Was mich interessieren würde, da ich mich komplett im Apple Kosmos bewege, wo wirklich die Probleme liegen. Also wo Leute im Alltag an die Grenzen kommen.
Ja, dazu kann ich ein Beispiel nennen. Wenn wir von Ökosystemen sprechen, reden wir ja nicht nur von dem System selbst, sondern auch von den Marktplätzen z. B. der Bereich Bücher.
Ein Author möchte ein Buch schreiben mit iBooks Author. Wir wissen, dass es tolle interaktive Möglichkeiten gibt bei den Büchern, die es so bei normalen E-Books nicht gibt.
Die Plattform ist unter Autoren nicht sonderlich beliebt, was damit zusammenhängt, dass man sehr stark an das "Ökosystem" Apple gebunden wird. Dafür bekommt man natürlich tolle Werkzeuge quasi umsonst. Aber das Buch zu einem anderem Publisher bringen zu wollen, würde im Falle eines interaktiven Buches scheitern. Selbst wenn man die Daten exportiert, wird man die Funktionalität verlieren. Zudem ist Apple sehr restriktiv bei den Rechten, nachdem das Material erst einmal in der Apple Ökostruktur publiziert worden ist.
Also ein Autor, der sich dazu entscheidet über diesen Weg seine Bücher zu publizieren, ist anschließend ziemlich stark an das Ökosystem und den Hersteller gebunden.
Zudem kommt man Grenzen, wenn man Daten exportieren möchte, um sie in anderen Systemen zu nutzen. Wer komplexe Strukturen z.B. in der App "Erinnerungen" angelegt hat mit mehrfachen Hierarchien, und diese Daten nun in ein anderes ToDo System übertragen möchte, sucht nach passenden Export-Möglichkeiten gar völlig vergebens (es gibt überhaupt keinen "Export" Befehl). Also ist man nach dem Einpflegen von umfangreichen Daten in diesen Apps nicht mehr unabhängig oder gar frei.
Jetzt geht der Ärger bei dieser App "Erinnerungen" noch weiter. Der Vorteil dieser App ist ja die Synchronisation mit der Cloud. Wenn man ein älteres Gerät auch noch nutzen will, welches irgendwann nicht mehr auf eine bestimmte iOS Version upgedated werden kann, funktioniert die Synchronisation mit der Cloud überhaupt nicht mehr. Man wird also an dieser Stelle ausgegrenzt oder muss ein neues Gerät kaufen oder eine neue App suchen.
Auch bei anderen Apps die Teil des Ökosystems sind, verhält es sich ähnlich.
Fairerweise muss man sagen, dass solche Entwicklungen auch in anderen Ökosystemen stattfinden. Das hängt mit den Produktlebenszyklen von Hard- und Software zusammen. (Und es ist ein Grund, warum ich als Editor of the Lifetime meine umfangreichen ToDo-Listen im Org-Mode Emacs führe). Denn dieses Tool gibt es Plattformübergreifend schon seit einer geraumen Zeit. Aber auch dafür gibt es keine Garantie, dass man es auch morgen noch nutzen kann.