wie würde man 200 Jahre später genau diese Daten restaurieren, erhalten oder retten können ?
Eine 50 Jahre alte Schallplatte kann ich heute noch irgendwie restaurieren - erfordert zwar auch Glück- und Geschick, ist aber möglich. Das Wissen in Ebooks, die dann "closed" waren, ist dann verloren für eine digitale Transformation.
Normalerweise ist die minimalste Lösung dass der Umweg etwas zu Drucken via Drucker noch als Notlösung zum "Datenexport" erhalten bleibt. Aber sogar dieses Menü- bzw. Funktion hat Apple den Erinnerungen nicht gegönnt. Erinnerungen werden also nie die Rolle eines digitalen Memorandums übernehmen können, wenn es die iCloud irgendwann nicht mehr gibt.